Quantcast
Channel: nunc|hic
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2576

Erleuchtung | impulse für die woche -130

$
0
0


„Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben.“

Jesaja 53,11 
Erleuchtung ohne Mühe - gibt es das? Wohl eher nicht - wenigstens nicht in der "Seele" - in Einem ... Die Einen meditieren und sind bemüht, sich im Loslassen zu üben, bis sie ganz leer sind und so zur Erleuchtung gelangen. Andere besuchen eine Fortbildung, ein Seminar, ein Retreat nach dem anderen. Wieder andere setzen sich klare Ziele und arbeiten darauf hin und wollen Licht und Erfüllung...   
Aber vielleicht ist das ja gar kein erstrebenswertes Ziel - jedenfalls will Gott es dem Menschen gar nicht so schwer machen. Christus hat sich abgemüht, um dem Menschen eben diese Erleuchtung nahezubringen, dass das Wichtigste im Leben ist, Gott als liebevollen, fürsorglichen Vater zu erkennen und ihm sein Leben anzuvertrauen. Genau das darf ich dankbar annehmen und darin meine Ruhe finden und loslassen und so zur ERleuchtung finden: 
„Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ 
Matthäus 5,14-16  
Unter Verwendung dieser Quelle

Also - da ist die Zusage: Wir müssen uns gar nicht im stillen Kämmerlein wer weiß wie abmühen: In gewisser Weise sind wir bereits Lichtleuchten, wenn wir unser verinnerlichtes Licht auch nach außen kehren können, anzeigen, und an die Menschen bringen - und nicht nur alles mehr "Schein" als Sein bleibt ... Diese Belichtung, dieses Erleuchten - außen - an jedem Morgen - geschieht alle Tage neu - und darauf ist unbedingt Verlass - darauf können wir vertrauen: "Vom Aufgang der Sonne - bis zu ihrem Niedergang" ...

Aber: Wir wissen nur was dieses Licht ist, diese Helligkeit, diese Leuchte, wenn wir auch die Dunkelheit kennengelernt und erfahren haben - wenn wir die Schwärze der Nacht kennen - nicht nur draußen, trotz aller Straßenlaternen - sondern auch in uns: die Leere, die kalte zähe Tintenschwärze ... Nur dann - mit dieser Kenntnis  - mit der Wahrnehmung dieser Polaritäten: Hell-Dunkel - Schwarz-Weiß - Erkennen-Blindsein - da spüren wir zunächst und sehen dann, wenn es anfängt zu dämmern - auch in uns: da dämmerts mir allmählich ... - wenn das Licht in uns und draußen am Horizont aufsteigt, wenn die Sonne aufgeht - und der Spuk der Dunkelheit vorüber geht ... - wenn uns ein "Licht aufgeht" indem wir was kapiert haben: Ja - die Sonne bringt es an den Tag ... - und die Hirten auf dem Felde da in der Weihnacht staunten ja nicht schlecht: "Was soll das bedeuten, es taget ja schon? Ich weiß wohl, es geht erst um Mitternacht rum. Schaut nur daher! Schaut nur daher!..."

Und: "Schaut nur daher!" - durchblicken - Durchblick haben - kann der Mensch nur mit dem nötigen Licht - innen und außen: Innenbeleuchtung-Außenbeleuchtung: Erleuchtung-Beleuchtung: spot-on... - Heureka: Ich hab's gefunden ... "mir ist ein Licht aufgegangen ..."

 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht ergriffen.
Johannes 1,5 



Erleuchtung (von althochdeutsch arliuhtan „erleuchten“, mittelhochdeutsch erliuhtunge „Aufleuchten“, „Erleuchtung“; lateinisch illuminatio) bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der jemand den Eindruck erhält, sein Alltagsbewusstsein sei überschritten worden und er habe eine besondere, dauerhafte Einsicht in eine – wie auch immer geartete – gesamtheitliche Wirklichkeit erlangt. Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter „Erleuchtung“ gewöhnlich eine plötzliche Erkenntnis oder Eingebung.
Über die Vorgänge, die mit dem Begriff Erleuchtung im religiösen Sinn bezeichnet werden, und die Gründe ihres Auftretens gibt es unterschiedliche Auffassungen, die mit dem jeweiligen philosophischen oder religiösen Hintergrund des Beurteilenden zusammenhängen. In manchen Fällen wird Erleuchtung als spontan eingetretener Durchbruch oder als aus eigener Kraft erlangtes Endergebnis eines Prozesses geistiger Übung und Entwicklung aufgefasst, nach anderen Interpretationen ist sie göttlicher Gnade zu verdanken. Gewöhnlich ist mit der Vorstellung von Erleuchtung die Annahme verbunden, dass sich die Persönlichkeit dadurch tiefgreifend und nachhaltig verändert.
In den europäischen Traditionen wird Erleuchtung oft zu den „mystischen Erfahrungen“ gezählt. In der Terminologie asiatischer Religionen kommen keine Ausdrücke vor, die genau dem europäischen Begriff „Erleuchtung“ entsprechen, doch spielen vergleichbare Phänomene in vielen östlichen Traditionen eine zentrale Rolle.





Begriffsgeschichte

Antike

Der Begriff „Erleuchtung“ stammt aus der antiken philosophischen Lichtmetaphorik. Den Ausgangspunkt seiner Entstehung bildeten Stellen in Platons Dialog Politeia und in dem Platon zugeschriebenen Siebten Brief. In der Politeia stellt Platon fest, es sei zuerst herauszufinden, worin die Gerechtigkeit im Staat besteht, und das Ergebnis dieser Untersuchung sei dann auf die Individuen zu übertragen. Man solle die staatliche und die individuelle Gerechtigkeitsbestimmung vergleichend betrachten und wie zwei Feuerhölzer gegeneinander reiben, dann werde man vielleicht die Gerechtigkeit wie einen Funken herausblitzen lassen, das heißt zur plötzlichen Erkenntnis ihres allgemeinen Wesens gelangen. Der Verfasser des Siebten Briefs schreibt, die Erkenntnis des Sinns von Platons „ungeschriebener Lehre“ sei eine Frucht häufiger gemeinsamer Bemühung der Philosophen, doch entstehe sie in der Seele nicht allmählich, sondern plötzlich, wie ein Feuer, das von einem übergesprungenen Funken entfacht wird. Dann nähre sie sich aus sich heraus weiter. Man solle Benennungen, Erklärungen, Ansichten und Wahrnehmungen aneinander reiben und so prüfen, dann könnten Einsicht und Verständnis über jeden Gegenstand aufleuchten. Das Aufleuchten bildet nach dem Siebten Brief den Abschluss eines fünfstufigen Erkenntnisprozesses, dessen erste vier Schritte diskursiv sind.

An diese Stellen und an die Lichtmetaphorik von Platons Sonnengleichnis und Höhlengleichnis knüpft die neuplatonische Metaphysik des Lichts an. Im 3. Jahrhundert entwickelte Plotin, der Begründer des Neuplatonismus, eine Lehre von der Schau des Lichts des Einen. Dabei tritt eine Erleuchtung des schauenden Philosophen im Sinne des noch heute gängigen religiösen Erleuchtungsbegriffs ein.
Der neuplatonische Begriff eklampsis oder ellampsis („Hervorleuchten“) wurde von den antiken Kirchenvätern aufgegriffen. Vor allem der sehr einflussreiche spätantike Kirchenvater Augustinus († 430) schuf aus dem neuplatonischen Gedankengut eine christliche Theorie der „Illumination“ (Erleuchtung). Für ihn ergibt sich die Erleuchtung aus der Präsenz des göttlichen Lichts in der Seele.


Mittelalter und Neuzeit

Im Mittelhochdeutschen wurden die Wörter erliuhten und erliuhtunge sowohl im physischen als auch im übertragenen religiösen Sinn verwendet. Auch in der Frühen Neuzeit waren beide Bedeutungen von „erleuchten“ und „Erleuchtung“ geläufig.
Im allgemeinen Sprachgebrauch des 20. und 21. Jahrhunderts hat „Erleuchtung“ in erster Linie die Bedeutung „plötzliche Erkenntnis“, „Einfall“, „Gedankenblitz“, „Eingebung“. Diese Begriffsverwendung knüpft an die religiöse an, doch geht es oft um einen nichtreligiösen Zusammenhang. Es wird eine plötzliche, oft wunderbar anmutende Klarheit über eine Frage oder ein Problem erlangt, und die Eindrücklichkeit einer solchen blitzartigen Erkenntnis soll durch die Bezeichnung „Erleuchtung“, die an religiöse Erleuchtungserlebnisse erinnert, betont werden.





Erleuchtung im Christentum

Augustinus meinte, dass alles menschliche Erkennen nur durch Erleuchtung ermöglicht wird. In einer seiner Frühschriften umschreibt er diese Annahme mit dem Hinweis auf den „inneren Lehrer“, das „Wort Gottes“, das jeden Menschen über alles belehrt, was er wissen kann: die Welt, sich selbst und Gott. Der Mensch kann nur etwas wissen, weil Gott den Menschen erleuchtet. So ähnlich wie das Auge ohne das Licht der Sonne nichts wahrnehmen kann, kann auch der Mensch ohne das Licht Gottes nichts erkennen. Die Gotteserkenntnis geschieht in der Erleuchtung durch Gott selber. Sie ist zugleich ein göttlicher Akt der Gnade und der menschliche Akt, über sich selber hinauszugehen.

In der christlichen Aszetik stellt nach Pseudo-Dionysius, der sich in seinem Modell an platonischen Vorstellungen anlehnt, die Erleuchtung (griechisch Photismos) die zweite der drei Stufen des mystischen Erkennens dar. Im 13. Jahrhundert wird diese Dreiteilung sowohl von dem Kartäuser Hugo de Balma in seiner Schrift Viæ Sion lugent als auch vom Franziskaner Bonaventura in De triplici via aufgegriffen. In beiden findet sich die lateinische Bezeichnung via illuminativa. Während Hugo diesen Erleuchtungsweg gemäß Dionysius mystisch versteht, begreift ihn Bonaventura als Abschnitt auf dem Weg zur Vollkommenheit.

In der scholastischen Philosophie ist das „Erkenntnislicht“ (lumen intellectuale), das jedem Menschen zu eigen ist und ihn zur Erkenntnis befähigt, ein Abbild des ungeschaffenen Lichtes, an dem der Mensch durch die Erkenntnis der ewigen Wesensbilder Anteil hat.

In den Ostkirchen spielen im Kontext der Erleuchtung Lichterscheinungen wie etwa das Taborlicht vielerorts eine wichtigere Rolle als in den Westkirchen. Besonders unter den orthodoxen Mönchen ist die individuelle Erleuchtung nach wie vor ein wichtiges Ziel; Erleuchtete werden auch von den Laien gern aufgesucht und genießen vor allem als Geistliche Väter und Starzen äußerst hohes Ansehen. Dabei handelt es sich meist nicht um Priester oder Theologen.

Helligkeit und Lichterscheinungen sind in diesem Kontext in allen christlichen Kirchen bekannt und finden sich auch in den ikonographischen Darstellungen (Heiligenscheine) und auch in Nahtodberichten.

Martin Luther ist tief in der mystischen Tradition verwurzelt. Eigene Gotteserfahrungen, langjähriges Leben als Mönch sowie Schriften des Mystikers Johannes Tauler gaben ihm Kraft und Mut, seine reformatorische Rechtfertigungslehre „allein aus dem Glauben“ sowie seine Lehre vom „allgemeinen Priestertum aller Gläubigen“ zu formulieren und standhaft zu vertreten. Ähnlich wie viele Mystiker sah und beschrieb er Gott als Bräutigam und die menschliche Seele als Braut; genau deshalb sah er in solch einer Liebesbeziehung keinen Bedarf für kirchliche Vermittlungsdienste. Allerdings grenzte er sich deutlich von den Schwärmern ab, und viele seiner Nachfolger vertreten eher skeptische Einstellungen zur Mystik.

In jüngerer Zeit hat Peter Dyckhoff im Auftrag von Radio Vatikan in einer Literaturarbeit auch aktuelle Interpretationen zum Thema Erleuchtung im Christentum beschrieben. Heute wird Erleuchtung generell als Zustand oder Moment des Eins-Seins mit Gott - also Jesus gleich - gelehrt und verstanden, wobei dieses in den meisten Fällen beim Menschen erst nach seinem irdischen Tod entsteht oder seltener, noch zu seinen Lebzeiten, wie beispielsweise bei Thomas von Aquin. In so einem Moment wird dem Menschen durch Gott der Heilige Geist eingehaucht und die Erlösung geschenkt. Nach Hinweisen im Neuen Testament wird zum Zeitpunkt der Erleuchtung auch Wahrheit, Erkenntnis und Wissen über Zukünftiges durch den Heiligen Geist ermöglicht. Auch erinnert demnach der Heilige Geist den Erleuchteten an alles, was Jesus gesagt hat. In diesem Zusammenhang wird vielerorts - besonders hervorgehoben durch einen bedeutenden Feiertag in der Ostkirche - die Verklärung Jesu am Berg Tabor verstanden, wonach drei Jüngern ein Vorausblick auf das Paradies gegeben wird, in dem der Mensch im erleuchteten Zustand, also ausschließlich in der vollkommenen Liebe Gottes, leben wird.





Westliche Esoterik

Mit dem Bekanntwerden der asiatischen religiösen Traditionen im Westen während der letzten zwei Jahrhunderte hat sich deren Begriff der Erleuchtung zunehmend auch im Westen verbreitet.

Infolgedessen finden sich in der westlichen Geisteswelt vermehrt ähnliche Vorstellungen, aber oft mit eigenen, durch den westlichen Kulturhintergrund geprägten Interpretationen. Der Begriff hat zum Beispiel Eingang in die Philosophie gefunden und wird dort auch als „geistiges Eins-werden mit dem unendlichen Sein“ beschrieben. Auch einige westliche Esoteriker benutzen den Begriff der Erleuchtung, oft mit ganz eigenen, vom historischen Kontext unabhängigen Erklärungen. Dies führt bisweilen zu inflationärem Gebrauch des Begriffs, in verschiedensten spirituell-religiösen Gemeinschaften, Lehren und Zusammenhängen.

Als erleuchtete Lehrer wurden so in jüngerer Vergangenheit etwa Jiddu Krishnamurti und Aurobindo Ghose angesehen, wobei die Rezeption im Westen sich oft sehr von der im indischen Kulturraum unterschied. Osho galt ebenfalls als erleuchtet.

Die meisten Autoren, die ihr „spirituelles Erwachen“ ganz explizit beschreiben, greifen auf Elemente aus verschiedenen Traditionen wie etwa die Christliche Mystik, den Sufismus und den Buddhismus zurück. Vielfach wird dabei von dem Bedürfnis berichtet, Freunde und Mitmenschen daran teilhaben zu lassen. Allerdings wird mehr oder weniger regelmäßig auch von Vermittlungsproblemen gesprochen, davon, dass es für „Unerleuchtete“ schwierig bis unmöglich zu sein scheint, den Bewusstseinszustand der „Erleuchtung“ nachzuvollziehen oder zu verstehen, ohne ihn selbst erlebt zu haben. Osho schlug in den 1970er-Jahren diesen Bereich als Forschungsgebiet für die Psychologie vor. Die transpersonale Psychologie griff unabhängig davon einige Randaspekte auf, gesicherte wissenschaftliche Ergebnisse liegen bisher nicht vor.

Seit Mitte der 90er Jahre breitete sich in Europa und den USA die „Satsang“-Bewegung aus. Deren spirituelle Lehrer (etwa Gangaji und ihr Ehemann Eli Jaxon-Bear, Cedric Parkin, Pyar Troll, Madhukar), die sich meist auf Ramana Maharshi und H. W. L. Poonja als Lehrer und Vorgänger berufen, werden von ihren Anhängern als erleuchtet angesehen. Ursprung der Bewegung ist der auf die Erlangung des unpersönlichen Göttlichen abzielende Advaita-Vedanta.

Der amerikanische spirituelle Lehrer Andrew Cohen hat im Laufe seiner Arbeit den Begriff „evolutionäre Erleuchtung“ geprägt; seine Idee ist, dass sich nicht nur das sog. höhere Selbst entwickeln solle, sondern auch das höhere Wir. Thomas Steininger, der damals Schüler von Gangaji war, schreibt über Cohen: „Andrew Cohen sprach damals noch nicht von ‚Evolutionärer Erleuchtung‘, aber er sprach über das Ego in einem ganz anderen Ton, als ich es gewohnt war: Was ist der Wert einer kosmischen Erfahrung, wenn mein Miteinander mit anderen weiterhin von Selbstbezogenheit und Arroganz geprägt ist?“. Seinen Anhängern und auch seinem früheren Lehrer H. W. L. Poonja gilt/galt Cohen als erleuchtet im traditionellen Sinne. (WIKIPEDIA)


 Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht 
auf meinem Wege.  

Ps. 119:105




Viewing all articles
Browse latest Browse all 2576


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>