aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - weitergesagt ...
Warum internationalen Geheimdiensten die Überwachung von Privatmenschen überlassen, wenn man auch selbst ganz leicht abhören kann - da, wo die Menschen sich völlig unbeobachtet fühlen? Dachte sich der Künstler Florian Mehnert und installierte Mikrofone in deutschen Wäldern. Seine Abhörprotokolle sind nun online.
Und dabei hat Mehnert die aktuelle Abhörtechnik eingesetzt, die es im einschlägigen Elektronik-Fachhandel zu kaufen gibt:
Choral: "Wer hat dich, du schöner Wald" .... - S!NEDi-slideshow
auf das Lautsprecher-Icon clicken ...
Der Wald, der auch für Florian Mehnert "Ursprung, Rückzug, Schutz" bedeutet, wird nun von ihm ebenfalls abgehört. So will er über den Wald als letzte Rückzugsmöglichkeit des modernen Menschen die unsichtbare Bedrohung im Netz sichtbar machen. Und damit zum Nachdenken anregen. Wenn nicht mal mehr die freie Natur vor Ausspähung sicher ist - was soll dann noch sicher sein? Die Absurdität der NSA-Überwachung überhaupt im und durch das Netz will Mehnert mit seinem Lauschangriff im Grünen demonstrieren.
(unter Verwendung von Materialien aus: SZ-Artikel: "Künstler verwanzt Wald", von Ruth Schneeberger | sueddeutsche.de)
Warum internationalen Geheimdiensten die Überwachung von Privatmenschen überlassen, wenn man auch selbst ganz leicht abhören kann - da, wo die Menschen sich völlig unbeobachtet fühlen? Dachte sich der Künstler Florian Mehnert und installierte Mikrofone in deutschen Wäldern. Seine Abhörprotokolle sind nun online.
So und ähnlich sieht Ausspähen im Wald aus. (Foto: Homepage von Florian Mehnert/SZ) |
"Ich habe ihr gesagt: Ich kann nicht mehr", erzählt der Mann von der aktuellen Trennung seiner offenbar letzten Lebensgefährtin. Das Kind fragt: "Und dann?" Tja, sie sei durchaus "fertig" gewesen, führt er aus, "aber was soll man machen, wenn man nicht mehr will, ne?". Das Kind zeigt Verständnis.Es sind kurze Szenen wie diese, die Florian Mehnert auf seiner Homepage veröffentlicht. Unter dem Titel "Abhörprotokolle aus den Wäldern" kommen 21 kurze Aufzeichnungen zusammen, die er wochenlang im deutschen Wald aufgenommen hat. In der Vulkaneifel, bei Köln, im bayrischen und im Schwarzwald hat er Spaziergänger auf Lichtungen und an Wegen abgehört.
Und dabei hat Mehnert die aktuelle Abhörtechnik eingesetzt, die es im einschlägigen Elektronik-Fachhandel zu kaufen gibt:
- Richtmikrofone
- Wanzen, die mit GSM-Technik ausgerüstet sind, um das Mobiltelefon zu alarmieren, sobald es Geräusche gibt;
- Aufnahmegeräte, die sich nur bei bestimmten Dezibelwert-Geräuschen einschalten;
- "Manchmal habe ich auch ganz sichtbar ein Mikrofon am Wegesrand installiert und mich in der Nähe versteckt," sagt Mehnert der SZ.
Choral: "Wer hat dich, du schöner Wald" .... - S!NEDi-slideshow
auf das Lautsprecher-Icon clicken ...
S!NEDi: Deutscher Wald |