Gestern war der 75. Jahrestag des Beginns der "industriell und systematisch" organisierten Massentötungs-Aktionen der Nazis an Menschen, die nicht in ihr herrisch-verquer-völkisches Weltbild einzuordnen waren ...
Die ARD-tagesthemen haben diesem Start damals in diese grausam tödlichen Verstrickungen einen Kurz-Beitrag gewidmet, der zeigt, wie eine Enkelin des "Euthanasie"-Opfers Friedrich Crusius, namens Barbara Wenzel, das Leben und Sterben ihres Großvaters erforscht - ... ganz schlicht - damit er "nicht vergessen" wird - wie sie sagt ...
Auch in dieser Familie war das tatsächliche Schicksal des Friedrich Crusius ein Familiengeheimnis - es wurde einfach totgeschwiegen und verdrängt ...
Und aus den gleichen Gründen habe ich ja auch das Leben und die NS-"Euthanasie"-Ermordung meiner Tante Erna Kronshage umfassend dokumentiert - und freue mich, wenn immer mehr Angehörige - auch der zweiten und dritten Generation danach - nach dem Verbleib ihrer in der Familienüberlieferung geheimnisumwitterten altvorderen Verwandten forschen und damit anfangen, sich auf die Suche und auf den Weg zu machen, um für eine gesunde Klarheit für die Angehörigen in diesen "Fällen" zu sorgen ... Von ca. 300.000 NS-"Euthanasie"-Opfern sind nach meiner Schätzung bis heute vielleicht allenfalls höchstens 1 Promille der Einzelschicksale erforscht und öffentlich gemacht - es bleibt also noch viel zu tun - "packen wir's an...".
Die Geschichte erschließt sich uns nicht in Jahres- und Opferzahlen - sondern immer nur in personifizierten Einzelschicksalen und Opferbiographien ...
Nach Berechnungen der Historiker müsste heute jeder 8. Bundesbürger einen vom NS-Regime ermordeten Verwandten in seiner Familie haben ...
Ich habe zu diesem Phänomen des kollektiven überwiegenden Schweigens den gestrigen tagesthemen-Beitrag hier eingebettet - und auch eine Kurzbiographie von Friedrich Crusius bei WIKIPEDIA gefunden und hinzugefügt ...
Und auf meiner Homepage befindet sich eine Extra-Seite
Info-Punkt : "Familiengeheimnisse & "Euthanasie" - die Sie bei Interesse hier erreichen ...
Friedrich Crusius
(vollständiger Name Friedrich Alfred Ernst Alexis Crusius , * 15. August 1897 in Tübingen; † 8. März 1941 in Linz) war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer.
Crusius war das dritte Kind und der zweite Sohn des Klassische Philologen und Universitätsprofessors Otto Crusius (1857–1918) und seiner Ehefrau Elisabeth Dorothea Franziska, geborene von Bihl (1858–1939). Er wuchs zusammen mit seinen älteren Geschwistern Elisabeth (1886–1970) und Otto Eduard (1892–1965) in Tübingen, Heidelberg (1898–1903) und München (ab 1903) auf, wo sein Vater Lehrstuhlinhaber für Griechische Philologie war. In München besuchte Friedrich Crusius das Wilhelmsgymnasium. Nach der Reifeprüfung (1915) und Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er wie sein Vater Klassische Philologie und wurde Anfang 1926 zum Dr. phil. promoviert. Er arbeitete als Hauslehrer in Diursholm/Schweden und Berlin und ab 1933 als Gymnasiallehrer in Ingolstadt. Mit seiner Frau, Adelheid Luise Thea, geb. Stifler (1895–1964), hatte er zwei Kinder.
Am 1. April 1936 wurde Crusius aufgrund einer psychischen Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen. Dort blieb er, unterbrochen von einem Aufenthalt im Krankenhaus Schwabing (Oktober 1937–6. Oktober 1938) mehrere Jahre. Am 24. Oktober 1940 wurde er in einem Sammeltransport an die Gau-Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz überwiesen und am gleichen Tag in die NS-Tötungsanstalt Hartheim weitergeschickt. Am 26. Oktober 1940 wurde er nach Niedernhart zurückverlegt und starb dort am 8. März 1941, offiziell an einer "Kreislaufschwäche".
Crusius ist ein Nachkomme von Balthasar Crusius.
- nach WIKIPEDIA
Die ARD-tagesthemen haben diesem Start damals in diese grausam tödlichen Verstrickungen einen Kurz-Beitrag gewidmet, der zeigt, wie eine Enkelin des "Euthanasie"-Opfers Friedrich Crusius, namens Barbara Wenzel, das Leben und Sterben ihres Großvaters erforscht - ... ganz schlicht - damit er "nicht vergessen" wird - wie sie sagt ...
Auch in dieser Familie war das tatsächliche Schicksal des Friedrich Crusius ein Familiengeheimnis - es wurde einfach totgeschwiegen und verdrängt ...
Und aus den gleichen Gründen habe ich ja auch das Leben und die NS-"Euthanasie"-Ermordung meiner Tante Erna Kronshage umfassend dokumentiert - und freue mich, wenn immer mehr Angehörige - auch der zweiten und dritten Generation danach - nach dem Verbleib ihrer in der Familienüberlieferung geheimnisumwitterten altvorderen Verwandten forschen und damit anfangen, sich auf die Suche und auf den Weg zu machen, um für eine gesunde Klarheit für die Angehörigen in diesen "Fällen" zu sorgen ... Von ca. 300.000 NS-"Euthanasie"-Opfern sind nach meiner Schätzung bis heute vielleicht allenfalls höchstens 1 Promille der Einzelschicksale erforscht und öffentlich gemacht - es bleibt also noch viel zu tun - "packen wir's an...".
Die Geschichte erschließt sich uns nicht in Jahres- und Opferzahlen - sondern immer nur in personifizierten Einzelschicksalen und Opferbiographien ...
Nach Berechnungen der Historiker müsste heute jeder 8. Bundesbürger einen vom NS-Regime ermordeten Verwandten in seiner Familie haben ...
Ich habe zu diesem Phänomen des kollektiven überwiegenden Schweigens den gestrigen tagesthemen-Beitrag hier eingebettet - und auch eine Kurzbiographie von Friedrich Crusius bei WIKIPEDIA gefunden und hinzugefügt ...
Und auf meiner Homepage befindet sich eine Extra-Seite
Info-Punkt : "Familiengeheimnisse & "Euthanasie" - die Sie bei Interesse hier erreichen ...
Friedrich Crusius - nach einem Still aus dem ARD-tagesthemen-Video |
Friedrich Crusius
(vollständiger Name Friedrich Alfred Ernst Alexis Crusius , * 15. August 1897 in Tübingen; † 8. März 1941 in Linz) war ein deutscher Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer.
Crusius war das dritte Kind und der zweite Sohn des Klassische Philologen und Universitätsprofessors Otto Crusius (1857–1918) und seiner Ehefrau Elisabeth Dorothea Franziska, geborene von Bihl (1858–1939). Er wuchs zusammen mit seinen älteren Geschwistern Elisabeth (1886–1970) und Otto Eduard (1892–1965) in Tübingen, Heidelberg (1898–1903) und München (ab 1903) auf, wo sein Vater Lehrstuhlinhaber für Griechische Philologie war. In München besuchte Friedrich Crusius das Wilhelmsgymnasium. Nach der Reifeprüfung (1915) und Teilnahme am Ersten Weltkrieg studierte er wie sein Vater Klassische Philologie und wurde Anfang 1926 zum Dr. phil. promoviert. Er arbeitete als Hauslehrer in Diursholm/Schweden und Berlin und ab 1933 als Gymnasiallehrer in Ingolstadt. Mit seiner Frau, Adelheid Luise Thea, geb. Stifler (1895–1964), hatte er zwei Kinder.
Am 1. April 1936 wurde Crusius aufgrund einer psychischen Erkrankung in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar eingewiesen. Dort blieb er, unterbrochen von einem Aufenthalt im Krankenhaus Schwabing (Oktober 1937–6. Oktober 1938) mehrere Jahre. Am 24. Oktober 1940 wurde er in einem Sammeltransport an die Gau-Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz überwiesen und am gleichen Tag in die NS-Tötungsanstalt Hartheim weitergeschickt. Am 26. Oktober 1940 wurde er nach Niedernhart zurückverlegt und starb dort am 8. März 1941, offiziell an einer "Kreislaufschwäche".
- Seine Enkelin, Barbara Wenzel, berichtet am 18.01.2015 in einem ARD-tagesthemen-Beitrag zum 75. Jahrestag des Beginns der "industriellen systematischen Patientenmorde", ihr Großvater Friedrich Crusius sei im Rahmen der NS-"Euthanasie"-Morde an einer "Überdosis von Schlafmitteln", die man ihm verabreichte, zu Tode gekommen.
- Sein behandelnder Arzt war Rudolf Lonauer, der in der "Ostmark" führende NS-Euthanasie-Arzt. Er leitete die NS-Tötungsanstalt Hartheim...
Crusius ist ein Nachkomme von Balthasar Crusius.
- nach WIKIPEDIA