DARIO FO& PICASSO
Täuschend echt: Dario Fo mit seinem Bild "Falso Picasso Donna nuda con copricapo turco" aus dem Jahr 2012. Foto: dpa
Stuttgart - Geständnis eines Literaturnobelpreisträgers: Um Zwist mit den Erben von Pablo Picasso (1881-1973) aus dem Weg zu gehen, hat Dario Fo (88) persönlich und mit seiner Malschule rund 80 Werke des Spaniers gefälscht. Oder «nachempfunden», wie es Fos Frankfurter Galerist Peter Femfert nennt. Der Hintergrund: Fo suchte für sein Theater- und Buch-Projekt «Picasso desnudo» Werke des Altmeisters, jedoch habe Picassos Sohn «übertriebene Summen» für die Bildrechte gefordert, sagte Fo am Dienstag in Stuttgart. «Da habe ich mir gedacht: Dann mache ich eben falsche Picassos.»
Dario Fos mit «Falso Picasso» betitelte Gemälde sind bis Sonntag (16.11.) in Stuttgart zu sehen. Die Galerie Abtart gibt einen Einblick in das malerische Werk des Italieners, der 1997 als erster reiner Theaterautor den Literaturnobelpreis bekam. Gewürdigt wurde die politische und soziale Theaterarbeit des Dramaturgen, der ob seines politischen Engagements gerne auch als «Hofnarr» Italiens bezeichnet wird.
Dass Fo ein umfangreiches malerisches Werk schuf, ist in Deutschland wenig bekannt, obwohl die Theaterlegende seit 74 Jahren malt, wie Femfert berichtete. Das Schreiben und das Malen gehören für Dario Fo zusammen. «Ich kann nicht schreiben, wenn ich nicht gleichzeitig die Möglichkeit habe, zu zeichnen, zu malen», sagte der 88-Jährige. Nicht selten helfe das Malen ihm, eine Schreibkrise zu überwinden. An der Leinwand «legt sich dann offen, was ich eigentlich schreiben wollte».
Quelle
...und noch ein paar Beispiele aus dem Fo'schen Picasso-Oeuvre
Täuschend echt: Dario Fo mit seinem Bild "Falso Picasso Donna nuda con copricapo turco" aus dem Jahr 2012. Foto: dpa
Stuttgart - Geständnis eines Literaturnobelpreisträgers: Um Zwist mit den Erben von Pablo Picasso (1881-1973) aus dem Weg zu gehen, hat Dario Fo (88) persönlich und mit seiner Malschule rund 80 Werke des Spaniers gefälscht. Oder «nachempfunden», wie es Fos Frankfurter Galerist Peter Femfert nennt. Der Hintergrund: Fo suchte für sein Theater- und Buch-Projekt «Picasso desnudo» Werke des Altmeisters, jedoch habe Picassos Sohn «übertriebene Summen» für die Bildrechte gefordert, sagte Fo am Dienstag in Stuttgart. «Da habe ich mir gedacht: Dann mache ich eben falsche Picassos.»
Dario Fos mit «Falso Picasso» betitelte Gemälde sind bis Sonntag (16.11.) in Stuttgart zu sehen. Die Galerie Abtart gibt einen Einblick in das malerische Werk des Italieners, der 1997 als erster reiner Theaterautor den Literaturnobelpreis bekam. Gewürdigt wurde die politische und soziale Theaterarbeit des Dramaturgen, der ob seines politischen Engagements gerne auch als «Hofnarr» Italiens bezeichnet wird.
Dass Fo ein umfangreiches malerisches Werk schuf, ist in Deutschland wenig bekannt, obwohl die Theaterlegende seit 74 Jahren malt, wie Femfert berichtete. Das Schreiben und das Malen gehören für Dario Fo zusammen. «Ich kann nicht schreiben, wenn ich nicht gleichzeitig die Möglichkeit habe, zu zeichnen, zu malen», sagte der 88-Jährige. Nicht selten helfe das Malen ihm, eine Schreibkrise zu überwinden. An der Leinwand «legt sich dann offen, was ich eigentlich schreiben wollte».
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...und noch ein paar Beispiele aus dem Fo'schen Picasso-Oeuvre
Dario Fo blättert in seinem Picasso-Oeuvre - Fotos unten: Link |
- Dario Fo in seinem Theaterstück „Zufälliger Tod eines Anarchisten“: „Wenn es keine Skandale gäbe, müsste man sie erfinden, weil sie ein unentbehrliches Mittel sind, die Macht der Mächtigen zu erhalten und den Unmut der Unterdrückten fehlzuleiten. […] Worauf es ankommt, ist der Skandal! […] Damit endlich auch das italienische Volk sozialdemokratisch wird, wie die Völker Englands, Nordamerikas, Deutschlands usw. …moderne Völker! Damit unsere Mitbürger endlich stolz sagen können: »Ja, wir waten bis zum Hals in der Scheiße, aber genau deshalb tragen wir den Kopf hoch erhoben!«“
- Dario Fo anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1997 in Stockholm: „Die Macht, und zwar jede Macht, fürchtet nichts mehr als das Lachen, das Lächeln und den Spott. Sie sind Anzeichen für kritischen Sinn, Phantasie, Intelligenz und das Gegenteil von Fanatismus. Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“
- Im Nachwort zu „Der Teufel mit den Titten“: „Selbstverständlich ist jede Ähnlichkeit mit aktuellen Tagesereignissen gänzlich unbeabsichtigt; es ist ja bekannt, dass die Klassiker stets schamlos die Skandale und Persönlichkeiten der Chronik unserer Tage kopiert haben!“