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Hoeneß Prominentenbonus im Wunderland Bayern ...

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Verschrieb Dr. M-W. ....
Am 21.05. war Uli Hoeneß heimlich zu Besuch beim Münchner Arzt-Urgestein Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der gleichzeitig als Vereinsarzt des FC Bayern München auf besondere pekuniäre Weise mit dem Ex-Präsidenten Hoeneß ja doch irgendwie verbandelt scheint ...  Um 12.13 Uhr verließ Hoeneß an dem besagten Dienstag die Praxis in der Münchner Innenstadt, eine Helferin trug seine Arztbriefe ehrerbietig mit zum Fahrzeug. Hoeneß machte einen aufgeräumten und zuversichtlichen - irgendwie auch "gesunden" Eindruck, so berichteten die Medien ...

Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß, hat dann seine Gefängnisstrafe pünktlich am 02.06.2014 angetreten, teilten seine Anwälte an diesem Montag in München mit.

Zahlreiche Journalisten und Schaulustige warteten am Montag vor dem Gefängnis, um vom 62-Jährigen ein letztes Bild in Freiheit zu machen. Kurz vor 12 Uhr fuhr eine Limousine durch einen Seiteneingang - nach Informationen der „Bild“-Zeitung mit Hoeneß an Bord.


... Uli Hoeneß eine bayerische Extrawurst...????
Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Fußball-Manager hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern vorenthalten. Seine Selbstanzeige vom Januar 2013 wertete das Gericht als unzureichend. 

Einen Tag nach dem Urteilsspruch erklärte Hoeneß, er werde die Haftstrafe akzeptieren und auf eine Revision verzichten. Daraufhin ließ auch die Staatsanwaltschaft die Revision fallen. Hoeneß trat zudem als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern zurück.

Im Herbst 2016 könnte Hoeneß entlassen werden

Zunächst muss Hoeneß seine Strafe im sogenannten geschlossenen Vollzug absitzen. Der offene Vollzug beginnt üblicherweise 18 Monate vor dem voraussichtlichen Haftende. Hoeneß könnte bei guter Führung nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Strafe entlassen werden, also nach zwei Jahren und vier Monaten. Das wäre im Herbst 2016.

Krankenstation in der JVA Landsberg 

Nach dem Uli Hoeness also geradezu "selbstlos" auf eine Revision verzichtete und seine Strafe in der JVA Landsberg antrat, geschieht folgendes:

Es gibt sie eben doch, die Extrawurst für den Wurstfabrikanten und Ex-Bayern-Chef, der gut vernetzt ist in der bayerischen Landesregierung, verrät Mithäftling Andreas K. (40, Name geändert) der „Münchner Abendzeitung“: 

Dank diverser Atteste unbekannten Inhalts des Bayern-Docs Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt wurde Hoeneß direkt auf der Krankenstation untergebracht.

Und das bietet erst einmal diverse Vorteile: Die Zelle ist etwa viermal so groß wie die normalen Acht-Quadratmeter-Räume der Mitgefangenen. Es gibt fließend warmes Wasser – normalerweise kommt nur kaltes aus dem Hahn, das Essen wird auf weißem Porzellan statt Blechtellern wie in der Kantine serviert.

Und man darf rund um die Uhr den Fernseher laufen lassen – auf Zimmerlautstärke. Das dürfte während der WM sicherlich das größte Glück für den reuigen Steuersünder gewesen sein.

Ansonsten geht Hoeneß auf Tauchstation, arbeitet noch nicht wie alle anderen im Knast – dabei hatten die Häftlinge ín der hauseigenen Metzgerei sich schon so auf den gelernten Metzger gefreut. Auch beim Hofgang war Hoeneß noch nicht mit von der Partie.


Kein Wunder: Der ehemalige Bayern-Boss soll panische Angst davor haben, dass Fotos von ihm in Gefängniskluft an die Öffentlichkeit gelangen. Die Anstaltsleitung ließ in einigen Zellen gezielt nach Fotohandys suchen, nachdem sogar eine Drohne mit Kamera über dem Innenhof aufgetaucht war.

Laut Andreas K. soll Hoeneß bereits kräftig an Gewicht verloren haben. Sein Ehering passt aber noch. Das Schmuckstück, das ihm seine Susi 1973 angesteckt hat, musste er im Gegensatz zur Armbanduhr nicht abgeben.

Und nun dieser weitere Akt in diesem Possenspiel - wie aus dem bayrischen Komödienstadel:

Inmitten herrlichster grüner beruhigender Natur - statt umringt von Stacheldraht - soll sich laut eines Berichts der "Bild" Uli Hoeneß derzeit befinden, er soll dort unter einem Decknamen eingeliefert worden sein. Auf Nachfrage wollte die Klinik die Meldung nicht kommentieren. Der verurteilte Steuersünder und ehemalige Präsident des FC Bayern München wurde demnach aus der JVA Landsberg in die Klinik am Starnberger See verlegt, um dort einen lange geplanten Routineeingriff am Herzen durchführen zu lassen. Die Verlegung wurde demnach vom bayerischen Justizministerium genehmigt. Das Ministerium wollte sich ebenfalls nicht zu dem Bericht äußern.

Der Ort scheint gut gewählt, das Krankenhaus hat nicht nur einen blendenden Ruf, sondern ist auch Anlaufstelle für prominente Patienten und kann auf eine durchaus illustre Geschichte zurückblicken.

Spezialisiert auf Innere Medizin

Bis zum Jahr 1980 war das Haus eine kleine Privatklinik, ehe es von Valentin Argirov erworben wurde. Der gebürtige Bulgare war 1964 nach Deutschland geflohen und machte in der Folge eine große Karriere. Zum einen als Mediziner, so wurde er 1969 im Alter von 37 Jahren Oberarzt am Münchner Klinikum Dritter Orden. Zum anderen als Literat. In der 70er-Jahren veröffentlichte er einige Romane, die allesamt im Gesundheitswesen spielten. "Der Chefarzt" wurde über 50.000-mal verkauft.

Große Bekanntheit erlangte Argirov aber durch seine Nähe zu Franz Josef Strauß, dessen Leibarzt er wurde. Der Mediziner begleitete den bayrischen Ministerpräsidenten auf Auslandsreisen. Beim Ausbau seiner Privatklinik soll der bayerische Staat dann laut "Spiegel" tatkräftig mitgeholfen haben.

Anfang des Jahrtausends verkaufte Argirov das Haus an die Schön-Klinik-Gruppe, welche bundesweit 17 Krankenhäuser betreibt und nach eigenen Angaben 8800 Mitarbeiter beschäftigt. Die Klinik am Starberger See ist auf Innere Medizin spezialisiert. Unter anderem ließ sich der Schauspieler Heiner Lauterbach hier behandeln. Als Promiklinik versteht sich das Haus aber nicht. Es wirbt mit: "Für Patienten aller Kassen."

Aber - vor dem Gesetz sind alle Bürger gleich - aber in den Gesetzvollzügen noch lange nicht:

Prominentenbonus

"Einen solchen Prominentenbonus hat es noch nie gegeben. Diese Vorzugsbehandlung ist einmalig in der deutschen Justiz", mit diesen Worten lässt sich der Buchautor Christian Lukas-Altenburg, ein ausgewiesener Strafvollzugsexperte, in der Zeitung Die Welt zitieren. "Von einem Häftling, der so privilegiert behandelt wurde wie Herr Hoeneß, habe ich noch nie gehört", behauptet Lukas-Altenburg. 

Das bayerische Justizministerium könnte Licht ins Dunkel bringen. Es soll den mysteriösen Krankentransport offiziell genehmigt haben. Trotzdem werden in der Münchner Landesbehörde alle Fragen zum Fall Hoeneß vorgeblich zum Schutz der Persönlichkeitsrechte kategorisch abgeblockt. "Dazu sagen wir nichts", antwortet eine Sprecherin auf Anfrage.

Dabei sind viele Fragen offen. Angeblich soll der notwendige Eingriff bei Uli Hoeneß nicht besonders dramatisch und auch schon länger geplant gewesen sein. Warum fällt der Termin dann ausgerechnet in seine Haftzeit? Warum wird er nicht in einer Krankenstation der Justiz oder aber in einem öffentlichen Hospital durchgeführt...???

Auch im nordrhein-westfälischen Justizvollzug ist man über die Vorgänge in Bayern irritiert. Niemand kann sich hier daran erinnern, dass ein Gefangener jemals zur Behandlung in eine Privatklinik verlegt wurde. Selbst die prominenten Gefangenen aus dem Schieder- und dem Balsam-Verfahren haben niemals versucht, während der Haft für sich ein solches Privileg herauszuschlagen. 

Wenn bei einem Häftling in NRW eine stationäre medizinische Versorgung notwendig ist, dann wird zunächst geprüft, ob diese im zentralen Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg durchgeführt werden kann. Hier gibt es 248 Behandlungsplätze, etwa 70 Prozent sind davon derzeit belegt. Die moderne Einrichtung verfügt über vier Abteilungen, auch eine intensivmedizinische Betreuung ist gesichert. Falls eine Behandlung ausnahmsweise nicht in Fröndenberg durchgeführt werden kann, werden die Häftlinge in öffentliche Krankenhäuser verlegt. Dazu treffen die Anstaltsleitungen zusammen mit den Gefängnisärzten eine Entscheidung. "Nach dem Strafvollzugsgesetz gibt es im Rahmen der freien Heilfürsorge keine freie Arztwahl", sagt ein Sprecher des NRW-Justizministeriums. "Deshalb werden in NRW alle Gefangenen entweder im Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg oder in öffentlichen Kliniken behandelt." Um die Kosten zu minimieren, werden Gefangene in NRW aus öffentlichen Kliniken in das Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg verlegt, sobald sie transportfähig sind und das aus medizinischen Gründen verantwortet werden kann. 


... Hoeneß mit seinen Krankenakten - oder so ... ...


Wunderland Bayern

Vollzugsexperten in NRW fragen sich, auf welcher Rechtsgrundlage in Bayern die Verlegung von Uli Hoeneß in eine Privatklinik erfolgte. Sein etwaiges Versprechen, er werde alle Kosten selbst übernehmen, dürfte kaum ein ausreichendes Argument gewesen sein. Dann würde man von Seiten des bayerischen Staates eine Zweiklassenmedizin sogar im Knast implementieren. 

Manchmal ist in Bayern aber kein Ding unmöglich. Im Fall Hoeneß "wundert mich gar nichts mehr", sagt Christian Lukas-Altenburg.

An einem solch privilegierten Ort dürfte sich ein normaler Häftling auch in Bayern wohl niemals aufhalten. Die Anwälte von Hoeneß haben Anträge gestellt, damit ihr Mandant schon im September Freigänger werden kann. Auch das ist eine Frechheit. Aber die Strafvollstreckungskammer prüft, das bayerische Justizministerium schweigt. Allen Beteiligten bleibt daher eines zu wünschen: Gesundheit!

Und noch etwas bayerisch Wunderbares: Mitten im Überschwang der Gefühle - direkt nach dem WM-Finale, mit der Goldmedaille um den Hals, denkt der vom Spiel schwer gezeichnete Bastian Schweinsteiger an Uli Hoeneß, "der im Gefängnis sitzt". Er denkt nicht nur an ihn, er spricht auch über ihn. Er grüßte Uli Hoeneß, „ohne den wir nicht hier wären“. Bastian Schweinsteiger ist ein guter Kerl. Und als die Sondermaschine die Bayern-Spieler zurück nach München gebracht hat - zwei Tage später - kniet Bastian Schweinsteiger erst einmal nieder und küsst den bayerischen Boden - so wie wir es von bodenschmatzenden Päpsten kennen: Eine bemerkenswerte Geste im Zeitalter der kickenden Legionäre. Der gute Kerl Bastian Schweinsteiger aus Oberbayern bekennt sich zu Uli Hoeneß und zu seiner Heimat... - was will man mehr ... Schade, dass mir das auf den Darm schlägt und einen lästigen Dünnpfiff verursacht ...

(Quellen: Neue Westfälische, Focus, BILD, DIE WELT, Münchener Abendzeitung)

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