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Klopp und die Clownsnase: Lachen ist gesund

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kaputtgelacht ...

S!NEDi|bild|montage: Kloppo mit Clownsnase

In der Fußballsprache spricht man gerne von neuen Reizen, die im Training gesetzt werden müssen. So klingt auch das, was Jürgen Klopp, Trainer von Borussia Dortmund, unter der Woche getan haben will: "Ich habe mir eine Clownsnase gekauft und bin die ganze Woche damit durch die Gegend gelaufen." Ein Scherz leider nur, und so ist nicht zu ermitteln, ob dies ein geeignetes Mittel gewesen wäre, die Verkrampfung bei seinen Spielern zu lösen, die der BVB-Coach nach dem mühsamen 2:2 gegen den FC Augsburg diagnostiziert hatte.
aus: "Mehr auf den Platz bringen" - Klopp nimmt BVB-Spieler in die Pflicht | WAZ.de - Lesen Sie mehr 

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Was Kloppo so locker flockig da auf einer Pressekonferenz ins Mikrofon blubbert zur Belustigung der anwesenden Sportjournaille - hat einen durchaus ernsten therapeutischen Hintergrund ... - Also - soooooo abwegig war diese Floskel gar nicht, denn nicht nur bei Kindern und Alten - sondern eigentlich bei allen Menschen ist der Humor ein oft lebenswichtiges Kriterium, um Heilung und Genesung zu beschleunigen - oder auch als Prophylaxe zur Stärkung des Immunsystems, um Krankheitsentwicklungen entgegenzuwirken ... Also - "immer nur lächeln - und immer vergnügt" ... - ist der erste Weg zur Besserung - für Jung & Alt - und auch für das Mittelalter ...


Heilung mit Humor

Dr. Eckart von Hirschhausen trainiert Klinikteam in Bethel / 24 Workshops

VON ARIANE MÖNIKES | NW

Bielefeld. Lachen ist die beste Medizin, sagt Dr. Eckart von Hirschhausen, Kabarettist mit echtem Doktortitel. Fast wäre er als Arzt in Bielefeld gelandet, stattdessen aber schrieb er Bestseller und moderiert TV-Shows. Jetzt war er in Bielefeld, um das Pilotprojekt seiner Stiftung "Humor hilf heilen" mit der Kinderklinik und dem Kinderhospiz Bethel vorzustellen - und die Mitarbeiter zu trainieren.

Theaterwerkstatt Bethel, 9 Uhr: 20 Bethel-Mitarbeiter stehen im Kreis. Warm-up, die Hände werden warm gerieben. Gleich soll hier gelacht werden, bis der Arzt kommt. Birgit Sandbote ist bei diesem Humor-Workshop mit dabei, seit 18 Jahren arbeitet sie in der Kinderonkologie. Nicht immer einfach, sagt sie. Aber es geht auch mit Humor, meint Eckart von Hirschhausen. Drei Stunden reichen, um sie davon zu überzeugen. 


Pausenclown: Moderator und Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen (2. v. r.) posiert in der Theaterwerkstatt der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mit Klinikclowns sowie Klinik- und Hospizmitarbeitern - allerdings ohne rote Nase. Foto: DPA|NW


Vor sechs Jahren hat Eckart von Hirschhausen seine Stiftung gegründet, die bundesweit Clownvisiten unterstützt wie im Kinderzentrum des Evangelischen Krankenhauses sowie im Kinderhospiz Bethel. Jetzt gibt es zusätzlich Trainings für das Klinik- und Hospizteam.

In 24 Workshops sensibilisieren Schauspieler, Theaterpädagogen und Humortrainer der Gruppe "Dr. Clown" aus Bielefeld die Mitarbeiter für die unterschiedlichsten Arbeitssituationen im Krankenhaus. "500 Mitarbeiter werden geschult", sagt Dr. Rainer Norden, Vorsitzender Geschäftsführer des Evangelischen Krankenhauses Bielefeld (EvKB). Ein Großteil hat den Workshop schon hinter sich - und ist begeistert, sagt er. 

Birgit Schnier arbeitet in der Zentralen Notaufnahme. Sie schaut sich ihr Gegenüber ganz genau an, Scanner-Blick. Gleich werden sich bei ihrer Kollegin drei Dinge verändern. Die Uhr wird abgelegt, die Ärmel hochgekrempelt und die Jacke zugeknöpft. Ziel der Übung: den Blick für den Patienten schärfen. "Achtsamkeit ist eine ganz große Säule in unserem Alltag", sagt Schnier. Aber die kommt oft zu kurz. Genauso der Humor. "Die Stimmung in den Kliniken beginnt zu kippen", sagt Eckart von Hirschhausen. Personalmangel, Geld- und Zeitknappheit seien die Gründe. Umso wichtiger sei es deshalb, dass die Mitarbeiter für heilsame Stimmung sorgen. "Es geht nicht darum, aus den Beschäftigten Clowns zu machen", sagt er. Sie sollen aber lernen, sich selbst besser einzuschätzen, die Krankenhausumgebung genauer wahrzunehmen und in Stresssituationen humorvoller zu reagieren.


Spaß mit "Trainer" Eckart von Hirschhausen (3. v. l.).
Foto: Andreas Zobe | NW
"Auch die Kinder wollen Spaß", sagt Birgit Sandbote. Jeden Tag hat sie mit schwerstkranken Kindern zu tun. Es tue gut, mit ihnen zu lachen. Das geht natürlich nur, wenn man nicht mit hängenden Mundwinkeln ins Zimmer kommt. "Der Patient ist kein Kunde, sondern ein Leidender, der Zuwendung braucht", sagt von Hirschhausen. 

In die Workshops sind alle Berufsgruppen aus dem Kinderzentrum, der Kinder-Epileptologie im Krankenhaus Mara und dem Kinderhospiz Bethel einbezogen - vom Mediziner bis zur Servicekraft. Allein im Kinderzentrum Bethel werden pro Jahr 47.000 junge Patienten ambulant und stationär behandelt. Ähnliche Trainings laufen für die Mitarbeiter in den Altenheimen des Evangelischen Johanneswerks. 

"Es wurmt mich einfach, wenn das Lachen oft als etwas Oberflächliches betrachtet wird", sagt Eckart von Hirschhausen. Er hoffe auf den Erfolg des Projekts. "Es möge jetzt von Ostwestfalen eine Welle des Humors ausgehen." Der Start ist geglückt.


© 2014 Neue Westfälische, Freitag 07. Februar 2014

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S!NEDi|Clown


Info

Clowns in der Klinik
  • Die Idee, Klinikclowns in Krankenhäuser zu schicken, entstand Mitte der 1980er Jahre in New York.
  • Dort gründete Schauspieler und Clown Michael Christensen die erste "Clown Care Unit" in den USA.
  • Mitte der 90er Jahre entstanden erste Klinikclownvereine auch in Deutschland. 
  • "Dr. Clown" ist eine Gruppe von zwölf Schauspielern und Theaterpädagogen, die seit 2002 in Kliniken in der Region im Einsatz sind. 
  • Sie präsentieren kein festgelegtes Programm, das gemeinsame Spiel entsteht aus dem persönlichen Kontakt. 



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