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Vaginal-Art | Intime Kunst: Gefängnis für das weibliche Geschlechtsorgan

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... und zu Wasser gelassen ...



Japanische Künstlerin verhaftet

Zu intim für die Kunst


Gegen die Tabuisierung des weiblichen Geschlechtsorgans wollte Megumi Igarashi in Japan ein Zeichen  setzen. Doch weil sie ein Kajakboot in 3-dimensionaler Form ihrer Vagina anfertigen ließ, sitzt die Künstlerin nun im Gefängnis - sie habe "obszönes Material" verbreitet - so die Behörden ...

Eigentlich waren die Absichten der Japanerin Megumi Igarashi recht ehrenvoll - und wahrscheinlich hätte Alice Schwarzer hier ihre helle Freude daran ... Diese Künstlerin, bekannt unter ihrem Pseudonym "Rokude Nashiko", wollte ein klar wahrnehmbares Zeichen setzen gegen die Tabuisierung von weiblichen Geschlechtsteilen, da in ihrer Heimat diese Intimbereiche immer noch "übermäßig versteckt" würden.


Megumi Igarashi lässt ihre Genitalien für das Projekt einscannen | UrsprungsPhoto: Supplied | smh.com.au

Für ihre Mission ließ die 42-Jährige, die neben verschiedenen Skulpturen auch Manga-Zeichnungen anfertigt, ein Kajakboot bauen, was ihrer eigenen Vagina modellgetreu nachempfunden ist. Finanzielle Unterstützung erhielt sie dabei durch eine Crowdfunding-Kampagne, für die sie ihr Projekt in einem Video bewarb.

Verbreitung "obszöner Abbildungen"

Dass Igarashi für ihren Kunstappell gegen diese Sittenstrenge in ihrem nach ihrer Auffassung viel zu prüden Land die 3-dimensionalen Aufnahmen ihres Geschlechtsteils online verschickte, um einen 3D-Druck anfertigen zu lassen, rief laut CNN jedoch die japanischen Behörden auf den Plan.


Das 3-dimensionale Scan per Computer | UrsprungsPhoto: 
ROKUDE NASHIKO VIA FACEBOO | nydailynews.com
Die Polizei verhaftete die Künstlerin am 12. Juli in Tokio, da die so geteilten Daten, dreidimensional gedruckt, als Verbreitung von "obszönem Bildmaterial" eingestuft wurden - ein Verstoß, der in Japan strafbar ist. Auch das Verschicken der unzensierten Aufnahmen echter Genitalien verstößt gegen das Gesetz.

Igarashi, die sich mit ihrem Werk für ein gelockertes und ihrer Meinung nach "natürliches" Verhältnis zum weiblichen Intimbereich ausspricht, sitzt nun seit sechs Tagen im Gefängnis und wird noch immer von der Polizei befragt. Mehr als 17 000 Menschen unterzeichneten seitdem eine Online-Petition für die Freilassung der Künstlerin, die natürlich die Anschuldigungen abstreitet. Sie sei selbstverständlich nicht der Meinung, dass es sich bei ihrem Kunst-Projekt um eine "Obszönität" handle... - schließlich sei es ja der 3-dimensionale "Abdruck" ihrer persönlichen Vagina ...


Inspiriert von der weiblichen Anatomie

Das Endprodukt: Ein Kajakboot in Vagina-Form | 
UrsprungsPhoto: lavanguardia.com
Schon vor der Idee zu ihrem Vagina-Kajak stellte die Japanerin eine Reihe von Gegenständen aus, die von der weiblichen Anatomie inspiriert worden waren. Zu ihren Arbeiten gehörten Handy-Hüllen in Form einer Vagina, sowie eine Serie ungewöhnlicher Dioramas. Anstoß für diese Werke gab für Igarashi auch der Umstand, dass die Abbildung des männlichen Genitals als Teil der Pop-Kultur in der japanischen Gesellschaft ohne weiteres toleriert werde, das weibliche Geschlechtsorgan jedoch vollkommen tabuisiert ist und praktisch nicht existiere.

Sollte die Künstlerin in Untersuchungshaft nun aufgrund ihres künstlerischen Projekts verurteilt werden, drohen ihr im schlimmsten Fall zwei Jahre Gefängnis oder eine Geldbuße in Höhe von 2,5 Millionen Yen (umgerechnet etwa 18 000 Euro).

Textquelle: SZ.de


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