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Inklusion scheitert im Alltag: Stadt erschwert Spenden für Schulen und Kitas

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Immer häufiger können Fördervereine keine Geräte kaufen, weil die Stadt aufwändige Verträge fordert

VON KURT EHMKE | NEUE WESTFÄLISCHE


Bielefeld. Sie organisieren Flohmärkte und Sponsorenläufe, sie sind auf Schulfesten tragende Säulen und helfen bei Klassenfahrten und beim Mittagessen Kindern, denen das Geld fehlt. Kurz: Fördervereine sind an Schulen nicht mehr wegzudenken. Blöd nur, wenn die Hilfe, die sie geben wollen, zum Problem wird. Immer häufiger scheitern Hilfen daran, dass der Beschenkte - die Stadt als Schulträger - Auflagen formuliert, die Eltern als untragbar empfinden.


Da werden Spielgeräte eingemottet, weil die Stadt für die Wartung der Geräte Kosten benennt,
die Fördervereine weder tragen wollen noch können. Oder Fördervereine sollen auf Jahre unterschreiben, dass sie bei Unfällen haften. Tanja Heimann ist Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Altenhagen. Ihr Verein hatte über drei Jahre 5.000 Euro gesammelt und wollte ein großes, robustes Sonnensegel kaufen. "Wir hatten Vor-Ort-Termine und es war alles geklärt; bis wir am Ende unterschreiben sollten, dass wir in Regress genommen werden können." Sogar für mögliche künftige Schäden am Gebäude sollte der Verein haften; weil das Segel in der Wand verankert werden sollte.

Das aber sei für Fördervereine nicht tragbar, so Heimann - "bei den meisten wechselt der Vorstand regelmäßig, wir sind ja alle nicht ewig mit den Kindern an der Schule". So wurde das Segel nicht gekauft, scheiterte die Idee eines grünen Klassenzimmers, in dem die Kinder geschützt draußen lernen können. "Stattdessen haben wir Schilder gekauft, aber das hilft ja Kindern wenig", sagt Heimann desillusioniert. Sie sieht zwar, "dass die Stadt kein Geld hat", wundert sich aber, "dass so etwas nicht einfach mitkontrolliert werden kann".

An der Gesamtschule Brackwede kennt Schulleiterin Elke Schluckebier das Problem: Weil der Sand der mit gut 15.000 Euro gesponserten Beachvolleyballanlage alle zwei Jahre ausgetauscht werden sollte, wären 10.000 Euro jährlich auf sie zugekommen. Erst ein Doppelzaun als Absicherung führte zu einer kleineren Lösung für unter 1.000 Euro. "Vieles wird uns Schulen nicht zugetraut - und dann kommen die Verträge." Die Schule hat viele Spendengelder für Außenanlagen, doch schmoren die vor sich hin - wegen der Folgeverpflichtungen.



Klaus Kugler-Schuckmann leitet den Umweltbetrieb, er ist selber Vater und sagt: "Ich fühle mich auch nicht wohl, wenn die Haftung abgetreten werden soll - aber einfach ist das ganze Thema leider nicht." Geräte müssten zertifiziert sein - und das Geld sei knapp. Würde die Stadt die Geschenke einfach annehmen, sei sie zuständig für Verkehrssicherung und Wartung. "Passiert was, stehen wir im Fokus."

Gelöst werden könne das Problem nur, wenn es "mehr Unterhaltungsmittel" gebe, aber da seien die Finanzexperten der Stadt und in der Politik gefragt - "da geht es dann um den Gesamtetat Bielefelds". Er betont: "Ich erkenne absolut an, dass sich die Eltern strecken und mühen - sie sind ja gewillt, Dinge zu leisten, die wir nicht mehr leisten können." Sein Fazit: "Leider ist es mit dem Schenken nicht getan, ich muss immer auch fragen, was denn in zehn Jahren ist."

Andreas Rose, Vorsitzender des Stadtelternrates, reicht das nicht. "Die Stadt ist längst auf das Engagement der Fördervereine angewiesen, sie gräbt es ab, versucht aber, die Zusatzleistung der Eltern in eine Regelleistung zu wandeln." Letztlich würden die Etats der Fördervereine zu "einem Nebenetat der Stadt". Es laufe aber der Idee und dem Aufbau eines Fördervereins zuwider, wenn langfristige Verpflichtungen übernommen werden müssten. Bei diesem Thema werde der Stadtelternrat im April "in die Offensive gehen" und es in den Kommunalwahlkampf tragen.

Dort dürfte es bereits kommende Woche ankommen. Die SPD hat für den Schulausschuss am Dienstag eine Anfrage vorbereitet, sie will wissen, wie viele Projekte wegen der angebotenen Wartungsverträge gescheitert sind. Frederik Suchla (SPD) spricht von "Knebel-Wartungsverträgen" und "Machenschaften" - er vermutet, dass es "20 und mehr Schulen und Kitas gibt, die deshalb Geräte nicht aufstellen konnten".
Kleine Randnotiz: Angeblich sollen auf dem städtischen Bauhof in Bielefeld etliche eingemottete Geräte herumliegen (so Sitzgelegenheiten von der Kuhlo-Realschule). Zudem sollen an Schulen Ruheräume und Spielfelder gesperrt sein - weil es dort Geschenke gibt, um deren Folgekosten gestritten wird.
© 2014 Neue Westfälische | Bielefeld | Mittwoch 12. März 2014

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Ja - da wird immer von "Gemeinsinn" und Bürgerpflicht und Engagement und Ehrenamt lamentiert - aber in unsere vertrags- und versicherungsmäßig- und dienstplan- und EU- bzw. bürogeregelte Welt passt so etwas eigentlich gar nicht mehr ... - denn letztlich dreht es sich dabei ja nur darum, "Knete" einzusparen - und damit Haushaltspläne und Budgets zu sanieren ...
Da werden Ehrenamtliche einfach mal direkt oder indirekt mit in den Dienstplan eines Altenheims übernommen - so nach dem Motto: Donnerstags kommt ja immer "Frau Knippschildt" (Name geändert) vormittags zum gemeinsamen Singen mit "unseren Leuten" - dann kann da Sabine vom Sozialdienst, die eigentlich dafür zuständig ist, ja frei machen - die hat ja so schrecklich viele Überstunden ... - und - ganz schlimm: manchmal sind die "Frau Knippschildts" auch noch stolz darauf ... - dass sie eine Fachkraft ganz allein und selbst ständig "vertreten""dürfen" ... 
Und da sammeln viele interessierte und engagierte Eltern mit Waffelbacken auf dem Wochenmarkt mühsam ein paar €uro ein, um ein Sonnensegeltuch für den Unterricht im Freien an der Schule anbringen zu lassen - aber da sollen sie dann langfristige Verträge für die Folgekosten, die Unterhaltung und die Haftpflicht und Baustatik mit unterschreiben ... 
Neulich hat mir der Chef einer Landschaftsgärtnerei erzählt, er habe sich für eine Ausschreibung der Stadt interessiert, eine Grünfläche zu pflegen: Die eigentlichen Ausschreibungsunterlagen hab er erst einmal gar nicht zugeschickt bekommen - wohl aber einen Haufen Verträge, in denen er sich u.a. verpflichten sollte, dass die grüne Arbeitsbekleidung seiner Mitarbeiter nicht in "Kinderarbeit" irgendwo in der sogenannten "Dritten Welt" [die ja aus kosmetischen Gründen inzwischen "Eine Welt" heißt ...!!!] gefertigt würde ... - er hat dann von der Bewerbung für die Ausschreibung Abstand genommen ... - als wenn man der sehr vielschichtigen Problematik der sogenannten "Kinderarbeit" in Bangladesh oder anderswo mit solchen willkürlichen lokalen Möchte-gern-Initiativen beikommen könnte ...
Der Sand eines selbstgesponserten Beach-Volleyballfeldes soll alle nun alle 2 Jahre für teures Geld ausgewechselt werden - alles zu Lasten der freiwilligen Spender (... übrigens - an der Nordsee selbst - beispielsweise in St. Peter-Ording - wird der Sand am Strand nicht alle zwei Jahre ausgewechselt - auch nicht im hinteren Streifen des Strandes, wo keine Flut und kein Wind mehr genügend Austausch schaffen - aber wo Beach-Volleyball gespielt wird - einfach so ...) ...

MITEINANDER-FÜREINANDER ...
Erinnern Sie sich noch an die Kampagne "Aktion Gemeinsinn - miteinander / füreinander" - aus den 50er Jahren unserer Republik - im alten S/W-Röhren-TV-Werbespot ???: Diese so mühsam aus dem "Ärmel aufkrempeln - aufbauen - Häusle-baue-Geist" geborene Einstellung - mehr weg vom Egoismus (die eigene Hütte ist abbezahlt ...) - hin zur Gemeinsamkeit  - wird mit den oben geschilderten Schildbürgerstreichen ad absurdum geführt ...
Ja - Ihr Politiker fast aller Couleur - dreht euch ruhig wieder um - hoffentlich ist die Erhöhung Eurer Tantiemen schon angekommen - und lest schön weiter, ob es beim Uli Hoeneß nun 27 oder ... oder ... oder ... Millionen waren, die er dem Staat schuldet ... ( ... mein Gott - wieviel Beach-Volleyballfelder könnte man damit bauen und auf Hunderte von Jahren den Sand regelmäßig auswechseln ...) ...

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