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Israel, Palästina und Jordanien bauen gemeinsame WasserPipeline: WUNDER GIBT ES IMMER WIEDER

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aufgeschnappt - aufgelesen - aufgepeppt - mitgeteilt

Jordanien, Israel und Palästinenser

WUNDER GIBT ES IMMER WIEDER
Gemeinsame Wasser-Pipeline vom Roten zum Toten Meer

Trotz aller politischer Spannungen haben sich Jordanien, Israel und Palästinenser auf ein gemeinsames Groß-Projekt geeinigt. Sie wollen zusammen den Bau einer Wasser-Pipeline für rund 400 Millionen Dollar stemmen, die das Tote Meer vor dem Austrocknen schützen soll.

Hoffnung für das Tote Meer: Sein Spiegel sinkt rund einen Meter pro Jahr | Bild: Shutterstock/Vladyslav Byelov | nationalgeographic.de






Unaufhörlich sinkt der Wasserspiegel des Toten Meeres, seit Jahrzehnten wird über den Bau einer Pipeline diskutiert - jetzt haben sich Israel, Jordanien und Palästinenser entgegen aller politischen Auseinandersetzungen auf ein gemeinsames Mammutprojekt geeinigt. Es soll das Tote Meer vor dem Austrocknen bewahren.

Die drei Partner unterzeichneten am Montag nach Angaben der Weltbank in Washington ein Abkommen zum Bau der Pipeline, die bis zu 400 Millionen Dollar (290 Mio Euro) kosten soll. Damit soll Wasser aus dem Roten Meer in das 180 Kilometer nördlich gelegene Tote Meer gepumpt werden, das unter anderem wegen der massiven Nutzung des Süßwassers aus dem Fluss Jordan ständig von Austrocknung bedroht ist. Der Spiegel sinkt jedes Jahr durchschnittlich knapp einen Meter.
Den Plänen zufolge sollen 80 der jährlich 200 Millionen Kubikmeter Wasser in einer neuen Entsalzungsanlage in Jordanien zu Trinkwasser aufbereitet und an Jordanien, Israel und Palästinenser verteilt werden. Auch von Hunderten neuen Jobs ist die Rede, die das rund fünf Jahre dauernde Bauprojekt mit sich bringen soll. Das Tote Meer liegt mehr als 420 Meter unter dem Meeresspiegel und gehört zu den großen Touristenattraktionen Israels und Jordaniens.

Israels Wasser- und Energieminister Silvan Schalom hatte die Pläne in der israelischen Tageszeitung "Yedioth Ahronoth" als "historischen Prozess" bezeichnet, durch den ein alter Traum verwirklicht werde. Angesichts der politischen Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern und den stockenden Friedensverhandlungen bezeichnete das "Wall Street Journal" das Abkommen am Montag als einen "seltenen Schritt". Der jordanische Minister für Wasser und Bewässerung, Hasem Nasser, und sein palästinensischer Amtskollege Schaddad Attili vertraten die zwei anderen Seiten bei der Zeremonie im Hauptquartier der Weltbank. Diese hatte das Vorhaben mehr als zehn Jahre auf seine Wirtschaftlichkeit hin untersucht.

Bei Umweltschützern stößt die auch als "Zwei-Meere-Kanal" bekannte Pipeline auf Kritik. Tatsächlich gehe es nicht darum, das Tote Meer zu befüllen, teilte Mira Edelstein von der Umweltschutzorganisation Friends of the Earth mit. "Was unterzeichnet wird, ist ein konventionelles Projekt zur Wasserentsalzung." Da die Salzlake, die bei der Herstellung von Trinkwasser entsteht, möglicherweise ins Tote Meer geleitet werde, drohten "unumkehrbare Folgen".

Die Idee einer Verbindung zwischen beiden Meeren reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Über eine mögliche Pipeline wird seit rund 20 Jahren verstärkt diskutiert.

mia/dpa/SPIEGEL-ONLINE

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