Papst Franziskus erläutert den feinen Unterschied zwischen "Aggressor stoppen"und"Krieg führen" ...
Franziskus begrüßt eine internationale Intervention zum "Stopp" der IS/ISIS-Milizen im Irak - und erläutert sein gemeintes "Stopp" in Abgrenzung zu einem Krieg ...
Bei einer Pressekonferenz im Flugzeug auf der Rückreise nach einem fünftägigen Besuch in Südkorea, kam das Oberhaupt der katholischen Kirche auch auf den Konflikt im Nordirak zu sprechen. Ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft ist nach seiner Ansicht das richtige Vorgehen gegen die militanten Islamisten.
"Wo es einen unrechtmäßigen Aggressor gibt, ist es berechtigt, ihn zu stoppen. Ich unterstreiche das Verb stoppen, nicht bombardieren oder Krieg führen", sagte der Pontifex laut italienischen Medien.
Der Papst warnte zugleich vor Alleingängen. Die Vereinten Nationen müssten diskutieren, wie der Angreifer gestoppt werden könne, forderte der 77-Jährige. "Eine einzelne Nation kann nicht beurteilen, wie ein Aggressor gestoppt wird", mahnte er. Deshalb seien nach dem Zweiten Weltkrieg die UN gegründet worden. "Man sollte im Kopf behalten, wie oft mit dieser Entschuldigung, einen Angreifer zu stoppen, die Mächte einen wirklichen Eroberungskrieg begonnen haben."
Er sei auch selbst bereit, in die Krisenregion im Nordirak zu reisen, sagte Franziskus. "In diesem Moment ist es nicht das Beste, was man tun kann, aber ich bin dazu bereit."
Der fünftägige Besuch in Südkorea, der am Montag zu Ende ging, war Franziskus' erste Asienreise und zudem der erste Asienbesuch eines Papstes überhaupt seit 15 Jahren. Offizieller Anlass des Besuchs waren die Jugendtage der asiatischen Katholiken.
Auszug aus einem Bericht der SZ.de
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Papst Franziskus an der Mauer zwischen Israel und Palästina - bei einer Friedensmission |
Franziskus begrüßt eine internationale Intervention zum "Stopp" der IS/ISIS-Milizen im Irak - und erläutert sein gemeintes "Stopp" in Abgrenzung zu einem Krieg ...
Bei einer Pressekonferenz im Flugzeug auf der Rückreise nach einem fünftägigen Besuch in Südkorea, kam das Oberhaupt der katholischen Kirche auch auf den Konflikt im Nordirak zu sprechen. Ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft ist nach seiner Ansicht das richtige Vorgehen gegen die militanten Islamisten.
"Wo es einen unrechtmäßigen Aggressor gibt, ist es berechtigt, ihn zu stoppen. Ich unterstreiche das Verb stoppen, nicht bombardieren oder Krieg führen", sagte der Pontifex laut italienischen Medien.
Der Papst warnte zugleich vor Alleingängen. Die Vereinten Nationen müssten diskutieren, wie der Angreifer gestoppt werden könne, forderte der 77-Jährige. "Eine einzelne Nation kann nicht beurteilen, wie ein Aggressor gestoppt wird", mahnte er. Deshalb seien nach dem Zweiten Weltkrieg die UN gegründet worden. "Man sollte im Kopf behalten, wie oft mit dieser Entschuldigung, einen Angreifer zu stoppen, die Mächte einen wirklichen Eroberungskrieg begonnen haben."
Er sei auch selbst bereit, in die Krisenregion im Nordirak zu reisen, sagte Franziskus. "In diesem Moment ist es nicht das Beste, was man tun kann, aber ich bin dazu bereit."
Der fünftägige Besuch in Südkorea, der am Montag zu Ende ging, war Franziskus' erste Asienreise und zudem der erste Asienbesuch eines Papstes überhaupt seit 15 Jahren. Offizieller Anlass des Besuchs waren die Jugendtage der asiatischen Katholiken.
Auszug aus einem Bericht der SZ.de
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In der letzten Woche gab ich in meinem "Impuls" die unbedingt pazifistische Einstellung zu jeder Art gewaltsamer Auseinandersetzung der evangelischen Ex-Bischöfin Margot Käßmann wieder, die sicherlich einige Leser und ja auch einige prominente Kommentatoren vielleicht für "weltfremd" und völlig "neben der Spur" empfunden haben... Hier nun die Einstellung des amtierenden Papstes, des Oberhauptes der römisch-katholischen Christenheit, zum Konflikt im Nordirak mit den IS-Milizen, der hierzu unmissverständlich zu einem international abgesprochenen bewaffneten lokalen "Stopp" dieser Truppen aufruft - der sich aber gleichzeitig deutlich vor einem Missbrauch dieses "Stopps" zu einem erneuten "Kriegführen" dort eindeutig distanziert ... - so wie es schon oft in internationalen Konflikten vom Zaun gebrochen wurde ...: Der Papst ruft einfach auf zu einem internationalen "Innehalten" - einem sich selbst und der eigenen "Vernunft" wieder "inne werden" ...
Ich denke nicht, dass die Aufrufe von Margot Käßmann und die Einstellung des Papstes zu diesem Konflikt inhaltlich sehr weit auseinander liegen: Ich bin froh, dass wenigstens "bei Kirchens" sich immer wieder Stimmen zu Wort melden, die Alternativen formulieren zu diesem wieder seltsam in Mode gekommenen blindwütigen und drohnengesteuerten, menschenleben- und kapitalvernichtenden "Hau-Drauf" - alles oft scheinbar in Abstimmung mit einer "marktgerechten Demokratie" - wahrscheinlich als Reaktion auf das verheerende internationale Trauma von 9/11 in 2001 ...:
"Haltet inne" ... ruft es dazu in der Bibel und aus den Kirchen: Ein Appell an die Vernunft ...
In jeder Verhaltensanweisung bei "Katastrophen" lautet zumeist der erste Satz: "Ruhe bewahren" - nicht kopflos handeln, innewerden, haltet inne ...
Innehalten ist das einfachste Mittel, um sofort in die Präsenz mit dem Göttlichen in uns selbst zu gelangen. Und dazu ist es in fast jeder Lebenslage und jedem Konflikt und jeder Situation durchführbar - auch in jedem "Außer-sich-sein": Einfach Innehalten, wenn ein Impuls dazu kommt, ein Anlass gegeben ist: beim Arbeiten, beim Essen, beim Gehen, beim Sprechen, beim Diskutieren, einfach bei Lebenslagen, die dem bedürfen ... - aber erst recht auch bei internationalen gefährlichen Konflikten oder bei den Mediationsprozessen auf UN- oder anderen internationalen Ebenen: radikal und mittendrin jegliches körperliche und geistige Burn-Out der Wut oder der Aggression, des "Weiter so" - "Augen zu und durch" - "Blut-Schweiß-Tränen" - "Rennen-Kratzen-Beißen" stoppen - jede dieser Erregungen unterbrechen - und wieder "herunter kommen" - und sich "erden"... - aber klar und unmissverständlich und aufrichtig dem Aggressor Einhalt gebieten: "Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen" (Matthäus 26,52) ... - ihn "Festhalten und Durchschütteln", damit er wieder "zu sich" kommt ... Eigentlich eine ganz natürliche menschliche Reaktion der Solidarität und Ersten Hilfe - ganz bekannt - aber keine Regierung - und nur wenige Menschen wenden es - wenn es sein muss - auch wirklich und folgerichtig an ...
Muskelspiele - Kampf - Zähne zeigen, blecken, fauchen - das sind eigentlich animalische Reaktionsweisen - während der Mensch immer noch einfach "Innehalten" kann ...