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S!nntagsmaler: ... immer an der wand lang ... sinedi|foto|2015

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... immer an der wand lang ... sinedi|foto|2015


Frühlingserwachen allerorten = Relaxen nach Gotteslust ...

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relaxen - nach einem DPA-Foto | SPIEGEL-ONLINE - 













Grund für das Frühlingswetter in Deutschland ist das Hoch "Ostra". Es sorgt dafür, dass selbst auf der 2962 Meter hohen Zugspitze die Temperatur auf 0,1 Grad stieg, wie Wetterbeobachter Pirmin Weis sagte. "Das fühlt sich sehr gut an. Es ist ja auch relativ windstill. Das sind dann gefühlte fünf Grad." Am vergangenen Mittwoch wurden noch minus zwölf Grad gemessen, vermeldet SPIEGEL-ONLINE ...

Ich meine - wer weiß denn schon noch, dass dieses eherne Gesetz einer relaxen "arbeitsfreien Zeit" - diese jeweilig irgendwie notwendigen "freien Wochenenden" letztlich herrührt vom Gebot eines arbeitsfreien Ruhetags - nach dem Schöpfungsbericht: Am siebten Tag ruhte Gott von seiner Arbeit aus. Er sagte: „Dieser Tag gehört mir. Er ist ein heiliger Tag. Ein Ruhetag.“ Und das 3. Gebot lautet fortan infolgedessen:"Du sollst den Feiertag heiligen" ...

 "Es ist Gottes Lust und Ehre, 
dass er viel geben will."

Martin Luther
(1483 - 1546), deutscher Theologe und Reformator

Also - so richtig relaxen - das ist ein Geschenk Gottes - auf keinen Fall ein Geschenk der "marktkonformen" Kapitalgesetze, nach den ausgeklügelten Algorithmensteuerungen des "immer mehr" an Knete, die derzeitig dieses irdische Leben bis in die allerletzten Belange hinein bestimmen ... - und die den Glauben an Gott längst abgelöst haben ...


"Da sei der HERR vor" - das ist so eine Bekräftigungsfloskel, bei dem man sich wünscht, dass etwas von Gott her geschützt bleibt, was im alltäglichen profanen Leben droht, endgültig verlorenzugehen ... 



Mitbetroffen ist da auch die arbeitsfreie Zeit - die Zeit, in der man meditieren kann, zu sich selbst finden kann - "in sich" gehen kann ...



Sich selbst zu finden und zu erkunden: Das ist der zweite Teil dieses Gebots: LIEBE DEINEN NÄCHSTEN ... - [und - merke auf:] ... WIE DICH SELBST ...







Sich selbst "lieben" zu lernen - auch in Bezug auf den uns innewohnenden Gott -  benötigt seine Zeit - seine arbeitsfreie und nicht fremdbestimmte algorithmengesteuerte Zeit ...


Als Rentner setze ich mich mit seit einigen Jahren mit diesem Phänomen der "arbeitsfreien Zeit" auseinander: Können wir kapitalistisch physisch und psychisch ausgebeuteten Menschen überhaupt noch ohne eine "zweck"bestimmte "Betätigung" - ohne "Ablenkung" [... von Wem oder Was ...] zufrieden und "gewinn"bringend leben ... ???



Es fehlt uns eine schon in Erziehung und Schule angelegte Kultur des ernsthaften "Müßiggangs" - mit bloßem Sabbatjahr hier und da und den jüngst wieder in Mode gekommenen "Pilger"-Gängen und Wallfahrten ist das sicherlich nicht abschließend getan ...



Der alte Spruch über den Traueranzeigen:

Müh' und Arbeit war sein Leben
Bis der Herr ihm Ruh' gegeben
zeugt für mich von reiner Blasphemie - von einer falsch verstandenen Gottgläubigkeit: Da wusste jemand mit seiner "arbeitsfreien" Zeit ein Lebenlang wenig bis nichts - vielleicht sogar rein gar nichts - anzufangen ...


Und die derzeitigen Krankenkassen zahlen für solcherart Verirrungen und Verfehlungen ... nichts - aber auch rein gar nichts ...


 ... vielleicht ließe sich dafür das irgendwo eingestellte aber letztlich viel zu knapp bemessene "Burnout-Prophylaxe"-Budget mit etwas gutem Willen anzapfen ...  


Luftbildfotografie - die Abstraktionen des Georg Gerster (aus: SPIEGEL/einestages)

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aufgespürt

Ich entdeckte auf SPIEGEL.de in der Rubrik "einestages" diesen Bericht von Solveig Grothe über den Schweizer Fotografen und Journalisten Georg Gerster (84), der quasi in einer künstlerischen Vorwegnahme von "Google-Earth" Luftbilder von Landschaften macht, die fantastisch abstrakt anmuten - aufgrund der landwirtschaftlichen Bebauung oder auch der besonderen Bodenschätze, die hier ruhen, sonstiger geologischer Besonderheiten oder auch menschlicher Eingriffe in die Natur. Ich bin von der Präsentation dieser Werke so begeistert, dass ich hier mit einer unkommentierten Lese auch aus der SPIEGEL-Fotostrecke auf diesen wahren Künstler mit seinen im ersten Moment "abstrakt" anmutenden und doch eigentlich sehr "natürlichen" und konkret gegenständlich-realen Motiven aus der Vogelperspektive hinweisen möchte. Der Unterschied zwischen abstrakter und figürlich-gegenständlicher Kunst ist hier also lediglich die jeweilige Perspektive der Abbildung und des Betrachters ... Also ich finde das wahrnehmungsmethodisch gesehen äußerst spannend ... - Viel Spaß damit ...

Fotokunst von oben
Glühende Landschaften

Er flog mit betrunkenen Piloten und lehnte sich aus offenen Flugzeugtüren, immer auf der Jagd nach dem besten Motiv: Der Schweizer Fotograf Georg Gerster verwandelt mit seinen Bildern aus der Vogelperspektive weite Landschaften in abstrakte Kunstwerke. 

Von Solveig Grothe | spiegel.de/einestages *(anclicken)


Mit 84 Jahren stieg der Schweizer Flugfotograf Georg Gerster vor wenigen Wochen noch einmal in die Maschine. Sein Ehrgeiz, sein Perfektionismus und sein Sinn für Schönheit trieben ihn an. Für eine Ausstellung über sein Lebenswerk, die jetzt in seiner Heimatstadt Winterthur anlief, fehlte noch ein Bild: 50 Aufnahmen aus einem halben Jahrhundert waren ausgewählt worden. Flugbilder aus aller Welt. Nur keines aus der Schweiz. Gerster hatte kein passendes. Noch nicht.

Eigentlich ist Gerster Journalist. In Wort und Bild dokumentierte er antike Ausgrabungsstätten, moderne Siedlungen, die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur. Doch Gerster ist auch ein Ästhet. Die Ausstellung "Wovon wir leben" zeigt deshalb zwar schlicht die Ursprungsorte gängiger Grundnahrungsmittel wie etwa Weizenfelder, Reisplantagen und Weinanbaugebiete - sie zeigt sie allerdings auf bemerkenswerte Weise: als Kunstwerke aus der Vogelperspektive, abstrakte Gemälde mit geometrischen Figuren und spektakulären Farbpaletten. Mit Humor erinnert sich der Fotograf daran, wie er diese Perspektive vor fünf Jahrzehnten für sich entdeckte.

"Für meinen ersten Fotoflug hatte ich in Khartum eine Cessna gemietet. Entlang des Nils wollte ich hinauf bis nach Wadi Halfa, ganz in den Norden des Sudan. Ich arbeitete gerade an einem Buch über das antike Nubien. Die Pharaonen des alten Ägyptens hatten dort Tempel und Pyramidenfelder hinterlassen. Ein Teil der Landschaft sollte in Kürze in einer Art organisierter Sintflut überschwemmt werden, 1960 hatte man dort mit dem Bau des Assuan-Hochdamms begonnen.

Vor der Überflutung wollte ich die Festungen fotografieren. Vom Boden aus kannte ich die meisten bereits. Nun wollte ich die Bauten noch aus der Luft dokumentieren. Am 29. Januar 1963 sollte der Flug stattfinden. Die ganze Expedition war für mich ein beachtliches finanzielles Risiko: Die Maschine kostete am Tag umgerechnet rund 2000 Euro. Es durfte also nichts schiefgehen.

Und zunächst tat es das auch nicht. Mit meiner Nikon schoss ich die Bilder. Das Fotografieren gelang problemlos. Unterwegs allerdings machte ich einen fatalen Fehler: Während wir die Ortschaft Soleb ansteuerten, erzählte ich meinem Piloten von einer Gruppe Archäologen, die dort das große Heiligtum von Pharao Amenophis III. restaurierte. Ich erzählte ihm auch, dass die Expeditionsleiterin einen Preis ausgesetzt hatte für denjenigen Piloten, dem es als erstem gelang, an ihrem Camp zu landen: eine Flasche Whisky aus dem Eisschrank.

Mein Pilot hatte plötzlich großes Interesse daran, mich zu diesem Camp zu bringen. Kaum waren wir gelandet, stieg er aus, ging schnurstracks zum Kühlschrank und tat sich an dem Whisky gütlich. Nach etwa einer halben Stunde war er betrunken.

Ich tat dann, was ich heute nie mehr tun würde: Ich stieg zu einem betrunkenen Piloten in die Maschine und wir steuerten im Torkelflug gen Norden. Gelohnt hatte es sich dennoch: Unterwegs konnte ich weitere Aufnahmen machen. Mit dem allerletzten Tageslicht landeten wir in Wadi Halfa.

alle Bilder (C) Georg Gerster / Keystone - aus der kommentierten Fotostrecke zum SPIEGEL-Artikel
(*Link oben anclicken)






Die abenteuerliche Tour vor 50 Jahren war der Beginn meiner Karriere als Flugfotograf. Ich hatte nämlich entdeckt, dass man mit Flugaufnahmen nicht einfach nur Informationen von oben sammelte, sondern dass sich dabei auch ästhetische Effekte ergaben. Seither habe ich mehr als 3500 Flugstunden absolviert."

Gerster fotografierte Salzgärten in Tansania, die an einen Tuschkasten erinnern, Abwasseranlagen in Louisiana, die den Betrachter mit geweiteten Pupillen anzustarren scheinen oder eine chinesische Hochhaussiedlung wie aus einem Steckbaukasten. Gerade für seine Fotos an entlegenen Orten hatte er sich des öfteren in Gefahr begeben müssen.

"In Brasilien war ich mit einem französischen Auftraggeber und dessen Frau über dem Amazonasgebiet unterwegs, als das Paar auf Wunsch der Dame eine Pinkelpause verlangte. Der Pilot schaute sich über dem dichten Urwald nach einer geeigneten Stelle um und landete schließlich in einem Fluss mit einer Sandinsel. Wir stiegen aus, er nahm seine Angelrute, die Dame tat, was sie tun musste, wir schauten diskret weg, und als das zu Ende war, sahen wir, dass sich das Flugzeug aus der Verankerung gelöst hatte und davon driftete. Wir konnten nicht hinterher - wegen der Piranhas im Fluss.

Das war eine sehr unangenehme Situation. Satellitentelefone gab es damals noch nicht, und wir konnten auch nicht darauf hoffen, dass uns jemand suchen würde: Weil der Flug über dem Urwald eigentlich verboten war, waren wir so tief geflogen, dass wir nicht auf dem Radarschirm erschienen. Es wusste also niemand, wo wir waren. Unser Pilot nahm schließlich seine Angelrute, fing damit das Flugzeug ein und zog es langsam wieder auf die Sandinsel. Ich habe noch nie so gebetet, dass ein dünner Nylonfaden hält.

Für Notfälle anderer Art trug ich stets einen Kreuzschraubenzieher bei mir. Nichts war frustrierender, als in der Luft festzustellen, dass man aus dem Flugzeug, in dem man saß, nicht herausschauen konnte. Mit der Zeit kannte ich die verschiedenen Flugzeugtypen und wurde Experte darin, die Türen diverser Kleinflugzeugen auszuhängen oder ein Fenster auszubauen."

Der zupackende Fotograf gilt als Pionier der Flugbildfotografie. Seine Bilder erschienen in zahlreichen renommierten Magazinen, wurden in Europa, Asien und den USA ausgestellt. Er veröffentlichte mehrere Bildbände und machte sich rasch einen Namen.

"Mitte der siebziger Jahre bekam ich ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte: Ich hatte der Kaiserin von Iran ein Fotobuch geschickt und in einem Brief geschrieben, dass ich gern Aufnahmen im Iran machen würde. Offenbar war sie begeistert, denn es wurde ein Riesenprojekt: Für drei Jahre stellte man mir ein Flugzeug zur Verfügung. Das war fantastisch - und zugleich ein bisschen merkwürdig.

Denn in Iran war es verboten, Flugkarten zu besitzen. Natürlich hatte ich trotzdem welche, brachte sie ins Land und auch wieder heraus, ohne je Schwierigkeiten zu bekommen.

Als unserer Maschine einmal nahe der pakistanischen Grenze der Treibstoff ausging und wir an einer kleinen Grenzstation landen mussten, weigerte sich der diensthabende Offizier, uns zu helfen. Ich sagte ihm, dass ich im Auftrag der Kaiserin unterwegs sei, er wollte ein entsprechendes Dokument sehen. Da fuhr ich ihn an, ob er denn glaube, dass seine Kaiserin ihre Wünsche schriftlich fixieren müsse. Das wirkte: Der Offizier schreckte zurück. Wir bekamen Treibstoff, Unterkunft und alles, was wir sonst noch brauchten.

Das Komischste aber war, dass ich während dieser drei Jahre die Kaiserin nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekam. Erst vor zwei Jahren bin ich ihr begegnet: Ich fand eine Nachricht von ihr auf meinem Anrufbeantworter. Sie hinterließ ihre Handynummer. Es war ein merkwürdiges Gefühl, plötzlich eine frühere Kaiserin am Telefon zu haben. Farah Pahlavi kam zu meinen Ausstellungen in London und New York. Wir haben uns sehr freundschaftlich unterhalten."

Während seiner Karriere fotografierte Gerster in mehr als 100 Ländern. Dabei musste er sich auch mit diversen Behörden auseinandersetzen, deren Genehmigungen er für die Überflüge benötigte. Besonders überrascht war er, als er schließlich sogar eine Einladung nach China erhielt. Nur in ein Land habe er es zu seinem Bedauern nie geschafft: Gegen die Bürokratie in Indien sei er weder mit Unterstützung indischer Industrieller noch mit Hilfe der britischen BBC angekommen. Er habe sich damit abgefunden, dass er dies nicht mehr erleben wird. Inspiriert von der geplanten Winterthurer Ausstellung "Wovon wir leben" absolvierte er im Januar in der Schweiz seinen vorerst letzten Flug, um endlich auch das dazu passende Flugbild aus seinem Heimatland zu haben.

"Ich hatte eine Idee: Ich stellte mir vor, dass die Weinbau-Terrassen des Lavaux am Steilufer des
Genfersees bei Schnee ganz hervorragend aussehen müssten. Und dann habe ich gewartet: auf Sonne. Und auf Schnee. Und als es in Lausanne endlich Schnee gab und auch der Himmel strahlte, sind wir los.

Doch als wir über dem Lavaux waren, war da einfach kein Schnee. Alles war heruntergerutscht. Ich habe zwar zwei, drei Bilder gemacht - aber das war nicht, was ich gesucht hatte. Es war frustrierend. Aber so ist es eben."

Selfie nach Arnulf Rainer ...

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 Also - vor ein paar Wochen habe ich auch schon einmal die Arnulf-Rainer-Ausstellung in Ahlen/Westfalen besucht ... Und weil ich so begeistert bin - war ich heute noch einmal da: 
Und diesmal habe ich im Anschluss an den Besuch in Ahlen hier zu Hause ein Porträt-Foto von mir im Stil von Arnulf Rainer übertüncht und ver"fremdet" - einfach um mal dem nachzuspüren, was ihn bewegt ... - Es war herrlich ...
Selfie-Übermalung im Stil Arnulf Rainers - hat mir großen Spaß gemacht ...



Inspirationspartikel ....

Varoufakis und der gestreckte Mittlfinger: digitus impudicus

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hochgestreckt
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 Ja - haben wir denn sonst keine Sorgen? Da beschäftigen sich die deutschen  bzw. westeuropäischen Medien zur Freude der versammelten marktkonformen Demokratur-Akteure um Frau Merkel und Herrn Schäuble mit einem ausgestreckten Mittelfinger, den ein noch nicht ministeriabler Gastredner des "Subversive-Festivals" in Zagreb im Mai 2013 ganz nebenbei und lapidar gezeigt hatte, um damit deutlich zu machen, was er von der damaligen Finanzpolitik der riesigen Anleihen seines Landes im Jahre 2010 gegenüber den €U-Finanzpartnern hielt: der Stinkefinger galt den riesigen Darlehen, zu deren Bedienung und Rückzahlung man sich somit verpflichtet hatte, statt andere Stundungen in Anspruch zu nehmen ... 

So hatte sich Griechenland im wahrsten Sinne mit Haut & Haaren der €U anheimgegeben - wie man ja heutzutage sieht - und dagegen hatte Varoufakis den bösen Finger gezeigt - übrigens in Griechenland eine ganz normale abwehrende Geste - längst nicht so moralisch verbrämt besetzt wie hier in Deutschland, wo eine solche Geste im Straßenverkehr mit bis zu 4000,-- € Bußgeld geahndet wird, und wofür bereits 1994 Stefan Effenberg von der damaligen Fußball-WM in den USA zurück nach Hause geschickt - und aus dem Kader gestrichen wurde ... - und der eigentlich als Gentleman geltende Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld wurde 2012 für zwei Spiele als Schweizer Nationaltrainer gesperrt, weil er in einem WM-Qualifikationsspiel diese erschröcklich obszöne Geste zeigte... - ja - und wie groß war die Aufregung bei Peer Steinbrücks Stinkefinger-Geste auf der Titelseite des Magazins der "Süddeutschen Zeitung": er reagierte damit auf die Kritik an seinem an Pannen reichen Wahlkampf. Das Echo dazu wurde massiv und negativ parteipolitisch-moralisch einseitig völlig humorlos im Wahlkampf 2013 entsprechend überhöht aufgepeppt ...- eben typisch "deutsch" - ... Ursprünglich verteidigte Steinbrück die Geste, im Rückblick bezeichnete er sie als Fehler.

Das Phänomen des "Stinkefingers" tauchte schon in der ausgehenden Antike auf. Ursprünglich trugen Ärzte Salben mit dem längsten der Finger, also dem Mittelfinger auf, weil sie damit am tiefsten in Körperöffnungen eindringen konnten. Doch der Mittelfinger galt zunehmend als obszön. Er wurde deshalb als der digitus impudicus, der schamlose Finger, bezeichnet. Ärzte gingen dazu über, Salbe mit dem Zeigefinger aufzutragen.

Der Grund für dieses obszöne Empfinden war auch, dass der längste Finger als Phallussymbol angesehen wurde. Schon vor den Römern sprachen daher die Griechen vom Mittelfinger als dem"geilen" Finger. Der Philosoph Diogenes Laertios streckte etwa in diesem Bewusstsein dem berühmten Athener Redner Demosthenes zu dessen Bloßstellung den Mittelfinger entgegen. Also - eine ur-griechische Geste ...

Ja - die Medien kennen sich in dem so moralisch verkorksten Deutschland mit dem gestreckten Mittelfinger von Sportlern und Politikern bestens aus - und suchten jetzt nach einem Haar in der griechischen Suppe - und der heimliche Regierungssprecher Günter Jauch entblödet sich auch noch, ein solches zusammengesuchtes "Argument" tatsächlich ins Spiel zu bringen ...- völlig haltlos aus dem Zusammenhang gerissen - was in dieser so konstruierten "Deutungshoheit" vom "Täter" Varoufakis mit diesem hineininterpretierten unterstellten "Sinn" nur als "Fälschung" deklariert werden konnte - und ihm auch so vorkommen musste ...: Nicht der lapidare Stinkefinger ist gefälscht - wohl aber die ihm so unterstellte gemeinte Bedeutungsaussage dazu ...
drum merke: ... und wenn Du denkst, es geht nix mehr - kommt irgendwo aus dem TV-Archiv ein lang gestreckter Mittelfinger her ... 

S!-bearbeitung aus dem Video-Still


Debattenbeitrag zum "Mittelfinger" Varoufakis

"Den Finger in die richtige Richtung gestreckt"

spiegel.de 

Die Politiktheoretiker Slavoj Zizek und Srecko Horvat haben 2013 jenen Kongress organisiert, auf dem Giannis Varoufakis die Mittelfinger-Geste zeigte. Hier erklären sie in einem Debattenbeitrag ihre Sicht auf die Diskussion in Deutschland.

Als zwei der Organisatoren und Teilnehmer des Subversive-Festivals in Zagreb im Mai 2013 freuten wir uns sehr, dass Giannis Varoufakis unserer Einladung gefolgt war, einen öffentlichen Vortrag auf dem Festival zu halten und sein Buch "Der globale Minotaurus" vorzustellen. Als Antwort auf eine Frage aus dem Publikum zeigte Herr Varoufakis damals nicht Deutschland oder den Deutschen den Mittelfinger. Er bezog sich auf die Situation im Januar 2010. Sein Ansatz war, dass Griechenland damals besser bei seinen privaten Gläubigern hätte in Verzug geraten sollen, als riesige Anleihen bei seinen europäischen Partnern - einschließlich natürlich Deutschland - zu tätigen.

Im Zuge der aktuellen Empörung wurden Varoufakis' Geste (oder besser gesagt: Redewendung) und ihre Bedeutung von deutschen Medien aus dem Kontext gerissen und in brutalster Propaganda-Manier manipuliert: Seine Redewendung von vor zwei Jahren wurde auf eine komplett andere Situation bezogen. Warum also wurde das unbedeutende Detail von einer Konferenz in Zagreb ausgegraben? Die Antwort ist nicht schwer zu erraten: Es ist Teil einer höchst zweifelhaften Strategie, die Syriza-Regierung zu diskreditieren.

Was uns allen Sorgen bereiten sollte, ist das Niveau, auf dem persönliche Attacken gegen die Schlüsselfiguren von Syriza gefahren werden. Herr Varoufakis wird dafür kritisiert, dass er in einer komfortablen Wohnung wohnt. All die rassistischen Klischees über die vermeintlich faulen Griechen, die nur auf Kosten hart arbeitender Europäer leben wollen, werden schamlos bedient. Welche Realität soll damit verschleiert werden?

Das Opfer werden wir alle sein

Sowohl in den Verhandlungen mit der €U als auch in seinen öffentlichen Stellungnahmen hat Herr Varoufakis stets auf maßvolle Weise versucht, einen rationalen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Dabei zeigte er soviel Kompromissbereitschaft, dass es in Griechenland schon zu ersten Demonstrationen gegen Syriza gekommen ist.

Was er und Griechenland nun im Gegenzug bekommen, ist die wiederholte und beschämende Weigerung, sich auf eine ernsthafte Verhandlung einzulassen. Um eine rationale Debatte zu vermeiden, begeben sich deutsche Medien immer stärker auf das Niveau der Boulevardpresse und stellen Tsipras und Varoufakis als Exzentriker da, die nur Zirkustricks aufführen und unverantwortliche demagogische Vorschläge präsentieren.


Stinkefinger in Schwarz-Rot-Gold

Die traurige Botschaft von alldem ist eindeutig: Um das Ganze noch schlimmer zu machen, muss Griechenland nicht nur in finanzielle Ketten gelegt bleiben, sondern auch erniedrigt werden. Das letztendliche Opfer werden wir alle sein - oder auf den Punkt gebracht: €uropa.

Insofern Varoufakis "Deutschland den Finger gezeigt hat", bezog sich das Wort "Deutschland" nicht auf den Staat oder die Bevölkerung, sondern auf die deutsche Regierung, die damals (wie auch heute) die wichtigste Verfechterin der katastrophalen Sparpolitik der €U ist. Insofern war der Finger in die richtige Richtung gestreckt. Diese Botschaft kam bei allen auf dem Subversive-Festival im Mai 2013 unmissverständlich an - und sollte es heute, besonders in Deutschland, eigentlich auch.

Der wahre Skandal ist deshalb nicht der Gebrauch der guten alten griechischen Tradition des Mittelfingers - und wer hat nicht schon mal in seinem Leben den Mittelfinger gezeigt? Sondern das, was die deutsche Regierung Griechenland und dem Rest Europas antut. In der Debatte um kleine Finger sollten wir also nicht vergessen, was für einen riesigen Finger Berlin und Brüssel in Richtung Griechenland zeigen.

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Slavoj Zizek, 65, ist einer der bekanntesten Kulturtheoretiker der Gegenwart. Der in Ljubljana geborene Denker war 1990 in Slowenien Präsidentschaftskandidat. Seine Texte wurden von Hegel und Marx beeinflusst, aber auch durch den Psychonanalytiker Jacques Lacan. Hier schreibt er gemeinsam mit dem Philosophen Srecko Horvat, dem 1983 geborenen Gründer des linken Subversive-Festivals im kroatischen Zagreb.
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Gerhard Haderer | stern.de 
Bitterböse, aber treffende Zeichnungen:


Im Anflug auf Athen | Gerhard Haderer|stern.de

Varoufakis | #varoufake | #fingergate: Original oder Fälschung - Die Wahrheit liegt meist in der Mitte ...

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aufgebauscht



Verwirrung um Stinkefinger von Varoufakis 

Böhmermann
"Wir haben das Video gefälscht"

19. März 2015, 06:15 Uhr - stern.de

Jan Böhmermann behauptet in seiner Sendung "Neo Magazin Royale", dass er das umstrittene Stinkefinger-Video von Yanis Varoufakis gefälscht habe. Die Aufregung ist groß. Sogar Varoufakis meldet sich.

TV-Moderator Jan Böhmermann liebt die Anarchie. Sein neuester Streich: Am Mittwochabend behauptet er in seiner Sendung "Neo Magazin Royale", dass er und seine Redaktion das umstrittene Video mit dem Stinkefinger des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis gefälscht haben. Seine Redaktion will die Mittelfinger-Geste in das ursprüngliche Video hereinmontiert haben. Um das zu beweisen, zeigt Böhmer eine Art Making-Of-Film, in dem die Entstehung des Videos zu sehen ist - und zwar unter hochprofessionellen Bedingungen im Studio.

Varoufakis war am vergangenen Sonntagabend live in die Talkshow von Günther Jauch geschaltet und interviewt worden. Dort wurde das Video vorgeführt, dass Varoufakis im Jahr 2013 bei einer Konferenz in Zagreb zeigt. In einem Redebeitrag hatte Varoufakis seine Sicht der Dinge über den Beginn der griechischen Schudenkrise im Jahr 2010 beschrieben. An einer Stelle sagte er: "...and stick the finger to germany." In dem Moment war deutlich zu sehen, wie der griechische Finanzminister, der damals noch nicht im Amt war, den Mittelfinger zeigt.

Varoufakis bestritt danach bei Jauch entschieden, jemals den Stinkefinger gezeigt zu haben, und warf der Redaktion der Jauch-Talkshow vor, einer Fälschung auf den Leim gegangen zu sein. Geglaubt hat Varoufakis niemand, zumal Jauch und seine Redakteure schnell die Echtheit des Videos betonten.

Böhmermann spielt nun mit der Verwirrung. Nach dem "Neo Magazine Royal"-Beitrag fragt man sich unweigerlich: Hat Böhmermann tatsächlich das ursprüngliche Video von 2013 gefaked, hat er schon vor der ganzen Diskussion den Finger hereinmontiert, um nun alle herein zu legen? Oder springt Böhmermann auf die Diskussion auf und retouchierte nachträglich den Finger aus dem echten Video heraus? Quasi um zu zeigen: So einfach manipuliert man ein Video im Jahre 2015.

Böhmermann sagt am Endes seines Beitrages: 

"Liebe Redaktion von Günther Jauch. Yanis Varoufakis hat Unrecht. Ihr habt das Video nicht gefälscht. Ihr habt einfach das Video nur aus dem Zusammenhang gerissen und nen griechischen Politiker am Stinkefinger durchs Studio gezogen. Damit sich Muddi und Vaddi abends nach dem 'Tatort' nochmal schön aufregen können. 'Der Ausländer! Raus aus Europa mit dem! Er ist arm und nimmt uns Deutschen das Geld weg. Das gibt’s ja wohl gar nicht. Wir sind hier die Chefs! So!' Das habt ihr gemacht. Und der Rest ist von uns".

Neben der ganzen Verwirrung lautet Böhmermanns eigentliche Botschaft also: Der Rest, der ist egal. Leicht zu manipulieren ist das Ganze sowieso. So oder so.

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Reaktionen auf Böhmermann 

Varoufakis fordert Entschuldigung von Günther Jauch

19. März 2015, 07:58 Uhr | stern.de


Jan Böhmermann will das Stinkefinger-Video von Yanis Varoufakis gefälscht haben. Auf Twitter überschlagen sich die Reaktionen - und auch der griechische Finanzminister meldet sich zu Wort.
Jan Böhmermann und seine Sendung "Neo Magazin Royale" haben das Stinkefinger-Video mit Yanis Varoufakis gefälscht - so hat es der TV-Moderator am Mittwochabend verraten und einen angeblichen Making-Of-Film gezeigt. Nun überschlagen sich die Reaktionen - hat Böhmermann Deutschland tatsächlich an der Nase herumgeführt? Griechenlands Finanzminister zumindest, der schon zuvor behauptet hatte, das Video sei gefälscht, wartet nun auf eine Entschuldigung von Günther Jauch. An den Talkmaster gerichtet schrieb er auf Twitter:"Bald eine Entschuldigung? Dafür, ein gefälschtes Video benutzt zu haben, um eine versöhnliche griechische Stimme zum Schweigen zu bringen?"




#varoufake | #fingergate = Das sind die neuen Rekord-Hashtags bei Twitter: So "einfach" kann man also die "Wahrheit" manipulieren - wie es uns der Böhmermann demonstriert hat: Und nun fragt sich die TV-Jauch-Gemeinde: Was war zuerst - Huhn oder Ei - Finger oder doch kein Finger - ...

Mich erinnert die ganze Story auch ein wenig an diese ominöse "Gaucho-Lied"-Story - womit ein paar Nationalspieler seinerzeit den WM-Endspielgegner Argentinien angeblich verhöhnen wollten - und wofür dich der DFB-Chef beim Argentinischen Fußballverband entschuldigen musste - und wo auch ein paar Medien eine "Story" draus gemacht haben - zum Glück ist das dann rasch wieder eingeschlafen - und ein paar Wochen später hat Argentinien die "Deutschen" im Revanche-"Test-Länderspiel" 4:2 in Düsseldorf besiegt - und niemand hat da mehr an die so schröcklich verhöhnten "Gauchos" gedacht - aber im Kindergarten wird das Lied weiterhin gern intoniert ...

Wie rasch Meldungen geboren werden und Fälschungen lanciert werden können haben uns jeweils beide (!) Seiten im Ukraine-Konflikt ja gezeigt - oder auch in Syrien - in Afghanistan - in Israel/Palästina - beim 15-min.-Seitenstraßen-"Trauermarsch" der Regierungschefs für "CHARLIE HEBDO" in Paris... Und die Experten von NSA und GCHQ hecken just in diesem Moment ganz professionell mit viel Knowhow wahrscheinlich den nächsten Fake aus ... - als hübsche Nebenerwerbsquelle - für REUTERS und DPA und ARD/ZDF und all dem "seriösen" Medien-Gedöns ... - 

Und die Boulevardpresse muss morgen ja auch wieder ihre "unvorstellbare" Schlagzeile haben ...

Und am Stammtisch heißt es dann: "Das haben 'DIE' aber gesagt/geschrieben..." - [aber es muss deshalb noch lange nicht stimmen ... - was "DIE" gesagt haben] - so oder so ... - und so ist auch im Alltag wieder viel "Glaube" gefragt: Wer's glaubt wird selig ...

Selfies auf der Toilette: Auch die Großen müssen mal ... - Photomontagen von "Krydy" - Cristina Guggeri

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9 Photomontagen: (C) "Krydy" - Cristina Guggeri

Visit: facebook.com/cristina.guggeri

Quelle der Abbildungen: theinspiration.com


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Abort (Deutsch)

Substantiv, m


Worttrennung:
Ab·ort, Plural: Ab·or·te

Aussprache:
IPA: [aˈbɔʁt], auch (in der Schweiz ausschließlich): [ˈabˌʔɔʁt], Plural: [aˈbɔʁtə], auch (in der Schweiz ausschließlich): [ˈabˌʔɔʁtə]

Bedeutungen:
eine baulich feste Räumlichkeit zur Verrichtung der Notdurft
Herkunft:
wahrscheinlich von niederdt.: af ort - abgelegener Ort, seit Mitte des 18. Jahrhunderts belegt

Synonyme:
Abtritt, Bedürfnisanstalt, Häusl, Klo, Klosett, Latrine, Lokus, Null-Null, Örtchen, Scheißhaus, Toilette, Wasserklosett, WC

Beispiele:
  • Er suchte den Abort, fand aber nur das Bad.
  • „Der Geruch, der vom Abort in die Wirtsstube wehte, war in diesen Tagen nicht so schlimm, weil die dazugehörige Sickergrube unter der Broad Street geleert worden war.“
  • „Irgendwann bat Doublet, ihm den Abort zu zeigen.“
  • „Die beiden Alten kamen überhaupt nicht mehr aus ihrem Zimmer hervor, sie blieben unsichtbar, ja schienen sich sogar der Notdurft zu enthalten, denn niemand sah sie den Abort links neben der hinteren Eingangstür des Niebertschen Anwesens benutzen.“



Charakteristische Wortkombinationen:
  • auf dem Abort sein, auf den Abort gehen



Wortbildungen:
Abortbrille, Abortbürste, Abortdeckel, Abortfenster, Abortgrube, Abortpapier, Abortschüssel, Abortspülung


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Menschliches - Allzumenschliches - abzubilden oder entsprechend täuschend ähnlich zu montieren ist ja das Höchste (wir sehen das ja auch andern-"orts" mit dem "Stinkefinger" von Yanis Varoufakis) womit man sich als Künstler bzw. Bastler unsterblich machen kann ... - besonders dann, wenn man mit phantasievollem Röntgenblick Szenen kreiert, die eigentlich im Verborgenen liegen: Selfies auf der Toilette sozusagen ... - Und die gute Cristina Guggeri hat mit viel Einfühlungsvermögen für jede ihrer "Großen" Persönlichkeiten ein stilsicheres Rundum-Ambiente geschaffen ... - einfach "göttlich" - (zumindest im Falle seiner Heiligkeit Papst Franziskus und seiner Heiligkeit des Dalai Lama)...

Früher - bei meinen Komplexen besonders vor vermeintlichen Autoritäten - rieten mir meine Therapeuten und Coaches oft, mir meinen Chef bei nächster Gelegenheit einfach in Unterhose vorzustellen - er käme dann zumindest ideell von seinem hohen Sockel und erreichte so in der Begegnung fast gleichberechtigte "Augenhöhe" ...
Hier nun gibt es die Gelegenheit, die Großen dieser Welt in eben dieser Art "Augenhöhe" zu begegnen ...
Ich wollte mich auch in diesem Foto-Genre versuchen - habe aber leider die Kamera zu spät "abgeschossen" - zu spät auf den Auslöser gedrückt - ich war schon aufgestanden, hatte mich abgeputzt und war schon "fertig": ...


Toiletten-Selfie Selbstversuch ...



Sigmar Polke: Genie wider Willen | "Alibis" im Museum Ludwig

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Spöttischer Blick auf die Warenwelt: Museumsbesucher betrachten das "Schokoladenbild" von Sigmar Polke aus den 60er Jahren. Foto: dpa




Genie wider Willen

Das Museum Ludwig in Köln widmet Sigmar Polke unter dem Titel "Alibis" eine Werkschau

Von Christoph Driessen | dpa | Neue Westfälische


Sigmar Polke - nach dpa-foto
Eigentlich dürfte es die Sigmar-Polke-Ausstellung im Kölner Museum Ludwig gar nicht geben. Denn Polke hat sich sein ganzes Leben lang lustig gemacht über den Geniekult des Kunstbetriebs. "Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!" heißt sein bekanntestes Bild. Deshalb entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, wenn er nun selbst als begnadeter Ausnahmekünstler gefeiert wird.

Die Ausstellung ist die erste Retrospektive seit Polkes Tod vor fünf Jahren. In abgewandelter Form war sie zuvor im Museum of Modern Art in New York und in der Tate Gallery in London zu sehen, den beiden wichtigsten Museen für moderne und zeitgenössische Kunst überhaupt.

Dies zeigt schon den Stellenwert Polkes. Die Kölner Ausstellung geht über New York und London hinaus, indem sie Polke nicht nur als Maler zeigt, sondern als einen Künstler, der mit allen möglichen Medien arbeitete, vor allem auch mit Foto und Film.

Polke hat in Köln den Großteil seines Lebens verbracht, ebenso wie sein Studienfreund Gerhard Richter. Doch während dieser geradezu schüchtern ist, war Polke eine respekteinflößende Erscheinung. Ein großer Mann, der einen Raum sofort dominierte - so schildern ihn diejenigen, die ihn erlebt haben. Richter selbst sagte: "Polke war extremer als ich. In den 1970er Jahren war Polke dann in einer ganz anderen Szene als ich und nahm auch Drogen." Damals zerbrach die Künstlerfreundschaft. Legendär sind Polkes schlechten Manieren. 

Die englische Zeitung The Guardian verbreitete vor ein paar Jahren eine Geschichte, wonach er sich einmal, als einige stinkreiche Sammler sein Atelier besuchten, von hinten angeschlichen und einem von ihnen gegen den Mantel gepinkelt hatte. Ein anderes Mal zerriss er die Grafiken, die ein Sammler gerne kaufen wollte, vor dessen Augen. "Die magst du doch so gerne", sagte er dabei.

Die Kölner Ausstellung zeichnet Polkes Entwicklung chronologisch nach. Ganz von selbst erschließt sich so, wie stark er jeweils auf aktuelle Entwicklungen reagierte. "Für mich ist das die größte Überraschung: dass wir hier nochmals die ganze Geschichte der BRD aufgefaltet sehen", sagt die Kuratorin Barbara Engelbach. Es beginnt mit Bildern von Oberhemden, Socken, Würsten und Schokolade. Wie die amerikanische Pop Art setzt sich Polke mit der Warenwelt der Konsumgesellschaft auseinander, aber kritischer, spöttischer als Warhol und Lichtenstein. Immer wieder erwarten den Betrachter böse Überraschungen: Zwei "Freundinnen" wirken aus der Distanz wie Illustrierten-Models, geht man näher heran, erscheinen ihre Augenhöhlen schwarz und tot. In einer abstrakten Konstruktion wird ein angeschnittenes Hakenkreuz erkennbar. Und überall zerstören Kleckse, Flecken, Druckstellen und andere Fehler die schöne Ordnung.

Später experimentiert Polke mit Meteoritenstaub, Schneckensaft, Uran und hochgiftigem Kobaltnitrat, schafft Bilder, die sich je nach Temperatur oder Blickwinkel verändern. Man nennt ihn den "Alchemisten", den "Magier" - alles Begriffe, die er ablehnt. Am Ende malt er einfach wunderbare Bilder - riesig groß und von selten gesehener Leuchtkraft. Und er schafft ebensolche Kirchenfenster im Grossmünster von Zürich.

Hier ergeben sich wieder Parallelen zu Gerhard Richter, der zu dieser Zeit sein Fenster für den Kölner Dom entwarf. Doch obwohl die beiden jahrzehntelang in derselben Stadt lebten, haben sie nicht mehr zusammengefunden. "Als ich in Köln wohnte, haben wir uns nie besucht, kaum jemals gesehen", erinnert sich Richter. Er bedauert das. Und freut sich nun umso mehr auf die Ausstellung.

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Polkes witzigste Kunstwerke

Drei der bekanntesten - und witzigsten - Werke von Sigmar Polke sind in der Kölner Ausstellung zu sehen:


  • "Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!": Das berühmteste aller Polke-Bilder ist einfach nur weiß grundiert mit einer schwarzen Ecke rechts oben. Was will uns der Künstler damit sagen? Dass sich seinesgleichen oft zu wichtig nimmt. Polke glaubte nicht an den Geniekult, an das hehre Meisterwerk. Darüber wollte er sich mit diesem Bild von 1968/69 lustig machen.



  • "Kartoffelhaus": Eine Hütte aus einem Holzlatten-Gitter, an dem lauter Kartoffeln befestigt sind, entstanden 1967. Die Kartoffeln müssen von den Museumskuratoren natürlich regelmäßig ausgetauscht werden. Polke fand Kartoffeln toll, weil sie von ganz allein kreativ sind: Sie keimen auf und entwickeln dann die interessantesten Formen.



  • "Der Wurstesser": Eines der frühesten Werke, datierend von 1963, zeigt eine nur angedeutete Person, die dabei ist, eine lange Kette von Frankfurter Würstchen zu verspeisen. Die Würste sieht man sofort, die Person erst auf den zweiten Blick. Es wirkt fast, als wäre die Würstchenkette lebendig - eine Art Schlange oder Kopffüßer. Außerdem bildet die Wurstkette auch wieder eine menschliche Figur ab. Das Bild gilt als ironischer Kommentar zur großen "Fress-Welle" im Deutschland des Wirtschaftswunders.


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Info
  • Die Ausstellung "Alibis. Sigmar Polke. Retrospektive" im Kölner Mueum Ludwig ist bis zum 5. Juli zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat bis 22 Uhr.  
  • Katalog: Alibis: Sigmar Polke 1963-2010, Prestel Verlag 2015, 328 Seiten, 39,95 Euro im Museum.

© 2015 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Donnerstag 19. März 2015

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Ich habe mich im Mai letzten Jahres schon einmal mit Sigmar Polke hier im Blog beschäftigt: indem ich mich in erster Linie auf seine sieben Kirchenfenster konzentrierte, die er 2009 vollendet hat - sieben Kirchenfenster für die Zürcher Grossmünster-Kirche, die aus Achatschnitten gefertigt wurden ... 

Dieser wohl vielseitigste und witzigste Künstler (1941 - 2010) ist nun leider seit 5 Jahren tot - und es ist halt wie immer: erst nach dem Tod konstatiert die Kunstwelt das umfangreiche und bedeutende Oeuvre und die tatsächliche Wucht, mit der ein Künstler das hinterlassen hat. Und nun zeigt somit endlich das Kölner Museum Ludwig seine Retrospektive: "Alibis", die zuvor schon in anderer Zusammensetzung im MoMA in New York und in der Tate Gallery in London zu sehen war.

Als was geisterte und geistert dieser kreative Mann durch die einschlägigen Kunst-Gazetten: als "ironischer Alchemist" - als "ein Künstler im psychedelischen Wunderland – zwischen Sex, Drugs and Rock’n Roll, Hippie-Kultur und politischem Aktivismus" - und vieles andere mehr - aber Sigmar Polke konnte immer auch "anders" - er war eben ungeheuer vielseitig - ein Künstlerleben in echter "diversity-Vielfalt" - und mit der Rubrik "Pop-Art" allein kaum zu fassen ...


Raster Drawing (Portrait of Lee Harvey Oswald), 1963. 

Bei Polke erscheinen vor meinem geistigen Auge immer zuerst seine extrem großen fleckig leuchtenden in Rasterpunkte zerlegten Motive ... - und in seinen schlitzohrigen wilden Phasen erinnerte er mich immer an den ebenso vielseitigen Künstler Martin Kippenberger (1953-1997) ... - und doch wieder auch völlig anders ...

Auf alle Fälle schielt das deutsche Publikum in erster Linie immer gern über die Grenzen auf vermeintlich echte "Kunst-Typen" - und vergisst da oft den Grundsatz: "Warum in die Ferne schweifen? - Sieh - das Gute liegt so nah ...": z.B. Gerhard Richter, Anselm Kiefer, Georg Baselitz, Martin Kippenberger und nun hier, Sigmar Polke sowie die deutschsprachigen Informel-Künstler (Bernard Schultze, Emil Schumacher, Arnulf Rainer) - dazu die Szene der deutschen Meisterphotographie aus der Düsseldorfer Photoschule Bernd und Hilla Becher - wie z.B. Andreas Gursky, Candida Höfer, Axel Hütte, Simone Nieweg, Thomas Ruff, Jörg Sasse und Thomas Struth (dazu ggf. jeweils die (falls vorhanden) Namen-Tags in der Cloud in der rechten Sidebar dieses Blogs anclicken ...) - das ist schon total sehenswerte und absolute Weltklasse - und doch: Was gilt schon der Prophet im eigenen Land ... - Also - für Polke - auf nach Köln ins Museum Ludwig ...

Günter Grass ist tot: Mit einem Sack Nüsse will ich begraben sein ....

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Im Alter von 87 Jahren ist der Schriftsteller Günter Grass gestorben. Sein Roman "Die Blechtrommel" war ein Welterfolg. 1999 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.

Der Literaturnobelpreisträger Günter Grass ist am Montagmorgen mit 87 Jahren in einer Lübecker Klinik gestorben. Das hat Grass' Verlag Steidl über Twitter bekannt gegeben.

Seit dem Welterfolg seines Romans "Die Blechtrommel", der 1959 erschien, galt Grass als einer der wichtigsten Autoren der Welt. Für das wegweisende Buch, das sich über drei Millionen Mal verkaufte und in 24 Sprachen übersetzt wurde, wurde ihm 1999 auch der Literaturnobelpreis zugesprochen.

Grass wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig geboren, wo er auch zur Schule ging. 1944 wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen, nach der Verwundung als Soldat war er bis 1946 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Bayern. 1947/1948 absolvierte er eine Steinmetzlehre in Düsseldorf und studierte dann von 1948 bis 1952 Grafik und Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Bis er 1959 mit "Die Blechtrommel" seinen Debütroman veröffentlichte, lebte Grass in Paris.

27 Jahre nach Heinrich Böll wurde mit Günter Grass 1999 schließlich wieder einem deutschen Schriftsteller der Literaturnobelpreis verliehen. Die Schwedische Akademie begründete ihre Entscheidung unter anderem mit den Worten, Grass habe "in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet", und wagte die Vermutung, dass "Die Blechtrommel" zu den "bleibenden literarischen Werken des 20. Jahrhunderts gehören wird".

2006 sorgte Grass' Enthüllung, dass er sich im Zweiten Weltkrieg zur U-Boot-Truppe gemeldet habe, zur Waffen-SS einberufen worden sei und im Jahr 1944 in Dresden seinen Dienst als Panzerschütze in der 10. SS-Panzerdivision "Frundsberg" angetreten habe, für Empörung. Kritiker warfen ihm vor, zu spät damit in die Öffentlichkeit gegangen zu sein und damit seiner moralische Autorität geschadet zu haben.

Mit seinem israelkritischen Gedicht "Was gesagt werden muss", das im April 2012 zeitgleich in der "Süddeutschen Zeitung", der italienischen "La Republica" und der spanischen "El País" erschien, löste Grass einen weiteren Proteststurm aus. Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, sah in dem Gedicht das Zeugnis "einer gestörten Beziehung zur eigenen Vergangenheit, zu den Juden und zu Israel". Als letztes Buch erschien von Grass 2010 "Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung".

Grass war zwischen 1954 und 1978 mit der Schweizer Tänzerin Anna Margareta Schwarz verheiratet, mit der er drei Söhne und eine Tochter hat. Von zwei verschiedenen Müttern stammen zwei in den Siebzigerjahren geborene Töchter. Ab 1979 war Grass in zweiter Ehe mit der Organistin Ute Grunert verheiratet. Sie lebten in der Nähe von Lübeck, wo Grass nun am Montagmorgen verstarb.

Wie das Günter Grass-Haus in Lübeck mitteilte, erlag Grass einer Infektion. Weitere Informationen lägen ihr noch nicht vor, sagte eine Sprecherin. Das Museum veröffentlichte zum Tode des Autors auf seiner Homepage das Grass-Gedicht "Wegzehrung": "Mit einem Sack Nüsse will ich begraben sein und mit neuesten Zähnen. Wenn es dann kracht, wo ich liege, kann vermutet werden: Er ist das, immer noch er."

Wegzehrung

Mit einem Sack Nüsse 
will ich begraben sein
und mit neuesten Zähnen.
Wenn es dann kracht,
wo ich liege,
kann vermutet werden:
Er ist das,
immer noch er.

Aus: „Fundsachen für Nichtleser“, 1997

In all den Erinnerungen an seine Lyrik und Romane wird oft der Bildende Künstler
Günter Grass vergessen, der sein Lebenlang hervorragende Graphiken und Skulpturen
in seinem Atelier schuf ...

aus: hpi/dpa/SPIEGEL-ONLINE 

Wolgalied - Eine Träne ihm ins Auge steigt ...

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Allein! wieder allein!
Einsam wie immer.
Vorüber rauscht die Jugendzeit
In langer, banger Einsamkeit.
Mein Herz ist schwer und trüb mein Sinn,!
Ich sitz' im gold'nen Käfig drin.

Es steht ein Soldat am Wolgastrand,
Hält Wache für sein Vaterland.
In dunkler Nacht allein und fern
Es leuchtet ihm kein Mond, kein Stern.!
Regungslos die Steppe schweigt,
Eine Träne ihm ins Auge steigt:
Und er fühlt, wie's im Herzen frißt und nagt,
Wenn ein Mensch verlassen ist, und er klagt,
Und er fragt: ...

... Hast du dort oben vergessen auch mich?
Es sehnt doch mein Herz auch nach Liebe sich.
Du hast im Himmel viel Engel bei dir!
Schick doch einen davon auch zu mir.


Das Wolgalied stammt aus der Operette Der Zarewitsch und wurde durch die Verbindung von melodischer Schlichtheit mit ergreifender Sentimentalität zu einem der bekanntesten Schlager der Operettengeschichte. 

Es fand einen literarischen Niederschlag in Günter Grass’ Erzählungsband "Mein Jahrhundert".

Der Zarewitsch ist eine Operette in drei Akten von Bela Jenbach und Heinz Reichert, die Musik wurde von Franz Lehár komponiert.

Die Uraufführung fand am 21. Februar 1927 im Deutschen Künstlertheater in Berlin statt. Es gilt als Franz Lehárs für Richard Tauber geschriebenes Spätwerk. „Der Zarewitsch“ hat wenig von beschwingt-kitschiger Operettenseligkeit. Seine Musik kommt mit opernhafter Wucht daher – und zum Schluss kriegen sie sich nicht. Es ist die sensible Sicht auf die Tragödie eines Mannes, dessen privates Glück auf dem Altar der Staatsräson geopfert wird.


Text aus: WIKIPEDIA

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Mir kam kürzlich nach langer Zeit dieses Wolgalied im NDR-Kultur-Wunschkonzert wieder zu Ohren - und ich war erstaunt wie "textsicher" ich noch war. Das Lied erinnert an meine frühe Kindheit, wo ich es aus dem ollen quadratischen schwarz-braunen Bakelit-Volksempfänger mit dem durch meines Vaters Tabakspfeifenqualm niktotinvergilbtem kreisrunden gemusterten Baumwollstoff vor dem Lautsprecher oft gehört habe, der in unserer Familie die NS-Zeit zunächst überdauert hatte - meist in Verbindung mit den Durchsagen des DRK-Personen-Suchdienstes - ich denke mal so Anfang der 50er Jahre ...: "Gesucht wird ... - zuletzt wohnhaft ..." usw. ... - und vor der Spätnachmittags-/Frühabend-Musik-Livesendung: "Und jetzt ist Feierabend" ... vom NWDR ... - zumeist aus der Kantine irgendeines Großbetriebes übertragen...

Und eine Tante weinte bei dem Lied regelmäßig herzzerreißend, weil ihr Mann im Russlandkrieg verschollen war ... - und mich machte das als Kind sehr betroffen ...
Und dieses Lied hat der gestern verstorbene Günter Grass in seinem Erzählband "Mein Jahrhundert" wohl nun auch literarisch einfach unsterblich gemacht ... - ich habe diese Passage bisher noch nicht gelesen ...
Also - ganz emotionsfrei betrachtet - ist das wirklich eine sentimentale Schnulze, die aber die Gemütsverfassung der unmittelbaren Nachkriegszeit mit ihren Behelfen in Notunterkünften, mit ihrer Trauer, mit ihrer Sehnsucht nach Frieden und besserem Leben passgenau traf ... - Ich musste im Anschluss an diese Arie für weitere Groschen dann noch "Wenn Abends die Heide träumt" von Willy Schneider und "Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand" von Bruce Low vorsingen mit meiner damaligen reinen Mezzosopran-Stimme - und habe mir so mein Taschengeld aufgebessert ... Bei Verwandtschaftsgeburtstagen hatte ich meist nach dem Kaffeetrinken und vor dem Kartoffelsalat mit Würstchen immer meinen diesbezüglichen Auftritt - nach 2-3 Glas Bier und Wein der feiernden Erwachsenen und 1-2 Steinhägern - bis ich dann im Laufe meines Heranwachsens allmählich in den Stimmbruch kam ... - und auch andere Hits gewünscht wurden ... - und ich konnte doch kein Englisch ...





Atom-Reaktoren sterben lange: ein Blick in die Hölle ...

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Und da scharrt also die internationale Atom-Lobby mit den Hufen - und singt inbrünstig:

(sie setzt für das Original-Textwort "Holzmichl" oder "Michl" jeweils "Reaktoa" ein ...)

'n Reaktoa gieht 's net gut, 'n Reaktoa gieht 's net gut,
'n Reaktoa gieht 's net gut, seine Nos die is ganz rut.
Das Hacken fällt ihm schwer, das Hacken fällt ihm schwer,
das Hacken fällt ihm schwer und der Husten plagt ihn sehr.
Weil 's 'n Reaktoa doch so schlecht grad geht,
singen alle jetzt ganz leise dieses Lied:
Lebt denn der alte Reaktoa noch, Reaktoa noch, Reaktoa noch?
Lebt denn der alte Reaktoa noch, Reaktoa noch?
Ja, er lebt noch, er lebt noch, er lebt noch.
Ja, er lebt noch, er lebt noch, stirbt nicht.

Dr Reaktoa der is krank, dr Reaktoa der is krank,
dr Reaktoa der is krank, uns wird aa schu Angst und Bang.
Was solln wir denn nur tun, was solln wir denn nur tun,
was solln wir denn nur tun, ja, er muss sich jetzt ausruhn.
Weil 's 'n Reaktoa doch so schlecht grad geht,
summen wir alle gemeinsam unser Lied.
Mmh …

Dr Reaktoa is halb tot, dr Reaktoa is halb tot,
dr Reaktoa is halb tot, wir habn unnre liebe Not.
Er liegt nu of dr Diel, er liegt nu of dr Diel,
er liegt nu of dr Diel un er sogt aa net mehr viel.
Weil 's mit 'n Reaktoa nun zu Ende geht,
schweigen wir alle gemeinsam unser Lied.
… ... ...

Kommt mit, wir gehn an 's Grab ihn mal besuchen.
Schaut alle her, ein Wunder ist geschehn.
Dr Reaktoa ist zum Glück doch nicht gstoaben,
drum singen wir das Lied so lang es geht.

Lebt denn der alte …



Zum ersten Mal hat ein Roboter das verunglückte Atomkraftwerk Fukushima von innen gefilmt. Die Aufnahmen zeigen eine gespenstische Welt aus Trümmern und Staub.

Ja - so lustig wie das umgedichtete Lied vom "Holzmichl"-/bzw. hier nun "Reaktoa"-Leben daherkommt - ist es wahrlich nicht:

Ein Blick in die Hölle  - das bringt selbst den ausgeklügelsten Video-Roboter um ... Die Tepco-Techniker schickten ihn in die total radioaktiv verseuchte Ruine des havarierten Atomreaktors von Fukushima.
Er leuchtete durch die wabernden Staubwolkenund übertrug brav ein paar makabre Trümmerbilder - die mich irgendwie an eine Fahrt durch ein verrottendes Skelett  erinnern. Allerdings blieb der Roboter nach wenigen Stunden und einem Drittel der geplanten Mission stecken. Tepco gab das ferngesteuerte Gerät auf. Einige Daten konnte der Roboter aber erfassen: Die von dem Roboter gemessene Strahlendosis im Reaktor 1 erreicht demnach bis zu 9,7 Sievert pro Stunde. Ein Mensch würde bei der Strahlung innerhalb einer Stunde sterben. Die Temperatur im Reaktor lag den Angaben zufolge zwischen 17,8 und 20,2 Grad Celsius.

Auch vier Jahre nach der Katastrophe weiß niemand, wo sich der in den Reaktoren 1, 2 und 3 geschmolzene Brennstoff genau befindet. Computer-Simulationen und aktuelle Strahlenuntersuchungen deuten darauf hin, dass fast alle Brennstäbe im Reaktor 1 das Kerngehäuse durchbrochen haben und auf den Boden der darunter befindlichen Kammer gefallen sind.

Aufgrund der Schäden am Reaktor laufen nach wie vor große Mengen radioaktives Wasser in den Pazifik. Vor wenigen Tagen berichteten Forscher, Spuren der Atomkatastrophe in Wasserproben aus dem Pazifik vor Kanada gefunden zu haben.

Währenddessen versucht die Atomlobby in Japan, seine Reaktoren wieder hochfahren zu lassen, nachdem man sie aufgrund der Katastrophe vor 4 Jahren auf Weisung hin abschaltete. Zum Glück hat dieser Tage ein Gericht das geplante Wiederanfahren der Atomreaktoren unterbunden. In einer einstweiligen Verfügung entschied das Bezirksgericht der Provinz Fukui, dass der Atombetreiber Kansai Electric Power zwei zu Sicherheitsüberprüfungen abgeschaltete Reaktoren im Atomkraftwerk Takahama vorerst nicht hochfahren darf.

Dieses Gerichtsurteil ist ein Dämpfer für die Regierung, die schnell wieder die ersten Meiler im Lande in Betrieb gehen lassen will. In Folge der Atomkatastrophe in Fukushima vor vier Jahren sind derzeit weiterhin alle 48 Reaktoren in Japan abgeschaltet. Die beiden Reaktoren in Takahama hatten erst im Februar die neuen, verschärften Sicherheitsauflagen erfüllt.


Mit Textbausteinen aus: SPIEGEL.de

NS-Liedgut im Schulunterricht: Horst-Wessel-Lied und/oder Brechts "Kälbermarsch" = Ein faschistisches Schulexperiment ...

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aufgeschreckt



Hier singt Bert Brecht seinen "Kälbermarsch" - eine Persiflage auf das Horst-Wessel-Lied ...

Lehrerin ließ Schüler Horst-Wessel-Lied singen

Pädagogin ließ Klasse verbotenes Horst-Wessel-Lied singen und marschieren 

Emmy-Noether-Gymnasium ist mit Titel »Schule ohne Rassismus« ausgezeichnet


Stillgestanden zum faschistischen Experiment! Im Film "Die Welle" nach der gleichnamigen US-Buchvorlage aus dem Jahr 2008 lässt ein Lehrer (gespielt von Jürgen Vogel) seine Klasse ein totalitäres System aufbauen, bis der Versuch schließlich außer Kontrolle gerät. Warum die Lehrerin an der Berliner Schule ihre Klasse antreten ließen, ist allerdings noch nicht geklärt. - Foto: Constantin Filmverleih | nd




Eine Musiklehrerin der 11. Oberschule in Köpenick ließ Schüler das verbotene faschistische »Horst-Wessel-Lied« singen und dazu marschieren. Der Vorfall ereignete sich bereits Mitte März. Das Gymnasium im Allende-Viertel, das seit 2006 den Ehrentitel der jüdischen Emigrantin »Emmy Noether« trägt, die als Wissenschaftlerin in den 1930er Jahren aus Deutschland von den Nazis vertrieben wurde, ist Mitglied des Verbandes »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«. Pate der Schule ist unter anderen der Fußballverein »1 FC. Union Berlin«.

Berlins Polizeisprecher Stefan Redlich bestätigte am Dienstag gegenüber »neues deutschland« Ermittlungen zu diesem Vorfall. »Eine Ermittlerin der Polizei hat die Musiklehrerin vernommen«, sagte Redlich. Die Pädagogin soll sich auf den Rahmenlehrplan bezogen haben, der eine Auseinandersetzung mit dem nazistischen Liedgut vorsehen soll. Dort heißt es allerdings nur, dass die Schüler ein Verständnis für die Funktionalisierung von Musik im »Dienste politischer, religiöser und wirtschaftlicher Interessen« entwickeln sollen.

Die Schüler aus der 11. Klasse der Oberstufe konnte die Polizei dagegen bislang nicht zu dem Vorwurf vernehmen, weil die Schule sich weigerte, der Polizei eine Liste der Namen der Schüler zu übergeben, die das Lied mitsingen sollten. Da ein Teil der Schulklasse minderjährig ist, hätten die Beamten zunächst die Erziehungsberechtigten ermitteln müssen. Da sich die Schule laut Polizei jedoch weigerte, eine solche Liste herauszugeben, wollte die Polizei noch am Dienstag weitere Ermittlungsbehörden einschalten. »Wir haben den Vorgang deshalb am Dienstag an die Staatsanwaltschaft übergeben«, erklärte Redlich. Ausgelöst worden waren die Ermittlungen durch eine Anzeige wegen Volksverhetzung.

Das »Horst-Wessel-Lied« war zunächst ein Kampflied der faschistischen Sturmabteilung »SA«, während der nationalsozialistischen Diktatur wurde es zur inoffiziellen zweiten Nationalhymne. Die Alliierten ließen das Lied bereits 1945 verbieten. Nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuches ist das »Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen« auch heutzutage strafbar. Darauf zielte auch die laufende Anzeige gegen die Lehrerin ab.

Die Berliner Landeskoordination des Netzwerks »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« forderte am Dienstag in einer ersten Stellungnahme, dass die Vorwürfe unbedingt aufgeklärt werden müssen. »Eine Schule ist in der Pflicht, alles zu tun, sich aktiv damit zu befassen«, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Eberhard Seidel, dem »nd«. Das erwarte man von einer Schule, die den Titel »Schule ohne Rassismus« trage. In der sogenannten Selbstverpflichtung der »Schule ohne Rassismus« heißt es: »Wenn an meiner Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden, wende ich mich dagegen und setze mich dafür ein, dass wir in einer offenen Auseinandersetzung mit diesem Problem gemeinsam Wege finden, uns zukünftig zu achten.«

Auf mehrfache Nachfrage wollte sich die Schulleitung des Emmy-Noether-Gymnasiums trotz der Selbstverpflichtung am Dienstag nicht öfentlich zu dem Vorfall äußern. Eine Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) erklärte: »Wir werden das schulaufsichtlich prüfen, in welchem Kontext das durchgenommen wurde.« Möglicherweise ging es der Pädagogin darum, bei der Besprechung des »Kälbermarsches« von Bertold Brecht auch das »Horst-Wessel-Lied« zu behandeln. »Der Kälbermarsch ist ohne das Horst-Wessel-Lied nicht zu verstehen«, so die Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung.

Quelle neues deutschland

WORLD ART DAY: 15.04.2015 -

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Der World Art Day ist ein internationales Fest der schönen Künste, der von der International Association of Art (IAA) 2012 begründet wurde, um das Bewusstsein schöpferischer Tätigkeit weltweit zu fördern.

Das Datum wurde zu Ehren des Geburtstages von Leonardo da Vinci festgelegt. Da Vinci verkörpere ein Symbol des Weltfriedens, der Meinungsfreiheit, der Toleranz, der Brüderlichkeit und der Multikulturalität sowie der Kunst allgemein ...





Zum World Art Day 2015 veröffentlicht S!NEDi zwei Arbeiten:


S!NEDi: WAD 15 - a



S!NEDi: WAD 15 - b

Varoufakis: ... und tschüß - grübel - grübel - grübel ...

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Näheres siehe hier und hier

... und hier noch ein Text - der sich plötzlich dazu in meinem Kopf einnistete: Apostelgeschichte 8,30-35 - hier ähnlich der Übersetzung in der BIBEL Hoffnung für Alle:

Philippus lief hin und hörte, dass der Mann laut aus dem Buch Jesaja las. Er fragte den Äthiopier: »Verstehst du eigentlich, was du da liest?« »Nein«, erwiderte der Mann, »wie soll ich das denn verstehen, wenn es mir niemand erklärt!« Er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.

Gerade hatte er die Sätze gelesen: »Wie ein Schaf, das geschlachtet werden soll, hat man ihn abgeführt. Und wie ein Lamm, das sich nicht wehrt, wenn es geschoren wird, hat er alles widerspruchslos ertragen. Er wurde gedemütigt, nicht einmal ein gerechtes Urteil war er seinen Peinigern wert. Niemand glaubte, dass er noch eine Zukunft haben würde. Denn man hat sein Leben auf dieser Erde vernichtet.« Der Äthiopier fragte Philippus: »Von wem spricht hier der Prophet? Von sich selbst oder von einem anderen?« Da begann Philippus, ihm die rettende Botschaft von Jesus anhand dieses Prophetenwortes zu erklären...


Katar 2022: Fußballdienst-Verweigerung aus Gewissensgründen (FDV- ein FDVauler)

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Winter-WM 2022 in Katar

Hier: Die Alternative zum Spielplan des Wahnsinns


Eine Fußball-WM kurz vor Weihnachten, mitten im laufenden Saisonbetrieb: Das erwartet Spieler und Klubs 2022. Das Turnier in Katar könnte im Extremfall für 28 (i.W.: achtundzwanzig) englische Wochen sorgen. Ein Spielplan-Modell, das den völlig verkorksten und überdreht-kommerziellen Fifa-Wahnsinn zeigt.





Also - ich frage mich als alter "68er" schon lange - wann der erste Fußball-Nationalverband - und wenn es auch der DFB wäre - der Fifa für Katar endlich den absoluten Stinkefinger zeigt: Wir boykottieren - wir nehmen nicht teil - und tschüß - FIFA ...



Mein Gott - was seid ihr nur für Schlaffies - nicht Opa Blatter hat die Macht - sondern ihr - ganz allein ... - und wenn sich der Welt-Fußballverband dann spaltet: Macht nichts - Wir haben ja schon jetzt "Champions-League" neben "€uropa-League" - was dann immer durch einen Super-Cup als zusätzliche Einnahmequelle abgerundet und versüßt wird. 

Was ist so schwierig daran - wenn wie bei den zerstrittenen Boxverbänden - auch beim Fußball konkurrierende Verbände in den Wettbewerb treten würden: statt "World Cup FIFA" vielleicht  "Other Federation International Football" also ein : "OFIF World Cup" - im Sommer 2022  - z.B. in Italien - Österreich - und der Schweiz ... - oder so ähnlich ... - Und dann das Super-Cup-Spiel um den "eigentlichen" Weltmeister ... - Mensch - lasst Euch was einfallen ...

Und auch ihr Spieler: Ihr habt es in der Hand einfach zu erklären: In Katar starte ich nicht - Weihnachten 2022 schon gar nicht: WEHRT EUCH - Eure Freundinnen wollen euch sicherlich um Weihnachten 2022 (in nur noch ca. 7,5 Jahren) ausschließlich "zu Hause" haben: O du fröhliche ...

Down-Syndrom-Tag (21. März) - im Zuge der Inklusion sollte dieser "Besonderheits"-Tag bald fallen - aber noch wird er benötigt

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Jeder von uns hat irgendwo und irgendwie einen angeborenen, chronischen oder akuten Defekt - und wenn es nur die derzeitige Schniefnase ist - oder ein Pickel am linken Nasenflügel, Heuschnupfen, Rücken, Schulter, Kopfschmerz ...  - oder zu klein, zu dick, zu kurz, zu groß, rote/blonde Haare, Sommersprossen, falsche Augenfarbe, zu kleiner/großer Busen/Bauch, zu kurzer, dicker langer Penis ... - falsche Zähne, falsche Körperhaltung usw. ...

Es kommt immer darauf an, was die Gesellschaft, die Ärztekammer, die Krankenkassen oder der Lebensabschnittpartner gerade als "Defekt" identifizieren und beschreiben bzw. anerkennen oder akzeptieren - und womit man durch Kuren und Heilbehandlungen, Operationen, Gegenmittel, Therapien und/oder Prämien, am besten und leichtesten und einfachsten seine Knete verdienen kann ... 

So werden viele "Krankheiten" und Anomalien einfach mal "erfunden"- heute hüh - morgen hott - in dem man willkürlich irgendwelche Normen lukrativ für die Arzt- und Pharma-Industrie festsetzt ... - und dabei ist alles - gerade auch im Hinblick auf die antike Medizin-Forschung - auch einer gewissen "Mode" - einem Zeitgeist - unterworfen ...


Nun - BILD ist ja nicht immer mein bevorzugter Info-Geber - aber wenn es um gut und knapp gemachte Infos geht, die schnell verstanden werden können - ist der Stil von BILD wohl unschlagbar ...

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Für Kinder mit „Trisomie 21“ gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Davon profitiert auch diese Schülerin, die von einer Schulassistentin unterstützt wird ... - nach einem Foto von DPA





Und jeder hat von diesem heute so bezeichneten genetischen "Defekt" gehört: Down-Syndrom oder Trisomie 21. Er stört die geistige Entwicklung von Kindern, die anstatt der üblichen 23 Chromosomen-Paare in ihren Zellen ein zusätzliches Chromosom haben. Das macht Eltern Angst, aber ist diese berechtigt?

Irma ist jetzt ein Jahr alt. Als ihre Mutter Susanne Schulz wenige Tage nach der Geburt den Begriff „Down-Syndrom“ googelte, gab es wegen des bevorstehenden Welt-Down-Syndrom-Tages besonders viele aktuelle Einträge. Geholfen bei der Bewältigung der Diagnose hat ihr die Recherche nicht.

„Man kann sich auch totgoogeln“, sagt sie und hält ihre kleine dunkeläugige Tochter fest im Arm. Irma ist ein bisschen müde. Ihren Kopf halten kann sie noch nicht so gut, sich drehen auch nicht. Dass das kleine Mädchen das Chromosom 21 drei- statt zweimal besitzt und damit das Down-Syndrom hat, wussten ihre Eltern vor der Geburt nicht.

Neun von zehn betroffenen Frauen lassen abtreiben

Susanne Schulz gehörte nicht in die Risikogruppe der Spätgebärenden ab 35. Und auch nicht jede ältere Schwangere lässt ein sogenanntes Erst-Trimester-Screening oder eine Fruchtwasseruntersuchung vornehmen. Steht die Diagnose „Trisomie 21“ aber im Raum, lassen neun von zehn Frauen das Kind abtreiben.

„Es gibt unglaublich viel Angst vor Chromosomen-Anomalien“, sagt die Humangenetikerin Elisabeth Gödde. „Das Risiko wird völlig überschätzt.“ Nur bis zu vier Prozent aller Babys hätten überhaupt irgendeine Anomalie – und genetisch bedingt sei davon nur ein Bruchteil.

„Das Down-Syndrom ist der Prototyp für die Katastrophe“, sagt Gödde, Leitende Ärztin an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln. „Bei aller Aufgeklärtheit: Es ist eine völlig verkehrte Welt.“ Das Risiko, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen, stehe in keinem Verhältnis zu den diesbezüglichen Ängsten werdender Eltern.
Bis zu 50 000 Menschen mit Down-Syndrom leben derzeit in Deutschland.

Gute Möglichkeiten und viele Angebote

„Im Vergleich zu früher leben wir auf einer Insel der Glückseligkeit“, sagt Bernd Breidohr, der vor 15 Jahren den ersten Karlsruher Arbeitskreis Down-Syndrom gründete. Der 68-Jährige ist Vater eines inzwischen 41 Jahre alten Sohnes mit Trisomie 21. René kann lesen und schreiben, er arbeitet in einem Lebensmittelladen, hat eine Freundin.
Niemals hätte er seinen Sohn hergeben wollen, sagt Breidohr. Aber die Zeit nach der Geburt sei schwierig gewesen. „Wir hatten keinen Ansprechpartner, keine Hilfestellung, nichts.“ Heute sei das anders. „Wer sein Down-Kind fördern will, der findet viele Angebote.“

Die einjährige Irma etwa geht zur Logopädie, zur Physiotherapie und hat die Zusage für einen Inklusions-Kita-Platz.

Die immer ausgefeiltere pränatale Diagnostik sehen manche Experten mit Argwohn.
„Ohne es moralisch bewerten zu wollen: Es ist jedenfalls nicht im Sinne des Kindes. Leben will leben“, sagt der Kinderarzt Matthias Gelb, selbst Vater eines 25 Jahre alten Sohnes mit Down-Syndrom und Leiter der Sprechstunde Down-Syndrom am Olgahospital Stuttgart. Die Eltern stürzt das Warten auf ein Ergebnis oft in leidvolle Ungewissheit, nach einem Abbruch drohen lang währende Schuldgefühle.

Risiken bei Bluttests vor der Schwangerschaft

Ganz neue Risiken sehen Experten bei den seit einiger Zeit erhältlichen nicht-invasiven pränataldiagnostischen Bluttests (NIPT). Eine mütterliche Blutprobe kann damit auf bestimmte Erbgutfehler des Fötus untersucht werden.

Erlaubt ist die Suche nach den Trisomien 21, 18 und 13, Klinefelter- und Turner-Syndrom sowie Triple-X- und XYY-Syndrom – möglich wären aber auch weiter reichende Untersuchungen. Kritiker befürchten, dass damit immer mehr Menschen nach ganz speziellen Erbgut-Eigenheiten des Embryos suchen. Klare Regeln seien nötig, um z.B. eine Auswahl nach Kopfform oder Größe zu verhindern.

Eine Trisomie hat in Deutschland nach wie vor jedes 600. bis 700. Kind: Es gibt wegen der zunehmend genutzten Früherkennungsmethoden zwar mehr Abbrüche, aber auch immer mehr ältere Mütter mit höherem Risiko für eine Erbgutstörung des Embryos. Genaue Statistiken etwa zu den Befunden bei medizinisch indizierten Abtreibungen gebe es in Deutschland nicht, sagt Gödde.

Susanne Schulz will sich auch bei einer zweiten Schwangerschaft nicht testen lassen. Zwölf Monate Leben mit Irma und dem Down-Syndrom liegen hinter ihr. Eine schwere Herz-Operation hat die Kleine gut überstanden, ebenso einen Herzstillstand und die anschließende Reanimation.

Die 32-Jährige freut sich über ihr Kind und zeigt stolz ein kleines Handy-Video mit einer laut lachenden Irma auf dem Wickeltisch. „Einfach alles auf sich zukommen lassen“, sagt Schulz. Angst macht ihr vor allem ein Gedanke: „Dass Irma irgendwann mal ausgelacht wird.“




Dieses Video 
verbreitet sich anlässlich des heutigen Welt-Down-Syndrom-Tages (21. März) rasant durchs Netz.

Unter dem Hashtag #dearFutureMom wurde es in den vergangenen Tagen mehr als 1,6 Millionen Mal angeklickt. Die Botschaft des Videos: Ein Leben mit Down-Syndrom ist lebenswert und Frauen, die ein Kind mit diesem Gendefekt erwarten, brauchen keine Angst davor zu haben.

Das Video beginnt mit der Einblendung einiger Sätze, die aus der E-Mail einer schwangeren Frau an die italienische Down-Syndrom-Vereinigung „Coordown“ stammen. Sie schrieb: „Ich erwarte ein Kind. Es wurde entdeckt, dass es das Down-Syndrom hat. Ich habe Angst. Was für ein Leben wird mein Kind haben?“

Statt einer Rückantwort per Mail hat „Coordown“ ein Video erstellt, in dem Kinder und Jugendliche mit Trisomie 21 berichten, was alles möglich ist – trotz des Gendefektes.

Liebe zukünftige Mama, dein Kind kann glücklich sein, so wie wir

„Liebe zukünftige Mama, du musst keine Angst haben. Dein Kind wird eine Menge Dinge tun können. Es wird dich umarmen und lieben können, es wird laufen, sogar rennen und sprechen können. Es wird wie jedes andere Kind in die Schule gehen können, es kann schreiben lernen und dir einen Brief schreiben.
Irgendwann wird es weg sein – weil es reisen können wird. Es kann seinem Vater bei der Fahrrad-Reparatur helfen, arbeiten und sein eigenes Geld verdienen, eine eigene Wohnung haben, allein leben und Freunde einladen.
Manchmal wird es schwierig, sehr schwierig, sogar fast unmöglich, aber ist das nicht für jede Mutter so?

Liebe zukünftige Mama, dein Kind kann glücklich sein, so wie wir. Und auch du wirst glücklich sein.“


Bei Menschen mit Down-Syndrom ist das Chromosom 21 dreifach statt zweifach vorhanden. Charakteristisch dafür sind körperliche Auffälligkeiten und eine verminderte Intelligenz. Typische organische Probleme sind Herzfehler, Anfälligkeit für Infekte und Schwerhörigkeit.

Wissenschaftlich beschrieben hat die Besonderheiten von Menschen mit Trisomie 21 erstmals der englische Neurologe John Langdon-Down (1828-1896) im Jahr 1866. Nach Angaben des Arbeitskreises Down-Syndrom kommt auf 700 Geburten etwa ein Kind mit Down-Syndrom.

Ob die Wahrscheinlichkeit einer Trisomie 21 besteht, lässt sich während der Schwangerschaft durch eine Nackenfalten-Messung während des Ultraschalls, eine Blut- oder Fruchtwasseruntersuchung erkennen. Eine Abtreibung ist dann gesetzlich möglich.

Kritiker sehen in den Tests allerdings eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung. Sie verstoßen „gegen das in der Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen normierte Recht auf Leben und muss bundeseinheitlich verboten werden“, sagt Gerd Weimer, Behindertenbeauftragter von Baden-Württemberg.

nach Texten aus BILD.de und hier


Varoufakis Fake-Fake ist wie das Paradoxon des Epimenides: UNENTSCHEIDBAR | impuls für die woche - 172

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Der oder das "gefakte Fake" - das ist die Situation - erinnern Sie sich ? - als der ZDF-Neon-Royale Jan Böhmermann satirisch behauptete, den Stinkefinger von Yanis Varoufakis in das von Jauch gezeigte Video implementiert zu haben ... - damit entstand dann - auch in alter griechischer Tradition - so etwas wie ein Lügen-Paradoxon, das von nun an nicht mehr auflösbar ist: "Was war zuerst - Huhn oder Ei ..." - kein Finger oder doch nen Finger ... - gegen Deutschland oder gegen wen oder was - aktiv oder passiv (... "Die spinnen - die Römer ...") oder doch nicht ...

Und darum könnte Yanis Varoufakis als Grieche auch behaupten: Alle Griechen lügen ... - tja - und jetzt haben wir erneut diesen ganzen unentscheidbaren Salat im Kopf - unendliches Hin und Her ...


Ein Lügner-Paradox ist in der Philosophie bzw. Logik ein Paradoxon, das entsteht, wenn ein Satz seine eigene Falschheit (bzw. Unwahrheit) behauptet. Wenn der Satz wahr ist, so folgt durch seine Selbstreferenz, dass er falsch ist, und umgekehrt. - Wenn der Varoufakis - als Grieche - sagen würde: Alle Griechen lügen - dann lügt er (vielleicht) gerade auch - denn es gibt aber vielleicht auch Griechen, die nicht immerzu lügen ... - oder so ... - vielleicht lügen aber tatsächlich alle - nur er im Moment mal nicht ...(...dabei fällt mir gerade ein: Der Varoufakis hat auch den Australischen Pass ...) - also Schäuble - an dieser Aussage knobeln Sie in einer SUDOKU-Pause mal dran herum ... - Stinkefinger hin oder her ... - S!|caricatur nach einem AFP-Foto



„Wenn ich lügend sage, dass ich lüge, lüge ich oder sage ich Wahres?“
„Du sagst Wahres.“
„Wenn ich Wahres sage und sage, dass ich lüge, lüge ich.“
„Du lügst offenbar.“






Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται.
Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται, κακὰ θηρία, γαστέρες ἀργοί·
Krētes aei pseustai, kaka theria, gasteres argoi;
„Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche;“

Der Apostel Paulus zitiert mit diesem Vers in seinem Brief an Titus das Paradoxon des Epimenides, eine der ersten Formulierungen des Lügner-Paradoxons:

„Es hat einer von ihnen gesagt, ihr eigener Prophet.
"Die Kreter sind immer Lügner, böse Tiere und faule Bäuche"
Dies Zeugnis ist wahr.“ 

Paulus zitiert den Satz des Epimenides, der selbst ein Kreter war, als wahres Sprichwort. Aber in der Natur eines Paradoxons liegt es, dass es nicht auflösbar ist. Wenn Epimenides behauptet, alle Kreter seien Lügner, dann lügt er – da Kreter – entweder selber, oder er sagt die Wahrheit, und dann sind wieder alle Kreter Lügner.

Der Satz Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται (Die Kreter sind immer Lügner) wurde sprichwörtlich; er begegnet z. B. auch im Zeus-Hymnus des Kallimachos (v. 8), wo als Beweis angeführt ist, dass die Kreter sogar ein Grab des Zeus erfunden (wörtlich: „ausgeheckt“) hätten, obwohl dieser doch unsterblich sei.

Sechs Jahrhunderte später griff Paulus diesen Gedanken auf und mit dem Aufkommen des Christentums gerieten die logischen Methoden der griechischen Philosophie weitgehend in Vergessenheit. Der Paulus-Schüler Titus soll als Missionar auf Kreta gewirkt haben und war der Überlieferung nach der erste Bischof der kretischen Stadt Gortyn. Auf Kreta gab es eine starke jüdische Gemeinde, die neubekehrte Christen oft verwirrte. In diesem Zusammenhang zitiert Paulus das bekannte Paradoxon.
  • Ein Lügner-Paradox ist in der Philosophie bzw. Logik ein Paradoxon, das entsteht, wenn ein Satz seine eigene Falschheit (bzw. Unwahrheit) behauptet. Wenn der Satz wahr ist, so folgt durch seine Selbstreferenz, dass er falsch ist, und umgekehrt.

Paradoxon des Epimenides

Das Paradoxon des Epimenides ist die erste bekannte Vorform des Lügner-Paradoxons und lautet in der populären Version: „Epimenides der Kreter sagte: Alle Kreter sind Lügner.“

Der Hexameter aus einer nicht erhaltenen Dichtung wird seit Clemens von Alexandria (150–215 n. Chr.) dem Epimenides von Kreta (5., 6. oder 7. Jh. v. Chr.) zugeschrieben.

Das Kreter-Paradoxon wurde 1908 von Bertrand Russell an erster Stelle in die Reihe der mathematisch-logischen Paradoxien eingereiht und ist seither Gegenstand der modernen philosophischen und mathematischen Logik. Er brachte es in die oben zitierte populäre Kurzform.

Beim Epimenides-Ausspruch handelt sich nicht um eine Paradoxie im Sinn einer Antinomie, denn es lässt sich kein logischer Widerspruch ableiten. Es gibt vielmehr verschiedene konsistente Lösungen, je nachdem, wie man den Begriff „Lügner“ präzisiert:

Schwache Lesart: Ein Lügner ist jemand, der manchmal lügt. Hier ergibt sich keine Antinomie, gleichgültig ob die Aussage des Epimenides wahr oder falsch ist. Entweder ist die Aussage des Epidemides wahr (so Paulus in Tit 1,13), weil alle Kreter manchmal lügen, auch Epimenides, der in diesem Fall aber nicht gelogen hat, oder sie ist falsch, weil es andere Kreter gibt, die nie lügen.

Starke Lesart nach Russell: Lügner sagen nie etwas Wahres, sondern lügen immer. Auch hier ist keine Antinomie ableitbar. Denn angenommen, die Aussage des Epimenides ist wahr, so folgt, dass alle Kreter immer lügen, also auch Epimenides. Das widerspricht der Annahme, die damit als widerlegt gelten kann: Also ist die Aussage des Epimenides falsch und es gibt Kreter, die nicht immer lügen. Ob Epimenides zu diesen gehört oder zu den notorischen Lügnern, ist offen. Sicher ist nur, dass er in diesem Fall gelogen hat.

Der Epimenides-Ausspruch ergibt aber in der Verschärfung durch Bertrand Russell zu „Ein Mann sagt: Ich lüge gerade“ das echte Lügner-Paradoxon, da sich die Behauptung nur auf die momentane Äußerung bezieht.

Im Alten Testament findet sich im Buch der Psalmen 116,11 EU eine allgemeinere Form:
„Ich sprach in meiner Bestürzung: Alle Menschen sind Lügner!“

Quellen: hier und hier und hier

Angst fressen Seele auf - impuls für die Woche -175

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»Abba, Vater«, sagte er, »alles ist dir möglich. Lass diesen Kelch an mir vorübergehen! Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.«  
Markus 14,32-36



So angstvoll hatten die Jünger ihren Jesus - den Herrn - tatsächlich noch nie erlebt. Kennst du solche Momente, wo das, was dir Angst macht, unausweichlich scheint.

Wo du nicht weißt, wie du dir helfen kannst und trotzdem weitermachen musst. Die Stunde vor einer schwierigen Operation etwa kann so ein Moment sein:
'Warum kann ich jetzt nicht einfach nach Hause gehen?'
Abhauen - alles liegen und stehen lassen ...
In so einem Moment steckt auch dieser Jesus. Und drei seiner Jünger bittet er darum, ihm jetzt einfach nur nahe zu sein.

Die drei, die bei ihm sind, können ihm nicht die Lösung seines Problems bieten, das weiß er. Aber dass sie da waren, dass bedeutete schon Erleichterung für ihn. Jesus versteckt seine Angst nicht. Wir schämen uns oft, solche Gefühle zu haben; uns ist das peinlich. Aber solange die Angst unausgesprochen bleibt, bleibt sie stark. Wenn wir das benennen und es aussprechen, was wir befürchten, dann verliert die Angst ihren Allmachtsanspruch. Wenn jemand davon hört, der uns wirklich versteht, ist ein Teil von ihr schon besiegt. Jesus und Gott haben ihre Angst nicht versteckt. Darum versteck deine auch nicht!

Hier in Gesethsemane bittet er seinen Vater, dass das alles nicht sein muss, was da nun auf ihn zukommt. Vielleicht hat das in diesem Moment alles keinen Sinn mehr für ihn gemacht.

'Vertrau mir!': Das rief auf den Bahamas ein Vater seinem Sohn zu, der in einem brennenden Haus eingeschlossen war. Das zweistöckige Haus hatte Feuer gefangen und das Feuer breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Die Familie – die Eltern mit einigen Kindern – konnten ins Freie flüchten. Doch der jüngste Sohn war so von Angst gepackt, dass er wieder umdrehte und die Treppe hoch lief. Als der Sohn jetzt an einem der Fenster stand und nach seinem Vater rief, rief der Vater von unten: 'Spring, vertrau mir, ich fang dich auf, spring!' Der Junge schrie: 'Aber ich kann dich nicht sehen.''Ich weiß', rief der Vater, 'aber ich kann dich sehen.'

Gebet ist mehr als eine sprachliche Handlung. Mehr als Pfeifen im Walde. Es ist das innige Vertrauen zu Gott in Jesus - der Dialog im Vertrauen - im stillen Kämmerlein! Vielleicht konnte Jesus seinen Vater nicht mehr sehen. Aber er rief ihn an in seiner Not, und der Vater sah ihn und war mit und bei ihm und gab ihm den Mut, das Leben loszulassen, das ihm die menschliche Hybris der Pharisäer und der römischen Militärbesatzer und eine johlende und kreischende Volksmasse kurzerhand nehmen wollten ...

Angst und Mut liegen manchmal ganz dicht beieinander. Wie dicht beieinander, das bringt Karle Braker in einer schönen Formulierung zum Ausdruck: 'Mut ist Furcht, die ihr Gebet gesprochen hat.'

Jesus konnte danach seinen Weg – trotz seiner Angst - weitergehen: Jesus verlangt nicht, erst genau zu wissen, wie sein Weg weitergehen würde und ob alles gut gehen würde. Er wollte nur eines: drauf vertrauen, dass er in Gottes Hand ist. 'Dein Wille geschehe' - 'So wie du willst..."– da überlässt sich Jesus ganz dem Willen Gottes. 

Das bedeutet Kontrollverlust und das ist nur schwer zu akzeptieren. Denn unser Verstand ist ständig auf der Suche nach Lösungen - oft genug angstvoll suchend. Die Suche nach Lösungen steckt permanent in uns. Momente, in denen wir uns hilflos fühlen, machtlos, sind nur schwer zu ertragen. Da muss doch irgendwas möglich sein. Es gibt aber eine Alternative zu dieser oft verzweifelten Suche nach Lösungen:
Es ist der Mut, sich in Gottes Hände fallen zu lassen und darauf zu vertrauen, dass er uns auffangen wird. Auch wenn wir nicht wissen, wo wir landen. Es ist wie bei einem Zirkusartisten: Bevor er aufgefangen werden kann, muss er loslassen.

Margot Käßmann hat in der wohl schwärzesten Stunde ihres Lebens, nach der alkoholisierten Fahrt am Steuer ihres Autos, bei der sie von der Polizei geschasst wurde und sie postwendend ihr Amt als Bischöfin freiwillig zur Verfügung stellte gesagt: "Ich weiß aus vorangegangenen Krisen: Du kannst nie tiefer fallen als in Gottes Hand. Für diese Glaubensüberzeugung bin ich auch heute dankbar."

An welcher Stelle deines Lebens solltest du also loslassen können, damit Gott dich mit seinen starken Händen auffangen kann?

Wenn der Sohn Gottes seinen göttlichen Vater fragt: 'Warum hast du mich verlassen?' - so ist das zunächst einmal eine paradoxe und pure - ja schon "gottverlassene" Angst ... Und er hat diese Angst überwunden. Jesus zeigt uns einen Weg auf und dieser Weg heißt Vertrauen: 'Dein Wille
geschehe, weil du mich nicht fallen lassen wirst, auch wenn ich dich jetzt nicht sehe.'

Und weil Jesus mit Gott das Maximum der Angst kennt, weil er sie durchlitten hat, weil er sie überwunden hat und auferweckt wurde von den Toten, kann unsere Angst zumindest beschwichtigt werden und hoffnungsvoll den Schein eines Lichts am Ende des finsteren gottverlassenen Tunnels wahrnehmen ...

Am Abend dieses ersten Tages der Woche nach Ostern, als die Jünger aus Furcht vor den Juden
die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 



Die Jünger saßen eingeschlossen in ihrer Angst und sahen keine Zukunft mehr. Da tritt Jesus einfach in den Raum ihrer Angst hinein. Und in seiner Autorität spricht er ihnen zu, was sie so sehr brauchen: 'Friede sei mit euch!'

So geht es vielleicht auch dir: Dein Verstand sucht Lösungen, aber dein Herz braucht Ruhe! Jesus kommt in das Haus deiner Angst und reicht dir seine Hand, um dich ins Haus des Vertrauens zu führen, in das Vaterhaus Gottes.


Er bietet dir das an: Dich loszulassen in die Hände Gottes und die befreiende und beruhigende Wirkung seiner Worte zu erleben: Fürchte dich nicht!

Diese Predigt von  Pastor Karsten Matussek aus Braunschweig habe ich nach meinen Schwerpunkten modifiziert ...
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 Ich kann den Glauben an einen Sühneopfertod Jesu, der von Gottvater zur Versöhnung mit der Menschheit hier für Golgatha mit einer blutigen Kreuzigung geplant und durch Duldung mit durchgeführt und letztlich gutgeheißen wurde, nicht teilen.Jesu Worte: "Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst," zeigen nichts weiter als das unbedingte Vertrauen Jesu zu seinem Vater in einer fast als intim zu bezeichnenden Herzenszwiesprache - aber sie sind kein Hinweis auf einen eventuell von langer Hand eingefädelten "Heilsplan" Gottes, etwa den eigenen Sohn für die Sünden der Menschheit zur "Wiedergutmachung" am Kreuz zu opfern ...  
Das war dann doch wohl eher eine theologische Verirrung des Paulus von Tarsus und seinen Getreuen in den Urgemeinden, die dann in seinen Briefen und in den oft zeitlich nach ihm verfassten Passagen der Evangelien durch die entsprechenden theologisch-politisch vereinnahmten Redakteure in den Auseinandersetzungen untereinander zwischen Judenchristen, Heidenchristen und Gnostikern sowohl aus den ihnen vorliegenden Urkunden, Erzählungen und Überlieferungen schöpften, aber auch mit deutlich festgelegten theologischen Ambitionen in ihren Berichten mit einer Art eindeutig nuancierten "Kampfschrift"-Passagen und deutlich manipulierten Pamphleten agierten ... - die dann - ca. 300 - 400 Jahre später in der Kirche von Rom - auch wieder je nach jeweiligem theologisch-poltischem Gusto dogmatisiert wurden ... 
Der so skizzierte planende und Jesus-über-die-Klinge-springen-Lassende Gott ist wahrscheinlich das Hirngespinst einiger frustierter, dem Zölibat unterliegender kirchlicher Würdenträger - aber haben mit der Wesenhaftigkeit dieses tatsächlichen Gottes wenig gemein - der einzig und allein die Liebe ist - zu der ich vertrauensvoll in Beziehung stehen kann - im Leben und über den Tod hinaus ...
 

Hellena auf dem Grill: S!NEDi|graphic

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HELLENA AUF DEM GRILL | S!NEDi 2015


weichgekocht auf dem scheiterhaufen
heilige oder hexe
verbrannte erde
es riecht - es bruzzelt noch

sinedi

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