Quantcast
Channel: nunc|hic
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2576

Hoeneß: Selbstanzeige - Lalala ...

$
0
0

La-la-la-la - Nachtijall - ick hör dir trappsen ...

"Ich habe im Januar 2013 über meinen Steuerberater beim Finanzamt eine Selbstanzeige eingereicht", sagte Hoeneß dem FOCUS. Die Anzeige hänge "mit einem Konto von mir in der Schweiz" zusammen.





Der 61-Jährige sagte, er habe die Angelegenheit ursprünglich über das Deutsch-Schweizer Steuerabkommen regeln wollen, das dann bekanntlich Mitte Dezember 2012 nicht zustande gekommen sei. SPD und Grüne hatten das von der schwarz-gelben Bundesregierung ausgehandelte Abkommen in Bundesrat und Vermittlungsausschuss abgelehnt. Über das Steuerabkommen hätten Personen, die in der Schweiz nichtversteuerte Gelder liegen haben, dies mit einer für den deutschen Fiskus anonymen pauschalen Einmalzahlung legalisieren können.

"Ich vertraue voll und ganz auf die Arbeit der mit dem Fall befassten Behörden und bitte, mit Respekt darauf von weiteren Anfragen abzusehen", sagte der Bayern-Präsident.

Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen Uli Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, dabei soll es sich um ein"unvorstellbares Vermögen" in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro handeln. Das ergaben Recherchen der Münchner "Abendzeitung", die ihre Quellen als sehr sicher einstuft. Demnach habe das Vermögen auf einem oder mehreren Konten gelegen. Hoeneß soll laut der Zeitung zudem mit der Selbstanzeige bei den Finanzbehörden sofort einige Millionen Euro an den Fiskus gezahlt haben. Diese Summe habe demnach über fünf Millionen Euro betragen.

Hoeneß hatte neben seiner Tätigkeit als Fußball-Manager 1985 die HoWe Wurstwaren KG mitgegründet. Das Unternehmen ist überaus erfolgreich und wird mittlerweile von Hoeneß' Kindern geführt. Die Firma beliefert unter anderem Aldi und McDonald's sowie etliche weitere Lebensmittelkonzerne. Der Jahresumsatz der HoWe Wurstwaren KG lag laut "Handelsblatt" im Jahr 2011 bei rund 45 Millionen Euro.

Das Haus des 61-Jährigen am Tegernsee soll bereits im vergangenen Monat durchsucht worden sein. Hoeneß wollte sich am Samstag nicht weiter äußern: "Ich bitte, von weiteren Anfragen abzusehen."

"Die Glaubwürdigkeit von Hoeneß ist extrem erschüttert. Es wird sicher ganz schwer sein für ihn, da wieder herauszukommen", sagte Silvia Schenk, Sportbeauftragte der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Schenk zog einen Vergleich zum umstrittenen Fifa-Präsidenten Joseph Blatter, den Hoeneß auch angesichts der Korruptionsaffäre beim Fußball-Weltverband oft kritisiert hatte. "Wenn er also Herrn Blatter angreift und fordert, dass dieser den Fifa-Saustall endlich aufräumen soll, aber selbst Geld an der deutschen Steuer vorbeibringt, dann schmeißt Uli Hoeneß hier mit Felsbrocken aus dem Glashaus", sagte Schenk.


Christoph Daum hat äußerst verwundert auf die Steueraffäre um Uli Hoeneß reagiert. "Die Nachricht hat mich absolut überrascht. Das hätte ich ihm niemals zugetraut, vor allem nicht, wenn man sieht, wie Uli Hoeneß in vielen Situationen seines Lebens aufgetreten ist", sagte Daum dem Sportinformationsdienst. Hoeneß habe sich "schließlich zu einer absoluten moralischen Instanz aufgeschwungen. Ich hätte so etwas niemals vermutet", sagte Daum.

Hoeneß hatte 2000 mit seinen Äußerungen den Kokainskandal um Daum angestoßen - nun kämpft er selbst mit einer Affäre. 

Daum sagte, dass er genau wisse, was Uli Hoeneß "alles für den deutschen Fußball und die Gesellschaft geleistet" habe: "Ich hoffe und wünsche ihm deshalb von Herzen, dass er da heil wieder rauskommt."

Hoeneß selbst reiste am Samstag nicht mit zum Auswärtsspiel des FC Bayern nach Hannover. Auch der Vorstandsvorsitzende der Münchner, Karl-Heinz Rummenigge, war zu Spielbeginn nicht im Stadion. Die Führungsspitze des deutschen Rekordmeisters ist in der Regel normalerweise bei jeder Partie dabei.

Aus sportlicher Sicht befürchtet Bayern-Trainer Jupp Heynckes vor dem Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona keine negativen Auswirkungen. "Grundsätzlich ist das eine Privatangelegenheit des Präsidenten", sagte Heynckes nach dem 6:1-Sieg seiner Mannschaft in Hannover. "Bei uns gibt es immer irgendwelche Meldungen. Das schärft die Sinne, das macht uns noch ehrgeiziger. Meine Mannschaft lässt sich von nichts beeindrucken."




Quellen: Focus, SPIEGEL-Online u.a.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 2576


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>