Wie sich die Kommentare beider Bielefelder Zeitungen doch zu diesem Thema ähneln (z.B. in der Überschrift !!!) - obwohl die eine Zeitung der SPD gehört (die [Zeitung] von gestern) und der heutige Kommentar in einem der CDU sehr nahestehenden Blatt abgedruckt ist ... (naja - aber die sind ja auch in der großen Koalition: "Wir schaffen das ..." - Sie wissen schon ...)
Klare Ansage
[Der Kommentar vom Redacteur Mönter gestern hierzu - in der Konkurrenz-Zeitung - war überschrieben mit "Klare Grenzen" ... - und ob dieser Titel wohl auch schon auf die Einwanderungspolitik der Großen Koalition zielte ...???]
Bis hierhin und nicht weiter: Mit seiner klaren Ansage an eine vollverschleierte Frau hat der Bielefelder Gastwirt Christian Schulz gezeigt, dass Toleranz nicht unendlich dehnbar ist.
Wer durch einen Schlitz seiner Kleidung sein Umfeld beobachtet, ohne selbst erkannt zu werden, überschreitet eine Linie, stellt sich gegen eine offene Gesellschaft, sät Misstrauen, bei manchen vielleicht sogar Angst. Das wird die Frau wohl auch gewusst haben, als sie in den gutbesuchten Biergarten ging.
Auch wenn die Vollverschleierung in der Öffentlichkeit wohl nicht verboten werden kann: Der Nikab gehört nicht zu Deutschland. Es bedarf klarer Ansagen wie der des Bielefelder Wirtes, damit diese Kleidung nicht irgendwann wie selbstverständlich zum Straßenbild gehört.
Ob der Shitstorm bei Facebook gegen den Wirt ein echter war, oder ob nur einige wenige unter falschen Namen massenhaft Stimmung gemacht haben, lässt sich nicht sagen. Klar scheint aber: Die Frau mit dem Nikab, mutmaßlich eine Deutsche, steht keinesfalls isoliert da, sondern hat Unterstützer. Der Nikab im Bielefelder Biergarten – er wird nicht die letzte Provokation gewesen sein.
Christian Althoff - WESTFALEN BLATT
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NIKAB - zum zweiten
Also - nochmal zur NIKAB IM BIERGARTEN:
Da schreit man nach Inklusion - nach Toleranz - nach "Vielfalt statt Einfalt" - aber in der Praxis sieht das im "deutschen" provinziellen Alltag (neuerdings wieder ...???) ganz anders aus: Da schreibt nun ein Herr Redacteur Althoff des Konkurrenzblattes zur Lokalzeitung von gestern: "Der Nikab gehört nicht zu Deutschland. Es bedarf klarer Ansagen wie der des Bielefelder Wirtes, damit diese Kleidung nicht irgendwann wie selbstverständlich zum Straßenbild gehört."
Ähhhh ... ??? - Damit erweitert er ja das - sowieso in diesem Fall umstrittene - Hausrecht eines Wirtes (nämlich: Wo fängt Willkür und Diskriminierung an ??? - und wo hört Hausrecht auf ??? ...) auf das gesamte "Alltagsbild in Deutschland" - einem Land, dessen CDU-Bundeskanzlerin im letzten Jahr für eine Million Schutzsuchende - davon sicherlich auch einige mit Burka und Nikab - die Grenze öffnete - flankiert von den lauten "Willkommensbekundungen" der Mehrheit des "Volkes" ...
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Und wollen diesen Anblick mit einem Quasi-Aufruf zur Selbstjustiz aus dem "Straßenbild" verbannen ... - also nicht nur von hausrechtlich abgesicherten Grundstücken und Etablissements - sondern aus dem gesamten "Straßenbild" - weil der Nikab "nicht zu Deutschland gehört" ...
Früher waren es die Jeans- oder "Nietenhosen", die meine Eltern noch monierten, die Hippies, die "Langhaarigen", die "Itacker", die "Kanacken", die "Verlausten", der "Abschaum", die "Asozialen", manchmal - modebedingt: die Rothaarigen, die "Blonden" sind meist alle "doof", Kinder mit Down-Syndrom gehören sowieso abgetrieben... - dann waren es die Kiffer, ganz früher waren es die Kaffeetrinker - und Opiumraucher - und damals wieder wie heute: die Tabakraucher ...
Hitler und NS-Deutschland haben dann gerufen: "Das Judentum gehört nicht zu Deutschland" und mit "klarer Absage" und "Kante zeigen" - wie das heute heißt - tödliche Pogrome und millionenfache Vernichtung durchgeführt, um Deutschland "zu säubern", typisch jüdische Kennzeichen oder Haartrachten wurden verspottet und diskriminiert (!) ... -
Hitler hat darüberhinaus auch alle "deutschen""Rand-" und "Ballastexistenzen" (Behinderte, psychisch Kranke, Schwule, Lesben, Arbeits- und Kriegsdienstverweigerer usw.) - so wie er sie definierte - zwangssterilisiert, eingelocht und - oft durch gezieltes Aushungern - umbringen lassen ...
Ja - es wurden die vom einzig rechtmäßig tickenden "deutschen Geist unverständlichen" Kunstwerke als "entartet" definiert (genauso geschmacksabhängig wie eben heute die Mikab ...[= "gehört nicht zu Deutschland"]) und Bücher mit anderen Meinungen wurden verbrannt und verbannt ... -
Das muss wohl irgendwie in der "deutschen" Seele liegen und so in den sogenannten "deutschen" Genen durch Erziehung und Umwelt immer weiter "vererbt" werden: diese Hochnäsigkeit, zu wissen, was zu "Deutschland" gehört, wie "deutsch""Deutschland" auszusehen hat - obwohl ja die meisten von uns noch wissen, wie geteilt und unterschiedlich dieses "Deutschland" sein kann ... - wie man "deutsch" zu "ticken" hat, was "deutsche" Normen sind und "deutsches" Blut ist - obwohl die nächste lebensrettende Blutspendenkonserve vielleicht von einem Afrikaner muslimischen Glaubens stammt ... - und "wir sind ja die Tourismaus-Weltmeister", denen so etwas häufiger passieren könnte ... (!!??)
Zum Glück wissen wir das ja hinterher nicht: aber ich glaube, das Blut schäumt auch nicht besonders - und es setzt uns keine neuen Flöhe ins Ohr ...
Und dabei hat die Bundeskanzlerin den Satz des damaligen Bundespräsidenten Wulff bewusst mehrfach schon wiederholt - und bekommt dabei sogar von den christlichen Kirchen Unterstützung: "Der Islam gehört zu Deutschland" - und wer "Ja" zum Islam sagt, muss vielleicht auch mit ein paar angeblich religiös motivierter Kleidungsstücken des Islam fertig werden.
Und auch wenn es Frau Merkel immer wieder - immer zaghafter - anders beteuert - aber wir sind längst eine "MULTIKULTI"-Nation, wenigstens tun wir mehrheitlich auch so in unseren Essgewohnheiten und bei unseren Urlaubsreisen ...: der Döner schmeckt - auch auf Mallorca - eben besser als der Erbseneintopf ... -
Nur mit unseren Einkaufsstraßen und Trendmarken verhält es sich entgegengesetzt - aus einem ursprünglich internationalen "Multikulti" wird aus global-turbokapitalistischen Gründen alles zum Einheitsbrei - überall globalisiert sich das Gleiche: die Marken in Tokyo, in New York, in Berlin, in Paris tragen alle das gleiche Logo in den gleichen Farben und Schriftzügen - und umso uniformer wird die Optik eines Einkaufboulevards ...
Das Denken in territorialen und begrifflich besetzten "Nationalismen" führt immer wieder zu internen "Grenzziehungen" und bildet ein Weichbild der Weite oder Enge unserer inneren und externen "Grenzen" ab ... - unserer Bereitschaft zu Offenheit, Toleranz, Neugier, Integrationsfähigkeit, unserer geistigen Weite zur Diversität - zur Vielfalt - zum Inklusionsvermögen im weitesten Sinne ... allerdings ohne deshalb in einer Beliebigkeit zu versinken ...
Wir sind alle nur Menschen - wir kleiden uns nach unserem Geschmack und bilden Sitten und Verhaltensweisen aus ... - und in einem fremden Land passen sich die meisten Eigenarten der Mehrheit oft rasch an - allerdings dauert es schon ein/zwei Generationen: Die Anzahl äußerlich erkennbarer "Russlanddeutscher" hat stark abgenommen ...: Die Frauen tragen inzwischen Hosen - und die Käppies sieht man immer weniger ... S!