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Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Der kalendarische (astronomische) Herbstanfang ist in diesem Jahr auf der Nordhalbkugel der Erde am 23. September.
Der Beginn der dritten Jahreszeit richtet sich nach dem Stand der Sonne. Astronomischer Herbstanfang (Herbst-Tag- und -Nacht-Gleiche) ist, wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den Himmelsäquator von Norden nach Süden durchschreitet und dann genau senkrecht über dem Äquator steht. 2014 ist das exakt am 23. September um 4.29 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der Fall sein.
Tag und Nacht sind dann gleich lang, wie beim Frühlingsanfang am 20. März. In der Folge werden die Tage bis zum Winteranfang (22. Dezember) auf der Nordhalbkugel der Erde kürzer, die Nächte werden länger. Auf der Südhalbkugel ist es umgekehrt.
Im vergangenen Jahr fiel der Herbstanfang noch auf den 22. September. Der spätere Start in diesem Jahr erklärt sich mit der leichten Differenz zwischen der Umlaufzeit der Erde um die Sonne und dem Kalender. Während der Kalender mit 365 Tagen rechnet, brauche die Erde für einen Sonnenumlauf 365 Tage, fünf Stunden und 49 Minuten. Dieser Unterschied von knapp sechs Stunden wird alle vier Jahre mit einem Schaltjahr ausgeglichen.
Die Jahreszeiten entstehen dadurch, dass die Drehachse der Erde zu ihrer Umlaufbahn (Ekliptik) um die Sonne leicht geneigt ist. Dieser Winkel von 23,5 Grad hat Auswirkungen auf die Höhe des Sonnenstandes über dem Horizont. Die Mittagshöhe der Sonne erreicht auf der Nordhalbkugel am 22. Dezember ihren niedrigsten Stand, zum Sommeranfang am 21. Juni war er am höchsten.
Das deutsche Wort "Herbst" meint ursprünglich die Zeit der Ernte, in Süddeutschland auch die Weinlese und Obsternte. Im Herbst beginnen sich die Blätter der Bäume bunt zu färben, Hauptfest ist das Erntedankfest, in diesem Jahr am 5. Oktober.
Meteorologen hatten schon am 1. September ihren ersten Herbsttag. Wegen des besseren Vergleichs von Statistiken teilen sie Jahreszeiten traditionell in ganze Monate ein.
Textbausteine aus: AZ - Bildmaterial: S!NEDi-art
Herbsttag
Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke, 21.9.1902, Paris
Der kalendarische (astronomische) Herbstanfang ist in diesem Jahr auf der Nordhalbkugel der Erde am 23. September.
Der Beginn der dritten Jahreszeit richtet sich nach dem Stand der Sonne. Astronomischer Herbstanfang (Herbst-Tag- und -Nacht-Gleiche) ist, wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den Himmelsäquator von Norden nach Süden durchschreitet und dann genau senkrecht über dem Äquator steht. 2014 ist das exakt am 23. September um 4.29 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der Fall sein.
Tag und Nacht sind dann gleich lang, wie beim Frühlingsanfang am 20. März. In der Folge werden die Tage bis zum Winteranfang (22. Dezember) auf der Nordhalbkugel der Erde kürzer, die Nächte werden länger. Auf der Südhalbkugel ist es umgekehrt.
Im vergangenen Jahr fiel der Herbstanfang noch auf den 22. September. Der spätere Start in diesem Jahr erklärt sich mit der leichten Differenz zwischen der Umlaufzeit der Erde um die Sonne und dem Kalender. Während der Kalender mit 365 Tagen rechnet, brauche die Erde für einen Sonnenumlauf 365 Tage, fünf Stunden und 49 Minuten. Dieser Unterschied von knapp sechs Stunden wird alle vier Jahre mit einem Schaltjahr ausgeglichen.
Die Jahreszeiten entstehen dadurch, dass die Drehachse der Erde zu ihrer Umlaufbahn (Ekliptik) um die Sonne leicht geneigt ist. Dieser Winkel von 23,5 Grad hat Auswirkungen auf die Höhe des Sonnenstandes über dem Horizont. Die Mittagshöhe der Sonne erreicht auf der Nordhalbkugel am 22. Dezember ihren niedrigsten Stand, zum Sommeranfang am 21. Juni war er am höchsten.
Das deutsche Wort "Herbst" meint ursprünglich die Zeit der Ernte, in Süddeutschland auch die Weinlese und Obsternte. Im Herbst beginnen sich die Blätter der Bäume bunt zu färben, Hauptfest ist das Erntedankfest, in diesem Jahr am 5. Oktober.
Meteorologen hatten schon am 1. September ihren ersten Herbsttag. Wegen des besseren Vergleichs von Statistiken teilen sie Jahreszeiten traditionell in ganze Monate ein.
Textbausteine aus: AZ - Bildmaterial: S!NEDi-art