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Selfie von heute: S!nntagsmaler

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S!NNTAGSMALER - 
Hier nun - mein Selfie von heute:




an den rändern                - zerstäube ich 
zu kleinen bunten würfeln
das wirkt poppig und modern
und doch so verschwiegen
abgedeckt irgendwie
unkenntlich gemacht
durch und durch cia-          und nsa-gecheckt
das lässt einiges erahnen
und einiges zu
und da ist auch eine 
gewisse innere suche
eine gewisse unfertigkeit
ein noch nicht 
in sich geschlossenes profil
da bin ich noch ganz offen für vieles
eben noch nicht ganz so "fertig" - 
wie manche alters- und
geschlechtsgenossen

- aber - 

wer nach allen seiten offen ist -
ist nicht ganz dicht ... 

punkt-punkt-komma-strich
fertig ist das mondgesicht
der mund eher ein strich
ein schlussstrich - ein ausrufezeichen
auf der seite liegend
und sprache offenbart dann meine
ent-schlüsse - unterstreicht mich
vielleicht - schlussendlich ...

aber vielleicht ist das auch doch
alles ganz anders gemeint - 
vielleicht spielen diese porträtgags
und die eitlen pixelspielereien
und die farben 
die farben eher eine rolle
oder die platzierung 
im rahmengeviert:
einladend - abwehrend

und auch - wenn die politik
mich nun wieder umwirbt - 
bis 70 zu arbeiten:
ich werde keine 
bewerbungen mehr schreiben - 
und keine bewerbungsselfies 
mehr knipsen
und was der betrachter
von mir denkt:
kann mir eigentlich 
schlussendlich völlig egal sein:
nimm mich so wie ich bin ...


und dann gehen die lichter aus

mit einem schlag - 
kurz-schluss:
da wird abgeschminkt
die wachsmasken zerlaufen
in der hitze 
in der hitze der nacht
biographien vergehen abrupt
in all ihre bestandspartikelchen


da entgleiten die gesichtszüge:

nichts - nichts mehr gehört
zu-ein-ander ...
bis - ja bis 
bis sie sich
vielleicht wieder finden:

im nächsten leben - wiederfinden
wieder finden
in all dem
chaos


walle walle wänschen

da schnattert noch ein gänschen ...

sinedi

SELFIE

Ein Selbstbildnis oder Selbstporträt ist eine Selbstdarstellung der Physiognomie eines bildenden Künstlers mit den Mitteln der Malerei, Grafik, Plastik oder Fotografie.

Die ersten Selbstbildnisse soll es bereits in der Antike gegeben haben. Der berühmte griechische Bildhauer Phidias soll sich etwa auf dem Schild der von ihm geschaffenen Statue der Athena Partenos selbst abgebildet haben.

Aus der mittelalterlichen Kunst sind kaum Selbstbildnisse überliefert.

Seit der Renaissancezeit jedoch hat sich der selbstbewusste Künstler, der nun nicht mehr bloßer Handwerker war, sondern sich den Philosophen, Literaten und Wissenschaftlern der Zeit gleichwertig erachtete, im Selbstporträt ein Denkmal gesetzt. Neben der Auseinandersetzung mit der eigenen Physiognomie als allgegenwärtigem und billigem Modell zeugen viele Selbstbildnisse auch von der inneren Auseinandersetzung des Künstlers mit sich selbst, mit den eigenen sich wandelnden Stimmungen und der eigenen Vergänglichkeit.

Abgesehen vom häufigerem Einsatz von Spiegeln und Fotos als Vorlage entsprechen die Arbeitsweisen und Formen der Selbstbildnisse weitgehend denen anderer Porträts, etwa in der Porträtmalerei, Porträtfotografie oder als Porträtbüste. Im Unterschied zu Porträts fremder Personen sind die Seiten im Selbstbildnis vertauscht, so wie der Maler sein Bild im Spiegel sieht...

... so formuliert es WIKIPEDIA ...


Heute steht ja das Internet voll mit diesen Selfies - diesen Selbstporträts - besonders in den sozialen Netzwerken ... - aber ich glaube es sind Eindrücke mit einer sehr niedrigen Halbwertzeit - schon in meinem nächsten (Tag-)Traum habe ich das letzte Selfie wieder vergessen. Es hinterlässt keinen bleibenden Eindruck ... - es ist keine optisch eindrückliche Visitenkarte - die ein "Opener" ist zum Charakter - zum Sein ...

Erst neulich erinnerte ich in einem anderen Zusammenhang an Drafi Deutschers Hit von 1966: "Nimm mich so wie ich bin ... - einfach so wie ich bin ..."
Aber war dieser Text nun der eigene Auftakt zu einem Selbstporträt - oder eher das genaue Gegenteil davon: In einem mit Photoshop-Filtern durchtränktem Selbstporträt oder Selfie manipuliere ich ja mein Ich - mich - so - wie ich von anderen bitteschön wahrgenommen werden will ... egal zu welchem Schluss das dann bei dem Betrachter führt ...


"Lebensläufe mit Bild sind erbeten an die Personalabteilung ..." - ja - das war früher wenigstens so eine Floskel unter jeder Stellenanzeige ... Man erhoffte sich anhand eines Fotos eben genau jene Hinweise, die der Maler eines Selbstporträts oder der Knipser eines Selfies auch eigentlich mit seinem "Werk" transportieren möchte ...




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