BASQUIAT. BOOM FOR REAL
16. FEBRUAR BIS 27. MAI 2018
Im New York der 1970er-Jahre hinterließ Jean-Michel Basquiat auf Häuserwänden Graffiti-Nachrichten, collagierte Baseball- und Postkarten, kreierte seine eigene Kleidung, malte auf Türen, Fensterrahmen und auf riesigen Leinwänden. Heute zählt Basquiat (1960–1988) zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts. Aus der sich im Lower Manhattan versammelnden Kunstszene des Post-Punk-Underground kommend, eroberte das Wunderkind ohne akademische Ausbildung die Kunstwelt. Er arbeitete mit Künstlerfreunden wie etwa Andy Warhol, Keith Haring oder auch Blondie zusammen.1982 erhielt er als bislang jüngster Teilnehmer der Documenta internationale Anerkennung.
Basquiats lebendige, rohe Bilderwelt entspringt einer Belesenheit, die sich in großen Schrift- und Textfragmenten durch das gesamte Werk zieht. Mehr als 30 Jahre nach Basquiats letzter Präsentation in einer öffentlichen Sammlung in Deutschland widmet die SCHIRN dem Werk des US-amerikanischen Ausnahmekünstlers eine große Einzelausstellung und zeigt eine herausragende Auswahl von über 100 Werken. Viele der Leihgaben aus internationalen Museen und privaten Sammlungen waren zuvor noch nicht in Deutschland zu sehen. Erstmals wird dabei auch Basquiats Beziehung zu Musik, Text, Film und Fernsehen in einem übergeordneten kulturellen Zusammenhang deutlich.
Eine Ausstellung des Barbican Centre, London, in Kooperation mit der SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT
ein gut viertelstündiger bericht von der gleichen ausstellung, die schon london in der barbican art gallery gezeigt wurde.
ich mache jetzt mal reklame für eine ausstellung in der schirn in frankfurt/main. jean-michel basquiat (1960-1988) ist für mich einer der wichtigsten künstler überhaupt, ein autodidakt, der sein multitalent (basquiat schrieb auch texte und war auch musiker) als "begabung" in die wiege gelegt bekam.
trotz zum teil widriger kindheits- und jugenderlebnisse und ohne ausbildung einer stabilen sicherheits- und geborgenheitszone schrieb die "berliner zeitung" 2017 zur eröffnung der jetzigen schirn-ausstellung vor einem jahr in london: „basquiat war zu seinen lebzeiten jemand, der grenzen aufgebrochen hat. er ist der erste afro-amerikanische künstler, der zum star aufstieg.” als jüngster künstler überhaupt nahm der damals 21 jahre alte basquiat 1982 an der documenta 7 in kassel teil.
basquiat hat durch seine energie, seine einzigartige flirrend rasche linienführung und die „art, wie er wörter verwendet”, neue denkbahnen eröffnet. sein copy-und-paste-ansatz reflektiert mit unserer heutigen denkweise, heißt es zu den mit textfragmenten durchsetzten collagewerken und haben dadurch jeweils etwas hypertextuales - und dokumentiert so für mich damit geradezu "typisch" die epoche der "postmoderne" - anything goes.
mit seinen klaren aussagen zu fragen wie rassismus, kolonialismus, sozialem unrecht oder sklaverei habe basquiat dem betrachter neue Zusammenhänge eröffnet. und das ist ja heute wichtiger denn je.
ja - basquiat nahm vieles vorweg in seinen superschnell fertiggestellten arbeiten - eine bildwelt, wie sie uns heute beim surfen im internet in den sozialen medien begleitet - aber die auch in den graffities, die uns in den ballungszentren umgeben, enthalten ist. -S!