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SPIEGEL.de hält mal wieder den Spiegel vor
Welcher prominente Mensch verschwurbelte welches Fachkauderwelsch in seiner Doktorarbeit:
- Da schreibt Papst Benedikt XVI | Joseph Ratzinger von einer "pneumatische Wirklichkeit" ... - vielleicht beim Husten??? - Oder er meint: "Was heißt 'drinnen' und was heißt hier 'draußen'? Offenbar müssen 'innen' und 'außen' hier auf je anderer Ebene ausgesagt sein." Ja - so ähnlich wie Noch-Papst oder Nicht-mehr-Papst ...
- Edmund Stoiber meint sehr penibel definierend: "Die Einwilligung ist damit Tatbestandsmerkmal mit negativem Vorzeichen, oder anders ausgedrückt, die Nichteinwilligung ist Tatbestandsmerkmal." - (oder noch anders ausgedrückt: Dass das Wasser Balken habe, ist die Wahrheit mit negativem Vorzeichen. Dass das Wasser keine Balken hat, ist korrekt ...).
- Und Gregor Gysi schreibt in seiner Arbeit über die Vervollkommnung des sozialistischen Rechts von "... Rechtslücken, die darauf fußen bzw. fußten, daß innerhalb eines rechtlichen Bereiches nicht genügend an die aus anderen rechtlichen Bestimmungen sich ergebenden juristischen Konsequenzen gedacht worden war oder juristische Spezifika und Widersprüche nicht beachtet wurden ...". Ähh - wo er recht hat - hat er recht ...
Und nun ein Sahnehäubchen auf alle Dissertationen:
"Das Verfahren beruht jedoch auf keiner strengen theoretischen Ableitung, sondern enthält intuitive Elemente."
Nun - was für eine Doktorarbeit mag das sein, in der ein Verfahren beschrieben wird, das "intuitive Elemente" enthält? - Ja - aber da gibt's nichts zum Staunen: Was auch immer Intuition mit Physik zu tun hat: Der Satz stammt von der Physikerin Angela Merkel.
Denn so ist sie - unser aller Angela - so bastelt sie uns auch das, was sie unter "Politik-Machen" versteht: es ist einfach ein "Verfahren, das auch intuitive Elemente" enthält ...
Doch so "intuitiv" sind diese "Elemente" ja gar nicht - wie wir ja gerade jüngst erfahren durften: Da ist die vom Steuerzahler finanzierte Demoskopie an sich eine ganz große Kanzler-Flüsterin, die ihr schon mal "intuitive Flausen" in den Kopf setzen darf - z.B. bei der plötzlichen und populistisch aufgemotzten Kehrtwendung zum Atom-Ausstieg nach dem Fukushima-Schock - jedoch war das eher ein letzter ihr eingegebener Versuch, damals die Landtagswahlen in Baden-Württemberg zu gewinnen - ging aber schwer daneben - oder aber "die Wirtschaft" mit ihren Lobbyisten spielen mal wieder "Intuition" - z.B. bei der Formulierung einer "marktgerechten Demokratie" ...: Nun gibt es also einen neuen politischen Begriff: die "Intuitive Demokratur" ...
Wer von Haus aus keine Intuition hat - oder gar nicht weiß, was tatsächliche "Intuition" ist - der lässt sich eben eine basteln ...