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impulse für die woche -89: witze von der kanzel ...

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"impulse für die woche" 
- das ist nach 88 x "(m)ein wort zum sonntag" ab nun der titel dieser besinnlich-meditativen Rubrik. 
  • dieser bisherige begriff "wort z. s." hörte sich allmählich für mich immer mehr nach "ex-cathedra" an: als wolle ich mit meinen beiträgen etwas "verkünden", belehren, vielleicht sogar etwas von oben herab "ablassen" - und es gab ja auch diese begriffliche nähe zum ard-"wort zum sonntag", quasi zu einer fest installierten offiziellen "amtlichen" verkündigungssendung als einstimmung auf den jeweiligen christlichen "sabbat"... 
  • und dass, obwohl es ja bei mir keinerlei ambitionen geben kann eventuell gar mit dem drohenden zeigefinger etwas nachdrücklich aufzeigen zu wollen: denn ein jeder soll entscheiden, ob er nach dem click den beitrag lesen möchte - oder doch lieber weitersurfen ... 
  • die 88 bisherigen "worte" wurden - je nach dem - ca. 6 bis 60 x pro ausgabe angeclickt (wenn man zum vergleich die besetzten plätze bei einer durchschnittlich besuchten "alltäglichen" sonntagspredigt in einer beliebigen deutschen stadtteil-kirche zählt, kommt man ja auch nicht auf viel mehr zuhörende "schäfchen" - hier jedoch ohne jeden "klingelbeutel"...). 
  • damit also "abonnements"-leser diese rubrik wiederfinden, werde ich sie daneben weiterhin mit dem label (s. rechte sidebar) "(m)ein wort zum sonntag" versehen - und werde auch die zählung beibehalten: heute erscheint also "impulse für die woche" -89 - ich kann nun aber auch "unter der woche", ohne zu irritieren, ein oder zwei impulse, wenn mir danach ist, hinzufügen: der "sonntag" als orientierungstag entfällt und bestimmt höchstens noch "virtuell" den ultimativen "mindest"-erscheinungstag ... 
  • das neue bild der rubrik zeigt eine nektarschlürfende biene auf einer sonnenblumenblüte: der sinn und die hoffentlich immer weiterhin nachdenkenswerten worte dieser rubrik mögen ebenfalls für die leser wie nektar daherkommen, wie geistige nahrung sein - für mich sind sie das ...: denn: "der mensch lebt nicht von brot allein ..." (matth. 4,4,).
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WITZE VON DER KANZEL

Im Christentum darf gelacht werden: «Jesus wird wohl nicht griesgrämig in einer Ecke gesessen sein», schreibt der Religionswissenschaftler Christoph Peter Baumann.

In der Bibel finden wir achtzehn Stellen zum Wort «Lachen» – daraus abzuleiten, dass Gott Humor hat, dürfte allerdings eher mühsam sein. Auch die Frage, ob Jesus gelacht hat, lässt sich nicht schlüssig beantworten. Von einem lachenden Jesus wird im Neuen Testament nicht berichtet, aber denkbar sei, meint nicht nur Kurt Marti, dass Jesus, der so oft mit allen möglichen und unmöglichen Leuten zusammen getafelt, ihnen viel Wein spendiert hat und von Zuschauern deswegen als Schlemmer und Zecher, als Kumpan der Zöllner und Sünder gescholten worden ist, auch herzlich gelacht und nicht griesgrämig irgendwo in einer Ecke gesessen habe. Auf jeden Fall gehört Lachen zum endzeitlichen Gastmahl messianischer Erfüllung.




BILDERGESCHICHTEN 

Im Christentum ist der Umgang mit bildlichen Darstellungen unbefangener als im Islam. So gab es auch die «biblia pauperum», die sogenannte Armenbibel, und für die Kinder unzählige Bilderbibeln.
Wilhelm Busch (1872–1908) zeichnete mehrere humoristische Bildergeschichten, in denen er die römisch-katholische Kirche karikiert (s. links: aus der "Frommen Helene"). Jean Effel ging noch einen Schritt weiter und zeichnete unbefangen Gott, Adam und Eva, die Engel und das Leben im Paradies.

«Die Christen müssten mir erlöster aussehen. Bessere Lieder müssten sie mir singen, wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte», meinte der Philosoph Friedrich Nietzsche.


 OSTERLACHEN

Humor hat aber seinen Platz im Gottesdienst. Noch bis ins 18.Jahrhundert war der Brauch des Osterlachens («risus paschalis») ein fester Bestandteil des katholischen Ostergottesdienstes. Die Osterzeit ist die Zeit des Humors. Der Grund des Lachens – die Überwindung des Todes – soll als Fröhlichkeit das ganze Jahr über andauern.
Deshalb darf auch in einem Gottesdienst geschmunzelt oder gelacht werden.




CHRISTOPH PETER BAUMANN
ist Religionswissenschaftler inBasel und leitet die Religions-Informationsstelle Inforel(www.inforel.ch). SeinBuch «Humor und Religion. Worüber man lacht–oder besser nicht» ist 2008 im Kreuz-Verlag erschienen.


aus: zVisite | www.zvisite.ch | Januar 2010 | S. 4




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Karikaturenstreit: Bayern auf der Palme

Tief drunten in Bayern, wo Uli Hoeneß sich neben einer Wurstfabrik auch noch einen Fußballverein hält, ist die Botschaft des Islamisten-Ärgers angekommen. Karikaturen? Nicht auf unsere Kosten! Und schon gar nicht, wenn die "linke Kampfschrift" taz den Photoshop-Rechner anwirft und den als FC-Bayern-Heiland verpflichteten Jürgen Klinsmann als Schmerzens-Jesus am Fußballkreuz abbildet. Ohne Meisterschale, aber mit Dornenkrone.




Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick hat extra nochmal sämtliche Jahrgänge von "Völkischem Beobachter", "Münchner Merkur", "Super-Illu", "Spiegel" und "Neues Deutschland" durchgeblättert und herausgefunden, dass Honecker-Reden, Wagner-Kolummnen, "Angeber-Wessi mit Bierflasche erschlagen" (Super) und Durchhalte-Reportagen im "Panzerbär" bestimmt nicht schön waren. Es sich bei der Klinsmann-Karikatur aber um die "vielleicht schlimmste Entgleisung" handelt, "die es in den deutschen Medien jemals gegeben hat". Das werde Konsequenzen haben. "Dagegen wird der Verein vorgehen", kündigte der Vereinssprecher an. Ab Montag sollen in Bayern flächendeckend Berlin-Fahnen verbrannt werden, Innenminister Hermann ist nach dem Vorbild der "Zeitungszeugen"-Zeitungen aufgefordert, die taz bundesweit beschlagnahmen zu lassen.

aus: "politplatschquatsch" vom 13.04.2009

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VERBOT VON KREUZ-TITELSEITE GESCHEITERT

Klinsmann verliert gegen die taz

FC-Bayern-München Trainer Klinsmann ist mit seinem Antrag gescheitert, der taz ihre Ostertitelseite zu untersagen. Diese sei "der Satire zuzuordnen", so das Landgericht München.

MÜNCHEN taz | Jürgen Klinsmann hat schon wieder verloren. Diesesmal vor Gericht. Das Landgericht München wies einen Antrag des Fußballtrainers zurück, der taz die Veröffentlichung ihres Ostertitels vom 11. April zu untersagen. Dieser zeigt einen gekreuzigten Klinsmann. "Es liegt eine satirische Meinungsäußerung vor, deren Kernaussage sich nicht auf religiösem Gebiet bewegt, sondern den beruflichen Erfolg des Antragstellers als Fußballtrainer behandelt", urteilt das Gericht.
Klinsmann, derzeit Trainer des FC Bayern München, sieht sich durch die Abbildung in einer Monty Python-Parodie auf die Kreuzigung Jesu Christi mit dem Text "Always Look on the Bright Side of Life" in seinem Persönlichkeitsrecht und "in seiner religiösen Ausprägung auf das Massivste und Unerträglichste verletzt".

Klinsmann brachte vor, er verstünde sich als religiöser Mensch und erzöge seine beiden minderjährigen Kinder auch in diesem Sinne. Er werde zum Objekt und Opfer blasphemischer Angriffe. Er werde dafür benutzt, dass das Leiden Christi ins Lächerliche gezogen werde - und werde Hohn und Spott ausgesetzt.
Das Gericht sah das anders: "Die Art der Darstellung ist dem Bereich der Satire zuzuordnen. Eine reale Kreuzigung des Antragstellers steht nicht im Raum. Vielmehr wird der berufliche Niedergang des Antragstellers symbolisch dargestellt. Vor dem Hintergrund, dass die religiöse Darstellung vorliegend für jedermann erkennbar nur als Symbol zur Vermittlung einer Aussage verwendet wird, welche überhaupt keinen Bezug zur Religionsausübung des Antragstellers hat, sondern vielmehr vollkommen unproblematisch in der Öffentlichkeit erörtert und verbreitet werden durfte, wiegt die Beeinträchtigung des Persönlichkeitsrechts des Antragstellers durch die Art des gewählten Symbols vorliegend nicht so schwer, als dass hierdurch die Meinungsäußerungsfreiheit der Antragsgegnerin eingeschränkt werden könnte."


Es müsse daher "dahinstehen", schreibt das Gericht in seinem Urteil, "ob es sich bei der gegenständlichen Äußerung tatsächlich um "die vielleicht schlimmste Entgleisung" handelt, die es nach Auffassung des Antragstellers "in den Medien jemals gegeben hat", oder ob der taz eine - wie sie meint - humorvolle Darstellung eines aktuellen, in der Öffentlichkeit diskutierten Themas gelungen ist".


Merkels Schloss: Der Grundstein für ein 900-Millionen-Show/Luxus-Projekt, das kein Mensch braucht ... - und legt Euch wieder hin ...

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Stadtschloss-Grundsteinlegung 

Unser Palast der Republik

Aus einem Kommentar in SPIEGEL-ONLINE | Kultur
von Sebastian Hammelehle


Der Wiederaufbau des Stadtschlosses war nicht Angela Merkels Projekt, sondern hat eine zwei Jahrzehnte dauernde Vorgeschichte - und doch symbolisiert der Bau den Geist ihrer Amtszeit derart perfekt, dass man in Analogie zu den Grands Projets der französischen Staatsoberhäupter von Merkels Schloss sprechen könnte.

Während ihrer Amtszeit hat sich nach den zum Teil hysterischen Debatten der Ära Gerhard Schröder eine schläfrige, biedermeierliche Ruhe über das Land gelegt. Die erweckt den Anschein, dass der Bevölkerung nichts lieber ist, als das Merkel zugeschriebene Unwort von der "Alternativlosigkeit" zu schlucken. Sowenig es der größten Oppositionspartei, der SPD, gelingt, sich in den Monaten vor der Bundestagswahl deutlich gegen die Kanzlerin zu positionieren, so wenig scheint auch der Rest der breiteren bundesdeutschen Öffentlichkeit pointierte Einwände gegen Merkel zu haben.




In der "marktkonformen Demokratie" (ein weiteres, Merkel zugeschriebenes Unwort von historischen Ausmaßen) kann man es sich anscheinend erlauben, der Liste der in Deutschland im Bau befindlichen Großprojekte von BER, Elbphilharmonie und Stuttgart 21 einen weiteren Renommierbau hinzufügen. Schon jetzt werden die Kosten für das Stadtschloss auf 900 Millionen Euro geschätzt - doch die vielbeschworenen Wutbürger gehen nicht auf die Straße.

Egal was man von den Plänen des Architekten Franco Stella hält - zukunftsweisend sind sie nicht. Anders als frühere große öffentliche Bauprojekte - etwa die Bauten Günter Behnischs für die Olympischen Spiele 1972 oder den Bonner Bundestag oder auch Norman Fosters Reichstagskuppel - signalisiert Stellas Bau nicht die Utopie eines freundlicheren, weltoffeneren Deutschland, sondern steht für ein Land, das sich zunehmend mit seiner imperialen Vergangenheit aussöhnt und das ästhetisch ziemlich konservativ geworden ist.

In Frankreich wurde die deutsche Rolle in der EU unter Merkel bereits mit der Preußens im Deutschen Reich verglichen. In anderen europäischen Ländern artikuliert man die Skepsis gegen die neu gewonnene Vorherrschaft der Bundesrepublik noch viel schärfer. Die Rekonstruktion eines Repräsentationsbaus, in dem einst die Kurfürsten und Könige Preußens residierten, liefert dem Eindruck einer zunehmenden deutschen Hegemonie ein sinnfälliges Bild.

Nicht nur in Istanbul, sondern auch in New York, Athen oder Kairo war der öffentliche Raum, besonders die großen Plätze, zuletzt ein von Soziologen beobachtetes Labor für gesellschaftliche Öffnung - dort demonstrierten die Massen. Der rückwärtsgewandte Bau in Berlin steht für eine ganz andere Demonstration: die des wiedergewonnenen nationalen Selbstbewusstseins.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kommentar-zur-grundsteinlegung-am-berliner-stadtschloss-a-905268.html

Kanzleramtsgipfel: Feilschen um die Flutkatastrophen-Milliarden

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Das ist doch heute der Gipfel im Kanzleramt ...

Feilschen um Milliarden für Flutopfer

Die Pegel des Elb-Hochwassers sinken - und machen das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Bis zu acht Milliarden Euro wollen Bund und Länder den Flut-Opfern bereitstellen. Doch woher nehmen? Vorschläge kursieren viele: Erhöhung des Soli-Zuschlags, Arbeitslohnspenden.

Bund und Länder wollen sich am Nachmittag auf Milliardenhilfen für die Opfer der Hochwasserkatastrophe verständigen. Kanzlerin Angela Merkel trifft mit den Ministerpräsidenten der Länder in Berlin zusammen. Dabei soll unter anderem über einen Aufbaufonds für Flutschäden beraten werden.




Im Gespräch ist ein Hilfspaket von bis zu acht Milliarden Euro, das je zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert werden soll. Damit würde die Unterstützung weitaus höher ausfallen als 2002. Bei der damals als "Jahrhundertflut" eingestuften Katastrophe wurden etwa 6,5 Milliarden Euro abgerufen.

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Ulrich Maly, forderte eine rasche Lösung. "Wir halten einen Flutopfersolidaritäts- und Aufbauhilfefonds, wie er erfolgreich im Jahre 2002 nach dem katastrophalen Hochwasser aufgelegt worden ist, für dringend notwendig", sagte er der "Rheinischen Post".

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) forderte für Flutopfer großzügige Hilfen von Bund und Ländern. Albig sagte der "Welt": "Wir brauchen so viel finanzielle Mittel wie notwendig. Wir führen keine Haushaltsdebatte, wenn die Menschen unsere Hilfe brauchen."

Neun Länder bitten Brüssel um Hilfe

Bayern und acht weitere Bundesländer wollen zudem die EU um Wiederaufbauhilfe bitten. Dazu ist ein gemeinsames Schreiben der Ministerpräsidenten an Kommissionspräsident José Manuel Barroso in Vorbereitung. Es sei absehbar, dass der Wiederaufbau finanzielle Mittel in großem Umfang erfordern werde, heißt es in dem Entwurf des Schreibens. Die EU hat bereits Finanzhilfen angeboten.

Der Hochwasserschutz in Deutschland sollte nach Ansicht von Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) künftig auf Bundesebene gesteuert werden. "Wir brauchen ein nationales Hochwasserschutzkonzept", sagte Lieberknecht.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) plädierte dafür, den Solidaritätszuschlag für ein Jahr befristet um einen bis anderthalb Prozentpunkte anzuheben. Dies werde man als denkbare Lösung vorschlagen, sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". Derzeit beträgt der Zuschlag 5,5 Prozent, eine Erhöhung auf sieben Prozent würde etwa vier Milliarden Euro einbringen.

FDP-Generalsekretär Patrick Döring forderte Finanzminister Wolfgang Schäuble in der "Bild"-Zeitung auf, Arbeitslohnspenden für Flutopfer zu ermöglichen. Dabei geben Arbeitnehmer eine Verzichtserklärung bei ihrem Arbeitgeber ab. Der von ihnen bestimmte Teil des Bruttogehalts geht direkt an die Spendenkontos. Steuern und Sozialabgaben werden darauf nicht gezahlt.

aus: SPIEGEL-ONLINE ler/dpa: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hochwasser-gipfel-im-kanzleramt-zur-fluthilfe-a-905435.html

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sinedi's kommentar dazu:

Da bin ich doch bass erstaunt: Die Hochwasserflut fördert plötzlich demokratisch scheinende und rasche Absprachen zwischen Bund und Ländern - und pünktlich zur Wahlzeit stehen viele Bundes- und Landesfürst(inn)en aller Couleur mit mehr oder weniger originellen "Finanzierungs-Szenarien" bereit, die sie plötzlich aus der Tasche zaubern. Sie stehen geradezu Schlange, um die für die Betroffenen benötigte Kohle zunächst "unbürokratisch" vorfinanziert zu bekommen - um sie dann auch wieder schadlos einzutreiben. Denn für eine solche "Jahrtausend"-Flut hat der jeweilige Bundes- oder Landeshaushalt keine Mittel eingestellt.
Doch wenn ich mit meinem ungeschulten kleinbürgerlichen Laienwissen auch nur halbgenau hinschaue, meine ich auch zu erkennen, dass sich Bund und Länder an den "kleinen" malochenden Bürgern schadlos halten wollen - zum Teil also mit "Zwangsabgaben", "Not-Steuern", Solidaritätszuschlägen usw., was aber eigentlich immer dem bösen Un-Wort Steuererhöhungen gleichkommt - und soooo "solidarisch" ja nun auch nicht ist, denn eine ganz bestimmte Schicht und Wählerklientel wird hier als Finanzierungsquelle ja gar nicht erst bedacht und angesprochen bzw. darf sich ganz legal vor einer solchen "Zwangs"abgabe, wie sie die Lohnsteuer darstellt, herdrücken ...
Jedoch - gerade für diese nicht oder nur bedingt (lohn)steuerpflichtigen Unternehmer und ihre Manager und den dazu gehörenden Bankern in all den abzuschließenden Folge-Kreditgeschäften - werden gleichzeitig gerade diese vom gemeinen lohnabhängigen Volk zu finanzierenden acht Milliarden eine hübsche Summe Konjunkturspritze bedeuten: Industrie, Dienstleistung und Handwerk werden profitieren von dieser Flut - und nach der Flut ist dann ja schon wieder vor der Flut - wenn alle so weiter (mit)machen wie seit 2002 ...

Und weil "Steuererhöhungen" ja angeblich das erklärte Teufelszeug für Konjunktur und FDP sind, werden diese "Sonderumlagen" auf Vorschlag von FDP-Generalsekretär Patrick Döring so gestaltet, dass "Arbeitslohn[!]-Spenden"  mittels "Verzichtserklärung beim Arbeitgeber" [!] abgegeben werden können (tja - wenn schon "Spende" - so sind das für einen Großteil der Bundesbürger immer "Arbeitslohn-Spenden" - woher soll die Knete denn kommen - aber woher sollten Sie das auch wissen, Herr Döring ...)

Das heißt: Die/der so genannte "kleine Frau/Mann", die "gemeinen" Arbeitnehmer [und damit sowieso nicht das Wählerklientel von Herrn Döring und seiner FDP] sollen mit ihren paar Kröten wieder "ganz unbürokratisch" dafür geradestehen, wenn wieder mal etwas schief bzw. voll gelaufen ist - und wenn es auch - wie diesmal - die "höhere Gewalt" war ... 





Jedoch ganz zu schweigen von den "hausgemachten" Flutauslösern -  z.B. 
  • von den nach der Flut 2002 immer noch munter bebauten und wirtschaftlich genutzten flussbettnahen Auenwiesen 
  • an nun wieder voll- bzw. abgesoffenen und mit immer höheren Deichen eingerahmten engen Flussbetten
  • in den ursprünglich weit und breiten "Urstromtälern", 
  • wo - so eingedeicht bzw. eingepfercht - alle paar Jahre wieder der jeweilige "Jahrtausend-Flutscheitelpegel" so richtig hochsteigen und "in Fluss" kommen kann ... 
  • Stichwort: "Hochwasser" statt "Breitwasser" ... - 
  • vielleicht ja als gewolltes, in jeder Dekade auftauchendes willkommenes Konjunkturprogramm für schlappe Regierungen und dümpelnde Volkswirtschaften - nach dem Prinzip "Abwrackprämie" ...
Die (Multi-)Millionäre dieser Republik, die Banken, denen doch neulich noch so tatkräftig geholfen wurde, die werden gar nicht erst ins Visier genommen - jedenfalls nicht von der FDP - und der Bundesregierung ...
Die Banken können zwar ihre hausgemachten "Hochwasser"-...sprich: "verzockten" Schäden rasch und unbürokratisch mit Unsummen von Solidaritätsmitteln - sprich: Steuermitteln - reparieren, und genauso weiter machen wie zuvor, aber sie schweigen ganz still, wenn andersherum mal die noch neulich für sie bürgende Solidargemeinschaft in Not gerät ...


Auch bei diesen irrsinnigen Millionen-Ablösesummen z.B. für kränkelnde 20-jährige Fußballjüngelchen und bei den sagenhaften Jahresgehältern von je 5-15 Millionen €URO für diese Spitzen-Fußball-Kicker-Sklaven, die vielleicht schon morgen bei einem neuen Trainer nicht mehr ins Konzept passen oder sich karrierebeendend die Achillessehne reißen - und bei den (vielleicht damit verbundenen) zumindest versuchten Steuerhinterziehungen der Vereins-Repräsentanten (z.B. Hoeneß - und die Rolex-Uhren von Herrn Rummenigge) und Spieler (z.B. Messi) müssten doch schamvoll stickum millionenschwere Solidaritäts-Zuwendungen für die Flutopfer schon aus moralischen Gründen "drin" sein: richtungsweisendes Bibelzitat hierzu: Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut...-Matthäus 6,3. 
Ich meine hier ausdrücklich nicht die vielfach angekündigten Extra-Hochwasser-Benefiz-Begegnungen, wo dann doch "nur" ein sowieso stattzufindendes Trainingsspiel vor großer Kulisse (die dann dafür ja die Kohle hinblättert) aufgepeppt wird zur "guten Tat" (Fernseheinnahmen usw.) - und man sich dafür sogar noch feiern lässt ...  

Bei den so genannten verschiedenen "Rettungsschirmen" in den Hoch-Zeiten der €URO-Krisen (... eine jagte ja die andere ...), hatte man oft über Nacht versucht, möglichst noch am Bundestag vorbei (hier musste erst das Bundesverfassungsgericht ein Machtwort sprechen... - Stichwort: ESM) -  mit einem Vielfachen an Milliardensummen als jetzt zur Fluthilfe benötigt wird, eine "marktkonforme Demokratie"(O-Ton der Bundeskanzlerin) schnellstens abzufedern und zu sichern - und ohne die Bürger zu fragen: Woher nehmen - und ohne die Einsetzung von "Aufbau-Fonds" oder dergleichen. Für die dafür aufgenommenen Summen zahlte man nicht einmal Zinsen - und bekam sogar am Banken-Weltmarkt manchmal noch 0,5 % Bonus ... Und der Verteidigungsminister versenkt heutzutage gerade mal stillschweigend 500 Millionen  - und nun dazu jetzt die Grundsteinlegung mit Tschingderassabum und dem dazu dauerlächelnden Bundespräsidenten mit dem Hämmerchen in der Hand für das (bis jetzt) 900 Millionen schwere Berliner Stadtschloss - ein reines Luxus- und Prestigeobjekt - und dann der Flughafen BER, Stuttgart 21, Hamburger Elbphilharmonie usw. usf.

Und jetzt wackelt die Wand vor der Flutwelle - ich fass das nicht ... - 
Zitat:„Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich k...tzen möchte.“Max Liebermann

P.S.: Lieber Herr Döring, 
 Betr.: Ihr Vorschlag einer "Arbeitslohn-Spende"
ich habe gestern 20 €URO für die Flutschäden als Spende überwiesen - einfach so - auf das in meiner Tageszeitung genannte Spendenkonto 10 20 30, BLZ 370 205 00 - Stichwort: Hochwasserhilfe 2013 -  der Aktion "Deutschland hilft" (Bündnis deutscher Hilfsorganisationen). Mit der Spendenquittung zahl ich dafür ebenfalls keine Steuern- und Sozialabgaben. Dafür benötige ich also nicht den Finanzminister und gebe keine "Verzichtserklärung" beim Arbeitgeber ab (dem mein Spendengebahren gar nichts angeht...) - und das konnte, kann und könnte schon jeder Bürger seit Jahren so halten - ein jeder nach seiner Fasson: sagen wir mal: mindestens 60.000.000 Mitbürger machen mir das nach und zahlen im Schnitt auch jeweils 20,00 €URO für die Fluthilfe = das wären immerhin schon mal 1.200.000.000 €URO (in Worten: eintausendzweihundertmillionen) freiwillige "Bürger-Solidarität" in ur-liberalem Gemeinsinn ... Aber Sie, Herr Döring, scheinen selbst eine solche Möglichkeit - außer an Ihre Partei - gar nicht zu kennen ...
Mit freundlichen Grüßen: sinedi 

EZB: Die Geister, die er rief ...

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Sie tun nix - sie wollen nur helfen ...
Monster, Schädel: Bunte Graffiti-Kunstwerke zierenden den Bauzaun vor dem Neubau der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main. 
S!NEDi|Fotobearbeitung nach einem Foto von dpa

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Der Zauberlehrling
J.W.v. Goethe

Der Zauberlehrling ist alleine und probiert einen Zauberspruch seines Meisters aus. Er verwandelt mittels Zauberspruch einen Besen in einen Knecht, der Wasser schleppen muss. Das Gedicht beginnt mit den folgenden berühmten Versen:
Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.

Seine Wort’ und Werke
Merkt’ ich und den Brauch
Und mit Geistesstärke
Tu’ ich Wunder auch!

Anfänglich ist er stolz auf sein Können, doch bald merkt er, wie er der Situation nicht mehr gewachsen ist, und er sagt die geflügelten Worte: 

 „Die ich rief, die Geister, / Werd’ ich nun nicht los.“ 

Da kommt im letzten Augenblick der Meister zurück und bereinigt die Situation mit einem knappen Befehl:

»In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid’s gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,

Erst hervor der alte Meister.«

gregorianisches morgengrauen

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gregorianisches morgengrauen

rasch skizziert und
pelzig hingetupft: dies
seidengefühl kurz 
nach dem erwachen
hinter beiden ellenbogen
schwirren und reiben sich 
all die tröpfchen

niedergeschlagen: der boxer
hängt in den seilen
morgens um 03.30 uhr:
und dieser tau am 
allerallerfrühesten morgen
noch vor dem ersten vogelsang
dieses säuseln und brummeln
- dazwischen die 
  ganz zarten kastratentenöre

auf nassem
kopfsteinpflaster
schreiten sie 
barfuß - in sandalen
niedergeschlagen
noch vor dem ersten vogelsang
dieses säuseln und brummeln
- dazwischen die 
  ganz zarten kastratentenöre

sinedi

LEONARD COHEN: 2 x HALLELUJAH: Original & Choir

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Original-Version


music an-/aus: lautsprecher-symbol anclicken


LEONARD COHEN
Hallelujah Songtext 
Übersetzung

Ich hab gehört, es gäbe da so einen geheimen Akkord,
den David damals spielte und an dem Gott auch Gefallen fand.
Aber du interessierst dich nicht für Musik, oder?
Das Ganze geht so: F-Dur, G-Dur, A-Moll, F-Dur,
und damit komponierte der verwirrte König das Halleluja.

Dein Glaube war stark, aber du brauchtest einen Beweis,
dann sahst du sie auf dem Dach baden und ihre Schönheit
zusammen mit dem Mondlicht haben dich einfach überwältigt.
Sie fesselte dich an einen Küchenstuhl,
zerstörte deine Krone und schnitt dir die Haare ab.
Und von ihren Lippen konnte man das Halleluja vernehmen.

Du sagst, ich würde vergeblich den Namen Gottes in den Mund nehmen,
dabei kenne ich seinen Namen nicht einmal.
Aber wenn es denn so ist, welche Bedeutung hätte das denn für dich?
In jedem Wort strahlt ein gewisser Lichterglanz,
es macht also keinen Unterschied welches du nun gehört hast:
Das heilige oder das zerbrochene Halleluja.

Ich habe mein Bestes gegeben. Ich weiß, es war nicht viel.
Ich war unfähig zu fühlen, und darum habe ich Kontakt gesucht.
Ich sage die Wahrheit, ich bin nicht gekommen um dir was vorzumachen.
Und auch wenn alles schief gelaufen ist, stehe ich vor dem Musik-Gott mit nichts auf meiner Zunge als Halleluja.


Choir-Version
Performed by Singing Out and The Rainbow Chorus of Waterloo-Wellington during "A Place Where I Belong" at St. Mary Magdalene Anglican Church, May 1, 2010


music an-/aus: lautsprecher-symbol anclicken

Alien in der Tiefkühltruhe: Die Märchen des Herrn Li aus Binzhou/China

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Das Video im Wortlaut: Es war alles nur ausgedacht: Herr Li aus Binzhou in der chinesischen Provinz Shandong hatte es zu einigem Ruhm im Internet gebracht, mit seiner Behauptung er haben einen Außerirdischen mit Elektroschocks getötet und dann in seiner Gefriertruhe aufbewahrt.
Zum Beweis hatte sogar Fotos von dem Wesen ins Netzt gestellt. Das alles war so überzeugend, dass schließlich die Polizei bei Herrn Li vorbeischaute. Das berichtete das chinesische Staatsfernsehen am Mittwoch. Den Beamten wurde schnell klar, dass der Außerirdische aus ganz irdischem Kunststoff, Kleber und Drähten zusammengebastelt war. "Ich dachte zunächst an Gummi, aber sehr steif und hart. Man konnte das Ding auch ganz klein zusammendrücken. Irgendwie so was." Dabei hatte Herr Li viel Zeit und Energie auf seine Geschichte verwendet: Bei der Hasenjagd am Ufer des Gelben Flusses sei er vor drei Monaten auf eine Gruppe Außerirdischer gestoßen, hatte er in seinem Blog geschrieben. Er stellte sie zur Rede, dabei sei eines der Wesen in eine elektrische Hasenfalle geraten und gestorben. Aus Rache hätten die anderen ein Wäldchen in der Nähe niedergebrannt. Er haben den toten Außerirdischen dann tiefgekühlt und die Polizei informiert. Von dort sei aber keine Reaktion gekommen. Erst nachdem er seine Geschichte im Internet veröffentlicht habe, seien die Behörden aktiv geworden. Dieses Märchen hat dem Bauern Li, der sich im Netz als erfolgreicher Meeresfrüchte-Händler ausgegeben hatte, nun richtig realen Ärger eingebracht. Nach Medienberichten haben ihn die Polizisten verhaftet. Inzwischen sitzt er schon seit fünf Tagen wegen Erfindung von Lügen und Störung der sozialen Ordnung im Gefängnis. ORT: BINZHOU (CHINA)




sinedi's kommentar:
also - ich finde - ohne hier jemandem "rassistisch" nahetreten zu wollen: aber dieser alien musste aufgrund der eindeutigen augenpartie aus asien - meinetwegen aus china - stammen und nicht unbedingt von einem anderen stern ... ...

Hochwasser: Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte ...


Leck mir die Augen, Kleines" ...: Eyeball-Licking

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"Leck mir die Augen, Kleines" ...: Eyeball-Licking

Japanische Schüler lecken sich als Liebesbeweis gegenseitig die Augäpfel. Allein die Vorstellung ist kaum zu ertragen, trotzdem - oder gerade deswegen - wird "Eyeball Licking" gerade zum Internetphänomen. Inklusive der Augenklappen, die die Schüler mit ihren Bindehautentzündungen tragen.

Irgendwann war es doch komisch. In einer japanischen Schule liefen auf einmal fast in jeder Klasse bis zu zehn Schüler und Schülerinnen mit Augenklappen und verbundenen Augen herum. Dass dahinter nur eine Modeerscheinung steckt, wurde immer unwahrscheinlicher. Ein Lehrer fand schließlich die Ursache der Bindehautentzündungsepidemie heraus. Er erwischte einen Jungen und ein Mädchen dabei, wie er ihr seine Zunge ins Auge steckte, und erfuhr: In der Mittelstufe ist eine Mischung aus Liebesbeweis und Mutprobe beliebt. "Eyeball Licking" nennt sich das und ist wirklich, wonach es klingt – das Lecken des Augapfels.   

Jetzt wird’s eklig, aber da müssen wir durch. Beim "Eyeball Licking" reißt einer seine Augen weit auf und der andere leckt an seinem Augapfel, mal kreisend, mal antippend, bei der Technik darf variiert werden. Weil man reflexartig die Augen schließt, wenn ihnen etwas zu nahe kommt, hält einer von den zweien die Lider fest, damit die Augen offen bleiben.   




In der sechsten Klasse, in der der Lehrer unterrichtet, gab ein Drittel der Schüler an, dass sie das schon mal ausprobiert haben. Die Schüler erklärten auch, warum sie das machen. Augapfellecken sei für sie die Stufe, die nach dem Zungenkuss und vor dem Sex kommt. "A new second-base", schrieb der Guardian auf seiner Website. So etwas wie der neue Knutschfleck, den man ausprobiert, wenn nur küssen irgendwann langweilig wird.   

Es schüttelt einen, wenn man nur darüber nachdenkt, so eklig ist die Vorstellung, dass einem jemand mit der Zunge das Auge berührt. Allerdings könnte man das, mal ganz nüchtern betrachtet, eigentlich auch übers Küssen sagen. Da fehlt auch jede biologische Erklärung, da muss auch irgendwann jemand damit angefangen haben und heute finden wir es normal, was wir beim Küssen mit unserer und der Zunge des anderen so anstellen. Wer weiß, vielleicht gewöhnen wir uns auch ans Augapfellecken, auch wenn es uns jetzt noch schüttelt.

Fans hat "Eyeball Licking" durchaus, und zwar nicht nur unter japanischen Mittelstufenschülern. Die "Eyeball Licker" schätzen, dass der Augapfel sehr empfindlich ist, eine Berührung darum sehr intensiv. Wir möchten das jetzt nicht ausprobieren, zitieren aber gerne die Huffington Post und eine Studentin, die sagt: "My boyfriend started licking my eyeballs years ago and I just loved it. I'm not with him any more but I still like to ask guys to lick my eyeballs ... it turns me on." Später schwärmt sie noch, es sei "a very intimate act".   

Warum die japanischen Schüler gerade jetzt darauf kommen, weiß niemand so genau. Dass sie alle einen Augapfelfetisch haben (Oculolinctus, wie es medizinisch heißt, die sexuelle Erregung durch das Lecken der Augäpfel, ist als Vorspiel und Fetisch bekannt), ist relativ unwahrscheinlich. Es könnte mit einem Musikvideo der japanischen Band Born zu tun haben, in dem ein Mädchen dem Lead-Sänger das Auge leckt. Das Video ist allerdings schon fast anderthalb Jahre alt und mit nicht einmal 200.000 Klicks eher wenig beachtet worden (was aber auch an der Musik liegen kann).     




Die japanischen Schüler dagegen faszinieren in diesen Tagen Facebook-, Twitter- und Tumblr-User auf der ganzen Welt. Es werden, quasi als Beweis, YouTube-Videos hochgeladen, der Hashtag auf Twitter wird minütlich mit Tweets und Bildern gefüttert und für ganz Unerschrockene hat Buzzfeed Fotos, GIFs und Videos gesammelt, auf denen sich auch Freundinnen die Augäpfel lecken und Schüler sich mit Augenklappe fotografieren.   

Die "Eyeball Licking"-Bilder und -Videos haben eine eigene, eklige Faszination, genauso wie Bauchklatscher- und ähnliche Ekel-Clips. Sie bräuchten nur auch einen Hinweis, der vor dem Nachmachen warnt. Die Bindehautentzündungsepidemie an der japanischen Schule ist noch vergleichsweise harmlos. Über Augen und Zunge können auch Herpesviren und Chlamydien übertragen werden. Im schlimmsten Fall kann man durch eine Infektion blind werden. 
Kontaktlinsen kommen als Verhütungsmittel wohl nicht in Frage. Vielleicht sollte doch jemand einen Knutschfleck-Tumblr starten. Die sind als Souvenir einer wilden Knutscherei noch zu verkraften.

jetzt.de|süddeutschezeitung | Text: kathrin-hollmer | Screenshot: YouTube

Boatpeople: Die Zugvögel aus Afrika in einer Hamburger Kirche

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Willkommen im Kiez

300 Flüchtlinge aus Afrika sind in Hamburg gestrandet. Der Senat will sie loswerden - doch St. Pauli macht nicht mit

Von Charlotte Frank

Hamburg - Kurz nachdem der Innensenator im Rathaus noch einmal klar und deutlich gesagt hat, die Flüchtlinge hätten in Hamburg keine Perspektive, beginnt auf St.Pauli eine Orgel zu spielen. Aber den Organisten sieht man nicht. Oben auf der Empore der Kirche, wo normalerweise im Halbdunkel hinter dem Jesuskreuz sein Rücken zu erkennen ist, hängt Wäsche. Unten im Kirchenschiff stapeln sich rot-blau-karierte Kissen und Decken zu einem Bettenberg. Vor dem Altar steht ein Buffet. 'Etwas ungewohnt sieht es hier aus. Eigentlich sollte es hier nicht so aussehen', beginnt der Pastor seine Andacht.

Sollte es wirklich nicht. Aber irgendjemand muss den Männern ja helfen. Bis zu 300 Flüchtlinge aus Afrika sollen es sein, die in Hamburg gestrandet sind. Fünf Reisebusse voller Heimatloser, verloren mitten in den Straßen einer der reichsten Städte Europas.

Es ist mehr als drei Monate her, dass bei Polizeikontrollen in Hamburg die ersten von ihnen entdeckt wurden, bald waren es so viele, dass das Problem nicht mehr zu leugnen war. Die Männer schliefen auf Parkbänken und unter Brücken, sie versteckten ihre Wäschebündel in Büschen am Straßenrand und putzten sich die Zähne in der Alster. Die meisten von ihnen sind, so viel wurde schnell bekannt, Wanderarbeiter, die aus Staaten wie Mali und Ghana nach Libyen gezogen waren. Als dort 2011 der Bürgerkrieg ausbrach, flohen sie nach Italien, von dort sind sie nun in den Norden gekommen. Wie es heißt, sollen sie von den italienischen Behörden mit 500 Euro und einem Touristenvisum für den Schengen-Raum ausgestattet worden sein. Umstritten ist, ob von den Behörden auch ein Hinweis kam, dass die Männer nach Deutschland ausreisen sollten, weil ihnen dort am ehesten geholfen würde.

Aber mit der Hilfe in Hamburg ist es ohnehin so eine Sache. Seit Wochen ringt die Stadt um den richtigen Umgang mit den Flüchtlingen. Der Senat will sie am liebsten schnell wieder loswerden. Viele Bürger in Hamburg aber sehen das anders - und nehmen die Sache selbst in die Hand.

Die St. Pauli Kirche war die erste, die ihre Türen geöffnet und ihre Stühle beiseite geräumt hat für 'unsere afrikanischen Gäste', wie Pastor Martin Paulekuhn sie nennt. 80 Flüchtlinge sind in der Gemeinde zwischen Reeperbahn und Hafenstraße untergekommen, und wer dort vorbeischaut, lernt den berühmten Stadtteil von seiner unbekannten, schönen Seite kennen. Auf dem Rasen vor der Kirche ist ein gelb-weißes Zelt aufgebaut, die 'Embassy of Hope'. Drumherum regt sich das Leben, die 'Gäste' sitzen auf der Wiese und trinken Kaffee, zwischen ihnen Helfer aus dem Viertel und immer wieder Nachbarn, die etwas vorbeibringen: Kuchen, Körbe mit Brot, Orangen. Am Vormittag schauen Kinder vorbei, die den Männern ein paar Worte Deutsch beibringen. Am Abend kommt eine marokkanische Tanzgruppe zum Benefizkonzert, und am Wochenende soll es ein Willkommensfest auf St. Pauli geben.
'Unsere afrikanischen Gäste': 
So nennt der Pastor der St.-Pauli-Kirche die 
Flüchtlinge, die in der Hamburger Gemeinde 
untergekommen sind.
Foto:Johannes Arlt/laif /sueddeutsche


'Es könnte nicht besser laufen mit der Hilfe aus dem Viertel', sagt die junge Frau an der Frühstücksausgabe. Sie heißt Georgie, arbeitet an der Uni und schaut momentan jeden Tag in der Kirche vorbei. 'Der St. Pauli Fanclub hatte zur Hilfe aufgerufen', sagt sie, seitdem sei sie dabei. Die Helfer organisieren sich selbst, es werden von Tag zu Tag mehr.

Inzwischen sind der St. Pauli Kirche andere christliche Gemeinden in Hamburg sowie eine Moschee gefolgt. Seit Mittwoch gibt es auch eine Petition im Internet, die die Hamburger unterzeichnen können: Sie kommt von Grünen und Linken, die in der Bürgerschaft gefordert haben, der Senat solle für sechs Monate auf Abschiebungen verzichten, damit Aufenthaltsperspektiven individuell geprüft werden können. Schon am ersten Tag kamen 600 Unterschriften zusammen. Inzwischen hat sich die Zahl mehr als verdoppelt.

Aber der Hamburger SPD-Innensenator Michael Neumann sagt: 'Die Rechtslage ist eindeutig, und die Perspektive kann nur die Ausreise nach Italien sein.' Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) kritisierte in der Welt, die europäischen Regierungen müssten sich in der Flüchtlingsfrage aufeinander verlassen können.

Hinter der Haltung des Senats, die auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) vertritt, steht das europäische Dublin-II-Abkommen. Demnach ist dasjenige EU-Land für Flüchtlinge verantwortlich, in dem diese zum ersten Mal europäischen Boden betreten haben. Im Fall der libyschen Bürgerkriegsflüchtlinge also Italien. Über Monate hatte Rom von der EU Unterstützung erhalten, um die Einreise libyscher Kriegsflüchtlinge bewältigen zu können. Anfang des Jahres lief diese aber aus, viele Einrichtungen für Flüchtlinge wurden geschlossen. Mehr als 5500 Menschen standen plötzlich in Italien auf der Straße. 300 davon sind nun in Hamburg. Unter dem Druck aus Deutschland hat sich Italien längst bereit erklärt, sie nach Ablauf ihrer Visa wieder aufzunehmen.
Wie Robinson - so stranden die Boatpeople
 aus Afrika oftmals an den Badestränden in Italien

Dagegen wehren sich die Afrikaner. Sie haben eine Gruppe gegründet: 'Lampedusa in Hamburg', unterstützt von Menschenrechtlern, die die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Italien kritisieren. In der St. Pauli Kirche spricht die Gemeinde zum Ende der Andacht einen Psalm: 'Wie köstlich ist deine Güte Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel Zuflucht haben.'


Quelle: Süddeutsche Zeitung, Samstag, den 15. Juni 2013, Seite 12

Daft Punk - Get Lucky | S!NEDi|music|slide|show

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music an-/aus: auf das lautsprecher-symbol clicken ...


Daft Punk - Get Lucky

Deutsche Übersetzung

Wie in der Legende des Phönix
War ein Ende für uns ein neuer Anfang
Was den Planeten rotieren lässt
Die Energie im Anfang [= die Kraft der Schöpfung]

Wir sind zu weit gekommen
um aufzugeben wer wir sind
Also lasst uns die Latte höher legen
Und unsere Gläser zu den Sternen erheben
Sie ist die ganze Nacht wach, bis die Sonne aufgeht
Ich bin die ganze nacht wach um dies Eine zu bekommen
Sie ist die ganze Nacht wach um Spaß zu haben
ich bin die ganze Nacht wach um glücklich zu werden
Wir sind die ganze Nacht wach bis die Sonne aufgeht
Wir sind die ganze Nacht wach um dies Eine zu bekommen
Wir sind die ganze Nacht wach für Spaß
Wir sind die ganze Nacht wach um glücklich zu werden (5x)

Dieses Geschenk muss man nicht auspacken
Mit dir wird's nie langweilig
Was ist das nur für ein Gefühl?
Wenn du gehen willst, ich bin dabei

Wir sind die ganze Nacht wach um zu bekommen
Wir sind die ganze Nacht wach um uns mit Allem zu bekommen
Wir sind die ganze Nacht wach (lass uns wieder zusammen kommen)
Wir sind die ganze Nacht wach - Funky
Wir sind die ganze Nacht wach - Glücklich
Wir sind die ganze Nacht wach - Glücklich (8x)

Wir sind die ganze Nacht wach um glücklich zu werden




... und nun: Nicole Cross mit einer eindrücklichen Cover-Version ...

Theodor Storm: Die Regentrude

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S!NEDi: Regentrude




Die Regentrude von Theodor Storm: 
... also schon vor mehr als 100 Jahren ein Problem mit der Erderwärmung ... 


photography | unplugged 6|2013 | music|slide|show zu sigur rós

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S!NEDi|photography|
unplugged 6|2013 *)
________________
eine slide|show zur music von sigur rós "hoppipolla"



music an-/aus: auf lautsprechersymbol clicken ....

*)"unplugged" heißt in meinem photography-zusammenhang:
die photos sind an einem tag ohne oder nur mit minimaler bearbeitung entstanden ... - also quasi: von der stange ...


gedicht: der rote pickel ... | S!NEDi|lyrik

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S!NEDi|photography: der rote pickel



der rote pickel
erst ganz langsam
und dann - mit nem ruck
oftmals mit
weiß-glänzendem eitergipfel
immer obenauf
wie ein zuckerhut 

wo drunter 
der schnee schmilzt
milchig weiß
das fließeis
wie lava
wie-so soll ich das
ausdrücken

wie-so isst er mit
wer spricht das
tischgebet
über der dampfenden
kamillentee-schüssel

clearasil tut nix
und will nur spielen
deckt ab und an
macht flecken ins hemd
und riecht noch
nach parfümierter
spachtelpudermasse

nach 50 jahren
unterbleibt der ruck
ganz langsam nur
und will spielen
an der dampfenden
schüssel

sinedi

Mr. President Obama in Deutschland: ... the Big Brother is watching you ...

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... the Big Brother is watching you ... - 

Zum Besuch des Friedensnobelpreisträgers Obama in Deutschland


Süddeutsche Zeitung | 18.06.2013 | S. 4

Also hat George Orwell doch Recht gehabt mit seiner Vision von "1984", jenem Grusel-Polit-und damaligen Science-fiction-Thriller, den er zwischen 1946 und 1948 zu Papier brachte, und der dann 1949 erschien - in dem eine allgegenwärtige „Gedankenpolizei“ die Bevölkerung überwacht. Im nicht abschaltbaren und in beide Richtungen funktionierenden Staatsfernsehen, mit dessen Hilfe gleichzeitig alle Wohnungen visuell überwacht und abgehört werden, wird Hass geschürt. Dieser Hass wird den Menschen ständig eingehämmert und dient dazu, die Bevölkerung durch das gemeinsame, allgegenwärtige und scheints übermächtige Feindbild zusammenzuschweißen und von ihrem entbehrungsreichen und von harter Arbeit geprägten Leben abzulenken.




Im Lauf der Handlung im Thriller wird beiläufig die Frage aufgeworfen, ob die Konflikte und der Terror nicht vielleicht insgeheim selbst inszeniert würden, um mittels des auf diese Weise heimlich selbstgeschaffenen Zustands einen Vorwand für die massive Überwachung, den permanenten Ausnahmezustand und die umfassende Unterdrückung zu schaffen.

Und nun stellt sich, 65 Jahre nachdem "1984" zu Papier gebracht wurde, heraus: Ja -  wir alle sind im Visier der US-Dienste. Die Enthüllungen des IT-Experten Edward Snowden machen zur Gewissheit, was bislang nur paranoide Netz-Nerds und linke Spinner behaupteten: Wir werden überwacht. Jederzeit und überall. Und es sind die Amerikaner, die uns überwachen. Am Dienstag kommt der Chef des größten und totalsten Kontrollsystems, das je von Menschen erfunden wurde, zu Besuch, ein gewisser Mr. President Barack Obama, Friedensnobelpreisträger seines Zeichens.

Die Aufregung ist groß. Angela Merkel hat bestellen lassen, mit dem Präsidenten auch über die Machenschaften des US-Dienstes NSA zu sprechen. Das Bundesinnenministerium schickte schon mal einen Katalog mit 16 Fragen zum peinlichen Sachverhalt an die US-Botschaft. Aber Obama muss keine Angst haben. Der deutsche Innenminister Friedrich sagte zwar: "So geht man nicht mit Freunden um." Aber er meinte damit nicht den Umstand, dass unsere "Freunde" uns bespitzeln. Er meinte die Kritik daran.

Jeder deutsche Staatsbürger sollte von seiner Regierung erwarten können, gegen Ausspähmaßnahmen anderer Regierungen geschützt zu werden. Aber der deutsche Innenminister sagt: "Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit den US-Geheimdiensten." Friedrich versucht nicht einmal, die eigene Inkompetenz in dieser Sache zu bemänteln: "Alles, was wir darüber wissen, wissen wir aus den Medien", hat Friedrich gesagt. Da geht es ihm wie dem Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen: "Ich wusste nichts davon." Und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die offensichtlich auch keine Ahnung hatte, findet: "Diese Meldungen sind in hohem Maße beunruhigend." Bei allem Respekt: Diese Leute sollen unsere Rechte schützen? Wenn das nicht so beklemmend wäre, wäre es lächerlich.



Der überwachte Mensch ist kein freier Mensch

Besonders hübsch war auch Friedrichs Satz vom Wochenende: "Ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass sich die USA an Recht und Gesetz halten." Das stimmt. Das Problem besteht nicht in der Verletzung irgendwelcher Gesetze. In den USA sind die Gesetze selber das Problem. Die NSA hat ja nicht mal eben ihre Befugnisse überschritten, als sie allein im Monat März 97 Milliarden Datensätze weltweit in ihre gigantischen Speicher sog. Sie hat im Auftrag des gesamten amerikanischen Regierungssystems gehandelt: Exekutive, Legislative und Judikative, Demokraten und Republikaner, Kongress und Senat und die höchsten Gerichte - sie sind alle dafür. Die demokratische Senatorin Dianne Feinstein, die Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, konnte achselzuckend sagen: "Es ist legal."

Worum geht es der National Security Agency? Um die Sicherheit, wie ihr Name nahelegt? Egal in welchem System, egal zu welchem Zweck: Der überwachte Mensch ist kein freier Mensch. Und jeder Staat, der im vorgegebenen Interesse der Sicherheit systematisch wesentliche Menschenrechte bricht, handelt verbrecherisch.

Prism ist "nur die Spitze des Eisbergs"

Das Überwachungsprogramm Prism sei "eigentlich ein relativ kleiner Teil eines wesentlich umfassenderen und zudringlicheren Abhörprogrammes", berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die National Security Agency (NSA) zweige an Internetknotenpunkten im großen Stil Daten ab, "sie kopiert den Internet-Traffic, der die USA erreicht oder verlässt, und leitet ihn für Analysezwecke weiter". Der Zweck des kürzlich enthüllten Programms namens Prism sei es lediglich "aus der Kakophonie des Internet-Rohdatenstroms Bedeutung zu extrahieren".



Diese Lesart würde die dunklen Andeutungen diverser US-Politiker seit den Prism-Enthüllungen erklären. Nach einem Treffen mit Geheimdienstleuten in der vergangenen Woche hatte etwa die demokratische Senatorin Loretta Sanchez aus Kalifornien gesagt, Prism sei "nur die Spitze des Eisbergs".

Wer meinte, die Drohnenangriffe in Pakistan oder das Lager von Guantanamo seien bedauerliche Ereignisse am Ende der Welt, der hält jetzt inne. Wer bisher noch dachte, die Folter in Abu Ghuraib oder das Waterboarding in den CIA-Gefängnissen gehen ihn nichts an, der denkt jetzt um. Und man muss sich nicht mehr wundern, mit welcher "Konsequenz" die Occupy-Aktivisten auf dem Rund des Globus überall gejagt und bekämpft werden.

Ja - es ist ja schon so, dass der "Verteidigungs"minister der Bundesrepublik zum Bau eigener Drohnen, die letztlich im zur Zeit geltenden Recht immer nur illegal operieren können, mal gerade 500 Millionen €URO in den Sand setzt - aber nun an der Anschaffung von "Hubschrauber-Drohnen" interessiert ist, die auch "nur" "überwachen" sollen (..."die tun nix - die spielen nur" ...) - aber in letzter Konsequenz sicherlich auch immer die Lizenz zum Töten in sich tragen - und wenn es "nur" Zusammenstöße mit Passagierflugzeugen sind, denn die Drohnen würden ja im Geheimen starten und sind vom zivilen Radar wohl kaum zu erfassen ... 
Die Amtsbezeichnung Bundes"verteidigungs"minister hat sich da allmählich überholt... 

Wer dachte, dass wir alle "im Westen" auf der Seite der Guten sind und dass nur die anderen die Menschenrechte mit Füßen treten, dem gehen die Augen auf: In den USA herrscht heute ein Regime, das in dem Sinne totalitär ist, als es Anspruch auf totale Kontrolle erhebt. Auch der sanfte Totalitarismus ist einer.

Die Sprache des Kapitals - des Geldes ...

Glaubt jemand im Ernst, der Besucher aus Washington werde der Bundeskanzlerin und ihrem Innenminister versichern, dass amerikanische Behörden künftig die Rechte deutscher Staatsbürger respektieren? Nur Europa kann die amerikanischen Allmachtsphantasie brechen. Europa könnte eigene Netzsysteme aufbauen, die sich der amerikanischen Überwachung entziehen. Frank Schirrmacher empfahl das am Wochenende: "Das braucht Subventionen, eine Vision groß wie die Mondlandung."


Doch viel einfacher wäre es, amerikanische Firmen zur Einhaltung europäischer Gesetze zu zwingen. Die EU-Kommission kann das. Der Entwurf für eine neue Datenschutzverordnung liegt vor. Er muss nur umgesetzt werden. Dann können zwar die amerikanischen Geheimdienste das europäische Recht weiterhin mit Füßen treten - aber die US-Netzgiganten Google, Apple, Microsoft und Facebook, die mit der NSA wahrscheinlich aufs Engste verbandelt sind, und die mit einer halben Milliarde Europäer Geld verdienen wollen, müssen unsere Gesetze befolgen. Wenn sie bei der unerlaubten Weitergabe von Daten erwischt werden, so sieht es die Novelle vor, müssen sie Strafe zahlen. Dann, da darf man sicher sein, werden diese Unternehmen Druck auf die eigene Regierung ausüben. Zwei Prozent des weltweiten Umsatzes schlägt der Entwurf vor. Das ist sehr viel Geld. Diese Sprache versteht Amerika.

Nach Bekanntwerden des geheimen, umfassenden PRISM-Überwachungsprogramms des US-Geheimdiensts NSA im Juni 2013 erlebt das Buch in den USA und Großbritannien ein Revival. Es stieg nach Medienberichten in der Liste der meistverkauften Bücher des Internet-Buchhändlers Amazon.com in den USA auf Rang 66 und in Großbritannien auf Platz 42 ...


S!NEDi - mit Materialien aus der S.P.O.N.-Kolumne "Im Zweifel links": Jakob Augstein: "Besuch des Allmächtigen": http://www.spiegel.de/politik/deutschland/augstein-kolumne-besuch-des-allmaechtigen-a-906084.html

gedicht & bild: lllllllaaaaaaaaaaang-light spot | bltzartg [sic!] | der untergang der bibliothek von alexandrien

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S!NEDi: bltzartg [sic!] - beweismittel no. 1325648867 (alexandrien-aussage)













zu guter letzt
ich gebe hiermit
zu protokoll:

ja bitte - und nun machen
sie - machen sie schon 
ihre aussage:
sie wissen ja - sie
stehen unter eid:

jawohl, herr vorsitzender

also:
also ich seh noch -
und ich seh noch
durch die erblindend 
zuklappenden lider 
den blendend 
gleiß-elektrisch
weißen 
lllllllaaaaaaaaaaang-light spot
wie ein blitz
der 
- im wahrsten sinne 
  des wortes "an-scheinend" 
  auch im grand-mal-anfall
(wenn sie verstehen - was ich meine...)
  immer mal wieder 
  glaubhaft
  erinnert wird

ja - ruckartig
gezackt
bltzartg [sic!]
runtersausend
in all die reste
dieser uralten
höllenbibliothek
in alexandrien 
(koordinaten 31° 19′ 41,2″ N, 30° 4′ 11,22″ O) 
& anderswo

ein kurzes aufflackern
der geistigen ergüsse 
- aus 1000 und
einem jahr


ein letztes mal noch- 
eh es für immer & ewig
schwarz wird
vor auge 
+ in der welt

sinedi


S!NEDi: unbearbeitetes tatortphoto - beweismittel no. 1325648867a (alexandrien-aussage)






Türkei-Unruhen: Leben einzeln und frei wie ein Baum ... - ... und der Rest ist Schweigen ...

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Sag bist Du bereit,
Dich mit aller Kraft zu wehren,
viele Kämpfe zu bestehen?
Du hast Mut genug!
Willst Du unser'n langen schweren
Weg gemeinsam mit uns geh'n?
Oder willst Du Deine Kraft verschwenden -
Im Alleingang gegen eine ganze Welt?
Um zum Schluss in traurigen Legenden
dazusteh'n als gescheiterter Held?


Leben einzeln und frei
wie ein Baum und dabei
brüderlich wie ein Wald,
diese Sehnsucht ist alt -
sie gibt uns Halt in unserem Kampf
gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt.
Ihr Gefährten im Zorn, Ihr Gefährten im Streit,
mit uns kämpft die Vernunft und die Zeit.

Sag bist Du bereit,
Dich mit aller Kraft zu wehren,
viele Kämpfe zu bestehen?
Du hast Mut genug!
Willst Du unser'n langen schweren
Weg gemeinsam mit uns geh'n?


Willst Du mit uns gehn, dem Sieg entgegen?
Komm, wir haben keine Zeit, uns auszuruhn!
Nichts wird sich von selbst nach vorn bewegen -
darum zählt doch nur das, was wir tun!


Leben einzeln und frei
wie ein Baum und dabei
brüderlich wie ein Wald,
diese Sehnsucht ist alt -
sie gibt uns Halt in unserem Kampf
gegen die Dummheit, den Hass, die Gewalt.
Ihr Gefährten im Zorn, Ihr Gefährten im Streit,
mit uns kämpft die Vernunft und die Zeit.

Nazim Hikmet | Türkischer Dichter

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Türkei: Just während Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan seinen "Sieg der Demokratie" in Ankara mit seiner Partei feiert, weil er "und das türkische Volk" das "Komplott" aufgedeckt habe, das von "Verrätern" zusammen mit "ausländischen Komplizen" geschmiedet worden sei ...

... steht er - und inzwischen viele andere - stumm da, stundenlang. Mit seinem lautlosen Protest auf dem Taksim-Platz in Istanbul hat ein junger Türke weltweit Aufsehen erregt, Bilder und Tweets verbreiteten sich rasant. Der Choreograf Erdem Gündüz wird zur Ikone des Aufstands.

Die Polizei hat die Demonstranten in Istanbul niedergeknüppelt, sie hat sie mit Tränengasgranaten beschossen und durch die Straßen gejagt. Erfolgreich hat sie bis zum Montagabend jeden Versuch von Bürgern verhindert, auf dem Taksim-Platz zu protestieren.


Still steht er da, schweigend, stundenlang. Mit seinem lautlosen Protest auf dem Taksim-Platz in Istanbul hat ein junger Türke weltweites Aufsehen erregt, Bilder und Tweets verbreiteten sich rasant. Der Choreograf Erdem Gündüz wird zum Helden des Aufstands (nach einem Foto von REUTERS/SPIEGEL-Fotostrecke).




Dann aber steht da dieser Mann. Niemand weiß zunächst, wer er ist oder was er will. Er steht einfach nur da. Die Hände in den Hosentaschen vergraben, den Blick starr auf das Atatürk-Kulturzentrum gerichtet. Eine Stunde. Zwei Stunden. Drei Stunden. Vier Stunden. Fünf Stunden. Es wird Nacht. Auf Facebook und Twitter verbreitet sich die Nachricht vom Duran Adam, dem Mann, der einfach dasteht. Andere Bürger schließen sich ihm an. Dutzende stehen schweigend am Taksim-Platz, vereint im Protest gegen die autoritäre Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Und bald auch in anderen Städten: in Ankara und sogar in New York.

Die Polizei ist unschlüssig, wie sie sich verhalten soll. Ist das eine Demonstration? Die hat Erdogan auf dem Taksim-Platz längst verboten. Jeder, der jetzt noch dort protestiere, werde als Terrorist behandelt, hat seine Regierung verkündet. Doch die Menschen sind still. Sie fordern nichts. Nicht das Ende der Abrissarbeiten im Gezi-Park. Nicht den Rücktritt ihres despotischen Premiers. Schließlich nimmt die Polizei die Personen dennoch fest.

Später stellt sich heraus: Bei dem Duram Adam handelt es sich um einen türkischen Choreografen namens Erdem Gündüz. Er ist jetzt ein Held. Einer von vielen Helden der Revolte. Ähnlich wie der Musiker, der auf dem Taksim-Platz inmitten der Demonstranten und Polizisten stundenlang Piano spielte, oder das Paar, das während der Proteste Tango tanzte.

Der Protest gegen die Regierung geht weiter. Demonstranten versuchen weiter, zum Taksim-Platz vorzudringen, wurden von der Polizei allerdings daran gehindert. In Istanbul schließen sich Menschen zu spontanen Demonstration zusammen.

Das Bild von Duran Adam wird bleiben. Als Ikone des Aufstands.


Yaşamak bir ağaç gibi
tek ve hür ve bir orman gibi   
kardeşçesine,
bu hasret bizim.

Leben wie ein Baum, 
einzeln und frei, 
und brüderlich wie ein Wald, 
das ist unsere Sehnsucht.

(Mit Materialien aus SPIEGEL-ONLINE: aus Istanbul berichten Maximilian Popp und Mirjam Schmitt)

Türkei-Unruhen: Unrecht aus der Vogelperspektive ....

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SÜDDEUTSCHE ZEITUNG | Panorama
'Was wir machen, ist sehr riskant'

Protest aus der Vogelperspektive: Zwei Istanbuler filmen die Zusammenstöße auf dem Taksim-Platz mit Drohnen. Ihre Videos werden im Netz millionenfach angeklickt

Interview: Alex Rühle


"Es geht ja auch um einen Krieg der Bilder": Die Demonstration aus der Sicht des fernsteuerbaren Fluggeräts von Jenk1907 und Ufuk A. Foto: OH / SZ


Plötzlich tauchten diese Luftaufnahmen im Netz auf: Der Taksim-Platz von oben. Polizisten, die auf die Demonstranten losgehen, Tränengaswolken, ein Erschossener auf offener Straße. Alles aufgenommen aus der Vogelperspektive. Zwei Istanbuler filmen die Zusammenstöße seit einigen Tagen mit zwei Drohnen und veröffentlichen die Aufnahmen im Netz (http://vimeo.com/jenk1907/videos). Der eine will nur seinen Twitter-Namen Jenk1907 preisgeben, der andere nennt sich Ufuk A.


SZ: Hallo Herr 'Jenk'. Wie kommt man denn an eine Drohne?

Jenk1907: Die gibt es mittlerweile in jedem Hobbyladen. Wir haben die hier in Istanbul gekauft, zwei DJI Phantom. Vor ungefähr einem Monat.

Wollten Sie damals schon damit Polizeiaktionen filmen?

Jenk1907: Nein, wir hatten doch keine Ahnung, was hier passieren würde. Aber der Kauf hängt tatsächlich mit dem Gezi-Park zusammen, in dem die Unruhen ja begannen: Wir wussten, dass er verschwinden würde für einen Haufen Beton. Als Istanbuler hänge ich sehr an diesem Park und wollte ihn einfach noch mal von oben filmen.

Und wann haben Sie sich entschieden, die Drohne als eine Art Augenzeugen für die Demonstrationen einzusetzen?

Jenk1907: Ich hab" gesehen, wie alte Frauen und Familien von der Polizei attackiert wurden. Ärzte wurden in Handschellen abgeführt, weil sie Verletzten helfen wollten. Kinder standen weinend inmitten des Tränengases und der Wasserwerfer.

Ufuk A.: Die Regierung zerstört alle öffentlichen Orte, geht mit Panzern gegen die eigene Bevölkerung vor, zensiert die Medien - Erdogan will aus der Türkei einen Iran machen, man muss einfach dokumentieren, was hier passiert.

Jetzt filmen Sie also die Proteste und die Polizeieinsätze von oben. Teilweise scheinen Sie ja nur wenige Meter über dem Erdboden zu fliegen. Ist Ihre Drohne denn unsichtbar?

Ufuk A.: Überhaupt nicht. Die hat sehr helle rote und grüne LED-Lichter und kann sich ja auch nicht verstecken in der Luft.

Den Videos nach sind Sie recht versiert im Steuern einer Drohne.

Jenk1907: Ach was, wir sind Anfänger. Inzwischen können wir ganz gut steuern, aber wir machen die Starts und Landungen immer noch am liebsten von einer Terrasse oder einem Dach aus, einem Ort, wo keine Menschen sind. Was wir machen, ist sehr riskant,und man muss sich schon sehr konzentrieren, um eine Drohne an einem Ort fliegen zu lassen, an dem derart viele Frequenzen und Störsender durcheinanderlaufen.

In türkischen Medien hieß es, Ihr seid von der Presse.

Ufuk A.: Völliger Unsinn, Jenk hat einen amerikanischen Abschluss in internationaler Betriebswirtschaft, ich habe ein kleines Unternehmen.

Und wie reagieren die Demonstranten auf Eure Drohnen?

Jenk1907: Die meisten sehr positiv. Manche Leute haben Dinge danach geworfen, weil sie dachten, das sei eine Polizeidrohne. In solchen Fällen steuere ich die Drohne immer direkt über meinem Kopf, damit sie sehen, dass ich kein Cop bin. Inzwischen winken viele oder schwenken ihre Fahnen, wenn sie sie entdecken.

Und die Polizei?

Jenk1907: Wir standen manchmal direkt neben den Einsatzkräften. Die haben anfangs neugierige Fragen gestellt, so wie, Jungs: Wie teuer ist so eine Maschine? Hat sie fasziniert, dass dieses kleine Ding tatsächlich fliegen und aufnehmen kann.

Aber dann haben sie Ihre Drohne abgeschossen.

Ufuk A.: Am 11. Juni waren wir am TaksimPlatz. Der Gouverneur von Istanbul hatte versprochen, den Park nicht zu stürmen. Als die Polizei das dann doch machte, haben wir das von oben gefilmt. Ich bin mit der Drohne weiter runtergegangen, so auf zwölf Meter, um zu filmen, ob die Polizisten wieder ihre Dienstnummern überklebt haben. Da haben sie sie abgeschossen.

Und? Konnten Sie sie reparieren?

Ufuk A.: Wäre wohl gegangen, die Kugeln hatten nur die Kamera getroffen. Aber sie haben mich mitgenommen und zusammengeschlagen und dabei auch die Drohne soweit demoliert, dass sie jetzt nicht mehr funktioniert.

Aber Sie haben ja noch eine zweite, mit der Sie weitergefilmt haben. Haben Sie selbst keine Angst, erwischt zu werden?

Jenk1907: Erwischt - das klingt so, als hätten wir etwas Illegales gemacht. Haben wir nicht.

Stimmt, aber die Regierung nennt all die Leute, die den Park besetzt haben, Terroristen, und nimmt mittlerweile Twitter-User für das Verbreiten 'irreführender Mitteilungen' fest.

Jenk1907: Stimmt auch wieder. Würde mich nicht wundern, wenn sie irgendwann bei uns anklopfen. Ich habe auch anonyme Drohmails bekommen, nachdem die Filme im Netz so oft angeklickt wurden.

Ufuk A.: Als sie mich zusammenschlugen, haben sie immer wieder gefragt: Willst Du unser Land beleidigen? Es geht ja auch um einen Krieg der Bilder.

Den hat Erdogan eindeutig verloren. Wie viele Menschen haben sich Ihre Filme denn angesehen?

Ufuk A.: Alleine auf unserem Vimeo-Kanal wurden die weit über eine Million mal angeklickt. Aber das verbreitet sich über alle Netzwerke weiter.

Man sieht auf Ihren Luftaufnahmen immer wieder riesige Tränengaswolken.

Jenk1907: Ja. Istanbul im Nebel. Wir haben immer Gasmasken dabei. Fast noch gemeiner als das Tränengas sind aber die Wasserwerfer. Das Wasser wird mit Jenix versetzt, einer Chemikalie, die starke allergische Reaktionen verursacht.

Ufuk A.: Am gefährlichsten ist, dass sie gezielt auf die Köpfe schießen.

Werden Sie heute wieder filmen?

Ufuk A.: Nein. Im Moment ist es zu gefährlich. Alleine heute wurden Dutzende Leute festgenommen. Nicht von der Polizei, sondern von Anti-Terroreinheiten.


aus: Süddeutsche Zeitung, Mittwoch, den 19. Juni 2013, Seite9

gedicht & bild: sealed letter with blue poppy shade | S!NEDi-art

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S!NEDi: with blue poppy shade



sealed letter with blue poppy shade


inhalt: 
bestimmt der letzte wille
bis zum erbrechen 
mit blauem mohnschatten 
versiegelt
das - was bleibt ...

darinnen dann:
ja - nach dem erbrechen
des blauschattigen mohnsiegels
durch den familienjustiziar 
steht da auf einem alten
stück gegerbten ziegenen leders
in hieroglyphenem gekrakel
die nachricht in alt-syrisch
dass es nichts
aber auch gar nichts 
zu vermachen gäbe ...

das erbe also:
eine einzige herbe 
ent-täuschung -
ließ aber damals 
die hinterbliebenen
geradezu frohlocken:
sie hatten sich
in dem erblasser
nicht getäuscht

und doch: 
das außergewöhnliche
vermächtnis
erbrachte später
auf einer auktion
bei christie's 
- oder war es doch bei
  sotheby's (?):
   zum ersten
   zum zweiten
 - und - zum dritten ...
   eine unvorstellbare
   summe ...

(also auch die rundum-verpackung des nichts solltest du nicht geringschätzen ...)

sinedi

Merkel: ... und schon wieder - ein typischer "Mutti-Ausrutscher": "Das Internet ist für uns alle Neuland" (und deshalb ist die PRISM-Überwachung zu rechtfertigen) - ..."und wir bleiben im Dialog" ...

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„Man kann nicht 100 Prozent Sicherheit und 100 Prozent Privatsphäre und null Unannehmlichkeiten haben“  
(Barack Obama: Der Tagesspiegel)
  
„Ich teile diese Einschätzung nicht. Eine Gesellschaft ist umso unfreier, je intensiver ihre Bürger überwacht, kontrolliert und beobachtet werden. Sicherheit ist im demokratischen Rechtsstaat kein Selbstzweck, sondern dient der Sicherung von Freiheit.“
 „Der Verdacht der überbordenden Kommunikationsüberwachung ist so besorgniserregend, dass er nicht im Raum stehen bleiben darf. Deswegen gehört jetzt an erste Stelle Offenheit und Aufklärung durch die US-Administration selbst. Alle Fakten müssen auf den Tisch.“  
(Sabine Leutheusser-Schnarrenberger: Spiegel Online)



Angela Merkel äußert sich zum PRISM*)-Skandal auf der Pressekonferenz mit dem obersten Dienstherrn der PRISM*)-Einsatzzentrale "National Security Agency" (NSA), Mr. President Barack Obama, wie folgt:


Aus dem Video besonders der Ausschnitt von ca. 2:20 min bis ca. 3:37 min - hier aber im Zusammenhang mit den Einführungsworten von Frau Merkel auf der Pressekonferenz - und nicht nur allein dieser wahrhaft dumme und irgendwie PRISM-rechtfertigende Satz ...



"Wir haben über Fragen des Internets gesprochen, die im Zusammenhang mit dem Thema des PRISM*)-Programms aufgekommen sind. Wir haben hier sehr ausführlich über die neuen Möglichkeiten und die neuen Gefährdungen gesprochen.Das Internet ist für uns alle Neuland, und es ermöglicht natürlich auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung, mit völlig neuen Möglichkeiten und völlig neuen Herangehensweisen unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen.Deshalb schätzen wir die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten von Amerika in den Fragen der Sicherheit. 
Ich habe aber auch deutlich gemacht, dass natürlich bei allen Notwendigkeiten von Informationsgewinnung das Thema der Verhältnismäßigkeit immer ein wichtiges Thema ist. Unsere freiheitlichen Grundordnungen leben davon, dass Menschen sich sicher fühlen können. 
Deshalb ist die Frage der Balance, die Frage der Verhältnismäßigkeit etwas, was wir weiter miteinander besprechen werden und wozu wir einen offenen Informationsaustausch zwischen unseren Mitarbeitern sowie auch zwischen den Mitarbeitern des Innenministeriums aus Deutschland und den entsprechenden amerikanischen Stellen vereinbart haben. Ich denke, dieser Dialog wird weitergehen."










PRISM *)

Die Kanzlerin von Neuland

Angela Merkel sagt: "Das Internet ist für uns alle Neuland". Das ist eine haarsträubende Rechtfertigung für Überwachungsprogramme wie Prism, kommentiert Patrick Beuth.

Mit einem haarsträubenden Satz hat Angela Merkel das NSA-Überwachungsprogramm Prism gerechtfertigt: "Das Internet ist für uns alle Neuland, und es ermöglicht auch Feinden und Gegnern unserer demokratischen Grundordnung, mit völlig neuen Möglichkeiten und völlig neuen Herangehensweisen unsere Art zu leben in Gefahr zu bringen." Prism ist eines der umfangreichsten Überwachungssysteme, das bislang bekannt wurde. Und alles, was der Bundeskanzlerin bei der Pressekonferenz mit US-Präsident Barack Obama dazu einfällt, ist der Hinweis auf das "Neuland" Internet?

Wer es gut mit ihr meint, kann den Neuland-Satz als typischen Mutti-Moment abhaken. Es war einfach nicht die beste aller Gelegenheiten, um die Welt im Merkel-Duktus zu erklären.

Wer es weniger gut mit ihr meint, muss diesen Satz als dreisten Versuch des Schönredens ansehen: Das Internet ist Neuland für uns alle, da kann man ja auch mal bei der Überwachung desselben ein bisschen zu weit gehen – denn das ist es, was die Kanzlerin damit sagte. Als ob die jahrelange Überwachung durch einen ausländischen Geheimdienst damit irgendwie akzeptabler würde.

Man kann den Satz zudem als besonders bitteres Beispiel für die jahrelange Weigerung der Bundesregierung ansehen, sich konstruktiv mit der Technik auseinanderzusetzen.

Zur Erinnerung an "uns alle": Wir schreiben das Jahr 2013. Einer der wichtigsten Vorläufer des Internets, das Arpanet, ist 44 Jahre alt. Das World Wide Web, ein zentraler Dienst des Internets, den inzwischen die Mehrzahl der Deutschen (wenn auch oft nur zum Einkaufen) nutzt, ist 23 Jahre alt. Wer das als Neuland bezeichnet, betreibt Gegenwartsverweigerung.

In Merkels wenigen Worten spiegelt sich denn auch die ganze erbärmliche Netzpolitik der Bundesregierung. Eine Netzpolitik, die das Internet in erster Linie als Gefahrenquelle ansieht und wenn überhaupt, dann nur nachrangig als Chance.

Vorratsdatenspeicherung, Netzsperren, Bestandsdatenauskunft, Staatstrojaner, Leistungsschutzrecht und die ausbleibende Reform des Urheberrechts, der stockende Breitbandausbau, eine Stiftung Datenschutz ohne Datenschützer, die Blockade der EU-Datenschutzverordnung, die Weigerung, Netzneutralität gesetzlich festzuschreiben, die gescheiterte Selbstverpflichtung für soziale Netzwerke, sich an deutsches Datenschutzrecht zu halten und nun auch noch ein geplanter Ausbau der Internetüberwachung beim BND – so sieht die netzpolitische Bilanz Merkels nach zwei Legislaturperioden aus.

Angst ist ein schlechter Begleiter bei der Erkundung von Neuland. Es braucht auch mutige Pioniere, zumindest ein paar.

PATRICK BEUTH - © ZEIT ONLINE

Zu weiteren "Freudschen" Fehlleistungen bzw. dem heimlichen unbewussten Demokratieverständnis unserer Kanzlerin siehe den Link: http://nunchic.blogspot.de/2013/02/demokratie-marktkonform-this-is-end.html


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*) PRISM ist ein seit 2006 existierendes, als streng geheim eingestuftes und von der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) geführtes Programm zur Überwachung und Auswertung von elektronischen Medien und elektronisch gespeicherten Daten.
Laut einer zuerst von der US-amerikanischen Washington Post und dem britischen Guardian im Juni 2013 veröffentlichten Präsentation sind an dem Programm neun der größten Internetkonzerne und Dienste der USA beteiligt: Microsoft (u. a. mit Skype), Google (u. a. mit YouTube), Facebook, Yahoo!, Apple, AOL und Paltalk.

PRISM soll eine umfassende Überwachung von Personen innerhalb und außerhalb der USA ermöglichen, die digital kommunizieren. Dabei sei es der NSA und dem FBI laut der Washington Post möglich, auf live geführte Kommunikation und gespeicherte Informationen bei den beteiligten Internetkonzernen zuzugreifen.Auf welche Daten zugegriffen werden kann, soll laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom jeweiligen Anbieter abhängen.

Aufgedeckt wurde dieses Programm durch den Techniker Edward Snowden, einem ehemaligen CIA- und NSA-Mitarbeiter,der die Daten dem britischen Guardian und der Washington Post zuspielte. Einige US-Politiker, Bürgerrechtler und Sicherheitsexperten haben die ohne konkreten Verdacht vorgenommenen Überwachungsmaßnahmen im Rahmen des Programms als „illegal“ bzw. als „Verfassungsbruch“ bezeichnet.

Die Veröffentlichungen zu PRISM sind Teil einer umfangreicheren Offenlegung geheimer US-amerikanischer Dokumente. Darin sollen neben einer geheimen Direktive des US-Präsidenten Obama zur Erstellung einer potenziellen Zielliste für Cyberattacken, auch Informationen zum Sammeln von Metadaten zu Telefongesprächen und zu einem Boundless Informant genannten Data-Mining-Werkzeug enthalten sein. Dieses schlüssele zum Beispiel in einer Landkarte nach Farben auf, aus welchen Ländern wie viele Informationen ausgespäht würden.

Weiterhin wurden Details über die explizite Überwachung der Kommunikation ausländischer Delegierter während des G20-Treffens in London am 2. April 2009 veröffentlicht, die beschreiben, wie das britische Government Communications Headquarters (GCHQ) mittels manipulierter Internet-Cafes e-Mails habe einsehen können. Zudem sollen Mobiltelefone überwacht worden sein.


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