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Photographie-Geburtstag: 175 Jahre "Cheeeeeese" - "Ameisenscheiße" bzw. "HillimillihirtzheftpflasterEntferner“

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Dieses Bild gilt als "Mona Lisa" der Fotografie – obwohl man eigentlich nichts sieht. Seine Magie enthüllt sich erst auf den zweiten Blick, nämlich ...  (dapd/DIE WELT)

... nach einer Bearbeitung: das älteste Foto der Welt. (DPA/DIE WELT)


"Cheeeeeese" - sollen die Leute mit breitem Grinsen vor sich hinsprechen, wenn sie photographiert oder "geknipst" werden. Manche Experten behaupten, dieses "Cheeeeeese" leite sich ab von "schieeeß!" und stamme eben aus der älteren Photographier-Zeit, in der ein Foto sehr lange gedauert habe, und die Personen oft ungeduldig wurden und mit dieser Aufforderung den Photographen antreiben wollten, schneller ein Foto zu "schießen"! 
Na ja das ist auch eine Erklärung ... - aber sicherlich reine Theorie ... - es kommt auf den Selbstlaut "iiiiiiiiiiiii" an, wobei man beim Intonieren kaum den Mund öffnen muss und eben ein breites Grinsen die Lautformulierung unterstützt, was ja für den "Ablichtungs"-Moment des Porträtierten vorteilhaft sein soll ... - 
Und zum gleichen Zweck verwenden einige Photographen tatsächlich das schäbige Wort "Ameisenscheiße",was dann natürlich bei einem Gruppenbild kollektiv gesprochen werden muss, damit alle grinsen und ca. bei Ame-iii-sensche-iii-ße der oben beschriebene Photographier-"Schuss" erfolgen sollte, weil außer dem Grinsen über dieses im wahrsten Sinne "scheußliche" Wort, eben bei den enthaltenen iiiiii die vorteilhafteste Mundmimik erreicht wird... 
Mit "Cheeese" oder "Ameisenscheiße" habe ich mich als Ablichter eigentlich nie beschäftigt - höchstens mal bei einer eigenen Ablichtung durch einen anderen
Agfa Box
Photographen: Mit der ollen Agfa Box meines Vaters durfte ich mit viel Schwitzehändchen als vielleicht 10-jähriger meine ersten oft verwackelten Photoaufnahmen "schießen", die mit den abgeschnittenen Watschelschwimmflossenbeinen und dem abgeschnittenen Höcker am Schnabelansatz, wenn ich eigentlich die zwei bronzenen Turtelschwäne im Bürgerpark ablichten wollte ...
 
Aber so allmählich wuchs ich da hinein, zwischendurch musste ich sogar mal an einer
Diatype-Fotosatzgerät
"Foto"-Setzmaschine - der "Diatype" von der Firma H. Berthold AG - mein Brot verdienen - mit den ersten Schritten hin zu einer Bleiletter-losen Texterstellung - zur Weiterverwendung im Offsetdruck ... - Und dazu musste man die mit Buchstaben belichteten Diafilme in der Dunkelkammer entwickeln - alles sehr kompliziert und wundersam - fast alchemistisch - aber das alles brachte mich der eigentlichen Photographie noch näher: Und wieder gab es dabei so ein Photographier-Zauber-Wort: Zur Feineinstellung der Diatype-Fotosetzmaschine wurde das Nonsenswort „HillimillihirtzheftpflasterEntferner“ abgesetzt und vermessen. Dies erfolgte mit einer Schriftgradeinstellung von 6 Punkt (etwa so:
 HillimillihirtzheftpflasterEntferner). Durch Verändern der Laufweite der Schrift musste mit diesem Wort eine Lauflänge von 32 mm erreicht werden. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Laufweite der Schrift immer gleich war. Es war deshalb ratsam, die "Diatype" jeden Tag bei Arbeitsbeginn gewissermaßen warm laufen zu lassen und die Einstellung regelmäßig zu überprüfen. 
Nun - das alles ist Schnee von gestern - und gefühlt fast so alt wie die Photographie insgesamt - und deshalb versuche ich hier einen Sprung ins Jetzt & Hier (nunc & hic): 
Inzwischen betreibe ich hier seit ca. fünf Jahren diesen "Sinedi-Blog nunc|hic", der sich inzwischen zu meiner Freude zu einem kult-ur-blog gemausert hat - eigentlich in seinem Kern von Haus aus als Photographier-Blog angelegt, in dem ich Ihnen meine Photographierey veröffentliche, die ich natürlich heutzutage - 175 Jahre nach der Erfindung der Photographie - nach einer digitalen Original-Aufnahme mit
Meine treue LUMIX DMC-FZ50
meiner treuen Panasonic "Lumix DMC-FZ50" - oder auch aus dem riesigen Google-Bild-Angebot - digital am PC mit Photoshop-Elementen weiterverarbeite - und so nach jeweiligem Hin- und Her-Probieren Ergebnisse erzielt werden, die "fast wie gemalt" ausschauen - eben wie ein "Malen mit photographischen Elementen" - und die Sie - wenn Sie hier vorbeischauen - immer mal wieder aufsuchen können und dabei auch in allerley Verfremdungen und mit "Beifängen" versehen, zu Gesicht bekommen ...:


Während die Zeit vergeht, 
bleibt das Abbild 
eines Jetzt & Hier erhalten, 
bis es sich erledigt hat ... - 
um vielleicht 
im nächsten Moment
einen neuen 
bemerkenswerten Augenblick 
festzuhalten und hierher 
zu transportieren ... 
usw.

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Spiegel mit Gedächtnis

Vor 175 Jahren wurde in Paris die Erfindung der Fotografie vorgestellt

Von Christina Sticht | dpa|Neue Westfälische


Die Geburtsstunde der Fotografie war ein gesellschaftliches Ereignis: Am 19. August 1839 wurde die Erfindung in der Pariser Akademie der Wissenschaften mit allen technischen Details vorgestellt und feierlich als Geschenk der Menschheit übergeben. Der französische Staat hatte dem Erfinder Louis Jacques Mandé Daguerre die Rechte an dem Verfahren abgekauft und gab es zur kostenlosen Nutzung für alle frei. 

Die oft geschmähte und sogar totgesagte Fotografie hat seitdem in ihrer 175-jährigen Geschichte einen beispiellosen Siegeszug um die Welt angetreten. Der Photoindustrie-Verband will zur Feier des Jubiläums einen riesigen Bilderglobus entstehen lassen, zu dem jeder Fotos beisteuern kann. Im September soll die Weltkugel auf der Fachmesse Photokina in Köln präsentiert werden. Darüber hinaus nehmen zahlreiche Museen und Galerien den Jahrestag zum Anlass für Sonderausstellungen. Sie blicken nicht nur zurück, sondern spiegeln auch die Gegenwart.

"Mitte der 1990er Jahre wusste man, dass die Fotografie anders wird. Jetzt ist dieser große Umbruch gekommen vor allem mit den sozialen Netzwerken und den sogenannten Foto-Communitys. Wie heute Bilder zirkulieren, ist ein Quantensprung", sagt Florian Ebner, Leiter der fotografischen Sammlung des Museums Folkwang in Essen.

Der 44-Jährige wird 2015 den Deutschen Pavillon der Biennale von Venedig gestalten. Zum ersten Mal fiel damit die Wahl auf einen Fotokunst-Experten, was einiges über die Bedeutung der Fotografie als Kunstgattung aussagt. Für Ebner ist die Stärke der Fotografie, dass sie so viele Gesichter und Sprachen hat. "Sie hat etwas zu tun mit dem Journalistischen, mit dem Privaten, mit dem Amateurhaften, aber auch mit Luxus und schöner Illusion."

Schon vor 175 Jahren fingen die Menschen sofort Feuer für den "Spiegel mit Gedächtnis", wie die Daguerreotypie-Kamera auch genannt wurde. Fotoateliers entstanden in beinahe jeder Großstadt. Abgelichtet wurden zunächst Bauwerke, Denkmäler, Kunstschätze und bald auch prominente Persönlichkeiten. Das Frankfurter Städel Museum zeigt noch bis 5. Oktober unter dem Titel "Lichtbilder" Fotografien aus der eigenen Sammlung von den Anfängen bis 1960. In dem Museum gab es laut einer Anzeige im Frankfurter Intelligenz Blatt bereits 1845 eine Fotoausstellung - so weit bekannt, die früheste weltweit.

Zur anerkannten Kunstform mauserte sich die Fotografie allerdings erst in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren, weil Künstler wie Gerhard Richter oder Sigmar Polke anfingen, sich mit ihr zu beschäftigen. In den USA dokumentierten die Vertreter der Land- Art ihre Werke mit Fotos, auch in der Konzeptkunst spielte die Fotografie eine große Rolle. Von Beginn an versuchten auch Laien besonders auf Reisen ihre Erlebnisse in Bildern zu bannen. Schon 1893 tagte die Gesellschaft zur Förderung der Amateur-Photographie in Hamburg.

Wolfgang Kemp, Herausgeber einer mehr als 1.000-seitigen "Theorie der Fotografie", beobachtet derzeit eine Revolution beim privaten Bildermachen. "Der soziale Gebrauch hat sich völlig geändert", sagt der an der Uni Lüneburg lehrende Kunsthistoriker. "Früher wurden nur die herausragenden Momente für das Album, für die Erinnerung fotografiert. Heute dient das Foto meist der momentanen Mitteilung. Es wird sofort weitergeleitet, verbraucht und verschwindet."

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Meilensteine der Fotografie 
19. August 1839: Erfindung der Fotografie wird in Paris bekanntgegeben.
1840: Der Engländer William Henry Fox Talbot erfindet die Fotografie auf Silberjodidpapier, und damit das Negativ/Positiv-Verfahren.

1888: Der US-Amerikaner George Eastman bringt eine Boxkamera für 100 kreisrunde Aufnahmen unter der Marke "Kodak" heraus.

1914: Oskar Barnack, Entwicklungschef der Firma Leitz in Wetzlar, konstruiert den Prototyp der späteren "Leica" für Aufnahmen auf Kleinbildfilm 35mm.

1948: Der Amerikaner Edwin H. Land bringt mit seiner Firma Polaroid die erste Sofortbildkamera heraus.

1975: Steven J. Sasson konstruiert bei Eastman Kodak die erste Digitalkamera.

1999: Erstes Handy mit Kamera in Japan. 

© 2014 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Donnerstag 21. August 2014


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