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Papst Franziskus: "Mein rechter rechter Platz ist leer ..."

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Papst Franziskus definiert sein Amt neu
Leerer Stuhl voller Symbolik


von Andrea Dernbach | www.tagesspiegel.de

Der wichtigste Stuhl (Bildmitte) blieb unbesetzt beim Festkonzert in der vatikanischen Audienzhalle vor zehn Tagen. - nach einem FOTO von: GIAMPIERO SPOSITO/REUTERS



Die Politik des leeren Stuhls war schon, als sie in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfunden wurde, mehr als Bildproduktion. Papst Franziskus hat es geschafft, mit starken Gesten das Amt neu zu definieren.


Eine große Halle, Dutzende Prälaten, die katholische Creme der italienischen Politik. Und mittendrin: ein leerer Stuhl. Nicht irgendeiner, es ist der Stuhl des Ranghöchsten. Der Papst kommt nicht. Er hat, lässt er mit etwas höflicheren Worten ausrichten, Besseres zu tun, als eine Gala in der Audienzhalle des Vatikans zu garnieren.

Es gibt Bilder, die sind ein ganzes politisches Programm, und sie prägen sich besser ein als Worte. Vermutlich sogar besser als die seiner ersten Enzyklika, die er an diesem Freitag veröffentlichen will. Papst Franziskus hat es in wenigen Monaten geschafft, über starke Bilder und Gesten seine Rolle förmlich auf den Kopf zu stellen.

Er hat nicht die Prachtfluchten des vatikanischen Palasts bezogen, sondern ein Zimmer im Gästehaus nebenan, er lässt sich nicht von einer Küchenbrigade von Nonnen bekochen, sondern setzt sich quasi in die Kantine, ein Gast wie alle anderen. Er sagt Feste und Events ab und wird stattdessen am Montag nach Lampedusa reisen, die Insel zwischen Italien und Nordafrika, die zum Symbol für das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer geworden ist. Er wolle „die Toten beweinen“ und auf die Kluft zwischen Nord und Süd, Reichen und Armen hinweisen, die die Welt teilt. Es ist Franziskus’ erste Reise seit seiner Wahl zum Papst.

Natürlich lassen sich aus solchen Bildern Rührstücke machen, man kann sie zu Heiligenbildchen schrumpfen, die in den Devotionalienläden vor dem Petersplatz dankbare Abnehmer finden. „Der Papst der Armen“ würde auch als reine Imagewerbung funktionieren, sie hätte Kultpotenzial. Es scheint aber, als stecke mehr dahinter, als sei da ein begabter Politiker am Werk. Die Politik des leeren Stuhls war schon, als sie in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfunden wurde, mehr als Bildproduktion. Frankreichs General de Gaulle, der EWG-Europa ein halbes Jahr lang durch Abwesenheit lahmlegte, machte Politik.

Für den Vatikan ist wichtig, festzuhalten, dass dort überhaupt wieder Politik gemacht wird. Ratzinger konnte und wollte das nicht – und zeigte mit seinem Rücktritt Einsicht in die eigene Begrenztheit. Sein Nachfolger hat die Lektion gelernt. Und wählt, so scheint es von außen, die einzige Möglichkeit des Außenseiters. Der Papst „vom Ende der Welt“, als der er sich selbstironisch definierte, spielt über Bande, macht Antipolitik: Er versucht gar nicht erst, das vatikanische Establishment zu überklüngeln. Er ignoriert es mal, mal entwaffnet er es durch Offenheit – so durch die nie dementierte offene Rede von den Seilschaften im Vatikan. Dekonspiration ist noch immer das schärfste Schwert derer, die sich nicht erpressen lassen wollen. Was urbi gilt, in Rom, könnte Franziskus auch orbi schaffen, in der katholischen Weltkirche: ein Zeichen an die senden, die sich von einer Kirche der Pracht und Macht in Basisgemeinden zurückgezogen haben. Und deren Auszug zumindest verlangsamen.

Das Unkonventionelle des Papstes, wie authentisch auch immer, ist vor allem Politik. Er wird eine ungerechte Welt nicht ändern, aber aus der Arbeit am Markenkern der Kirche könnte richtig gute Innenpolitik werden. Wie schon Roms neuer Bürgermeister Ignazio Marino sagte, der seinen Dezernenten diese Woche die Dienstwagen strich, die heiß geliebten „auto blu“: „Und das ist erst der Anfang.“

NEULAND-GEISTER | Wahlfilm: "Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" - mit Mercy & Stone - Szene VII: Die Geister, die ich rief ... - MERCY im Alleingang

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Szene VII aus dem alten Film: 

"Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" 


mit 
Mercy & Stone 
in den Hauptrollen 
als verflixtes Paar


diesmal wieder: 
MERCY im Alleingang ...


"Barack, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
werd' ich nun nicht los" ...
nach dem "Zauberlehrling von J.W.v.Goethe

... Mercy in den Mund gelegt - bzw. ins Drehbuch geschrieben ...

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach dem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama zur Datenausspähung durch den US-Geheimdienst zurückhaltend geäußert. Sie sei dafür, "dass wir erst mal die Faktenlage klären", sagte Merkel vor Journalisten auf Schloss Meseberg zum weiteren Vorgehen. Sie habe Obama aber deutlich gemacht, dass gerade das Ausspähen von Einrichtungen nicht dem entspreche, wie Partner miteinander umgehen sollten. "Der amerikanische Präsident, so mein Eindruck, hat die Dinge und auch die Sorgen sehr ernst genommen", sagte Merkel weiter zu dem Telefonat. (04.07.2013 - N24)

Küssen - DER WELTTAG DES KUSSES | und nochmal - weil es so schön ist ...

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Ein Kuss als Zeichen der Liebe

Bielefeld. „Ein Kuss ist ein oraler Körperkontakt mit einer Person oder einem Gegenstand.“ So nüchtern definiert Wikipedia die Geste, die wohl zu den ausdrucksstärksten menschlichen Äußerungen gehört. Es gibt den Friedenskuss, den politischen Bruderkuss, den erotischen Kuss, den zärtlichen Mutter- oder Vaterkuss. Gerade wegen dieser starken Symbolik kann der Kuss auch Inbegriff des Verrats und der Falschheit werden, etwa der Judaskuss. Viel Stoff zum Nachdenken also am heutigen Welttag des Kusses.
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Öffentlich knutschen: Show oder Liebe?


Am heutigen Samstag feiert die Welt den internationalen Tag des Kusses. Guter Anlass für die Autoren der NEUEN WESTFÄLISCHEN, über Lippenakrobatik in der Öffentlichkeit und die Bedeutung eines Kusses zu streiten.








Nehmt euch ein Zimmer!
Kleine Schmatzer, liebevolle Stirnküsse oder das Begrüßungsbussi – alles kein Problem. In der Öffentlichkeit sind diese Kussvarianten durchaus akzeptabel. Doch es gibt eine Schmerzgrenze: Pärchen, die vor aller Welt ihre romantischen zehn Minuten ausleben müssen.

Unübersehbar ist das Lippenspiel verliebter Paare, die sich in Cafés, der Fußgängerzone oder im Park als Schleckermäuler outen. Es wird geknutscht, als gäbe es kein Morgen mehr. Doch was für die einen der Inbegriff von Zärtlichkeit zu sein scheint, ist für mich eine unerträgliche Paar-Dröhnung. Wer die Sinnlichkeit eines Kusses als olympische Disziplin versteht  und für die eigene Zungenfertigkeit auf Höchstpunktzahlen hofft – der hat die Rechnung ohne das Publikum gemacht. Statt Beifall und Verzückung für das öffentliche Liebesbekenntnis gibt es nur eines zu sagen: „Nehmt euch ein Zimmer.“

Wer schamlos knutschend und grenzenlos fummelnd seinen Gefühlen völlig freien Lauf lassen will, der stört. Verschmierter Lippenstift dank hemmungslose Zungenküsse – eher ein Stein des Anstoßes als ein Bild für die Götter. Nicht jeder Schmatz für den Schatz, der voller Leidenschaft ausgetauscht wird, muss bis zum letzten Zungenschlag zelebriert werden.

Beim Küssen sind Feingefühl, Niveau und das Gespür für den Augenblick gefragt. Und viel mehr noch: Talent sollten Mann und Frau haben. Nicht nur tierisch unappetitlich sieht dieser Austausch von Zärtlichkeiten sonst schnell aus – er wird auch zur feuchten Angelegenheit. Götz Alsmann sprach ein wahres Wort, als er sagte: „Küsst du gerne Frauen, denke stets daran, du schaffst kein Vertrauen, machst du gleich den Leguan.“

Silke Gensicke

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Neue Liebe braucht das Land!

Was wäre die Bundesrepublik nur ohne ihre Pedanten, ihre Oberlehrer und Kleingeister. Keine Bagatelle ist ihnen dümmlich genug, um nicht mit mahnendem Zeigefinger auf die Störung der öffentlichen Ordnung hinzuweisen. Rasenmähen am helllichten Tag, Kinderlärm auf Schulhöfen, Rauchen in Grünanlagen – und jetzt wollen die selbsternannten Sittenwächter auch noch dem Küssen, dieser ältesten aller Ehrerbietungen, an den Kragen. Ja, geht’s denn noch?

Bei einem Kuss, egal in welcher Form, sprechen wir doch von nicht weniger als dem höchsten Ausdruck von Liebe, Zuneigung und Leidenschaft. Emotionen, wie sie schöner nicht sein können – und ein ungleich deutlicheres Gefühlsbekenntnis zweier Menschen als der in weiten Teilen zum Konsumartikel verkommene Geschlechtsakt.

Nicht ohne Grund also geht vom Kuss eine derartige Faszination aus. Kinder proben ihn bei Geburtstagsspielchen, für Jugendliche markiert er die Schwelle zur Adoleszenz, und Paare messen mit seiner Hilfe den Zustand ihrer Beziehung: Um eine Liebe, in der nicht mehr geküsst wird, ist es jedenfalls schlecht bestellt.

Wer gegen derlei offen gelebte Zuwendung Einwände erhebt, ist entweder äußerst prüde oder noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. In einer Zeit nämlich, die durch Raubtierkapitalismus, Menschenhass, Gewalt, Neid und Missgunst kontinuierlich rabiater wird, brauchen wir nicht weniger, sondern mehr öffentliche Zärtlichkeit. Als Kontrapunkt zu Ausgrenzung und Abneigung, als zivilisierendes Moment in einer schlechter werdenden Welt.

Menschen, die ihre Zuneigung durch Küsse öffentlich bezeugen, sind also weder Störenfriede noch Sittenstrolche. Sie gehen mit gutem Beispiel voran. Und demonstrieren, dass Liebe noch immer einen Platz in unserer Gesellschaft verdient.

Felix Eisele

© 2013 Neue Westfälische | Samstag 06. Juli 2013


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Das Kuss-Gedicht
Autor unbekannt

Der Menschheit größter Hochgenuss
ist ohne Zweifel wohl der Kuss.
Er ist beliebt, er macht vergnügt,
ob man ihn gibt, ob man ihn kriegt.

Er kostet nichts, ist unverbindlich
und vollzieht sich immer mündlich.
Hat man die Absicht, dass man küsst,
so muss man erst mit Macht und List
den Abstand zu verringern trachten
und dann mit Blicken zärtlich schmachten.

Die Blicke werden tief und tiefer,
es nähern sich die Unterkiefer.
Man pflegt dann mit geschlossenen Augen
sich aneinander festzusaugen.

Jedoch nicht nur der Mund allein
braucht eines Kusses Ziel zu sein.
Man küsst die Wange und die Hände
und auch noch and're Gegenstände,
die ringsherum mit Vorbedacht
sämtlich am Körper angebracht.

Auch wie man küsst, das ist verschieden,
im Norden, Osten, Westen, Süden.
So mit Bedacht und mit Gefühl,
der eine heiß, der and're kühl.
Der eine haucht, der and're schmatzt,
als ob ein alter Reifen platzt.
Hingegen wiederum der Keusche
vermeidet jegliche Geräusche.
Der eine kurz, der and're länger,
den längsten nennt man Dauerbrenner.

Ein Kuss ist, wenn zwei Lippenlappen in Liebe aufeinander klappen und dabei ein Geräusch entsteht, als wenn die Kuh durch Matsche geht.




Bitte anclicken: http://nunchic.blogspot.de/2011/11/benetton-der-kuss-eine-konstruktive.html

photography|photographic: blühende vielfältigkeit | veredelt

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als entrée chaude | prachtkerze rosa | gaura lindheimeri 

als entremets de légumes | kardengeblüt | dipsacus pilosus

SAN FRANCISCO | SCOTT McKENZIE | flower-power|music zu einem blütenstrauß von S!NEDi

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SCOTT McKENZIE an-/aus: auf das Lautsprecher-Symbol clicken ...



Pop & Poesie
Scott McKenzie - "San Francisco"

Wenn Du eines Tag‘s nach San Francisco kommst
Steckst auch Du Dir sicher Blumen in Dein Haar
Hier in San Francisco wirst Du tolle Leute treffen, 
und Dir wird klar, 
dass Du hier mit der Sonne und der Liebe wohnst.

In San Franciscos Straßen triffst Du nur nette Leute 
mit Blumen im Haar
Von überall auf der Welt komm´ sie hierher
Dieses Beben und Erleben der Emotionen
Aller die hier wohnen 
Und nach Neuem streben. 
Nichts scheint schwer.
Alle spühr´n sich, alle rühr´n sich.
Alle die hier leben.
Hier am Meer.

In San Francisco scheinen Sonne und Liebe das ganze Jahr
Und Du wirst seh´n, auch Du trägst dann Blumen im Haar.


Christian Pfarr | swr1

S!NEDi|photo|graphic: was mögen das für blüten sein ...

Snowden - und der Wolf und die sieben Geißlein ... | Parallelen zwischen Märchen, Soziologie und Spionagemotivationen

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Snowden - und der Wolf und die sieben Geißlein ... | ...und der Wolf kaufte ein großes Stück Kreide, die aß er und machte damit seine Stimme fein...




In seiner neuesten S.P.O.N.-Kolumne "Im Zweifel links" deutet Jakob Augstein - unter der Überschrift "Deutschland und der Überwachungsskandal: Wir Untertanen" - die längst stattfindende "Verschmelzung von militärischen und ökonomischen Sphären" an und zitiert dazu Frank Schirrmacher von der FAZ, der neulich geschrieben habe: 

"Die Verschmelzung der militärischen und ökonomischen Sphären hat eine neue gesellschaftliche DNA geschaffen, in der private Wirtschaftsunternehmen mit militärischer Rationalität und Präzision Daten produzieren können und militärische und geheimdienstliche Bürokratien sie nach privatwirtschaftlichen Effizienz- und Risikokriterien verwerten dürfen." 

Ja, die ganze Snowden-Affäre liest sich wie ein Kapitel aus seinem "Ego"-Buch über Digitalisierung und Ökonomisierung unserer Identitäten - schreibt Augstein in der Kolumne weiter: Es geht nicht um Sicherheit, es geht um Macht! 


Undsinedifügt hinzu:

Und es geht hier in erster Linie um die Ausforschung der Wünsche und Träume der Millionen und Abermillionen von "Verbrauchern" ganzer Kontinente, um sie einseitig und ganz präzise ökonomisch auszubeuten und unter wirtschaftlich-turbokapitalistischen Gesichtspunkten zu unterwerfen. Dazu werden ursprünglich militärisch erzeugte Algorithmen benutzt, die bei einer sensiblen Auswertung tief in unsere Hirne und unsere Konten und Portemonaies blicken können - und unsere Gewohnheiten studieren, um so einträgliche Geschäftsabläufe zu konstruieren und durchzusetzen.

Die Entdeckung von kriminellen und terroristischen Vereinigungen ist "nur" noch ein zwingendes Neben- bzw. "Abfall"produkt dieser Ausspähungen und Berechnungen - und werden dann als "legitimer" Abhör- und Ausspähgrund in den moralisch unangreifbareren Vordergrund geschoben ...

In Wirklichkeit aber geht es um eine gigantische Abzocke, um eine gigantische Handels"diktatur", in dem diejenigen, die viel zu viel haben, noch mehr haben wollen und sollen, auf Kosten derjenigen, die nichts haben und am Rande der Kapitalkreisläufe von der Hand in den Mund leben ...: Sie - also wir alle - sollen restlos ausgepresst werden wie eine Zitrone - ganz langsam und behutsam und zum Schluss mit einem Ruck.

Dieses weltgesellschaftlich - also global - umfassende Monopoly-Spiel wird da auf allerhöchstem Niveau mit Hilfe der alten Programmsequenzen aus der Spieltheorie "gespielt", eingesetzt einstmals - ganz früher - zu militärischen Zwecksimulationen im so genannten "Kalten Krieg" mit dem "Weltkommunismus", die in den Aufgabenszenarien automatisch immer und immer wieder gewinnen und immer und immer wieder "Mehrwert" schaffen müssen - koste es was es wolle ...

Es geht nicht um den islamistisch zugekleisterten terroristischen Bombenleger mit seinem Eieruhr-Zünder da an der Ecke (denn den hat man ja beim Boston-Marathon am 15. April auch "übersehen"): Es geht in erster Linie darum, unsere privaten Gewohnheiten und Bedürfnisse auszuloten - um uns so ganz allmählich abzuzocken ...: 
Aus einem einigermaßen freien und "offenen System" wird so ein ausgeforschtes durchstrukturiertes "geschlossenes System" - hin zu einer gigantischen "totalen Institution" (vgl. dazu die einschlägigen Arbeiten von Niklas Luhmann und - modifiziert - von Erving Goffman - bereits in den sechziger bis achtziger Jahre veröffentlicht) ... - wie auch in der impliziten Systembeschreibung im Bestseller von George Orwell "1984" aus dem Jahre 1946 - vielleicht oberflächlich betrachtet etwas "humaner" daherkommend ...

Ich habe die Erscheinungsjahre dieser genannten soziologischen Arbeiten und Beschreibungen und der entsprechenden "Science-fiction"-Literatur deswegen genannt - von wegen dem unsäglichen Merkel-Spruch: "Das Internet ist für uns alle Neuland"...

Und bei dieser Fülle der insgesamt viel zu emsig gesammelten Datenfakten fallen ja auch immer mal wieder ein paar Brosamen unter den Tisch, auf die sich dann die rest-europäischen Geheimdienste als Zweit- und Drittverwerter der Daten stürzen dürfen.

Das läuft dann sicherlich mit einer wirtschaftlich verwertbaren Info ähnlich ab, wie beispielsweise mit einem Hemd in der Textilindustrie, wo zum Beispiel in Bangladesh unter unwürdigsten Bedingungen in baufälligen Fabriken ein Hemd für 0,28 €URO produziert wird, das dann unter dem aufgedruckten Nennpreis von 78,00 €URO hübsch verpackt, etikettiert und gesteckt zunächst regulär in der Herrenboutique angeboten wird, wenn es da liegen bleibt, wird es im Outlet-Verkauf auf 39,95 €URO "reduziert" angeboten. Sollte es auch da keinen Abnehmer finden, wird es schließlich an Zweit-, Dritt-, und Viertverwertern weitergegeben, die es zum Ende des ersten Kreislaufes bei Ebay bzw. auf dem Flohmarkt für 6,00 €URO anbieten, oder ehe es gegen eine Spendenquittung über 1,20 €URO in einen gemeinnützig-kirchlichen Second-Hand-Shop wandert, wo es dann für 4,00 €URO endgültig verhökert wird - und schließlich für einen schwankenden Tages-Tonnenpreis für Textillumpen recycelt wird ... 

So ähnlich werden auch wahrscheinlich die mit PrismTempora und Co. gewonnenen Daten und Infos vom hoch über allem thronenden Monopolisten USA bzw. seinen übrigen "Five-Eyes"-Staaten (Canada, Großbritannien, Neuseeland, Australien) den "Drittstaaten" wie der Bundesrepublik Deutschland mit ihren Diensten BND, MAD und Verfassungs"schutz" schließlich die wirtschaftlich und pekuniär ausgelutschten und verwerteten Daten angeboten, die dann auch wieder in einer absteigenden Hierarchie nach "unten" - natürlich auf jeder Stufe gegen entsprechende Gegenleistungen - durchgereicht werden ...

Und daran kann eine sich "christlich" apostrophierende Partei wie die CDU/CSU natürlich kaum etwas Verwerfliches finden, weil im globalen Turbo-Kapitalismus der "Rubel" eben genau "so rollt" - und nicht anders ... Das war schon immer so - so ist zumindest Westdeutschland nach dem Weltkrieg wieder wirtschaftlich "erstarkt" (das war die Befeuerung des "Wirtschaftswunders") - nach genau so einer Rezeptur - und natürlich damals noch an der Grenze - ähh: sogen."Demarkationslinie" - zur "Achse des Bösen", zu der ja anfangs die DDR und die Sowjetunion natürlich mitgezählt wurden, ehe nach dem 11.09.2001 die islamistisch geprägten Staaten diese Rolle zugewiesen bekamen.

Und wenn da dann so ein kleiner wirrer Nichtsnutz wie Edward Snowden in solch eine sehr wohl und gediegen "diplomatisch" abgesprochene und tausendmal durchgekaute und abgesichert zubereitete Ur-Suppe pinkelt, da muss man doch einfach Arm in Arm mit der gesamten "Springer-Presse" laut und eindeutig "Verrat" brüllen: Hochverrat - und "haltet den Dieb" ...

Ja - was denkt der sich eigentlich - und dann so kurz vor der Bundestagswahl ... 

Und wie beim Japan-Tsunami, der 2011 im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi den Super-GAU auslöste, woraufhin Angela Merkel angeblich "über Nacht" eines Besseren belehrt wurde und seitdem aus der Verstrickung mit der Atomkraft aussteigen möchte [und wegen der damals bevorstehenden Landtagswahl in Baden-Württemberg, die aber trotzdem verloren ging...], eben weil alles Andere plötzlich durch diese Katastrophe in der Wählerschaft insgesamt nicht mehr "mehrheitsfähig" sein würde, nachdem man sich ja noch ein halbes Jahr vorher entgegengesetzt entschieden hatte - "modifiziert" man rasch die politischen Überzeugungen, um mit aller Macht das erreichte Machtpotenzial zu behalten - man schlägt Rochaden - dreht Purzelbäume - und "frisst Kreide" - ohne die tatsächlichen Fakten zu benennen, ohne den Wählern reinen Wein einzuschenken - und echte Reformen tatsächlich und tatkräftig anzugehen - man nebelt sich wieder ein und verpackt neue leere Schachteln in grellem knisternden Geschenkpapier...

Und so besinnt sich nun auch Herr Seehofer - und nach ihm sogar auch die Hardliner in der SPD - nach dem von Snowden veröffentlichten Spionage-Super-GAU darauf, doch vielleicht auf eine sogar bereits  vom Bundesverfassungsgericht abgespeckte "Vorratsdatensammlung" zu verzichten oder sie zumindest irgendwie wählervolkstümlicher zu kreieren - vielleicht mal eben mit dem neuen Decknamen „Mindestspeicherfrist“ zu versehen - eben weil eine solche rigorose Datensammlung so kurz vor diesen bevorstehenden Wahlen ebenfalls kaum noch "mehrheitsfähig" sein wird ... 
... Da ging der Wolf fort zu einem Krämer und kaufte ein großes Stück Kreide, die aß er und machte damit seine Stimme fein. Dann kam er zurück, klopfte an die Haustür und rief: "Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht." Aber der Wolf hatte seine schwarze Pfote in das Fenster gelegt, das sahen die Kinder und riefen: "Wir machen nicht auf, unsere Mutter hat keinen schwarzen Fuß wie du; du bist der Wolf."
Da lief der Wolf zu einem Bäcker und sprach: "Ich habe mich an Fuß gestoßen, streich mir Teig darüber!" Und als ihm der Bäcker die Pfote bestrichen hatte, lief er zum Müller und sprach: "Streu' mir weißes Mehl auf meine Pfote!" Der Müller dachte: "Der Wolf will einen betrügen", und weigerte sich, aber der Wolf sprach: "Wenn du es nicht tust, so fresse ich dich!" Da fürchtete sich der Müller und machte ihm die Pfote weiß . Ja so sind die Menschen ...

Unter Verwendung der neuesten Jakob-Augstein-S.P.O.N.-Kolumne "Im Zweifel links": "Deutschland und der Überwachungsskandal -Wir Untertanen": http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augsteins-kolumne-zu-merkels-schweigen-im-nsa-skandal-a-909930.html - und einem Abschnitt aus dem Märchen der Gebrüder Grimm: Der Wolf und die sieben Geißlein".

Papst Franziskus | Bußpredigt auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa: "WO IST DEIN BRUDER ?" | impulse für die woche -93

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Papst Franziskus auf der Flüchtlingsinsel Lampedusa
"Wo ist dein Bruder?"

Die Boatpeople aus Afrika kommen manchmal entkräftet an den Badestränden an ...



Flüchtlinge, im Meer umgekommen, in den Booten die anstatt ein Weg der Hoffnung zu sein ein Weg des Todes wurden. So lauten etliche Schlagzeilen in den Zeitungen! Als ich vor einigen Wochen die Nachricht bekommen habe, die sich leider noch einige Male wiederholt hat, wurde das Denken daran mir zu einem Stachel im Herzen, der Leiden bringt. Und ich wusste, dass ich hierher kommen muss, um zu beten, um ein Zeichen der Nähe zu setzen, aber auch um unsere Gewissen zu wecken, so dass sich das, was passiert ist, nicht wiederholt. Nie wieder!

Zuerst möchte ich euch aber ein Wort echter Dankbarkeit und der Ermutigung aussprechen, euch Bewohnern von Lampedusa und Linosa, den Vereinen, den Freiwilligen und den Sicherheitskräften, die ihr den Menschen auf dem Weg in einer bessere Welt immer beigestanden habt und beisteht. Ihr selber seid nur wenige, aber ihr gebt ein Beispiel der Solidarität! Danke! Ich danke auch dem Erzbischof Francesco Montenegro für seine Hilfe und für seine Arbeit sowie für seine seelsorgerliche Tätigkeit. Ich grüße ganz herzlich den Bürgermeister von Lampedusa, Frau Giusy Nicolini. Danke für all das, was Sie getan haben und tun. Ich denke auch an die lieben muslimischen Flüchtlinge, die gerade heute Abend das Fasten des Ramadan beginnen und wünsche ihnen reiche geistliche Frucht. Die Kirche ist euch nahe in eurer Suche nach einem würdevollen Leben für euch und eure Familien. Euch grüße ich mit den Worten "O´ sciá!" (typischer Gruß auf Lampedusa, Anmerk. d. Red.)

Heute Morgen möchte ich eine Worte im Licht des Wortes Gottes, das wir gehört haben, an euch richten, damit die Gewissen aller geweckt, zur Reflexion angeregt und zur konkreten Änderungen von Verhalten angehalten werden.



"Adam, wo bist du?": Das ist die erste Frage, die Gott an den Menschen nach dem Sündenfall richten. "Wo bist du?" Es ist ein orientierungsloser Mensch, der seinen Platz in der Schöpfung verloren hat weil er glaubte, mächtig werden zu können, alles bestimmen zu können, Gott werden zu können. Die Harmonie war zerrissen, der Mensch hat geirrt und das hat sich dann auch in den Beziehungen mit den Nächsten wiederholt, der nicht mehr der geliebte Bruder ist, sondern jemand der mein Leben stört, mein Wohlergehen.

Und Gott stellt die zweite Frage: "Kain, wo ist dein Bruder?" Der Traum vom Mächtig-Sein, vom Groß-Sein wie Gott, sogar wie Gott selbst zu sein, beginnt eine Kette von Fehlern, die eine Kette des Todes ist, sie führt dazu, dass das Blut des Bruders vergossen wird!

Diese zwei Fragen Gottes klingen auch heute nach, mit ihrer ganzen Kraft! Viele von uns, und ich schließe mich selbst da ein, sind desorientiert, wir sind nicht aufmerksam der Welt gegenüber, in der wir leben, wir sorgen uns nicht, wir kümmern uns nicht um das, was Gott für alle geschaffen hat und sind nicht mehr fähig, auf den Anderen Acht zu geben. Und wenn diese Desorientierung globale Dimensionen annimmt, dann kommt es zu solchen Tragödien, wie der, derer wir heute Zeuge sind.

"Wo ist dein Bruder?", die Stimme des vergossenen Blutes schreit auf zu mir, sagt Gott. Das ist keine Frage, die sich an andere stellt, das ist eine Frage, die an mich gerichtet ist, an dich, an jeden von uns. Diese unsere Brüder und Schwestern wollten aus schwierigen Situationen heraus und ein wenig Ruhe und Frieden finden; sie haben einen besseren Ort für sich und ihre Familien gesucht, aber sie haben den Tod gefunden. Und wie häufig finden sie kein Verständnis, keine Aufnahme, keine Solidarität! Und auch ihre Stimmen steigen zu Gott auf! Und nochmals zu euch, liebe Einwohner von Lampedusa, danke für die Solidarität! Ich habe vor Kurzem einer dieser Brüder gehört. Bevor sie hierher kamen, waren sie in den Händen von Schleppern, es sind Personen, die die Armut anderer zu ihren Gunsten ausnützen. Wie stark hatten sie gelitten! Einige von ihnen hatten es nicht geschafft, hierher zu kommen!


"Wo ist dein Bruder?" Wer ist verantwortlich für dieses vergossene Blut? In der spanischen Literatur gibt es eine Komödie von Lope de Vega, die von den Bewohnern der Stadt Fuente Ovejuna erzählt, die ihren Statthalter töten, weil er ein Tyrann ist, es aber so machen, dass man nicht wissen kann, wer genau die Exekution durchgeführt hat. Und als der Richter nun fragt, "wer hat den Statthalter umgebracht", antworten sie "Fuente Ovejuna, mein Herr". Alle und keiner!

Auch heute stellt sich mit aller Stärke diese Frage: Wer ist verantwortlich für das Blut dieser Brüder und Schwestern? Niemand! Wir alle antworten so: Nicht ich, ich habe damit nichts zu tun, das sind andere, aber nicht ich. Aber Gott fragt uns alle: "Wo ist das Blut des Bruders, das bis zu mir schreit?" Heute fühlt sich auf der Welt keiner verantwortlich dafür; wir haben den Sinn für die geschwisterliche Verantwortung verloren; wir sind das heuchlerisches Verhalten des Priesters und Altardieners verfallen, von denen Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter spricht: Wir sehen den halbtoten Bruder am Straßenrand und denken vielleicht "der Arme!", und gehen weiter unseres Weges, weil es nicht unsere Aufgabe ist; und wir glauben, dass alles in Ordnung sei. Wir fühlen uns zufrieden, als ob alles in Ordnung sei!

Die Kultur des Wohlergehens, die uns an uns selber denken lässt, macht uns unsensibel für die Schreie der anderen, sie lässt uns in Seifenblasen leben die zwar schön sind, aber nichtig, die eine Illusion des Unbedeutenden sind, des Provisorischen, die zur Gleichgültigkeit dem Nächsten gegenüber führt und darüber hinaus zur einer weltweiten Gleichgültigkeit! Von dieser globalisierten Welt sind wir in die globalisierte Gleichgültigkeit gefallen! Wir haben uns an das Leiden des Nächsten gewöhnt, es geht uns nichts an, es interessiert uns nichts, es ist nicht unsere Angelegenheit!

Es ist wie bei der Figur des "Ungenannten" des Schriftstellers Manzoni: Die Globalisierung der Gleichgültigkeit hat uns alle "namenlos" gemacht, verantwortlich aber ohne Gesicht und ohne Narben.

"Adam, wo bist du?", "Wo ist dein Bruder?", das sind die beiden Fragen, die Gott zu Beginn der Geschichte der Menschheit stellt und die auch an alle Menschen heute gerichtet sind, auch an uns. Aber ich möchte, dass eine dritte Frage gestellt wird: "Wer hat über das alles und über Dinge wie diese geweint?", über den Tod von unseren Brüdern und Schwestern? Wer hat über die Menschen geweint, die in den Booten waren? Über die jungen Mütter, die ihre Kinder trugen? Über die Männer, die etwas zum Unterhalt ihrer Familien suchten? Wir leben in einer Gesellschaft, die die Erfahrung des Weinens vergessen hat, des "Mit-Leidens": Die Globalisierung der Gleichgültigkeit!

Im Evangelium haben wir den Schrei, das Weinen und das große Klagen gehört: "Rahel weint um ihre Kinder … denn sie sind nicht mehr". Herodes hat den Tod gesät um sein eigenes Wohl zu verteidigen, seine eigene Seifenblase. Und es wiederholt sich.

Bitten wir den Herrn, dass er alles wegnimmt, was von Herodes in unseren Herzen geblieben ist; bitten wir den Herrn um die Gnade der Tränen über unsere Gleichgültigkeit, über die Grausamkeit in der Welt, in uns und in denen, die anonymisiert sozial-ökonomische Entscheidungen treffen, die Dramen wie diesem Tür und Tor öffnen. "Wer hat geweint?" Wer hat in der heutigen Welt geweint?

Herr, in diesem Gottesdienst, der ein Bußgottesdienst ist, bitten wir um Verzeihung für die Gleichgültigkeit so vielen Brüdern und Schwestern gegenüber, wir bitten um Verzeihung für die, die es sich bequem gemacht haben, die sich im eigenen Wohl eingeschlossen haben und das Herz betäubt haben, wir bitten dich, Vater, um Verzeihung für diejenigen, die mit ihren Entscheidungen auf höchster Ebene Situationen wie dieses Drama hier geschaffen haben. Herr, verzeihe uns!

Herr, auch heute noch hören wir deine Frage: "Adam, wo bist du?", "Wo ist dein Bruder?".

Der Text der Papstpredigt im Wortlaut
In einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan dokumentieren wir die Predigt des Papstes auf Lampedusa
Quelle: domradio.de

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Der Papst auf Lampedusa

Franziskus macht Ernst

Kommentar von CARSTEN HEIL, Chefredakteur der NEUEN WESTFÄLISCHEN, Bielefeld

Unglaublich. Der neue Papst setzt nicht nur seine Symbolpolitik fort, er erreicht auch etwas damit. Indem er den unteren Weg geht, macht er auf Lebenslagen von Menschen aufmerksam, die sonst eher unbeachtet sind oder nur bei besonderen Tragödien bekannt werden.

Wenn Franziskus seine erste Auslandsreise als Papst nicht nach New York, Berlin oder Moskau, sondern nach Lampedusa macht, wandelt er auf den Spuren Jesu. Der wandte sich laut biblischer Überlieferung ebenfalls den Kranken, Armen und Schwachen zu. Die reichen Menschen im Westen haben sich zwar daran gewöhnt, mit mehr oder weniger wohligem Schauer in der Weihnachtspredigt davon zu hören, dass sich der Gott der Bibel den Ärmsten zuwendet. Aber so richtig ernst nehmen sie diese christliche Ermahnung nicht. Das ist nicht zuletzt an der kaltherzigen Asylpolitik der EU zu erkennen, die von Abwehr gekennzeichnet ist.

Deshalb ist Franziskus eine Provokation für die wohlhabende Welt. Er macht Ernst in seiner Demut. Er predigt nicht nur Wasser, er trinkt es auch. Es ist ihm mit seinem Besuch gelungen, dass die Welt auf dieses Eiland des Flüchtlingselends schaut.

Das ist aber nur der erste Schritt. Was tun, um die Not der Menschen zu lindern? Was tun, um zu verhindern, dass Tausende auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrinken? Wie den Männern, Frauen und Kindern des afrikanischen Kontinents Hoffnung und Perspektive zu Hause geben? Symbole müssen in Realität gewandelt werden. Sicher ist, dass Europa nicht alle Nöte Afrikas beseitigen kann. Auch nicht, wenn alle Ausreisewilligen in Europa willkommen wären. Ein Anfang wäre schon, mit der westlichen Landwirtschaftspolitik und dem westlichen Finanzgebaren nicht zur Verschärfung der Lage beizutragen. Und die Flüchtlinge wenigstens menschenwürdig zu behandeln.

© 2013 Neue Westfälische, Dienstag 09. Juli 2013







Meister Eckhart: RUHE | This Will Destroy You: QUIET

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S!NEDI|photo|graphy: ruhe | quiet

Die Seele sucht mit all ihren Kräften 
und Bewegungen 
Ruhe, 
ob der Mensch es weiß oder nicht weiß. 
Er tut kein Auge auf oder zu, 
ohne dabei Ruhe zu suchen: 
Entweder will er etwas von sich werfen, 
das ihn hindert, 
oder er will etwas an sich ziehen, 
worauf er ruhen kann. 
Um dieser zwei Dinge willen 
tut der Mensch alle seine Werke.

MEISTER ECKHART




Valium-Merkelismus: GÄÄÄHHHNNN - ähhh: Verzeihung | Wahlfilm: "Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" - mit Mercy & Stone - Szene VIII: Gute Nacht, Deutschland - MERCY im Alleingang

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Szene VIII aus dem alten Film: 

"Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" 


mit 

Mercy & Stone
in den Hauptrollen 
als verflixtes Paar


diesmal schon wieder: 
MERCY im Alleingang ...





"Insgesamt ist der Umgang mit Daten in unserer heutigen Zeit ein überaus komplexes Feld".

"Freiheit und Sicherheit müssen immer in der Balance gehalten werden. Deshalb muss alles dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gehorchen. Mit immer neuen technischen Möglichkeiten muss die Balance zwischen dem größtmöglichen Freiraum und dem, was der Staat braucht, um seinen Bürgern größtmögliche Sicherheit zu geben, …". 

Als die Reporter die Kanzlerin fragen, ob die Deutschen nicht am liebsten autoritäre Basta-Kanzler mögen, antwortet sie spitz: 
"Die Tatsache, dass ich jetzt schon ein paar Jahre Bundeskanzlerin bin, spricht dafür, dass auch andere Herangehensweisen durchaus Achtung erzeugen können".

MERCY 
- alias Bundeskanzlerin (gähn) Angela Merkel (gähn) ...
im ZEIT-Interview zur größten Abhöraffäre in Deutschland aller Zeiten ...




Passend dazu:

"Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter".
Helmut Kohl


oder - mit anderen Worten:


"Morgen wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben"
Altes Journalisten-Sprichwort - besonders gern von Kai Diekmann verwendet ...  



Lampedusa in St. Pauli - Pastor Wilm hat Besuch bekommen ...

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Lampedusa in St. Pauli - und überall

08.07.2013 | VON LILITH BECKER | EVANGELISCH.DE

Am 15. April 2013 schloss die italienische Regierung die Winterquartiere und schickte die Flüchtlinge außer Landes.

Tischgemeinschaft unter freiem Himmel | Foto: altona.info


Der Stadtteil St. Pauli ist grundsätzlich ein Ausnahmezustand, sagt Pastor Sieghard Wilm. Nie läuft irgendetwas rund: Prostitution, Kriminalität und Gewalt sind die Kehrseiten des Viertels, in dem das Vergnügen zuhause ist. Seit zwölf Jahren arbeitet er hier. Auch seine Kirche, passend zu St. Pauli, ist seit Anfang Juni 2013 im Ausnahmezustand: 80 afrikanische Flüchtlinge, ohne Perspektive auf Aufnahme in Deutschland, haben dort ihre Schlafstatt.

Die Stühle sind zur Seite gerückt, Matratzen und Decken liegen auf dem Boden. Vor der Orgel hängt Wäsche, auf der Empore lagert tagsüber das Bettzeug von 80 Afrikanern. Die evangelische St. Pauli-Gemeinde hat die Flüchtlinge in ihrer Kirche aufgenommen, nachdem sie innerhalb der Stadt einen Platzverweis nach dem anderen bekommen hatten. "Das habe ich nicht über's Herz gebracht, sie draußen vor der Tür zu lassen", sagt Pastor Sieghard Wilm.

Cirka 300 afrikanische Flüchtlinge sollen sich in Hamburg aufhalten. Die Flüchtlinge kommen vorwiegend aus Westafrika, aus Ghana, Mali oder der Elfenbeinküste. Die meisten von ihnen sollen Wanderarbeiter in Libyen gewesen sein, die infolge des Bürgerkrieges nach Europa flüchteten - der Landweg in ihre Herkunftsländer war versperrt. Auf der italienischen Insel Lampedusa kamen sie in Flüchtlingscamps unter. Als die italienische Regierung die Flüchtlingslager schloss, standen 5.500 afrikanische Flüchtlinge auf der Straße. Die italienischen Behörden verteilten pro Flüchtling 500 Euro und ein Touristenvisum für den Schengen-Raum. So gelangte ein Teil von ihnen nach Hamburg. Und wurde obdachlos.

"Die Menschen in St. Pauli werden laut protestieren"

"In Hamburg erlebe ich eine Kälte gegenüber Fremden, die ich aus Ghana nicht kenne", sagt Sieghard Wilm. "Die Gastfreundschaft in afrikanischen Ländern ist hingegen überwältigend." Für ihn, der in seiner Studienzeit ein Jahr in Ghana verbrachte, ist diese Einsicht beschämend. "Die Landesregierung von Hamburg will keine Verantwortung für diese Menschen übernehmen, die hier gestrandet sind und unsere Hilfe brauchen."

Tatsächlich verweigert die Stadt bisher jede Form von humanitärer Hilfe. Die Flüchtlinge bekommen weder Schlafplätze noch Essen oder eine medizinische Versorgung. Diese Aufgabe haben stattdessen die Kirchen und eine Moschee übernommen. Auch wenn Senatspresseprecher Jörg Schmoll sagt: "Wir haben eine Unterkunft für die Flüchtlinge angeboten und die Notquartiere der Stadt stehen den Flüchtlingen zur Verfügung", entgegnet Pastor Sieghard Wilm: "Die Hilfe der Stadt hatte eine erkennungsdienstliche Erfassung mit dem Ziel der Rückführung der Flüchtlinge nach Italien zur Voraussetzung. Dort wäre keiner hingegangen."

Pastor Wilm bei der Essensausgabe | Bild: mopo.de
In Absprache mit der Verwaltung der Nordkirche hat die St.-Pauli-Gemeinde die Funktion übernommen, die Öffentlichkeit zu informieren und einen Einblick in das Leben der Flüchtlinge zu gewähren. "Alle anderen Orte halten wir geheim, damit es keine Übergriffe rechtsradikaler Art gibt", sagt Sieghard Wilm. Gegen die Kirchengemeinde St. Pauli hat es bereits Drohungen gegeben.

Die Nordkirche sowie die Diakonie hielten unterdessen den Kontakt zur Landesregierung aufrecht, sagt Sieghard Wilm. Doch egal was am Ende der Gespräche heraus komme, solange Menschen seine Hilfe bräuchten, werde er das Notlager in seiner Kirche weiterführen und humanitäre Hilfe leisten. Dass die Polizei irgendwann die Kirche umstelle, um die Flüchtlinge nach Italien zurückzubefördern, hält er für unwahrscheinlich. "Und wenn, dann werden die Menschen in St. Pauli laut dagegen protestieren", ist er sich sicher.

Der italienische Botschafter: zu Gesprächen einbestellt

Die Menschen in St. Pauli stünden zusammen. Dies sei eine sehr positive Erfahrung in der ganzen traurigen Geschichte. Viele Spenden für die Flüchtlinge gehen ein. Sowohl Sachspenden wie Nahrung, Kleidung, Medizin und ein Duschcontainer. Als auch Zeitspenden wie Deutschstunden und Kulturprogramm für die Flüchtlinge. "Gerade haben wir 40 Karten für ein Fußballspiel geschenkt bekommen", erzählt Sieghard Wilm.

Das Touristenvisum für den Schengen-Raum gilt üblicherweise drei Monate. Der Hamburger Staatsrat Wolfgang Schmidt, Bevollmächtigter der Landesregierung Hamburg bei Bund, Europäischer Union und in Auswärtigen Angelegenheiten ist deshalb der Meinung, dass ab dem 15. Juni 2013 alle Flüchtlinge illegal seien. Doch das sei falsch, sagt Sieghard Wilm: die Papiere der Flüchtlinge sind in verschiedenen Regionen Italiens ausgestellt und hätten unterschiedliche Laufzeiten. "Und logistisch ist es ohnehin nicht zu bewältigen, 300 Menschen auf einmal zurückzuführen."

Nachdem der italienische Botschafter zu Gesprächen einbestellt wurde, hat sich die italienische Regierung bereit erklärt, die Flüchtlinge zurückzunehmen. Nach dem Dublin-II-Abkommen hat die italienische Regierung allerdings auch keine andere Möglichkeit: nur dort, wo die Flüchtlinge zuerst europäischen Boden betreten haben, können sie einen Asylantrag stellen.

Kirche einmal anders - Foto: ndr.de




"Die Politik sollte sich mehr von Barmherzigkeit leiten lassen"

Darauf ruhen sich die Hamburger Landesregierung und auch die deutsche Bundesregierung aus. Egal, ob Italien mit dem Ansturm der Boote und Menschen überfordert ist. "Wir müssen der harten Realität der deutschen Asylgesetzgebung und der europäischen Regelungen entgegensehen", sagt Pastor Sieghard Wilm. Seine Rolle sei klar definiert: "Mein Auftrag ist humanitäre Nothilfe für die Gestrandeten zu leisten." Ein Auftrag, der seinen Alltag und den der 40 Ehrenamtlichen, die rund um die Uhr Wach- und Essendienste übernehmen, zum Ausnahmezustand macht.

Seit über einem Monat leben die Flüchtlinge nun in der Gemeinde. Sie haben einen Sprecher gewählt und jeder sei in Putzdienste eingeteilt. Der Kirchhof sei so sauber wie nie zuvor, sagt Sieghard Wilm. Tagsüber halten sich die Flüchtlinge oft im Hamburger Hauptbahnhof auf, wo sie ein Zelt aufgebaut haben und mit den Menschen ins Gespräch über ihre Situation kommen wollen. Die Gruppe nennt sich "Lampedusa in Hamburg" und wird unterstützt von Menschenrechtlern, die die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Italien kritisieren. Die meisten der Flüchtlinge wünschen sich eine Arbeit in Deutschland, um ihren und den Lebensunterhalt ihrer Familien Zuhause finanzieren zu können.

"Recht und Ordnung müssen sein", sagt Sieghard Wilm. "Doch manchmal wünsche ich mir, dass unsere Politik sich mehr von Barmherzigkeit leiten ließe." Die Aufnahme der Flüchtlinge habe die Barmherzigkeit in den Stadtteil gebracht. Über die Kirchengemeinde hinaus engagierten sich viele Menschen für die Flüchtlinge und seien beeindruckt von der Verantwortung, die die Kirche übernehme. "Endlich wird hier aufrechter Gang gezeigt, dass Kirche ein Rückgrat hat", hätten viele Menschen zu Pastor Wilm gesagt. Und: die Kircheneintritte hätten zugenommen, genauso wie die Taufen.

sieh auch: 
http://nunchic.blogspot.de/2013/07/papst-franziskus-bupredigt aufder.html
http://nunchic.blogspot.de/2013/06/boatpeople-die-zugvogel-aus-afrika-in.html
http://nunchic.blogspot.de/2013/03/mein-wort-zu-karfreitag-osternsonntag.html

Frauenfußball im ZDF ist wie der Lederfußball in der Waschmaschine

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... und nun neu: Der bügelnde Waschbrettbauch - mit der Rücken-Nr. 2 - soll das nun sexistisch entschärfen ... - wegen all der Proteste ... - na ja ...

 

ZDF wirbt mit Waschmaschinen-Clip für Frauenfußball-EM

Sauberes Eigentor

Sportkommentar von STEFAN BRAMS | NW


Als das ZDF 1970 einen Beitrag über ein Frauenfußball-Länderspiel sendete, lästerte dessen Kommentator Wim Thoelke: „Decken, decken – nicht Tisch decken!“
43 Jahre sind seitdem vergangen. Die Erde hat sich weitergedreht – der Frauenfußball sich längst etabliert. Die deutschen Fußballfrauen sind von Erfolg zu Erfolg geeilt, gehören zu den erfolgreichsten Teams der Welt. Nur beim ZDF scheint die Welt seit Thoelkes Zeiten still zu stehen. Werben die Verantwortlichen doch mit einem Clip für die am Mittwoch eröffnete Frauenfußball-Europameisterschaft in Schweden, der sich in Sachen Frauenfeindlichkeit nur so gewaschen hat.

Denn für das ZDF findet diese EM offenbar nicht auf dem Rasen, sondern im blitzsauberen Waschkeller statt. Eine junge Frau, ein blütenweißes Trikot tragend, dribbelt leichtfüßig mit dem Ball die Treppe hinab. Die Tür der Waschmaschine ist bereits weit geöffnet. Dann schießt sie, und der dreckige Ball landet in der Trommel. Die Frau mit der Rückennummer Zwei wählt zielsicher das Programm „Leder“ und wartet neben der Maschine sitzend. Derweil endet der Spot mit dem Hinweis: „Ballsauber in Schweden – die UEFA-Frauenfußball-EM im ZDF“.

Was für ein Spot. Gedreht aus den immer gleichen Zutaten – dumme Klischees und Sexismus. Als hätte es die ganzen Debatten der vergangenen Wochen über plumpe Frauenanmache à la Brüderle und alltäglichen Sexismus in der Gesellschaft überhaupt nicht gegeben. Ein sauberes Eigentor des ZDF.

© 2013 Neue Westfälische, Freitag 12. Juli 2013


gott ist nicht fertig mit der welt ... | impulse für die woche -94

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Gott ist nicht fertig mit der Welt


Ein Credo 
von Dorothee Sölle



Ich glaube an gott








der die welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein ding das immer so bleiben muss
der nicht nach ewigen gesetzen regiert
die unabänderlich gelten
nicht nach natürlichen Ordnungen
von armen und reichen
sachverständigen und uniformierten
herrschenden und ausgelieferten
ich glaube an gott
der den widerspruch des lebendigen will
und die veränderung aller zustände
durch unsere arbeit
durch unsere politik



Ich glaube an jesus christus








der recht hatte als er
"ein einzelner der nichts machen kann"
genau wie wir
an der veränderung aller zustände arbeitete
und darüber zugrunde ging
an ihm messend erkenne ich
wie unsere intelligenz verkrüppelt
unsere fantasie erstickt
unsere anstrengung vertan ist
weil wir nicht leben wie er lebte
jeden tag habe ich angst
dass er umsonst gestorben ist
weil er in unseren kirchen verscharrt ist
weil wir seine revolution verraten haben
in gehorsam und angst
vor den behörden
ich glaube an jesus christus
der aufersteht in unser leben
daß wir frei werden
von verurteilen und anmaßung
von angst und hass
und seine revolution weitertreiben
auf sein reich hin



Ich glaube an den geist







der mit jesus in die welt gekommen ist
an die gemeinschaft aller völker
und unsere verantwortung für das
was aus unserer erde wird
ein tal voll jammer hunger und gewalt
oder die stadt gottes
ich glaube an den gerechten frieden
der herstellbar ist
an die möglichkeit eines sinnvollen lebens
für alle menschen
an die zukunft dieser welt gottes
amen


Quelle: Friedrich Schorlemmer, WAS PROTESTANTISCH IST, Herder 2008 | S. 142/143

Inklusion & die Alltagswirklichkeit: NPD-Protest gegen Asylbewerberheim

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Streit um Asylbewerberheim in Berlin: Der überforderte Kiez

INKLUSION & DIE ALLTAGSWIRKLICHKEIT: 
ALLES WAS FREMD IST SOLL DRAUSSEN BLEIBEN


Von Christina Hebel | SPIEGEL-ONLINE


Im Berliner Bezirk Hellersdorf wird eine ehemalige Schule zu einem Asylbewerberheim umgebaut, Ende des Monats sollen die ersten Flüchtlinge kommen. Anwohner sind verunsichert, viele lehnen die Unterkunft vor ihrer Haustür ab. Die NPD versucht die Stimmung für sich zu nutzen.


"Asylbewerberheim in Marzahn-Hellersdorf verhindern" stand auf diesem angeklebten Zettel vor der ehemaligen Schule, die zu einem Flüchtlingsheim umgebaut wird - (Originalfoto: DPA/SPIEGEL-FOTOSTRECKE)

Berlin - Viel musste er sich schon anhören: "Ich habe erfahren, ihr beschäftigt Polen, da wollte ich doch mal schauen." Oder: "Mal sehen, wann es hier brennt." Eine Drohung? "Hunde, die bellen, beißen nicht", sagt der Mann, aber weiß man es? Er zuckt mit den Schultern, seinen Namen will er lieber nicht nennen.

Er arbeitet für ein privates Unternehmen, das sich im Auftrag der Stadt Berlin um den Umbau der seit Jahren leerstehenden Max-Reinhardt-Schule im Bezirk Marzahn-Hellersdorf kümmert. Einen Umbau, den viele im Kiez ablehnen. Das ehemalige Gymnasium, drei graue vierstöckige Plattenbauten, ein mit Unkraut zugewucherter Schulhof, wird zu einem Asylbewerberheim umfunktioniert, so hat es der Bezirk kürzlich entschieden.
Bauarbeiter sind nun dabei, aus Klassenzimmern Wohnräume zu machen - auch an diesem Samstag, die Zeit drängt. Erst soll das Gebäude 200, später einmal 400 Flüchtlingen Zuflucht bieten. Ende Juli sollen die ersten 50 Asylsuchenden aus Syrien und dem Irak kommen.

Mischung aus Ängsten und Vorurteilen

Fremde, die im Kiez nicht so recht erwünscht sind. Das Wort Asylbewerberheim macht hier Angst, erinnert es doch an 1992, an den Überfall des Flüchtlingsheims in Lichtenhagen, randalierende Neonazis, Anwohner, die zuschauten. In den bunt angemalten DDR-Plattenbauten, die sich kilometerweit am nordöstlichen Rand Berlins aneinanderreihen, wollen die Leute vor allem eins - ihre Ruhe.

Und so ist "aber" das Wort, das man häufig zu hören bekommt, wenn über das Flüchtlingsheim gesprochen wird. Dann folgen Erklärungen wie: "Das alte Gebäude ist aber doch gar nicht geeignet für die Flüchtlinge" oder "Uns fehlen aber doch Schulen, unsere Schülerzahlen wachsen". Es ist eine verquere Melange aus Ängsten und Vorurteilen in einem Viertel, in dem Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit hoch sind, der Alkohol bei manch einem schon am Morgen fließt.

Nicola Ponitka ist eine der wenigen im Kiez, die ihren Ausländerhass direkt und mit Namen äußert. Die 18-jährige Mutter sagt Sprüche wie: "Ausländer machen Dreck und Müll, bringen Kriminalität. Ich will eine Mauer um Deutschland."

"Die haben uns überrumpelt"

Ein Bewohner, der gegenüber der Schule wohnt und anonym bleiben will, formuliert es so: "Jetzt kommt da so was rein - der Asylant." Alle im Block hätten Angst, um ihre Kinder, ihre Autos, sagt er, als er Hundefutter und Brot aus seinem grünen Kleinwagen lädt. "Die haben uns überrumpelt", schimpft er.

Mit die meint er den Bezirk und die Politiker. Diese haben im Fall des Hellersdorfer Flüchtlingsheims in der Tat keine gute Figur gemacht - trauriger Höhepunkt: eine Informationsveranstaltung am Mittwoch. Bis zu 900 Anwohner waren gekommen, um sich über das Asylbewerberheim zu informieren, angereist waren auch 70 NPD-Anhänger aus Berlin und Brandenburg. Sie nutzten den Abend, um Stimmung zu machen. Es war kein guter Abend für Hellersdorf, von den Politikern widersprach den Rechtsextremen so gut wie niemand.

Immer wieder ergriffen sie das Mikrofon - auch NPD-Landeschef Sebastian Schmidtke, der vom Landesverfassungsschutz als langjährig aktiver Neonazi bezeichnet wird. Auf einigen T-Shirts von Teilnehmern stand laut Beobachtern das Datum: 22. bis 26. August 1992 - die Tage von Rostock-Lichtenhagen. "Nein zum Heim", "Volksverräter", "Lügen" skandierten Mitglieder der NPD. Linke riefen "Nazis raus", es kam zu Rangeleien.

Von Pogromstimmung sprach später die Linken-Bundestagabgeordnete Petra Pau. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), sah sich genötigt, die Berliner zur Besonnenheit zu mahnen.


Lärm und Protest gegen NPD-Parolen: 500 Demonstranten gegen 15 NPD-Funktionäre


Lärm gegen NPD-Parolen

Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) nennt die Veranstaltung "schlimm". Er hatte mit dem für Asylbewerber zuständigen Landesamt für Gesundheit und Soziales dazu eingeladen. Komoß muss sich nun Fragen gefallen lassen, warum das Treffen so eskaliert ist. Er steht am Samstag auf dem Platz vor dem Rathaus Hellersdorf, Demonstranten rufen "Nazis raus" und "Haut ab". Laute Musik dröhnt aus Boxen, Trillerpfiffe ertönen.

Die NPD versucht wenige Meter weiter einmal mehr, gegen Ausländer zu hetzen. Sie tourt an diesem Tag mit einem Laster durch die Hauptstadt, darauf prangt die Aufschrift "Einwanderung stoppen!" Das NPD-Fahrzeug hält auch vor dem Asylbewerberheim. Ein Anhänger macht Fotos - eine Provokation. In Kreuzberg, an der ersten geplanten Station, waren die Rechtsextremen am Morgen allerdings erst gar nicht aufgetaucht, 450 Gegendemonstranten warteten dort.

Doch in Hellersdorf will die NPD nun Flagge zeigen, auch wenn sie nur mit 15 Leuten vertreten ist. Landeschef Schmidtke versucht gegen den Lärm der mittlerweile 500 Gegendemonstranten anzukommen - er hält nur eine kurze Rede. Eier fliegen, Schmidtke muss mit Schirmen geschützt werden.

Neuer Anlauf für Info-Veranstaltung

SPD-Mann Komoß räumt derweil ein, dass die Behörden die Lage einige Tage zuvor unterschätzt hätten. Dabei gab es Anzeichen genug, dass Rechtsextreme die Diskussion über das Flüchtlingsheim ausnutzen würden. Auf Facebook hetzt die "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" gegen die Unterkunft. "Wir sind das Volk! Nein zum Heim!" steht da. Es sollen auch Flugblätter verteilt worden sein. Mit den Flüchtlingen kämen Müll, Drogenhandel, Gewalt und Prostitution in den Kiez, heißt es dort. Laut Verfassungsschutz gehört der Bürgerinitiative mindestens ein ehemaliges Mitglied der NPD an.
Komoß weiß, dass in den kommenden Wochen viel Arbeit auf ihn zukommt. Er will den Anwohnern die Angst nehmen, ihnen erläutern, dass die Flüchtlinge ein Recht auf Asyl haben, sagt er. Es sei Zeichen der Menschlichkeit, die Flüchtlinge in Hellersdorf aufzunehmen. Auf Facebook hat sich mittlerweile eine Unterstützer-Gruppen "Hellersdorf hilft Asylbewerbern" gegründet. Ende August will der Bürgermeister zu einer zweiten Informationsveranstaltung einladen, dieses Mal soll sie besser vorbereitet werden, verspricht er.


Solidaritäts-Transparent in Marzahn-Hellersdorf pro Asylbewerberheim (Originalfoto: DPA/SPIEGEL-FOTOSTRECKE)


Noch ein Eklat kann sich der Bezirk nicht leisten, dessen Ruf nun noch mehr gelitten hat. "Jetzt sind wir nicht nur Plattensiedlung, sondern auch Rechtenhochburg", seufzt eine junge Frau. Die Politiker müssen das wieder geradebiegen", fordert Angelika Schulze, eine 65-jährige Anwohnerin. Sie kann die Ängste der Menschen nicht verstehen: "Die sind doch nur künstlich geschürt." Die Politiker müssten den Leuten vor Augen halten, was es für Flüchtlinge bedeute, kein Zuhause mehr zu haben.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/berlin-streit-um-geplantes-asylbewerberheim-in-hellersdorf-a-910964.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/buerger-verhindern-npd-kundgebung-in-berlin-a-910956.html

.............................

sinedimeint dazu: 

Erst neulich berichtete ich hier im Blog über einen ähnlichen Eklat in Herford/Westfalen, wo Ewiggestrige nächtens Anti-Pamphlete gegen die Einrichtung eines Wohnappartmenthauses mit Gastronomie für Menschen mit Behinderungen der Lebenshilfe geklebt hatten - http://nunchic.blogspot.de/2013/06/inklusion-ausgrenzungspamphlete-in.html - und Herford liegt ja gemessen an Berlin in der allerfinstersten und verschlafenen Provinz ... 

In diesem Berlin nun, in Deutschlands so "toleranter und bunter Weltstadt", passiert gegenüber den Asylbewerbern, die hauptsächlich aus den kriegsgeschüttelten Regionen Syrien und dem Irak kommen, etwas ganz Ähnliches ... Auch wenn - zugegeben - natürlich mal wieder solch ein Asylbewerberheim in Berlins abseitsgelegenste Randlage gedrängt werden soll - und wo vielleicht deshalb auch so etwas wie provinzielle Verhältnisse wie in Herford herrschen - und natürlich außerhalb der City oder gar dem Regierungsviertel, denn da würde der Anblick ja - wahrscheinlich so die Überlegung - auch nur stören - da sind bestenfalls schwarze Präsidenten mit ganz ganz großen Kopfhörern zum Abhören willkommen...

Die deutsche Seele hat eben mit diesen Gedanken der allgemeinen "Inklusion", also der uneingeschränkten Annahme, Gleichberechtigung, Eingliederung und offenen Begegnung aller Menschen in der Gesellschaft - egal welcher Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Beeinträchtigung usw.- große Probleme - auch noch fast 70 Jahre bzw. zwei Generationen nach dem Ende der unseligen NS-Zeit und mitten in einer "global" denkenden und übervernetzten Welt.

Soziale Inklusion, die im Grundrecht und in den Menschenrechten verbrieft ist, betrifft keineswegs nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Senioren, Migranten, Kinder und Jugendliche mit besonderen Herausforderungen usw. Eine tatsächliche Inklusionsmaßnahme bestünde z.B. darin, Asylbewerber gar nicht erst in eigens für sie eingerichteten Heimen wie da in Berlin geplant unterzubringen. Als Gruppen, die schlicht durch angebotene Weiterbildungsmaßnahmen inkludiert werden müssten, bezeichnet das „Deutsche Institut für Erwachsenenbildung“ „Migrant/inn/en, Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose und funktionale Analphabeten“.

Vieles "Fremde" oder erstmal "fremd und ungewöhnlich Daherkommende" wird von einem Großteil der bereits vorhandenen Bevölkerung offen oder auch hinter vorgehaltener Hand, gespickt mit uralten Vorurteilen, überaus ängstlich und engstirnig oder politisch verbrämt abgelehnt. Dabei sind diese aktiven Ablehner keineswegs immer Alteingesessene, sondern sind oftmals auch aus irgendwelchen persönlich-privaten oder wirtschaftlichen Gründen erst selbst dort ansässig geworden, wo sie jetzt die neuen Nachbarn nicht dulden wollen - oft selbst auch "Gestrandete" nach einer privaten "Flucht" - z.B. vor dem verlassenen Ehepartner, vor der pleitegegangenen Firma, in der man angestellt war - und ähnlichen unterschiedlichsten Schicksalsschlägen ...

Eine Solidarität mit den Menschen, die nun aus den immer noch brennenden Kriegsgebieten nach Deutschland kommen, ist leider nur bei Wenigen uneingeschränkt vorhanden. In der Weltstadt Berlin genauso wie in der verschlafenen Provinz in Herford. Und dabei haben die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten 100 Jahre ganze Familien, oder die Geschwister einer Glaubensgemeinschaft und die Bewohner ganzer Orte und Regionen zu Fluchten aus ihrem "angestammten" Wohnsitzen veranlasst. Und überall da, wo der Deutsche als "Reise-Weltmeister" mit seinem Flieger im Ausland landet - ist er daselbst ein "Fremder" - und das gilt auch immer noch für Mallorca, Lloret de Mar und Antalya ...

Aber BILD-ONLINE beschert uns währenddessen folgende Schlagzeile mit dazugehörendem Jubeltext: 
"DEUTSCHLAND IST DAS BELIEBTESTE LAND DER WELT: Es gibt viele gute Gründe, Deutschland zu mögen. Die Welt hat das erkannt, wie eine Umfrage der britischen BBC unter 26 000 Menschen in allen Erdteilen zeigt. Überall gelten wir als „symphatisch“, „weltoffen“ und „innovativ“Auch eine Online-Befragung des Goethe-Instituts zur europäischen Kultur bestätigt das. Das Ergebnis von 22 235 ausgefüllten Fragebögen: Berlin ist die beliebteste Stadt, Deutschland das beliebteste Land Europas..."

und zählt in dem Artikel 100 Gründe dafür auf - unter anderem ... "weil die ganze Welt nach Deutschland reist"... - und ... "weil man so schnell weg ist (eine Flugstunde nach Polen, zwei nach Italien, drei nach Israel)" ...

Das alles klingt gemessen an den tatsächlichen Vorkommnissen und der tatsächlichen Mentalität da in der Metropole Berlin, in Marzahn-Hellersdorf, und neulich in Herford und anderswo doch ziemlich abgehoben und unangemessen: ...WIR DEUTSCHEN - und allmählich schon wieder: DEUTSCHLAND, DEUTSCHLAND - ÜBER ALLES ...http://www.bild.de/news/inland/umfrage/100-gruende-warum-deutschland-das-beliebteste-land-der-welt-ist-31289464.bild.html:

Doch aufgepasst:"Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch": Seit fünfzig Jahren kennen die Deutschen diesen Satz von Bertolt Brecht. Er steht im Epilog des Theaterstücks "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui", das die Hitlerzeit und den Nazismus in die Gangsterwelt transferiert.
Ja - wenn Deutschland anfängt, wieder in allen Disziplinen "Weltmeister" werden zu wollen - ÜBER ALLES zu dominieren - auch nach eigenem Selbstverständnis:
In der Formel 1, im Fußball vielleicht - aber auch als "Spar-Welt-" und zumindest nach Merkelscher-Lesart auch "Spar-Europameister" und dann noch als unverbesserlicher "Müll-Sortier-Weltmeister": dann fängt dieser Schoß des Faschismus an, wieder fruchtbar zu werden: Die NSU-Mordserie und der derzeitig laufende Prozess dazu haben das bereits deutlich vor Augen geführt - und es gibt ja seit über 20 Jahren ja immer mal wieder diese oftmals erschütternden Scharmützel der rechtsradikalen Neofaschisten hier und da mit "fremden"feindlichen Hintergründen - im Osten und auch im Westen der Republik - die in ihren Dimensionen schon oft an die "Reichspogromnacht" erinnern lassen.
Allmählich wird wieder klar, dass dieser Brecht'sche Satz nicht nur Bedeutung hat für den Deutschunterricht an Gymnasien. Es ist dies ein Satz von eindeutiger deutscher und gegenwärtiger Wahrheit ... - und wir sollten uns daran erinnern und uns von der Decke wieder abkratzen, zu der wir nur zu gern hochfliegen bzw. aufsteigen:
Wir sollten rasch all diese eigenartig fruchtbaren Gefilde wieder ein für allemal trockenlegen und den Stöpsel ziehen ...
"Unterdrückt nicht die Fremden, die bei euch im Land leben, sondern behandelt sie genau wie Euresgleichen. Jeder von euch soll seinen fremden Mitbürger lieben wie sich selbst. Denkt daran, dass auch ihr ... Fremde gewesen seid." DIE BIBEL: 3. Mose 19,33-34

MERKELS AMTSEID = MEINEID | Wahlfilm: "Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" - mit Mercy & Stone - Szene IX: WER HINTERM STEUER SITZT ... - STONE diesmal im Alleingang ...

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Szene IX aus dem alten Film: 

"Pack schlägt sich und Pack verträgt sich" 

STONEdiesmal im Alleingang ...

mit 
Mercy & Stone 
in den Hauptrollen 
als verflixtes Paar


Stummfilm-Music an-/aus: Lautsprecher-Symbol clicken ...



WACH ODER EINGEPENNT

Glauben Sie, dass Frau Merkel von den Abhörprogrammen doch gewusst hat?

Der BND hat wissen können und wissen müssen, dass Grundrechte in Deutschland verletzt wurden. Der Geheimdienst wird vom Kanzleramt koordiniert. Wer hinter dem Steuer sitzt, trägt die Verantwortung – und zwar egal, ob er wach oder eingepennt ist. Frau Merkel hat als Kanzlerin den Amtseid geschworen, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden. Jetzt kommt heraus, dass Grundrechte der deutschen Bürger massiv verletzt wurden. Also: Schaden vom Volke abzuwenden – das stelle ich mir anders vor. Jeden Monat wurden 500 Millionen persönliche Verbindungsdaten von uns abgesaugt.


Innenminister Friedrich hat sich in den USA um Aufklärung bemüht und gleichzeitig den Einsatz von Überwachungsprogrammen verteidigt. Wie bewerten Sie die Reise?

Dieser Auftritt des Bundesinnenministers muss den Menschen in Deutschland als blanker Hohn erscheinen! Der gleiche Minister, der vor vier Wochen noch behauptet hat, es gebe gar keinen Datenskandal, lässt sich jetzt mit ein paar belanglosen Äußerungen und angeblichen Zugeständnissen abspeisen. Entweder ist dieser Verfassungsminister grenzenlos naiv und damit unfähig – oder er hat ein Verständnis von unserem Grundgesetz, das mehr als bedenklich ist! Dahinter kann und darf Kanzlerin Merkel sich nicht verstecken! Die Bürger erwarten Antworten der Regierung – keine nichtssagenden Ankündigungen.


Antworten von STONE
in einem Interview mit der BILD am SONNTAG, am 14.07.2013


Die Fragen stellte BILD am SONNTAG | Text insgesamt aus:
http://www.bild.de/politik/inland/bundestagswahl/schroeder-wahlkampf-soll-steinbrueck-retten-31297672.bild.html

gedicht & bild: eigenartige lichtspur von rechts

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S!NEDi|photo|graphic: lichtspur von rechts




von rechts 
eine 
eigenartige lichtspur

ruckartig schwebend
ins dicht gefächerte geäst:
bedeckt mit leuchtenden moosen in
phosphornem licht
allseitig gestumpft und
bewährt wie so ein
uralt
todbringender morgenstern
 bevor der endgültig  
zu spänen zerfleddert

neongelbgrün & ziffernblattfarben
pulsiert diese
glühwürmchen-idylle:
in stetem glimmern und flimmern
hinter den augenlidern 

nach jedem schlag
ein müdes gequältes aufzucken
im mondlicht
und dann gleich wieder
das vergehen - und der sturz ins nichts
in diese stockfinsternis rundum

und der himmel - der himmel
bleibt heute nacht wolkenlos - die sterne
und die sterne auf dem absaugpapier
sind mit schwarzer tinte gefüllt:
mit glasklarem synthetic-citrussaft:
und nach jedem heißen bügeln des pergaments
verschwinden diese
seltsamen zeichen wieder:
herr snowden ...
keine bange keine bange:

hören sie noch die alten 
die alten posttauben
gurren:
"die guten ins töpfchen - 
die
schlechten ins kröpfchen"


sinedi


Kontrolle total: Das Ende von "Die Gedanken sind frei" ...

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"Die Gedanken sind frei" - dieses deutsche Freiheitslied hat nun endgültig ausgedient ...

CORBIS

tagesschau.de

Die "Soziale Kontrolle"

Soziale Kontrolle ist ein Begriff, den der amerikanische Soziologe Edward Alsworth Ross 1896 mit einem Aufsatz im American Journal of Sociology als Social Control in die sozialwissenschaft-liche Diskussion einführte.

In Abgrenzung zum diffuseren Begriff „sozialer Einfluss“ beinhaltet „soziale Kontrolle“ die gewollte Lenkung des Einzelnen durch die Gruppe, im weiteren Sinne die beabsichtigte Herrschaft der Gesellschaft über das Individuum. Eine neuere Definition fasst unter dem Begriff „jene Prozesse und Mechanismen, mit deren Hilfe eine Gesellschaft versucht, ihre Mitglieder zu Verhaltensweisen zu bringen, die im Rahmen dieser Gesellschaft positiv bewertet werden“.[Werner Fuchs-Heinritz et al. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 3. Auflage. Westdeutscher Verlag, Opladen 1994, S. 368.] 
Unterschieden werden zwei Formen der sozialen Kontrolle: die innere Kontrolle (Verinnerlichung von sozialen Normen, insbesondere durch Sozialisation) und die äußere Kontrolle (negative und positive Sanktionen der „anderen“).

Das theoretische Konzept der sozialen Kontrolle umfasst Vorgänge und Strukturen, die ein von den Normen einer Gesellschaft oder einer sozialen Gruppe abweichendes Verhalten einschränken oder verhindern sollen. Als Medien und Institutionen der sozialen Kontrolle fungieren Familie, Schulen, Kirchen, Betriebe, Vereine, Institutionen der Justiz und Sozialarbeit. Ihre Mittel erstrecken sich über Kommunikation (Anerkennung, Ermutigung, Kritik, Zurechtweisung) und Sanktionen bis zur Ausgrenzung. Das Ziel ist die Herstellung von Verhaltenskonformität gemäß den Normen und Werten der Mehrheit.

Zitat:
"In the most fundamental terms, 'social control' referred to the capacity of a society to regulate itself according to desired principles and values." 
(MORRIS JANNOWITZ)

WIKIPEDIA


AP


"WISSEN IST MACHT" Francis Bacon (1561–1626) 
Michel Foucault,* 15. Oktober 1926 in Poitiers; † 25. Juni 1984 in Paris, ein französischer Philosoph, Psychologe, Historiker und Soziologe stellt u.a. in seinem bahnbrechenden Werk "Überwachen und Strafen" (1975) folgenden unumstößlichen Zusammenhang her:

Wissen bildet sich nur da, wo Macht gegeben ist. Umgekehrt hat Macht Wissen als Folge. Wissen wiederum dient der Überwachung und Kontrolle. Es hat darüber hinaus im Gegenzug dahingehend Auswirkungen auf Macht, dass durch Wissen beispielsweise Kontrolle erweitert werden kann oder neue Kontrollinstanzen geschaffen werden können: 

Er schreibt:
„Man muss wohl einer Denktradition entsagen, die von der Vorstellung geleitet ist, dass es Wissen nur dort geben kann, wo Machtverhältnisse suspendiert sind, dass das Wissen sich nur außerhalb der Befehle, Anforderungen, Interessen der Macht entfalten kann. [Einschub "sinedi": Stichwort: "Freiheit der Wissenschaft"...] […] Eher ist wohl anzunehmen, dass die Macht Wissen hervorbringt […]; dass Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; dass es keine Machtbeziehung gibt, ohne dass sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert. Diese Macht/Wissen-Beziehungen sind darum nicht von einem Erkenntnissubjekt aus zu analysieren, das gegenüber dem Machtsystem frei und unfrei ist. Vielmehr ist in Betracht zu ziehen, dass das erkennende Subjekt, das zu erkennende Objekt und die Erkenntnisweisen jeweils Effekte jener fundamentalen Macht/Wissen-Komplexe und ihrer historischen Transformationen bilden.“

AP

In seinem dystopischen Roman 1984 schildert George Orwell einen totalitären Staat, in dem eine „Gedankenpolizei“ durch allgegenwärtige Beeinflussung und Überwachung und psychologische Techniken die Gedanken der Bürger kontrolliert und gegebenenfalls bestraft.
sinedimeint also:

Die anglo-amerikanischen NSA- und GCHQ-Abhöraffären, die da derzeit toben - Edward Snowden sei dank - haben also ganz grundsätzliche philosphisch erklärbare Ablaufhintergründe, die es bei der Gesamtbeurteilung mit zu beachten gilt - jedoch ohne damit etwas beschönigen zu wollen - gar in dem Sinne: "Siehste, die konnten gar nicht anders - die mussten sich "folgerichtig" so gebärden ...: Nein - im Gegenteil: Politisches Wissen und politisches Wollen muss diese "Folgerichtigkeiten" von vornherein mit beachten lernen - und sich folglich in Demut eigene ethische Korrektivmechanismen und Selbstbeschränkungen einbauen und auferlegen - um solche Auswüchse von Macht und Wissen abzufedern und sich immer wieder neu zu erden und sich eindeutig identifizierbar - "erkennbar" - zu machen ...

Der Schock der Ereignisse um den Terror von 9/11 vor 12 Jahren haben dieser allgemeinen imperialistischen Entwicklung in den USA und darüberhinaus weltweit Befeuerung verliehen. Plötzlich werden in vielen Staaten "Terroristische Vereinigungen" und "Staatsgegner"  (z.B. auch "Occupy") ausgemacht - aber zum Teil werden diese "exklusiven" Begriffe auch einfach mal schnell und völlig ungerechtfertigterweise den politischen "Feinden" der herrschenden Regierung übergestülpt - also auch der z.T. außerparlamentarischen Opposition im Lande, die dem Inhalt von "Demokratie" im Ursprung eigentlich erst ihren Stempel aufdrückt ...

Und deshalb will man und soll man in der Nachfolge des Terrors und aus der sich daraus entwickelnden Paranoia in einer konzertierten Aktion - mit einem "Ruck durch die Gesellschaft" (Staat, Kirche, Justiz, Polizei und Geheimdienste, Militär, Schule & Bildung, Sozialarbeit usw. sollen dabei "an einem Strang ziehen" ...) und mit dem allgemeinen Informations- und Kontrollschub durch die plötzlich legal für alle ermöglichten Vernetzungen mittels Handy, Internet, Tablet und PC insgesamt einer Bedrohung von innen und außen den Riegel vorschieben. 

Ja - wenn wir alles "im Griff" haben, kann uns nichts passieren: Und so wird gehandelt - entsprechende Gesetze werden modifiziert, um Überwachung und die "Soziale Kontrolle" aller Einzelsubjekte der Gesellschaften in dieser immer globaler werdenden und operierenden Welt zu ermöglichen und zu forcieren... (natürlich nur - so will man uns weis machen - "wenn Gefahr im Verzug ist ..."). 

Man will jeden Einzelnen erfassen, durchleuchten, in sein Gehirn blicken, seine Absichten und Überzeugungen und das jeweilige Handeln und Agieren erforschen, summieren, festhalten, dokumentieren.

Und das alte deutsche Freiheitslied "Die Gedanken sind frei ..." hat nun endlich ausgedient ...

Man will Märkte manipulieren, finanzielle Transaktionen mit Gewinn blitzschnell durchführen: man will für den Erfolg nicht mehr arbeiten - sondern ihn "clever" von irgendwo und irgendwie abzocken ... - das ist die weltweite Devise. 

Und natürlich hat die amerikanische Seite Recht, wenn sie gegenüber dem Innenminister Friedrich nun jüngst mitteilt, das deutsche Wirtschaftsunternehmen nicht explizit ausspioniert werden ...
Man bedient sich ja einer Fülle viel sensiblerer Daten aus der Masse - um an ganz andere viel relevantere Ergebnisse mittels Prism und Tempora zu gelangen, die ebenfalls wirtschaftlich zu nutzen und zu vermarkten sind - aber eben "global" - im amerikanischen Sinn - mit "Kleinvieh" gibt man sich da nicht mehr ab ...

Und gleichzeitig entdeckt man so all die wirtschaftlich interessanten "Abfallprodukte" einer solchen Kontrollfunktion und solcher Internet-Möglichkeiten: Man kann die Entwicklungen von wirtschaftlich relevanten Märkten und das Marktverhalten der Konsumenten voraussehen, frühzeitig ablesen und auch manipulieren, um damit Produkte, Kapital und die eigenen Ressourcen optimal einzusetzen und zu steuern und "ökologisch sinnvoll zu nutzen" ...

Ja - man erkennt plötzlich frühzeitig auch den so genannten "Wählerwillen" in den "freiheitlichen Demokratien" und kehrt mal just die Aufeinanderfolge von "Ursache & Wirkung" einfach immer mal wieder um: man setzt als neuer "Wendehals" kurzfristig mittels der Demoskopie gemachte Ergebnisse ganz rasch um (z.B. Ausstieg aus der Atomwirtschaft- nachdem man 6 Monate vorher genau entgegengesetzt argumentiert hat), nennt das Ganze dann "Politik machen", und verrät damit auch immer mehr vielleicht althergebrachte Traditionen und Wurzeln der einzelnen "demokratischen Parteien", einfach um anschließender kurzfristiger Abstimmungsergebnisse willen ... Auch die Wählerschaft wird zu einem "Markt", der bedient sein will ...
Einfach um an der Macht zu bleiben macht jede Partei in gewissem Sinne so ausschließlich nur noch "Klientelpolitik": Wir bedienen Eure jeweiligen Interessen - und deshalb wählt ihr uns - bzw. wir schmeißen Euch die Ideen und Produkte der Wirtschaft vor die Füße - hebt sie bitteschön auch auf - und wählt uns dafür - seid dankbar bitteschön ... 

So wird also ganz im Foucaultschen Sinne mittels angehäufter Macht erzeugtes Wissen eingesetzt - um die Gesellschaftsschichten immer besser auszukundschaften, sie sozial zu kontrollieren und marktkonformer zu gestalten und zu manipulieren...

Die früher identitätsstiftenden unverwechselbaren und oft uralten Partei-Programmphilosophien wie z.B. "Konservativ", "Liberal" und "Sozialdemokratisch" oder gar "Sozialistisch-Kommunistisch" werden endlos in verschiedensten Nuancen miteinander kombiniert und zusammengemixt und bis zur Unkenntlichkeit vernebelt und verschroben - und verraten - damit die Wählerschaft getäuscht ist - und die "Welt nicht mehr versteht" - nicht mehr durchblickt - [und genau deshalb auch ein gutes Drittel der Wählerschaft die Wahlen einfach ignoriert - Tendenz steigend - bzw. resigniert ...]. 

Und so kristallieren sich dann immer öfter übergangsweise diese neuen Möchtegern-Politiker-Typen als "Durchgangserhitzer" heraus, die ohne innere Überzeugung (nicht mehr mit so hehren Ethik-Grundsätzen wie: "Hier stehe ich - ich kann nicht anders ...") als Apparatschiks und bezahlte Lobbyisten irgendwelche wirtschaftlich verwertbaren Interessen vertreten - einfach um Märkte und "Kundschaft" und Macht statt Wähler zu gewinnen und so Kapital abzuschöpfen ... 

Freiheit, Moral und Ethik werden damit verraten und "verkauft" ...   

Meister Eckhart | Versuch einer meditativen Rekonstruktion des Bildes eines "Irrlehrers" ...

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S!NEDi | MEISTER ECKHART
Bildbearbeitung nach einer Büste von Helga Viebig-Kruck, München

"Der höchste Engel und die Seele und die     Mücke haben ein gleiches Bild in Gott."
Meister Eckhart: Mystische Schriften, 1. Aufl. Frankfurt am Main: Insel, 1991, S. 118 f. 

Eckhart von Hochheim | bekannt als Meister Eckhart, auch Eckehart; * um 1260 in Hochheim oder in Tambach; † vor dem 30. April 1328 - wahrscheinlich in Avignon 
war ein einflussreicher spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph. Schon als Jugendlicher trat er in den Orden der Dominikaner ein, in dem er später hohe Ämter erlangte. Mit seinen Predigten erzielte er nicht nur bei seinen Zeitgenossen eine starke Wirkung, sondern beeindruckte auch die Nachwelt. Außerdem leistete er einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der deutschen philosophischen Fachsprache. Sein Hauptanliegen war die Verbreitung von Grundsätzen für eine konsequent spirituelle Lebenspraxis im Alltag. Aufsehen erregten seine unkonventionellen, teils provozierend formulierten Aussagen und sein schroffer Widerspruch zu verbreiteten Überzeugungen. Umstritten war beispielsweise seine Aussage, der „Seelengrund“ sei nicht wie alles Geschöpfliche von Gott erschaffen, sondern göttlich und ungeschaffen. Im Seelengrund sei die Gottheit stets unmittelbar anwesend.
Eckhart wird vielfach als Mystiker charakterisiert. In der neueren Forschung dominiert allerdings die Auffassung, dass der unterschiedlich definierte Begriff „Mystik“ als Bezeichnung für Elemente seiner Lehre irreführend oder zumindest erläuterungsbedürftig und nur eingeschränkt verwendbar ist.
Nach langjähriger Tätigkeit im Dienst des Ordens wurde Eckhart erst in seinen letzten Lebensjahren wegen Häresie (Irrlehre, Abweichung von der Rechtgläubigkeit) denunziert und angeklagt. Der in Köln eingeleitete Inquisitionsprozess wurde am päpstlichen Hof in Avignon neu aufgerollt und zu Ende geführt. Eckhart starb vor dem Abschluss des Verfahrens. Da er sich von vornherein dem Urteil des Papstes unterworfen hatte, entging er als Person einer Einstufung als Häretiker, doch Papst Johannes XXII. verurteilte einige seiner Aussagen als Irrlehren und verbot die Verbreitung der sie enthaltenden Werke. Dennoch hatte Eckharts Gedankengut beträchtlichen Einfluss auf die spätmittelalterliche Spiritualität im deutschen und niederländischen Raum. (WIKIPEDIA)

Ein Bildnis von Meister Eckhart ist nicht überliefert. Um ihn abzubilden, werden meist alte Stiche und Bildnisse verwandt, die einen lehrenden Dominikaner in jener Zeit darstellen.
Ich habe oben unter Vorlage einer Eckhart-Bonzebüste von Helga-Viebig-Kruck ein Bild bearbeitet, in dem ich mich intensiv in Meister Eckhart hineingedacht habe.  
Eckhart selbst hat von Abbildungen und Bildnissen allgemein wohl nicht allzuviel gehalten: In den meisten Schriften beschreibt er, wie die inneren und auch die äußeren Bilder eine tatsächlich "gegenstandslose" Meditation und das Aufsuchen des in einem schlummernden "Seelengrundes" im Wege stehen und meistens verhindern ... (siehe dazu auch das Zitat oben ...)


Israel setzt die deutschen U-Boote auch tatsächlich ein ...

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Israel setzte deutsches U-Boot für Raketenangriff auf Syrien ein


Inbetriebnahme eines Dolphin-U-Bootes an Israel



Bei einem Angriff auf das Raketendepot im syrischen Hafen Latakia hat Israel erstmals seine U-Boot-Flotte eingesetzt, berichtet die Zeitung „The Sunday Times“.

Am frühen Morgen des 5. Juli habe ein U-Boot der Dolphin-Klasse Flügelraketen mittlerer Reichweite abgeschossen, die das Raketendepot trafen, heißt es im Beitrag.

Ziel des Angriffs „waren 50 Raketen des Typs Jachont, die Russland der syrischen Armee geliefert hatte“, schreibt das Blatt. „Allem Anschein nach war der israelische Angriff mit den USA eng koordiniert.“

Die U-Boote der Dolphin-Klasse waren von Deutschland an Israel geliefert worden. Nach dem heutigen Stand verfüge Israel über fünf solche U-Boote, die mit amerikanischen Flügelraketen ausgerüstet sind, so die „Sunday Times“. Die Reichweite der Raketen liege bei 130 km.

„Dies war der vierte Angriff Israels gegen Ziele auf syrischem Territorium in den zurückliegenden zwei Jahren. Bisher wurden bei solchen Operation allerdings nur Fliegerkräfte eingesetzt“, konstatiert die Zeitung.

Quelle: http://www.freunde-palaestinas.de/palaestina-heute/516-israel-setzte-deutsches-u-boot-fuer-raketenangriff-auf-syrien-ein.html

Schon im April 2012 meldete ich in diesem Blog:
... Und gemäß Paragraph 6 des "Kriegswaffen-Kontrollgesetzes" (KrWaffKontrG) dürfen keine Waffen an Staaten geliefert werden, sobald “die Gefahr besteht, dass die Kriegswaffen bei einer friedensstörenden Handlung, insbesondere bei einem Angriffskrieg, verwendet werden”.
Damit ist also "eigentlich" die Lieferung von Kriegswaffen in Krisenregionen, wie Israel, Libyen und Saudi-Arabien, schlichtweg verboten. ...
siehe dazu: http://nunchic.blogspot.de/2012/04/gunter-grass-wer-die-wahrheit-denkt.html
und unter Labels: U-Boot und Dolphin, KrWaffKontrG, u.a.

16.07.1947-16.07.2013: In eigener Sache - mit 66 Jahren ...

Friedrich: Ja - was weiß ich denn ...: Wer hat hier eigentlich langsam die Faxen dicke ...???

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Der überforderte Minister Friedrich: Ach - was weiß ich denn ... - Aber: Es juckt mich auch nicht sonderlich ...



Schwierige Stunden für Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich: Der CSU-Politiker musste heute dem Kontrollgremium für Geheimdienste Rede und Antwort stehen. Der Minister räumte inzwischen ein, nicht viel über PRISM zu wissen. 

  • Friedrich muss als größten Erfolg verkaufen, dass die vom Whistleblower Edward Snowden erhobenen Vorwürfe, die NSA spähe in Deutschland pro Monat bis zu 500 Millionen Kommunikationsdaten aus, "von der US-Seite nun aufgearbeitet" würden. Die Einzelheiten der Aktivitäten seien leider vertraulich, aber er hoffe darauf, dass der laufende Deklassifizierungsprozess in Washington ein wenig Licht ins Dunkel bringe.
  • Doch Friedrich tut auch nicht viel dafür, wenigstens engagiert zu wirken. Als überzeugter Amerika-Freund will er dem Verbündeten nicht zu nahetreten. Und weil er zugleich starke Geheimdienste für unentbehrlich hält, behagt ihm die angetragene Rolle des Aufklärers gar nicht. Stattdessen ermahnt er die Bürger, mehr für den Schutz ihrer Daten zu tun, und bezeichnet Sicherheit als "Supergrundrecht". Der Minister wirkt in diesen Tagen bei seiner Mission äußert unglücklich.
  • Friedrich verzettelt sich sogar bei jenen Argumenten, die belegen sollen, wie wertvoll die Zusammenarbeit der NSA für Deutschland ist. 45 Anschläge seien durch das Prism-Programm verhindert worden, verkündete der Minister nach seiner USA-Reise, fünf davon hierzulande. Inzwischen will er sich nicht mehr so genau festlegen. Denn welche fünf Anschlagsversuche das sein sollen, das kann Friedrich nicht sagen. Die verhinderten Sauerland-Bomber, die Düsseldorfer Qaida-Zelle - mehr fällt ihm nicht ein. Die Amerikaner haben ihm die Fälle angeblich nicht offengelegt. Warum aber hat er dann nicht nachgefragt? Stattdessen versucht er, die Sicht des großen Verbündeten zu vermitteln - als eine neuartige Art von "US-Verteidigungsminister" ...;-)) [SPIEGEL-ONLINE]


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