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ich will leben - jugendvolxtheater theaterwerkstatt bethel

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🔴 Zur Premiere eines Theaterstücks des Jugendvolxtheaters der Theaterwerkstatt in Bethel findet immer ein Vorab-Pressetermin statt. 
Hier nun die Berichte der beiden Bielefelder Tageszeitungen.  
In dem Stück werden ja auch Momente aus dem viel zu kurzen Leben von Erna Kronshage nachempfunden. Ich bin sehr gespannt auf die Premiere am 02.06.


Bewegendes Theaterstück

Jugendvolxtheater: Am Anfang stand Erna Kronshage, die 1944 in Polen ermordet wurde. Die Geschichte bildete den Hintergrund für die 12- bis 15-Jährigen

Gadderbaum (syl). Sie haben sich kein leichtes Thema ausgesucht, die acht Spieler und Spielerinnen des Jugendvolx?theaters. Das Schicksal der ermordeten Erna Kronshage nahmen die 12- bis 15-Jährigen zum Anlass, über das Anderssein, Intoleranz und Gleichschaltung nachzudenken. Herausgekommen ist eine szenische Collage, die berührt. Am 2. Juni ist Premiere des Stückes "Besonders anders - ich will Leben".

Probe: Carlotta Drescher (v.l.), Felicia Frey, Kim Tabert und Linnea Koch gehen die Szenen noch einmal durch. Bis zur Premiere liegt noch viel Arbeit vor den Jugendlichen. Foto: Sylvia Tetmeyer



"Wir haben Edward Wieand, den Neffen von Erna Kronshage, eingeladen", erzählt Lotti Kluczewitz, die gemeinsam mit Canip Gündogdu die Regie übernommen hat. Die Jugendlichen haben dabei viel über die NS-Verfolgte, die im Sennestadt aufgewachsen ist, erfahren. Außerdem haben sich auf diese Weise Welten aus vergangenen Zeiten eröffnet, die den Spielern vorher nicht bekannt waren. Die Schülerinnen und Schüler entdeckten auch Parallelen zwischen den Geschichten. Kennengelernt haben sich die jungen Frauen und Männer erst im vergangenen Jahr.

"Ich habe schon immer Theater gemacht und wollte früher Schauspielerin werden", sagt Felicia (15). Am Anfang seien verschiedene Themen aufgeschrieben worden. Dann sei die Handlung Stück für Stück entstanden. "Wir haben über unsere Besonderheiten geredet", berichtet Kim Tabert. Bei der Spurensuche sei aufgefallen, dass es sehr schwer sei, "sein eigenes Ding zu machen". Besonders heiße nicht besser oder schlechter, sondern anders. Wer anders sei und aus der Reihe tanze, laufe jedoch Gefahr gemobbt zu werden. "Wie viel soll man sich anpassen, ohne sich selber zu verlieren?" Diese Frage hat sich Felicia gestellt. "Wie vernichtend kann Intoleranz und Engstirnigkeit sein?""Wohin kann Gleichschaltung und Ausgrenzung führen?" Das sind weitere Fragen, denen die Jugendlichen nachgegangen sind.

"Die meisten Szenen haben sich organisch entwickelt", sagt Kluczewitz. Es gebe wenig Bühnenbildteile. Außerdem seien während des gesamten Stückes immer alle acht Mitspieler auf der Bühne. "Jeder hat seinen Part. Wenn einer spricht, bleiben die anderen am Rand sitzen - oder mischen sich ein", erläutert die Regisseurin. Sie bezeichnet die Darbietung als "szenische Collage mit Bewegungschoreografie". Am Stück wirken mit: Noah Böckelmann, Carlotta Drescher, Tessa Erichsen, Felicia Frey, Linnea Koch, David Nalimov, Kim Tabert und Marlene Wohlhüter.

© 2018 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Freitag 18. Mai 2018



Spurensuche auch nach dem Ich

Jugendvolxtheater zeigt neues Stück »Ich will Leben«

Bielefeld (bp). Es ist die inzwischen neunte Produktion des Jugendvolxtheaters der Theaterwerkstatt Bethel: »Ich will Leben – besonders anders« hat am 2. Juni Premiere.

Ein Jahr lang wird ein Stück erarbeitet: Material gesammelt, Dialoge geschrieben, Choreografien erdacht. Unter der Regie von Lotti Kluczewitz und Canip Gündogdu entstand ein Stück, an dessen Anfang eine Spurensuche stand. Zunächst haben sich die acht Akteure mit der Geschichte von Erna Kronshage beschäftigt, 1922 in Senne II geboren, 1944 in Polen ermordet.

Die Szenen zeigen Parallelen zwischen den jungen Spielern von heute und der Lebensgeschichte von Erna Kronshage auf. Der Titel »Ich will Leben« habe für die Jugendlichen auch die Bedeutung von »Ich will dabei sein, dazu gehören, teilhaben, Freunde haben, so sein«, sagt Lotti Kluczewitz. Besonders heiße nicht besser oder schlechter, sondern anders zu sein. Das Stück wolle zeigen, dass Menschen mehr sind als Bodymaße, Geschlecht, Fähigkeiten oder Träume. Ignoranz, Engstirnigkeit, Ausgrenzung – auch das wird zum Thema gemacht.

"Ich will Leben" heißt das neue Stück des Jugendvolxtheaters. Die Akteure befinden sich in den Endproben vor der Premiere am 2.Juni in der Theaterwerkstatt. Foto: Thomas F. Starke | WB



Im Jugendvolxtheater treffen junge Menschen mit und ohne Einschränkungen aufeinander: Sie besuchen unterschiedliche Schulen oder arbeiten bereits, wohnen in unterschiedlichen Stadtteilen. Die Theaterstücke seien stets geprägt durch die persönlichen Erfahrungen der Akteure. Es spielen mit Noah Böckelmann, Carlotta Drescher, Tessa Erichsen, Felicia Frey, Linnea Koch, David Nalimov, Kim Tabert und Marlene Wohlhüter.

Aufführungen sind am 2. Juni um 19 Uhr, am 3. Juni um 15 Uhr und am 4. Juni um 19 Uhr in der Theaterwerkstatt an der Handwerkerstraße 5. Kartenreservierung unter Telefon 0521/144-30 40 oder online unter theaterwerkstatt@bethel.de

WESTFALEN-BLATT - Freitag 18.05.2018, S. 13



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