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ENDLOSSCHLEIFE - zum x-ten mal ...

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S!: endlosschleifen: nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal und nochmal ...



























  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am 5. November 2015.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am 28. Januar 2016.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2016.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2016.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2016.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2016.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2017.
  • "Kanzlerin Angela Merkel, SPD-Chef Sigmar Gabriel und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer haben sich auf eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik geeinigt." So begann eine Meldung bei SPIEGEL ONLINE am ........... 2017.
S!: endlosschleife mit schieflage



................

usw. - usf. - ... 

- und dann sind erst einmal bundestagswahlen - vielleicht ende september 2017 ... - wenn bis dahin keiner aus der kurve getragen wird ... S!


und auf vielfachen wunsch nochmal zur erinnerung:



bergpredigt-gesumse: impuls für die woche ...

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... Da es augenblicklich ohnehin schon genug Hohn und Hass in unserem Land gibt, hat die Unwort-Jury entschieden, es solle in der Rückschau auf das Jahr 2015 ein Hohn-und-Hass-Wort erster Güte an den Pranger kommen. Kenner der spitzmäuligen Sprachbelehrung wissen allerdings, dass der Gutmensch bereits genüsslich durch die Achtzigerjahre getrieben wurde; damals allerdings eher von genervten Altlinken, die das Apfelbäumchen-Bergpredigt-Gesumse von Neulinken wie Dorothee Sölle, Hoimar von Ditfurth und Franz Alt nicht mehr hören wollten. Wie so viele Spottworte war auch der Gutmensch zu Anfang ein origineller Neologismus, den man selbstgefälligen Moralisten um die Ohren fliegen lassen konnte. Heute, so sieht es offenbar die erzürnte Unwort Jury, wandelt sich das spöttische G-Wort zur Hassvokabel, mit der man jene menschenfreundliche Haltung diffamieren kann, die in der Flüchtlingsfrage der pegidagestützten Intoleranz gegenübersteht. ...
Süddeutsche Zeitung, Mittwoch, 13.01.2016, S.1: "Das Streiflicht"über "Der Gutmensch ist zum Unwort des Jahres gewählt worden ...." (Auszug)

S!: regenbogen


tja - da komme ich ja gar nicht umhin, dieses zitat aus der "sz" zwei wochen verspätet hier weiterzureichen ...
- und wieder fällt mir dazu der olle dröge aber superweise altbundespräsident gustav heinemann ein, mit seinem zitat im zusammenhang mit ausschreitungen gegen springer-einrichtungen nach dem anschlag auf rudi dutschke vom 14. april 1968:
"wer mit dem zeigefinger allgemeiner vorwürfe auf den oder die vermeintlichen anstifter oder drahtzieher zeigt, sollte daran denken, dass in der hand mit dem ausgestreckten zeigefinger zugleich drei andere finger auf ihn selbst zurückweisen." dieses zitat damals konnte sich auf den springer-konzern beziehen ... - ... ebenso wie auf die gewalttäter, die die auslieferungsfahrzeuge des springer-verlages damals in brand setzten...

und hier zu dieser sz-kolumne fällt mir dieser satz ein, weil ich mein starkes unbehagen spüre, wenn die sz hier so tut, als berichte sie eine allgemeine meinung von irgendwelchen imaginären "genervten altlinken", die "das apfelbäumchen-bergpredigt-gesumse von neulinken wie dorothee sölle, hoimar von ditfurth [man schlage mal die verbindung zu seiner tochter jutta ditfurth ...] und franz alt nicht mehr hören wollten"... - aber die tatsächliche zitaten-quelle zu diesen ungeheuerlichen abqualifizierungen dieser "bergpredigt"-ideen und personen werden nicht mitgeliefert und bleiben uns verborgen - was bei mir den eindruck erweckt, als habe die/der verfasser(in) der sz-kolumne hier nur seine/ihre eigene einstufung mal eben so weitergeben wollen:
"gesumse" - "bergpredigt-gesumse": desto länger ich mir diese begriffe anschaue, um so wütender werde ich - und ich habe in den letzten tagen ein paar mal irgendwo den satz gehört: "wer wütend ist, hat keine angst mehr" ... - 
es hört sich für mich so an, als trauere die/der sz"streiflicht"-autor/in nun da hinterher, dass dieser "originelle""gutmensch"-"neologismus" aus seiner zum klammheimlichen kichern und für das kabarett einsortierten manuskripten-schublade für eben dieses allgemeine"bergpredigt-gesumse" als "unwort" zum allgemeingut-gebrauch auch der k(n)ackbraunen scene mutiert wurde - an die "öffentlichkeit" gezerrt wurde ...


wie eh und je: schafherde in der wüste bei bethlehem ... - foto: meingruss.at


"bergpredigt-gesumse" - mir lässt dieser begriff keine ruhe:
ich habe es andernorts schon einige male erörtert, dass das bei jedem gottesdienst von den großen "christlichen" glaubensgemeinschaften allgemein vorgetragene "apostolische glaubenbekenntnis" das tatsächlich überlieferte leben jesu und seine ureigene glaubens- und lebensphilosophie gänzlich ausblendet und sträflich vernachlässigt - also das herzstück des christlichen glaubens überhaupt - das eigene persönliche bekenntnis des "ich glaube" ... - in dem es sich nur auf die geburt und den tod jesu und seinen interpretationen und folgen bezieht:
...denn nach "geboren von der jungfrau maria ..." kommt direkt: "gelitten unter pontius pilatus ...": kein wort - kein satz zur bergpredigt [... und deren ...-"gesumse" ... - weil eben schon im 5. jahrhundert - als dieses "apostolische" bekenntnis entstand [von den "aposteln" steht da nicht eine silbe drin ...] - die durch und durch vom paulinischen denken unterwanderten kirchen eben dieses jesus-"gesumse" auch nicht im bekenntnis des "glaubens" beten wollten ...] - keine zeile zur "reich-gottes-lehre mitten unter uns" - kein satz zur "goldenen regel" - matth. 7,12: „alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“ - kein wort zu markus 12,29ff: „ ... du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft - als zweites kommt hinzu: du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst - [ich wieder hole noch einmal unterstreichend: ..."wie dich selbst" ...].“
aber all dieses "gesumse" hat ja trotzdem zu einem nicht unerheblichen teil dazu beigetragen, dass wir heute von einem "christlichen abendland" faseln können und von unseren "werten":
  • die einen, um muslime daraus auszusperren und abzuwehren - 
  • die anderen, um mit einem solchen "apfelbäumchen-bergpredigt-gesumse" als sogenannte oder beschimpfte "gutmenschen" ihre hilfsbereitschaft für die "nächsten", für fremde und nachbarn aus dem globalen dorf zu untermauern - und [leider] auch rechtfertigen zu müssen ...
all diese selbstverständlichen werte werden plötzlich in frage gestellt - und kommen auf den prüfstand - auch bei den parteien mit dem "c" im namen. ich bin gespannt, wann mal irgendwer den tatsächlichen mut hat, dieses "c" in den parteinamen mit einer erweiterten "gebrauchsmusterschutz-klage" oder so etwas ähnliches erfolgreich anzufechten ... - zeit wäre es ...

amerikanischen delegierte des internationalen friedens-kongresses der frauen, der in den haag im jahre 1915 stattfand - Quelle: wikimedia-commons


also - die inzwischen auch schon wieder als "alt-linke" zu bezeichnenden menschen, die als jesu-
jünger(innen) der theologie und den gedanken einer dorothee sölle und den aktionen eines hoimar von ditfurth und eines franz alt noch immer folgen - und die für so etwas wie "frieden schaffen - ohne waffen" oder "liebe deinen nächsten - wie dich selbst" oder die neben den östlichen meditationstechniken an ein "reich gottes - jetzt!" und an ein neues zeitgemäßes reform-"update für den glauben" im hier & jetzt - [also nicht nur damals - vor 2000 jahren] ...glauben und eintreten, sind die schlechtesten nicht - und diese "gutmenschen" und "spinner" halten ewige allerwichtigste menschliche werte hoch ... - und eben nicht diese eintagsfliegen wie sie zur zeit überall umherschwirren ... - um sich hinterrücks beim geldzählen ins fäustchen zu lachen ...
wenn sie verstehen, was ich meine - und chuat choan -wird schon wieder - kein "gesumse" wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird ... - S! 

urkohle - S!NNTAGSMALER

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S!: ur-kohle - xxl=click here



ich könnte hierzu etwas schreiben
von vegetation und schwarzem gold
und goldenem staub
im portemonnaie - statt kohle
mein opa mein vater mein schwiegervater
sie schürften dieses gold
zum teil als migranten

ich werde diesem land
deshalb doch nicht meine seele verkaufen
da sei das zaumzeug vor
der kleinen schwarzen grubenpferde
die die abraum-loren ziehen mussten
da tief unter tage

die grubenpferde - so behauptet die mär
wären all erblindet
wegen der finsternis da unten 
unter tage

opa ist wieder hochgekommen
sonst wär ich ja nicht
mein vater auch - 
sonst wär ich ja nicht
und mein schwiegervater auch
sonst wäre sie ja nicht

wenn auch nicht spurlos ...
ach - ich könnte hier etwas schreiben ...
aber der staub verfliegt
und glitzert in der sonne
über tage ...

sinedi

Werden & Vergehen - Wisch & weg - Alles oder Nichts. Das Sandmandala und die Gestaltarbeit - noch ein impuls für die woche ...

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foto: pa/puchner|publik-forum



Werden & Vergehen - Wisch & weg - 
Alles oder Nichts


Sandbilder - sind Bilder aus farbigem Sand, die zumeist in symbolischen Handlungen, Gebeten oder Heilzeremonien Verwendung finden. Die Bekanntesten sind die der Tibeter. Im tibetischen Buddhismus werden detailreiche Sandmandalas geschaffen. Diese werden rituell wieder zerstört, um die Vergänglichkeit des Seins zu symbolisieren.

Buddhistische Mönche aus Tibet arbeiten oft Tage und Wochen daran, gefärbtenSand zu einem Mandala zu arrangieren, der komplexen geometrischen Repräsentation eines Kosmos – und es nach seiner Fertigstellung völlig zu zerstören. Das Wegwischen der in langwieriger Arbeit entstandenen Kunstwerke ist Teil des Prozesses selbst und gehört unbedingt dazu. Die Mönche schaffen diese Kunst als etwas Flüchtiges und Vergängliches, um den Vorrang des kreativen Prozesses im Hier & Jetzt gegenüber dem geschaffenen Produkt zu verdeutlichen: Denn künstlerische Aktivität hat wie das Spiel auch in ihrer reinen Form keinen anderen Zweck als sich selbst. Es geht nicht darum, Kunst herzustellen, sondern darum, voller Konzentration in jenem wunderbaren Zustand zu verweilen, in dem Kunst unvermeidlich entsteht - von Moment zu Moment ...

Sandmandala & "Gestalt" - nunc|hic - dem Jetzt & Hier auf den Grund gehen

Die Gestaltarbeit nach Laura & Fritz Perls & Paul Goodman spürt nach einem sensibilisierenden Gewahrsein-/"awareness"-Training - mit dem Fokus auf den Augenblick - auf das Jetzt & Hier (nunc|hic) - Wahrnehmungsbruchstücke auf, die manchmal vielleicht auch nur die Größe eines Sandkorns im ersten Moment haben - eine Empfindung - ein Erspüren - eine Be-Rührung - eine Gestimmtheit ... - der Sandkorn startet als erstes 3-D-Pixel - und dann gesellen sich Sandkorn zu Sandkorn und Farbe zu Farbe - und Form zu Form - und Muster zu Muster - wie die Vorläufer der Pixel: die Rasterpunkte beim alten Zeitungsfoto ... - die sich durch Hirnoperationen mit der Tendenz zur "sinnvollen" Vervollständigung - hin zu einer "Gestalt" - zu einem "Ganzen" ergänzen  - aus den vielen bunten Sandkörnern entsteht in mühevoller Kleinstarbeit das wohlgestaltete abgerundete Mandala in Teamarbeit: Die Einzelelemente (hier: Sandkörner) werden in der komplexen Wahrnehmung mit allen Sinnen und Empfindungen zu möglichst sinnvollen Ganzheiten, zu "Gestalten" (hier: Mandala) verbunden.

Wahrnehmung, soziales Leben und Eigenexistenz sind immer Ausdruck einer komplexen Sinngebung. Das „Ganze“ ist immer mehr bzw. anders als die Summe seiner Einzelelemente: das alte Zeitungsfoto bildete ein Ab-bild einer bestimmten Außenszene für den Betrachter - und war so ein "sinnvolles" Mehr als ein Haufen von bestimmten schwarzen und weißen aneinandergereihten Punkten ... Und genau diese Erkenntnis wird durch die Mönche aus Tibet beim "gestalten" eines Sandmandalas auch symbolisch so deutlich vorgeführt: Aus diesen vielen Millionen bunten Sandkörnern entsteht eine komplexe, in sich abgerundete und "geschlossene""Gestalt": das Mandala, das nach seiner "Zusammenstellung" dann wieder zerstört wird, die in sich selbst abgeschlossene Gestalt tritt zurück und vergeht im Grund - um einer neuen Wahrnehmung Raum zu geben - usw. - nochmal und nochmal und nochmal ...

werden ... - foto: dpa|hamburger abendblatt
Der Ton macht die Musik 

Also etwa so, wie das Bewusstsein aus einem Ton, den es hört, eine Melodie formt - die als "Ohrwurm" nach einem "Thema", nach einem abschließenden Crescendo etwa, nach einem eingängigen Akkord strebt - und danach wieder vergeht, weil eine andere Melodie den Platz als "Ohrwurm" eingenommen hat ...»Auch auf der emotionalen Ebene hat der Mensch die Tendenz, Dinge zu vervollständigen«, so meint der Gestaltbegriff - und so modelliert sich ein Sandmandala - immer wieder anders, immer wieder neu, mit immer neuen Ideen und Intentionen und Dynamiken ...

In gestalttheoretischer Sprache ausgedrückt, taucht mit einem entstehenden Bedürfnis eine zunächst noch offene Gestalt aus dem (Hinter-)Grund auf und wird im Vordergrund zur Figur, und zwar solange, wie sie nicht geschlossen ist. Die abgeschlossene Gestalt - hier also: das vervollständigte Sandmandala - kann dann zurück in den Grund eintauchen - als bunter Sand nach der Fertigstellung des Mandalas in einen Fluss oder ins Meer gestreut werden, aus dem die Millionen oder gar Milliarden Sandkörner ursprünglich angespült wurden - und einer neuen Wahrnehmung einem neuen sich daraus entwickelnden Bedürfnis - einem neuen Mandala - in einer neuen werdenden Gestalt Platz machen.

Symbolik für Leben & Tod

Dies versteht die Gestalttherapie als Fähigkeit des Organismus zur Selbstregulierung - und ich empfinde das ganze als"handfeste" Symbolik auch für Leben und Tod - für Werden und Vergehen (Stichwort: Seebestattungen ...): das neue Leben, der neue Mensch entwickelt sich embryonal: aus Spermium und Eizelle formt sich nach und nach die "Gestalt" - die Person - die nach einem oft langen gelebten Leben wieder vergeht - zurück "auf den ewigen Grund" (Winnetou sagte: "in die ewigen Jagdgründe" ...), aus dem sie einst herausgetreten ist - um einer neuen Gestalt Platz zu machen ... Nur der Geist (= das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile - die Bibel ist mehr als ein Haufen Papier im Ledereinband mit Goldschnitt und gedruckten Lettern auf dünnem Bibelpapier - z.B.) bleibt und potenziert sich und wächst mit jedem gelebten Leben in genau diesen hinzutretenden Nuancen ...: also der ganze Kosmos in all seiner immer wieder sich selbst erneuernden Lebensenergie und seinem Zugewinn an Geistesdynamiken - als ein "Riesen-Sandmandala" im ständigen Werden & Vergehen ... Denn kein Sandkorn wird tatsächlich vergehen ("nichts geht verloren - nichts kommt hinzu" ...), sondern bildet irgendwann einmal wieder neue und andere abgeschlossene Sandmandala-Gestalten - aber ganz anders als zuvor - in einem anderen Muster - einer anderen Farbe - einem anderen Sosein ...

- Ist dieser sichtbar gemachte Kreislauf-Prozess nicht einfach nur - wunderbar ... ???

Figuren, die nach Abschluss drängen

Aus einem permanenten »Wahrnehmungsstrom« kristallisieren sich Figuren heraus, die abgeschlossen werden wollen. Erinnerungen an Ereignisse zum Beispiel, die unaufgelöst geblieben sind und die aktuelle Beziehungsgestaltung stören (z.B. ein verdrängtes "Familiengeheimnis"). Im gegenwärtigen Augenblick der Therapie können sie sich in einer Geste zeigen oder einer Handlung: Wer sich nicht traut, während der Sitzung seine Jacke auszuziehen, hat womöglich auch in Paarbeziehungen die Tendenz, aus lauter Rücksichtnahme die eigenen Bedürfnisse zu ignorieren. »Der Schlüssel zu Veränderungen liegt immer in uns selber«, sagt die Gestalttherapie - "wir sind die einzigen Experten für unsere Leiden" ...

... & vergehen - foto: gero helm / waz fotopool
Angeregt durch diese Beiträge wurden sie zu meiner Lektüre für diesen Artikel: Psychotherapie Aktuell - Wie das innere Erleben heilt - von Anita Rüffer | publik-forum 02/2016 - und: "Wisch und Weg" - Im Bilde - Bild und Text zur Entstehung eines Sandmandalas | ebenfalls: publik-forum 02/2016 - sowie WIKIPEDIA - Gestalttherapie ...

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P.S. ich will mit diesem beitrag hier nicht dem augenblicklichen trend folgen, angesichts der flüchtlingskrisen einfach in neue "innerlichkeit" abzutauchen - einfach zu "flüchten" vor der flucht und abzuhauen - und zu "soften"- wie das vielleicht zeitschriften wie "flow" permanent tun u.a. - die aber erstaunlich hohe auflagen mit diesem augen-zu-und-durch und eiapopeia-was-raschelt-im-stroh erzielen ... 

nee - ich will nur fingerzeige geben, wie man sich auch "wappnen" kann - ganz ohne gaspistole und pfefferspray - um den "nächsten" auch tatsächlich wahrzunehmen und vielleicht in einen guten kontakt zu kommen - und zu lernen - und "wenn das nicht gelingt kann man auch nichts machen" (sagt fritze perls in seinem "gestaltgebet") - dann gelingt es vielleicht beim nächsten "nächsten" ... ja - und wie man die eigenen re-aktionen auf diesen verheerenden zeitgeist augenblicklich in die eigene wahrnehmung bekommt - nicht verdrängen und abstoßen - sondern aushalten - und mitgehen - und dem nächsten sagen, was sache ist - auch dem pegida und afd-blubberer - die haben doch auch nur schiss... S!

 

Gestaltgebet: Fritz Perls

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figur|grund: pokal oder zwei gesichter

Du bist Du - 
und ich bin ich ...

Gestalt"gebet" nach Fritz Perls


Ich tu, was ich tu,

dafür bin alleine Ich verantwortlich.

Und Du tust, was Du tust,

wofür nur Du verantwortlich bist.


s!art: Fritz



Ich bin nicht auf dieser Welt,
um nach deinen Erwartungen zu leben.

Ich kann und darf Erwartungen von dir erfüllen,

muss es aber nicht - wie entlastend.

Und Du bist nicht auf dieser Welt,

um nach meinen Erwartungen zu leben.

Wie schön, dass du viele meiner Erwartungen

ohne Belastung und Druck erfüllst.


Du bist Du und Ich bin Ich.


Ich achte deine Grenzen, du achtest meine Grenzen.

Ich achte Dich, Du achtest mich.

Und manchmal verschmelzen wir - in Liebe.

Aus Ich und Du wird dann ein Wir.


Wir achten uns. Ich achte mich, 
Du achtest dich.

Und wenn wir uns zufällig finden - 
wunderbar.


Manchmal erleben wir Situationen,

in denen wir uns nahe sind.

Wenn nicht, kann man nichts machen.

Begegnungen wollen wir nicht 
erzwingen.

Für sie bleiben wir offen.


Schön, dass es Dich gibt, dass es mich gibt,

dass es uns gibt.



Fritz Perls

Jakob Augstein: Trump & Petry ...

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inspiration - na ja - eigentlich ist dieses wort viel zu groß - für die folgenden zeilen:

also - mir persönlich fällt zu typen wie trump und petry nichts ein ... - deshalb übernehme ich gern die "im zweifel links"-kolumne von jakob augstein in spiegel.de ...

ich habe ein arbeitsleben lang bei geistig behinderten und auch schwerstmehrfachbehinderten menschen gearbeitet und fast 3 jahre in einer langzeit-psychiatrie - ich kam mit den dort angetroffenen menschen eigentlich immer gut aus und konnte sie mögen und schätzen bei all ihren macken - und mir fiel auch immer etwas ein, zugang zu gewinnen [!] - jawohl "gewinnen", denn es waren auch wirklich interessante typen, die noch heute - oft 30 jahre später, meinen namen hinter mir her rufen wenn wir zufällig aufeinander treffen, weil sie mich erkannt haben ...

bei trump|petry & co. muss ich da einfach passen: mir fällt dazu nichts ein - und ich will auch keinen zugang ... ja - bei solchen typen stecke ich im dilemma: beschäftige ich mich mit ihnen - werte ich sie quasi auf ... - auch wenn ich karikaturen von ihnen erstelle ... - eigentlich ist es zu viel meiner kreativen zeit, die ich ihnen dabei widme ... - aber wenn man sich nicht mit ihnen befasst, wertet man sie ja auch auf, weil sie quasi kampflos dann das terrain besetzen ... - und es genug doofe lemminge gibt, die ihnen hinterher trotten - ohne es zu merken: wie die motten, die ins tödliche licht fliegen: es muss der kick sein - diese lust, eigentlich etwas "unmögliches" zu tun ... - die meisten: einfach so - aus gag - aus spass an ne freud - mal sehen was "die da oben" wohl machen, wenn solch ne typen sie ablösen ... - ach was wird das eine gaudy ... - das ist besser als fußball-weltmeisterschaft - das ist dann fan-meile pur ...

ich hab neulich noch eine szene aus einem hitler-film gesehen: wo man herrn hindenburg mitteilt: "die industrie wünschen sich herrn hitler als reichskanzler" ... - wer weiß - wer da jetzt die fäden zieht, damit solche populisten-typen wieder groß werden können und einfluss gewinnen - aber man braucht auch immer eine tumbe masse - das "populus" (volk), die kopflos mitzieht ...: pegida und all diese adf-linge und all dieses k(n)ackbraune gesindel ...

"wie oft hatte man sie schon totgesagt - doch
hier im innern des landes, da leben sie noch ..."

jedes wort dafür ist zu eigentlich zu viel ... - und wenn in meinem beruflichen alltag damals jemals jemand von meinem behinderten klientel sanktioniert werden sollte, gab es das mittel, der "nichtbeachtung"(die gestalttherapie würde sagen: aus dem kontakt gehen ... - keinen kontakt aufnehmen - auch nicht indirekt ...)

okay - wenden wir uns spätestens ab morgen anderen wirklich wichtigen ereignissen zu:
ick kann ja nüscht soville fressen, wie ick kotzen möchte ...

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Trump und Petry: Nackte Kanonen
Eine Kolumne von Jakob Augstein (click)


Wer schon immer an der westlichen Kultur verzweifeln wollte, hat jetzt zwei gute Gründe: Frauke Petry und Donald Trump. Der 
Schlaf der Demokratie hat diese Ungeheuer geboren.


Wolf & Schafspelz: Frauke Petry: Der Kussmund täuscht - im Kopf hat sie die Kalaschnikow für den Grenzer ...


Wir erleben ein Wetterleuchten des Wahnsinns. Der Irrsinn beschleunigt sich. In Deutschland heißt die drittstärkste politische Kraft jetzt AfD. In den USA will Donald Trump Präsident werden. Dystopien drohen Wirklichkeit zu werden. Es herrschen goldene Zeiten für Pessimisten.
Wer schon immer an der westlichen Kultur verzweifeln wollte, hat jetzt wenigstens gute Gründe.

Hinterher soll keiner sagen - er habe es nicht gewusst ...
Lesen Sie hier weiter ... (click)

... und hier weitere Kolumnen "Im Zweifel links" von Jakob Augstein


Jakob Augstein, Jahrgang 1967, ist seit 2008 Verleger der Wochenzeitung "Der Freitag". Augstein hat vorher für die "Süddeutsche Zeitung" und die "Zeit" gearbeitet. "Der Freitag" steht für kritischen Journalismus aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Er experimentiert mit neuen Formen der Leserbeteiligung und der Verknüpfung von Netz und Print. Die Gestaltung des Layouts vom "Freitag" wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem durch den Art Directors Club, die Lead Awards, den European Newspaper Award und die Society for News Design.




Angst essen Seele auf ... - aktionen und karikaturen zum kleinen aylan (3)

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Die Wasserleiche des kleinen Aylan Kurdi (3) liegt Anfang September 2015 am türkischen Strand - Das Foto wurde zu einer Bildikone - Foto: Nilüfer Demir  - (C) DHA - REUTERS u.a.


Aylan Kurdi

(geb. 2012; gest. 2. September 2015 nahe Bodrum) war ein syrischer Flüchtlingsjunge kurdischer Abstammung. Er starb auf seiner Flucht während der Flüchtlingskrise in Europa. Die veröffentlichten Film- und Fotoaufnahmen seines Leichnams erregten weltweites Aufsehen.



Kunstaktion: Der chinesische Künstler legt sich in Lesbos an den Strand. Foto des ertrunkenen Jungen ging als Symbol für die Lage der Flüchtlinge um die Welt.


Ai Weiwei stellt Bild des toten Aylan nach


Neu Delhi (dpa). Der chinesische Künstler Ai Weiwei (58) hat das Foto des ertrunkenen syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi nachgestellt und die Szene vom September 2015 damit erneut in die sozialen Netzwerke gebracht. Zahlreiche Twitter-Nutzer nannten das Bild "überwältigend" und "tief bewegend", einige kritisierten es auch.


Auf der Flucht Richtung Griechenland war der dreijährige Aylan zusammen mit seinem fünfjährigen Bruder und seiner Mutter vor der türkischen Küste ertrunken. Das Foto des toten, an den Strand gespülten Jungen ging als Symbol der Flüchtlingskrise um die Welt. Ai Weiwei, der verschiedene Flüchtlingsprojekte unterstützt, legte sich nun auf der griechischen Seite am Strand von Lesbos selbst bäuchlings auf die Steine, und ließ sich dabei vom Fotografen Rohit Chawla ablichten. Das Bild, das für ein Interview des indischen Magazins India Today gemacht wurde, war am Wochenende auf der Kunstmesse "India Art Fair" in Neu Delhi zu sehen. "Künstler sollten eher menschlich als politisch sein," sagte Ai Weiwei. Erst vergangene Woche hatte Ai Weiwei aus Protest gegen die verschärfte Asylpolitik der dänischen Regierung eine Schau mit seinen Werken in Kopenhagen gestoppt. 


© 2016 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Dienstag 02. Februar 2016





tja - da hat sich der chinesische künstler ai weiwei an den strand von lesbos gelegt - in der pose des ertrunkenen flüchtlingsjungen aylan - und gemeint, "künstler sollten eher menschlich als politisch sein" - obwohl diese "menschliche geste", am strand zu liegen wie ein dreijähriger kleiner junge - ja in dieser pose und unter diesen umständen - auch schon wieder ein politikum erster güte darstellt ... -

und wenn ai weiwei aus protest gegen die verschärfte asylpolitik der dänischen regierung aktuell eine schau mit seinen werken in kopenhagen stoppt, so ist das eher politischer protest ... allerdings lassen sich politik und menschlichkeit ja auch nicht scharf voneinander trennen - wird doch die politik eigentlich "für das leben der menschen im miteinander" betrieben...

da passte nun die wasserleiche des kleinen aylan im september 2015 gar nicht so recht ins bild: während man in deutschland (damals noch mehrheitlich) von der "willkommenskultur" faselte, zeigte sich am beispiel des kleinen aylan die kehrseite der uropäischen flüchtlingspolitik - da man eine legale einreise zur asylsuche in uropa verweigert, müssen illegale wege mit schlepperbanden beschritten werden, um ans ersehnte ziel zu gelangen und um bombenhagel und terror zu entfliehen - dabei könnten in einem gesamturopäischen agreement relativ rasch und auch preiswert (normaler flug ca. 300 €uro - zahlung an schlepperbanden ca. 5.000 €uro ... einschließlich der desolaten "sicherheit" für die "fahrgäste") flugzeuge aus den krisengebieten der welt die flüchtlinge in die uropäischen oder amerikani$chen metropolen bringen, wo sie registriert werden und verteilt werden - wonach ihnen der sinn steht - so aber nimmt man mal eben ein paar wasserleichen als "kollerateralschäden" in kauf - und dieses unwort, das einst der außenminister joschka fischer für die zivilen opfer des balkankrieges prägte, benutzt nun der bundesinnenminister de maiziere in afghanistan ebenfalls: angesichts der prekären lage dort - in der de maiziere nun die "sicheren abschieberegionen" ausmachen will, um auch afghanistan zu einem "sicheren herkunftsland" schönzureden -  zur einschränkung der flüchtlingszahlen ...: "wollkommenskultur" war gestern - "kollateralschäden" sind heut ...

auch die karikatur bewegt sich ja am scheidepunkt zwischen politik und menschlichkeit und (galgen)humor - und manchmal auch mit tiefer fast depressiver traurigkeit und trauer verbunden ...

deshalb habe ich hier und heute mal eine auswahl der fülle von grafischen beispielen z.t. internationaler spitzenkünstler zusammengetragen, die sich mit dieser "bildikone" des aylan am strand von bodrum irgendwie beschäftigen, sei es im zorn, in der traurigkeit, in der überwindung, in der schuldzuweisung, in der resignation ...


click here






und manche arbeiten - das wirst du beim blättern schnell erkennen - sind quasi "von hinten durch die brust ins auge" bzw. ins herz getroffen: da muss man erst genauso zickzack denken wie der künstler, um die "pointe" zu verstehen - also vergleichbar mit der situation, wenn beim kabarett der "groschen" für den beifall nur allmählich "pfennigweise" tröpfelt ...

lasse dich von der vielfalt der arbeiten überraschen: von den anklagen, vom harten strich, vom zarten strich, von der grellen vollfarbe ebenso wie von den zarten halbton-aquarell-pastell-tönungen ...

für mich wenigstens ist das ganze eine sammlung unterschiedlichster reaktionen und wahrnehmungen ein und derselben tragödie um den kleinen aylan ... mir kommt es darauf an, diese unterschiedlichkeit zu verdeutlichen - und trotzdem die empörung über das geschehen in all den arbeiten auszumachen - und die fülle - und der umfang der blätterbroschüre von yumpu - soll auch bewusst aufrütteln ... - auch hierbei diesmal den spieß eben umdrehen - und dem bewusstsein eher "kollateralschäden" zufügen - als geruhsame "willkommenskultur" ...

- wenn sie verstehen - was ich meine 
- und trotzdem chuat choan 
- wird schon wieder ... - S!

garagenrosen - S!NED!art

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S!art: garagenrosen - 2013-2016

vom rosendorn direkt
ins aug gestochen
tränenreiche hybridanleihen
geschäft ist geschäft
und geld ist geld

was ist der erlös
was ist denn die erlösung gar

die ultimative endlösung
ist für alle gleich:

... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster

bessere zeiten damals - ist klar
wer hebt so lang schon
verflossene blüten auf
die längst verstaubt 
nach heu und knete und asche riechen

und der benzingestank wird das
seine dazu beigetragen haben -
und als sich dann das trockenlaub
hinterm fensterglas entzündete
fehlte im eimer der sand zum löschen

das gab der feuerversicherungsfritze
seinerzeit zu protokoll -
erde zu erde - asche zu asche
staub zu staub

die ultimative endlösung
ist für alle gleich:

... holt endlich die rosen aus dem garagenfenster


sinedi

erna 03-02-2016 | update - S!NED!art

Wissenschaft & Glauben | Evolutionsbiologie & Schöpfung

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aufgespürt



Glauben

Wo ist Gott?
Wenn es um den Sinn des Lebens geht, stehen sich Religion und Wissenschaft meist als Widersacher gegenüber. Völlig zu Unrecht, findet Martin Nowak, Professor für Evolutionsbiologie in Harvard. Ein Gespräch über sein Vertrauen in Gott und in die Naturgesetze

Interview: Andreas Lebert und Christian Schwägerl | ZEIT Wissen


Martin Nowak, Professor für Evolutionsbiologie in Harvard | S!art


Charles Darwin hat Theologie studiert und sollte auf Wunsch seines Vaters Geistlicher werden. Doch nach seiner epochalen Forschungsreise wuchsen Darwins Zweifel an der christlichen Lehre, er bezeichnete sich später als Agnostiker. Viele prominente Evolutionsbiologen unserer Zeit distanzieren sich viel deutlicher vom Glauben als Darwin. Nicht so Martin Nowak, einer der weltweit führenden Forscher auf diesem Gebiet. Wir treffen den Harvard-Professor in seinem Geburtsort Klosterneuburg bei Wien, wo er zu Besuch ist. Dort ist in den vergangenen Jahren das österreichische Institute of Science and Technology entstanden, ein Ort der Spitzenforschung, für den Nowak als Berater wirkt. Auf den Fluren laufen einem dort Ameisenforscher, Immunexperten, Robotiker und Physiker über den Weg. Nur in einem Raum geht es an diesem Nachmittag nicht um Spitzenforschung, sondern um ein Glaubensbekenntnis.

ZEIT Wissen: Herr Nowak, was macht Ihnen Angst?

Martin Nowak: Was mir Angst macht, ist, dass wir Menschen die Möglichkeit haben, Böses zu tun.

ZEIT Wissen: Lässt das Böse in der Welt Sie an Gott zweifeln?

Nowak: Augustinus zufolge ist die Natur Gottes, dass er das Gute auch aus dem Bösen erschaffen kann. Das Böse hat nicht die gleiche Existenz wie das Gute.

ZEIT Wissen: Sie sind Professor für Biologie und Mathematik an der Universität Harvard und leiten ein Programm für Evolutionsbiologie. Zugleich sind Sie gläubiger Katholik. Passt das zusammen?

Nowak: Sehr gut. Es gibt keinen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und christlicher Weltanschauung.

ZEIT Wissen: Das sehen oder sahen viele Ihrer sehr bekannten Kollegen in der Biologie anders, von denen einige große Namen behaupten, Wissenschaft und Glauben seien komplett inkompatibel.

Nowak: Aber die Argumente, die dabei vorgebracht werden, sind nicht wissenschaftlich, sondern subjektive Weltanschauungen. Sie liefern keinen Beweis, ob es Gott gibt oder nicht. Die Existenz Gottes kann man nicht wissenschaftlich prüfen. Jetzt zu sagen, ich interpretiere die wissenschaftlichen Beobachtungen, als ob sie zeigen würden, dass es Gott nicht gibt, das ist nicht wissenschaftlich. Das ist selbst eine Art von Religion. Eine Religion des Atheismus. Diese Haltung ist unter Biologen aus irgendeinem Grund häufiger verbreitet als unter Mathematikern und Physikern.

ZEIT Wissen: Waren Sie schon immer gläubig, oder ist das erst später gekommen?

Nowak: Bei mir hat es nie einen Bekehrungsmoment gegeben. Gott war für mich schon als kleines Kind anwesend. Vermutlich erwähnte meine Großmutter Gott. Gott war immer schon in mir, noch bevor ich in die katholische Privatschule in Wien ging. Die meisten Kinder haben dort beim Religionsunterricht nicht achtgegeben. Das hat mir leidgetan. Ich habe Glauben immer als etwas sehr Schönes, Tiefes und Wahres gesehen. Es war immer die Quelle einer allumfassenden Liebe, etwas sehr Aufbauendes und Tröstendes.

ZEIT Wissen: Und wie kam dann die Wissenschaft in Ihr Leben?

Nowak: Als Jugendlicher konnte ich mir den Beruf des Wissenschaftlers noch nicht vorstellen. Ich wollte Arzt werden. Einmal hat mir der Mathematiklehrer gesagt, Nowak, du bist ein Wissenschaftler, und ich wusste nicht, was er damit meint. In den letzten Ferien vor Beginn des Studiums habe ich ein Buch mit dem Titel Der achte Tag der Schöpfung gelesen. Es war eine Geschichte der Molekularbiologie. Das hat mich so fasziniert, dass ich von Medizin auf Biochemie umgesattelt habe. Über die Biochemie habe ich dann die Mathematik entdeckt.

ZEIT Wissen: Werden Sie häufig auf Ihren Glauben angesprochen?

Nowak: Ich habe Glauben und Wissenschaft lange Zeit getrennt gehalten und über meinen Glauben kaum gesprochen. Wenn doch, dann hörte ich Sätze wie: "Was, du glaubst an Gott?! Das hätte ich nie gedacht. Du bist doch vernünftig!"

ZEIT Wissen: Und heute?

Nowak: Halte ich Vorträge über Glauben und Wissenschaft und arbeite an einem Buch darüber. Über die Resonanz bin ich oft überrascht. Nach den Vorträgen kommen dann zum Beispiel Biologiestudenten fast mit Tränen in den Augen auf mich zu und sagen, sie wären schon knapp davor gewesen aufzugeben, weil diese Welt der Biologie, in der sie studieren, so säkular ist, dass sie das jetzt nicht mehr verkraften. Sie finden es schön, dass ein Wissenschaftler ihnen sagt, dass es Platz für die Religion gibt.

ZEIT Wissen: Lassen Sie auch andere Religionen gelten?

Nowak: Vor etwa 15 Jahren habe ich in Japan buddhistische Tempel besucht und mich gefragt: Wie soll ich dabei empfinden? Bin ich in einem Museum oder in einer Kirche? Wir sind von Tempel zu Tempel gelaufen, und ich konnte diese Frage nicht entscheiden. Bis wir zu einem ganz kleinen Tempel kamen, der gar nicht auf dem Programm stand. Da habe ich hineingeschaut, und die Buddha-Statue hat herausgeschaut, und in dem Moment habe ich mir gedacht: Das ist die Gegenwart Gottes.

ZEIT Wissen: Läuft man als gläubiger Wissenschaftler mit einer Art Stigma herum?

Nowak: Nein, das würde ich nicht sagen. Newton und Kepler haben an Gott geglaubt. In gewissem Sinne auch Einstein und Gödel. Die Harvard-Universität wurde 1636 ausschließlich dafür gegründet, Geistliche auszubilden. Das Symbol von Harvard, "Veritas", steht für göttliche Wahrheit. Aber heute muss man sich dafür rechtfertigen, wenn man einen ernsthaften Vortrag über Religion und Wissenschaft halten will.

immer & überall | Bildquelle: de.123rf.com





"Mathematik ist ein Zugang zu Gott"

ZEIT Wissen: Haben Sie ein Problem mit Attacken von aggressiven Atheisten, die die Wissenschaft für sich reklamieren?

Nowak: Ich muss und will diese Weltanschauung genauso respektieren, wie ich gläubige Christen, Muslime und Buddhisten respektiere. Die Wissenschaft gibt wichtige Resultate und Einsichten. Sie führt zu einem Verständnis dieser Welt und bringt uns technologischen und medizinischen Fortschritt.

ZEIT Wissen: Wie viel Glauben steckt in der Wissenschaft selbst?

Nowak: Vor Kurzem war ein berühmter Mathematiker in meinem Büro und kam auf Kurt Gödels Beweis zu sprechen, dass wir nie wissen werden, ob die Axiome der Mengenlehre konsistent sind oder nicht. Aber alle Mathematiker glauben, dass sie es sind. Das finde ich hochinteressant. Der Beweis ist schon da, dass man das nie wissen kann. Dennoch wird es geglaubt. Das ist sozusagen noch eine stärkere Art von Glauben als der eines religiösen Menschen. Ein religiöser Mensch kann sich immerhin noch vorstellen, irgendwann Jesus zu sehen.

ZEIT Wissen: Hat die Mathematik eine Bedeutung für Ihre Religiosität?

Nowak: Für mich ist die Mathematik durchaus ein Zugang zu Gott. Die Mathematiker beschäftigen sich mit etwas, was man die "endgültige Wirklichkeit" nennen könnte.

ZEIT Wissen: Was meinen Sie mit der endgültigen Wirklichkeit?

Nowak: Es ist die darunterliegende Gesetzmäßigkeit, die darunterliegende Wirklichkeitsform, die platonische Welt der Ideen. Es sind ewige Prinzipien, die in dieser Welt physisch umgesetzt werden. Die Gesetze selbst gibt es unabhängig von der materiellen Welt. Naturwissenschaftler versuchen zu verstehen, wie die Gesetze die materielle Welt betreffen, aber die Mathematik geht noch tiefer. Sie ist inspiriert von dieser Welt, aber sie kann im Prinzip auch über andere Welten nachdenken.

ZEIT Wissen: Ermöglicht Ihnen Mathematik also eine Nähe zu Gott?

Nowak: Für mich ist Mathematik ein sehr rationaler Zugang zu Gott. Ich empfinde auch den Katholizismus als rational und nicht emotional. Laut Thomas von Aquin ist Glaube eine Art Abkürzung zu Gott. Wenn man nur mit der Vernunft arbeitet und argumentiert, dauert es sehr lange, bis man alles versteht, sofern man nicht ein Thomas von Aquin ist. Deswegen gibt es den Glauben. Im Prinzip genügt aber die Vernunft. Mit Rationalität kann man jedes Argument gegen die christliche Lehre widerlegen. Man braucht niemanden zum Glauben zu zwingen. Das ist das Entscheidende. Und das finde ich faszinierend.

ZEIT Wissen: Tausende Naturwissenschaftler haben es anders erlebt: Wissenschaft als Befreiung von den Irrationalitäten des Glaubens!

Nowak: Aber diese Wissenschaftler werden nicht von einem Glauben kuriert, sondern von einem Aberglauben. Man hat ihnen sozusagen etwas Falsches erklärt, von dem sie sich loslösen wollen.

ZEIT Wissen: Worin irren sie sich denn?

Nowak: Zum Beispiel darin, dass Gott irgendein Wesen ist, das in diesem Universum existiert. Dass man, wenn man genau genug mit den Mitteln der Wissenschaft nachschaut, irgendwann Gott treffen müsste. Aber so ist es ja nicht. Schon der heilige Augustinus schrieb: "Ich ging zu den Bergen und fragte sie, seid ihr Gott. Und sie sagten mir, wir sind nicht Gott, aber er hat uns erschaffen. Er blickte zu den Wolken und fragte sie, seid ihr Gott, und sie haben gesagt, wir sind nicht Gott, aber er hat uns erschaffen." Wenn ich mit einem vernünftigen Atheisten spreche, stimme ich oft sehr schnell mit ihm überein, dass ich auch nicht an den Gott glaube, den er ablehnt.

ZEIT Wissen: Die Gegensätze von Glauben und Wissenschaft haben doch auch viel mit der Aufklärung zu tun, mit dem Versuch, den Menschen aus repressiven Abhängigkeiten zu befreien, sei es Aberglaube, übermächtige Institutionen oder eben Denkverbote durch Dogmen.

Nowak: Das stimmt, historisch betrachtet. Man kann sagen, die Menschen sind oft von organisierten Religionen unterdrückt worden. Die Religion wird dann als Machtmittel missbraucht. Das ist ein Fehlverhalten. Man muss unterscheiden zwischen der Suche nach der Wahrheit an sich und dem, was Menschen daraus machen.

ZEIT Wissen: Sie sind ausgerechnet der katholischen Kirche verbunden.

Nowak: Ich finde die katholische Kirche faszinierend. Sie ist die größte kulturelle Organisation der Welt. Sie hat im Laufe der Jahrhunderte viel Gutes geleistet. Sie versucht den Menschen zu helfen. Ununterbrochen. Das darf man nicht übersehen.

ZEIT Wissen: Sind Sie auch mit dem, was die Kirche zur Evolutionsbiologie sagt, einverstanden? Oder besteht da noch Nachholbedarf?

Nowak: Die Kirche hat kein Problem mit der Evolution. Es gibt nur manchmal Bedenken, wenn es heißt, dass in der Evolution alles nur "Zufall" sei.



ZEIT Wissen: Zufall statt Gott?

Nowak: Eben nicht! Man braucht sich vor dem Zufall überhaupt nicht zu fürchten, der Zufall ist ja nicht etwas, was über Gott steht. Zufall ist etwas, was von uns so empfunden wird. Auch die Gasmoleküle hier in diesem Raum bewegen sich zufällig. Aber dennoch entsteht ein konstanter Druck, eine konstante Temperatur ...

ZEIT Wissen: ... sie versammeln sich nicht plötzlich oben in der Ecke, und wir ersticken.

Nowak: Zufall bedeutet nicht, dass alles geht. Vielmehr ist Gott außerhalb der Zeit und bringt die Existenz von allem hervor, von dem, was wir als Zufall wahrnehmen, und von dem, was wir als zielgerichtet wahrnehmen. So stelle ich mir Schöpfung vor.

ZEIT Wissen: Hat es in Ihrem Leben auch Phasen der Abwendung vom Glauben gegeben?

Nowak: Nein. Gott ist immer anwesend. Der Glaube ist in einer schwierigen Situation ganz besonders stark da. Gott ist immer da, und Gott hilft ganz stark, wenn man traurig ist.

ZEIT Wissen: Haben Sie wirklich nie gezweifelt?

Nowak: Ich sehe absolut nicht die Möglichkeit, einen Widerspruch zu konstruieren. Im Dialog mit einer Theologieprofessorin, Sarah Coakley, bin ich in den vergangenen Jahren vieles durchgegangen und zu dem Ergebnis gekommen: Der katholische Standpunkt ist oft der vernünftigste.




"Ohne Gott gäbe es kein Universum, keine Biologie, keine Evolution"

ZEIT Wissen: Inklusive unbefleckter Empfängnis, leiblicher Aufnahme Mariens in den Himmel, der päpstlichen Unfehlbarkeit. Das soll rational sein?

Nowak: Alles, was Sie jetzt ansprechen, sind schöne Konzepte, über die man viel nachdenken kann. Bei der unbefleckten Empfängnis der Maria geht es um die Frage, ob Maria mit oder ohne Erbsünde auf die Welt kam. Das ist für mich theologische Ästhetik. Man will ein ganz reines Gefäß, um damit Jesus in die Welt zu bringen.

ZEIT Wissen: Aber ästhetisch heißt ja nicht rational. Ihnen als Biologen müssten sich doch die Nackenhaare aufstellen.

Nowak: Dieses Dogma ist nicht irrational. Es ist eine theologische Aussage. Was Erbsünde ist, dazu hat die Wissenschaft nichts zu sagen. Auch andere Dogmen sind definitionsartige theologische Formulierungen, keine wissenschaftlichen Aussagen.

ZEIT Wissen: Und die machen Ihnen auch überhaupt keine Probleme?

Nowak: Ich finde sie bemerkenswert. Was bedeutet es zum Beispiel, dass Jesus ganz Mensch und ganz Gott war? Wie kann man das verstehen? Welche Aussage ist das über den Menschen, und welche Aussage ist das über Gott?

ZEIT Wissen: Steckt Gott hinter dem Urknall?

Nowak: Da muss man jetzt auch wieder vorsichtig sein. Der Urknall muss nicht der Akt der Schöpfung sein. Genauso wie zum Beispiel das Entstehen eines neuen Sterns ein Phänomen ist, das Physiker mechanisch beschreiben, ist auch der Urknall möglicherweise ein physikalisches Phänomen.




ZEIT Wissen: Wo ist dann Gott?

Nowak: Gott ist immer anwesend, er ist die innerste Existenz in allem und mir näher als ich mir selbst. Es ist nicht so, dass Gott nur ganz am Anfang alles irgendwie gemacht hat. Er ist notwendig, um jeden Moment in Existenz zu halten. Auch diesen Moment gäbe es jetzt nicht ohne die erhaltende Kraft Gottes.

ZEIT Wissen: Von Ihnen als Evolutionsforscher klingt das besonders erstaunlich. Können Sie uns erklären, wie Sie speziell die Evolutionsbiologie mit dem Glauben an Gott in Verbindung bringen?

Nowak: Die Evolution beschreibt die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf diesem Planeten und vermutlich überall im Universum. Ohne Gott gäbe es kein Universum, keine Biologie, keine Evolution.

ZEIT Wissen: Es gibt keine Spannung zwischen der Idee von Kreation und Evolution?

Nowak: Gibt es eine Spannung zwischen Gravitation und Gott? Kein Gläubiger fühlt sich von Gravitation herausgefordert. Dadurch, dass wir eine mathematische Erklärung, Beschreibung von der Gravitation haben, nehmen wir ja nichts von Gott weg. Genauso die Evolution. Die Evolution ist eine mathematische Theorie, die beschreibt, wie sich das Leben entfaltet. Zunächst von Darwin wörtlich formuliert, aber in der Zwischenzeit eben sehr stark in die exakte Sprache der Mathematik umgewandelt, sodass man also exakte Aussagen über die Evolution heutzutage immer mathematisch treffen muss.

ZEIT Wissen: Aber es ging doch auch um ganz andere Fragen, ob die Natur sich ständig entwickelt oder statisch ist, ob sie ein Ziel hat oder der Zufall regiert, ob der Mensch über den anderen Lebewesen steht. Darwin ist darüber mindestens zum Agnostiker geworden!

Nowak: Das stimmt. Aber in den meisten Fragen geht es nicht um wissenschaftliche Alternativen, sondern um subjektive Wertvorstellungen. Ich bin sicher, dass etwa ein Thomas von Aquin begeistert gewesen wäre, wenn man ihm die Darwinsche Evolutionslehre erklärt hätte.

ZEIT Wissen: Während der Atheist Richard Dawkins Selbsterhaltung und Wettkampf im Zentrum der Evolution sieht, beschäftigen Sie sich mit Kooperation. Steckt dahinter bei Ihnen auch ein religiöses Motiv?

Nowak: Nein. Meine wissenschaftlichen Studien sind genau das: rein wissenschaftlich und sonst nichts. Die erste Aussage ist, es ist nicht nur reiner Wettbewerb. Es gibt nicht nur Mutation und Selektion, sondern etwas anderes, und das ist die Kooperation. Kooperation ist immer dann besonders wichtig, wenn die Evolution kreativ etwas ganz Neues entdeckt, wenn die Evolution über eine Grenze steigt oder einen ganz wichtigen Schritt macht, wie zum Beispiel die Entstehung der ersten Zelle, die Entstehung von eukaryotischen Stellen, die Entstehung von multizellulärem Organismus, von sozialen Insekten, der menschlichen Sprache.

ZEIT Wissen: Ist das Gute in der Natur bereits angelegt?

Nowak: Man muss nur hinsehen, um zu erkennen: Da ist nicht nur Wettbewerb, und das bedeutet viel für die Evolutionslehre. Wenn man anschließend daraus eine Weltansicht ableiten möchte, nachdem man die Wissenschaft durchgearbeitet hat, könnte man sagen, das freut mich, es wäre ja schade, wenn Gott vom Menschen Liebe und Selbstlosigkeit will, aber die Natur den Menschen nur mit Selbstsucht, Hass und Wettbewerb ausgestattet hätte. Und dann würde ich sagen, die Natur ist nicht nur egoistisch. Was Gott von uns will, ist auch ein Grundprinzip der Natur.

ZEIT Wissen: Kann uns dieser kooperative Aspekt der Evolutionsbiologie helfen, Menschheitsfragen wie den Klimawandel zu lösen?

Nowak: Ja, globale Kooperation und auch Kooperation mit zukünftigen Generationen sind jetzt Notwendigkeiten für die Erhaltung des intelligenten Lebens auf diesem Planeten.

ZEIT Wissen: Wenn wir Menschen uns auf der Erde ausrotten, weil wir nicht kooperativ genug sind, existiert die Menschheit dann im Jenseits weiter?

Nowak: Alles, was es jetzt gibt, gibt es in alle Ewigkeit. Man versteht Ewigkeit erst dann, wenn man versteht, dass der jetzige Moment und die Ewigkeit ein und dasselbe sind.

ZEIT Wissen: Wenn Sie schreiben, dass schon leblose Moleküle in der Lage sind, zu kooperieren, dann klingt das nach einer zielgerichteten Eigenschaft. Ist es nicht andersherum, die Eigenschaften waren einfach so vorhanden, und wir sind das Ergebnis?

Nowak: Hier muss man sich die Frage stellen: Was ist Wissenschaft? Die meisten Wissenschaftler würden sagen, das ist eine ganz objektive Auseinandersetzung mit der Natur und dem Studium der Natur, das ganz objektiv erfolgt, wo der Wissenschaftler durch Subjektivität so wenig wie möglich beeinträchtigt wird. Man kann aber mathematisch zeigen, dass das gar nicht möglich ist. Wissenschaft ist vielmehr der folgende Prozess: Der Wissenschaftler stellt Fragen, und die Natur gibt die Antwort. Und dann lernt der Wissenschaftler etwas daraus. Was lernt der Wissenschaftler daraus? Er lernt daraus die Regeln, nach denen die Natur funktioniert. Das ähnelt dem Prozess, über den ein Kind Sprache lernt. Das Kind hört Sätze, und es schließt von diesen Sätzen auf die Grammatik, die diese Sprache erzeugt.

ZEIT Wissen: Und das ist in der Mathematik ähnlich?

Nowak: In der Mathematik finde ich es noch faszinierender: Der Mathematiker stellt die Frage, aber wer oder was gibt die Antwort? Das ist jetzt nicht die Natur, sondern die ihr zugrundeliegende Wirklichkeit. Für mich bekommt der Mathematiker die Antwort von der Gesetzmäßigkeit der endgültigen Wahrheit, also von der Welt der platonischen Formeln. Vom Logos. Es war Eugene Wigner, der sich darüber gewundert hat, wie effektiv die Mathematik darin ist, naturwissenschaftliche Prozesse zu beschreiben. Es ist, als gehe man einen endlosen Korridor entlang mit versperrten Türen, man hat einen riesigen Schlüsselbund, und immer, wenn man zur nächsten Tür kommt, nimmt man zufällig einen Schlüssel, und der passt sofort. So effizient ist die Mathematik im Aufsperren von diesen Sachen. Und das finde ich schön, dass wir doch viele Gesetzmäßigkeiten über die Schöpfung verstehen können und über die zugrundeliegende Wahrheit. Aber nicht alles.

ZEIT Wissen: Was sind die großen Unbekannten der Evolutionsbiologie?

Nowak: Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob wir den Prozess der Evolution vollständig verstehen. Wir verstehen den Suchprozess, aber nicht den Raum, der durchsucht wird. Ein wirkliches tiefes Verständnis der Biologie würde auch eine Theorie verlangen für diesen Raum, der durchsucht wird.

ZEIT Wissen: Was beschäftigt Sie noch?

Nowak: Die Frage, warum die Evolution überhaupt kreativ ist. Das Leben auf der Erde ist ja schrittweise komplizierter geworden. Vor drei Milliarden Jahren war die Erde noch ein Planet von Bakterien, das hätte auch so bleiben können. Bisher kann niemand eine Rechnung anstellen, wie wahrscheinlich es ist, dass die Evolution eine bestimmte Richtung einschlägt, so wie Physiker ermitteln können, wie das Weltall in ein paar Milliarden Jahren aussieht.

ZEIT Wissen: Sind Sie Optimist?

Nowak: Ja, es kommt bei mir ein ganz tiefer Optimismus zustande. Ein Glaube an den Logos, an eine fundamentale Wahrheit, die uns aber nur teilweise zugänglich ist. Man kann natürlich behaupten, es gibt diese Wahrheit nicht, aber was ist die Alternative dazu? Es bliebe eigentlich nur der Nihilismus, die Ansicht, dass nichts einen Sinn ergibt – das würde dann aber die Wissenschaft mit einschließen.

ZEIT Wissen: Gibt es Trost?

Nowak: Ja, den gibt es in dem Gedanken von Sokrates, dass einem guten Menschen nie etwas Schlechtes passieren kann. Es kann einem ja nichts Schlechtes passieren, wenn man sich selbst nichts Schlechtes tut. Das klingt zunächst absurd, aber darin steckt eine tiefe Wahrheit.



ZEIT Wissen: Was, denken Sie, passiert mit uns nach dem Tod?

Nowak: Die Seele geht zurück zu Gott. Gott ist also Anfang, Mittelpunkt und Ende in jedem Leben. Man kann sich nicht vorstellen, wie das sein wird und ob der Einzelne weiter besteht, ob man vereint wird mit Gott. Vielleicht sehen wir jetzt alles bruchstückhaft, dann von Angesicht zu Angesicht. Aber ich weiß nicht, wie man darüber nachdenken kann.

ZEIT Wissen: Was hilft Ihnen dabei, dennoch darüber nachzudenken?



Nowak: Die Musik von Gustav Mahler. So wie mich die Philosophie ergreift, ergreift mich auch die Musik. Im Lied von der Erde geht es um den Abschied. Mahler hat sich ja zutiefst über das menschliche Leben Gedanken gemacht und das musikalisch verarbeitet. Was ist das Leben? Was ist Resignation? Ich muss jetzt damit fertigwerden. Mahlers Musik setzt sich auseinander mit dem menschlichen Leben, wie man mit dem Leben umgeht, wie man mit Sachen fertigwird, die jetzt schwierig sind.

ZEIT Wissen: Glauben Sie an eine Zukunft, in der Wissenschaft und Religion auch wieder zusammenfließen?

Nowak: Ja, daran glaube ich. Es ist auf beiden Seiten ein großer Fehler, einschränkend und dogmatisch vorzugehen. Das gemeinsame Staunen über das Schöne, das uns umgibt, Toleranz, Zuhören, Diskutieren, Akzeptieren, das sind wichtige Voraussetzungen. Viele Menschen denken, sie müssen zwischen einer religiösen und einer wissenschaftlichen Weltanschauung wählen. Das stimmt aber nicht. Beide Tore stehen offen und laden ein.



Sibylle Berg: genauso scheiße wie wir

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 Schau an, die sind ja irgendwie genauso scheiße wie wir


SibylleBerg (S!art

der Spruch der Sibylle


Da haben wir es wieder - viele Biodeutsche, ein Wort wie Steckrübe, kennen, die eigene Herkunft betreffend, nur Gefühle, die zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplex hin- und herschnellen wie Flipperkugeln. Das Volk mag sich nicht, es ist nur zusammen laut, um die Abscheu voreinander nicht zu hören. Es wird sich offen verachtet. Angeschrien, angepöbelt, gehasst. Und es ist, als ob Menschen ihr Spiegelbild ohrfeigen.

aus Sibylle Berg in der neuesten SPIEGEL-Kolumne: "Fragen Sie Frau Sibylle"





ähh - jeden geruhsamen sonntag schreckt mich diese "frau sibylle" auf, aus meinem sonntags-vor-sich-hin-gedöse - mit ihrer unsäglichen kolumne "fragen sie frau sibylle" ...: ein ausgeburt an beißendem zynismus - dass sie zur sucht wird - gegen jeden und alles - sich selbst und uns alle hassend - aber dafür kauft ihre lesergemeinde fleißig ihr mit flotter feder abgehendes literaturgut, was ich glücklicherweise eben nur sonntags in der spiegel-kolumne zu gesicht bekomme ...

sibylle wirkt auf fotos für mich immer etwas androgyn und täuscht offensichtlich ihre orgasmen nur vor ... - wenigstens im film zu ihrem neuesten buch - mit dem matthias brandt und einem jungen knackigen typen ...

tja - da schreibt nun wikipedia, das ich in solchen momenten ja immer gern wieder mal konsultiere:



eine sibylle (griechisch σίβυλλα), auch fälschlich sybille, ist dem mythos nach eine prophetin, die im gegensatz zu anderen göttlich inspirierten sehern ursprünglich unaufgefordert die zukunft weissagt. wie bei vielen anderen orakeln ergeht die vorhersage meistens doppeldeutig, teilweise wohl auch in form eines rätsels.

"teilweise wohl auch in form eines rätsels" ... - steht da ...: ich bin nun - und das wissen meine treuen leser - beileibe kein idealdeutscher, nicht blauäugig (wie sibylle berg - oder ist das "grün" ...???) - nicht blondfarben (wie sibylle berg - ins rötliche getönt ... - einer sibylle durchaus angemessen - etwas hexerisch ...) ich habe den kriegsdienst mit der waffe verweigert seinerzeit, schäme mich oft, einen deutschen pass zu besitzen (wahrscheinlich eins dieser typisch deutschen bäumchen-wechsel-dich-"minderwertigskeitskomplexe" - von denen die sibylle da weissagt) ... bin enkel eines waschechten wirtschaft-migranten, der aus dem jetzigen orbán-reich als "volksdeutscher" nach einem usa-trip 1906 "heim"kehrte - als angehöriger eines familien"stammes", der wohl rund 300 - 400 jahre bis dahin abwesend aus deutschen landen war - und vielleicht ursprünglich aus lothringen oder den südlicheren französischen gefilden stammt - und heutzutage ohne wanderungen nach vielem hin und her wohl wieder französisch wäre ...

also - da fühl ich mich eher als uropäer - wenn ich auch bei fußball-länderspielen in der regel für die männer im weißen schweißnassen trikot halte, die heutzutage ja auch özil heißen und boateng zum beispiel ...



liebe frau sibylle - wie oft ohrfeigen sie denn heimlich ihr spiegelbild - in ihrer verachtung - in ihrer abscheu ... - denn nur wenn man selbst so etwas in sich trägt, kommt man auf eine solche sprache, sagt der "pychologe" [sic!] in mir: was hat sie nur so aggressiv und zynisch werden lassen ... - bei der immensen auflage - und mit dem schnarchenden matthias brandt im bett nebenan ... - ist doch alles paletti - auch wenn sie den brandt hinterher wieder abgeben müssen, denn der spielt nur, der beißt ja nicht - und der verbeißt sich auch nicht ...

mir geht es in meiner transnationalität gut - ich kann nämlich - wie wohl fast alle mitteleuropäer nach einem 30 jährigen glaubenskrieg mit flucht und elend, bei nachfolgenden (inter)nationalen scharmützeln und nach zwei weltkriegen mit teilungen und möcht-gern-staaten - und wieder viel flucht und elend - mich als streunender zufällig hier lebender uropäer fühlen - ich weiß: das ist auch schon schlimm genug - aber ich bin sowie gegen alle nationalstaatlichen grenzen und volksbezeichnungen und grenzziehungen und abschottungen und nichteinreiseländern - und sicheren und unsicheren herkunftsländern - und pässen - und legitimationen und all all all diesem gedöns - das uns so viel elend bringt jeden tag - scheiß was auf "grund- blut & boden"...

frau sibylle - hüten sie ihre weissagende zunge und schonen sie ihre kratzende federkielfeder: die anderen - alle - sind irgendwie genauso scheiße wie wir ... - und ich mach es so wie jene frau berg aus dem spiegel (-bild), frau berg, wenn sie verstehen was ich meine:


click here


ich fange hinten an und lasse die hälfte liegen
ich lasse mich nicht binden,
man darf mich aber gerne lieben
ich bin das zentrum des geschehens
und so stark weil ich mich isoliere
ich lebe in meiner ich AG
und bin nur einer unter vielen

jeder denkt an sich nur ich denke an mich
jeder liebt nur sich nur ich liebe mich
liebe mich, liebe mich
ich, ich, ich, ich, ich, ich bin animal
ich, ich, ich, ich, ich, ich bin anormal
meins, ich, mich und mir
hände weg von meinem revier
meins, ich , mich und mir
ich bin das alpha tier

ich brauche eine wohnung
mit sehr vielen spiegeln
ich könnte mich problemlos
in mich selber verlieben
ich kenne nicht die lösung, kann nur kritisieren
ich möchte keine wörter schreiben
denn ich kam um zu radieren

jeder denkt an sich nur ich denke an mich
jeder liebt nur sich nur ich liebe mich
liebe mich, liebe mich
ich, ich, ich, ich, ich, ich bin animal
ich, ich, ich, ich, ich, ich bin anormal
meins, ich, mich und mir
hände weg von meinem revier
meins, ich , mich und mir
ich bin das alpha tier ...

und chuat choan - wird schon wieder
nichts wird so heiß gegessen wies gekocht wird ...
S!

nachts leuchten die augen | S!NNTAGSMALER

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S!NED!art: hellgrün in der pfütze - der schnuller



nachts leuchten die augen
ich habe noch nie
eine graue katze gesehen
mitten in der nacht

kriminaltango im wechselschritt
und eine hand wäscht die andere
hand drauf - die wette gilt
was was - ich komme hier nicht rein

da hat ein kleinkind seinen schnuller
verloren - liegt hellgrün in der pfütze
und rollt beim dagegentreten hin
und wieder her - der schnuller

1000 gedanken jagen mir durch den kopf
ich krieg die augen nicht zu
ich krieg die tür nicht zu
und kann nicht abschalten - in der nacht

da summen die ventrikel
in der birne ebenso wie unterirdisch
da spült einer die toilette
da oben am schmalen beleuchteten fenster

wo die silhoutette sich lauernd bewgt
die wäscht sich die hände
und trocknet sie ab:
und schlurft wieder ins wohnzimmer zum fernseher

sinedi

BROT & SPIELE und die WEIBERFASSENACHT ...

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S!|Nocaricature
BROT&SPIELE
Panem et circenses

Der Ausdruck panem et circenses (klat. [ˈpaːnɛm ɛt kɪrˈkeːnseːs]) (Akkusativ von panis et circenses) stammt vom römischen Dichter Juvenal. Er bedeutet „Brot und Zirkusspiele“. Juvenal kritisierte in seiner Satire, dass das römische Volk in der Zeit des Prinzipats, entmachtet von den Kaisern Augustus, unter dem die Wahlen der Magistrate zur bloßen Formalität verkamen, und Tiberius, der sie völlig dem Volk entzog und dem Senat übertrug, sich nicht mehr für Politik interessiert und nur noch diese beiden Dinge gewünscht habe: Brot und Spiele. Stattdessen wird in der wissenschaftlichen Literatur die Ansicht vertreten, bereits in der Zeit der späten Republik hätten die Wähler panem et circenses erwartet und sich, auf diese Weise bestochen, zur entsprechenden Stimmabgabe bei den Magistratswahlen verleiten lassen.

Auch Fronto berichtet von Kaiser Trajan, dieser habe Massenunterhaltungen besonders gepflegt, in der festen Meinung, „dass das römische Volk insbesondere durch zwei Dinge, Getreide und Schauspiele, sich im Bann halten lasse“ (populum Romanum duabus praecipue rebus, annona et spectaculis, teneri). Dion von Prusa wirft den Einwohnern Alexandrias vor, sie seien nur noch auf Brot und Wagenrennen fixiert.

Heutige Bedeutung
Der Ausdruck bezeichnet auch heute noch die Strategie politischer (oder industrieller) Machthaber, das Volk mit Wahlgeschenken und eindrucksvoll inszenierten Großereignissen von wirtschaftlichen oder politischen Problemen abzulenken.
Dies kritisiert aber gleichzeitig auch eine abgestumpfte Gesellschaft, deren Interesse über elementare Bedürfnisse und „niedere Gelüste“ nicht hinausgeht. Die massive Ausweitung der Sportberichterstattung führt z.B. dazu, dass wichtige politische oder gesellschaftliche Fragen in den Massenmedien in den Hintergrund gedrängt werden. (Wikipedia)



ich weiß nich - als transnationaler uropäisch fühlender mensch kommt dieses herumgegröle und herumgehopse und kamelle schmeißen - was man hinnieden "karneval" nennt - jedes jahr zur falschen zeit für mich ... ich wenigstens kann nicht nach vorgeschriebenem kalendertermin plötzlich wie wild lostanzen und losbölken und "helau" brüllen ... nee - dazu müsste ich "in stimmung" sein - und die kommt ja nicht nach kalender - sondern ist eher spontan angelegt - bei mir wenigstens ...

okay - die menstruation soll nach gewissen mondzyklen stattfinden - auch männer sollen einem gewissen zyklus stimmungsmäßig unterliegen - aber auf kommando ne rote pappnas ins gesicht stecken - ach nee - wissen se - ach nee ...

und mit all diesem gedöns wollen uns die ständig mit flüchtlingspaket-aufschnüren-und-wieder-zuschnüren beschäftigten politiker nur ablenken von ihrem gewurschtel  - mit 2,8 promille blickst du nicht mehr durch - durch familienzusammenführung und familiennachzug und elternnachzug für unbegleitete minderjährige - ja - oder doch nein - aber selbst der olle jecke gabriel hatte schon ohne promille (wer weiß ...???) den gesamtdurchblick verloren - und erst die medien mussten ihn auf seinen verhängnisvollen lapsus aufmerksam machen - von wegen "lügenpresse" ...

leute - närinnen und narrhalesen: berlin ist seit donnerstag von weiberfassenachts-weiber okkupiert worden ... und die haben nämlich dem gabriel und dem de maiziere - schnipp-schnapp... - ihr wisst schon ... (und der anzeige von gabriels anwälten wegen "sexueller nötigung im amt" wird nachgegangen mit einer videoauswertung ... - de maizieres anwälte wollen noch "abwarten" ...) - und deshalb dies ganze tohuwabohu:
liebe bundespolizei: sagt - draußen an den grenzübergängen - zu hereinwollenden flüchtlingen einfach: also - wenn der sturm so bleibt - kommt ihr vor aschermittwoch onnich weiter ... - mal sehen, wer "onnich" passend ins arabische übersetzen kann ... - am aschermittwoch ist zwar alles vorbei - aber für die flüchtlinge gehts dann nach und nach weiter - immer der pappnas nach ... S!




rauchringe

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gedicht & bild: 

rauchringe

mein vater
nimmt einen tiefen zug
aus seiner abgekabbelten tabakspfeife
und gibt acht, dass er sich nicht 
am rauch verschluckt
sondern wie ein hamster
in den backentaschen bunkert
für einen moment
und dann - und dann
spitzt er den mund wie die spitzmaus
wie zum judaskuss:
wie zum pfiff
zum pfeifenpfiff
- und dann - und dann
klopft er mit der
mittelfingerkuppe der rechten hand
auf die wange
die rechte wange
ein hohlklopfgeräusch
fast so wie beim zungenschlag
und aus dem kleinen spitzmäuligen lippenlöchlein
entfleuchen blaugraue rauchringe
bei jedem klopf
dem mund
und steigen hoch ins zimmer
ins firmament -

rauchzeichen
mit ringen ...
wie in der werbung


sinedi


S!NED!: rauchen kann tödlich sein | mein vater ist seit 45 jahren tot ...

Roger Willemsen ist tot

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Roger Willemsen 
* 15. August 1955 in Bonn; † 7. Februar 2016 in Wentorf bei Hamburg



Hier ein Beitrag von Aldo Parmeggiani, Radio Vatikan, über Roger Willemsen vom April 2014:


Roger Willemsen und seine Art erinnert an das schöne Gedicht „Der römische Brunnen“ von Konrad Ferdinand Meyer: Aufsteigt der Strahl und fallend gießt er voll der Marmorschale rund. 
Mit Gelassenheit scheint Willemsen seine Gedanken in Worte zu kleiden, wie dieser Sprungquell in Rom sein nass-klares Gut vor dem Betrachter rund um die Uhr frisch ausgießt.

Diesem elegischen Vergleich sei eine sehr irdische und bodenständige Komponente des Autors beigefügt und zugefügt. Sein Einsatz als Schirmherr des afghanischen Frauenvereins trägt dazu bei, dass im Norden Afghanistans über 40.000 Menschen eine Versorgung mit Trinkwasser und mehr als 2.000 Mädchen und Frauen eine Schul- und Berufsausbildung haben.

In seinem Buch „Es war einmal oder nicht“ beschreibt Roger Willemsen afghanische Kinder und die Welt, und er sagt: „Sich abwenden ist ein Teil der Folter.“ Roger Willemsen wuchs in einem gebildeten Elternhaus auf: Sein Vater war Kunsthistoriker und Restaurator, seine Mutter eine bedeutende Expertin für ostasiatische Kunst.

Willemsen studierte an der Bonner Universität Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie. Seine Dissertation schrieb er über den großen österreichischen Menschenkenner und Literaten Robert Musil. Willemsen Neugier, seine Weltoffenheit und sein Engagement für Benachteiligte und für Rand- und Konfliktthemen brachten ihn früh mit der Publizistik in Kontakt. Sein Multitalent verhalf ihm dazu, ein brillanter, vielseitig gebildeter Moderator und Interviewer zu werden. Es gelingt ihm, spannende, einfühlsame Gespräche mit prominenten und weniger prominenten Menschen zu führen.


*Doktor Willemsen, vielen Dank, dass sie auch Radio Vatikan heute ein Interview gewähren.

Sehr gern, Herr Parmeggiani, guten Tag.

*Guten Tag. Man nennt sie einen Vorzeigeintellektuellen, Sie sind geistig kreativ und verschwenderisch, zwei Eigenschaften, die sie kennzeichnen, welche ist nun die dritte?

Ich hoffe, dass ich dann und wann die Fähigkeit besitze, Menschen zu entzünden oder die Gabe habe, Menschen zu entflammen. Das ist ein Privileg, denn man kann es zu einem Teil zumindest für andere tun. Und ich glaube, dass man grundsätzlich ein Leben besser dann führt, wenn man es auch zu einem Teil für andere führt.

*Eine schier zahllose Reihe von Persönlichkeiten aus aller Welt und aus allen Berufsschichten, Männer und Frauen also, haben Sie kennengelernt, beschrieben, interviewt. Gibt es jemand, der aus dieser Reihe besonders hervorragt?

Es gibt einige und es fällt mir gar nicht leicht, sie zu vereinzeln. Es wird mir immer der Dalai Lama in Erinnerung bleiben, als die Persönlichkeit, die möchte, dass es einem nach der Begegnung mit ihm besser geht als zuvor. Das ist großherzig. Und diese grundsätzliche Großherzigkeit, auch die Freigiebigkeit im Umgang mit der Frage, ist etwas, dass ich als kostbar empfunden habe, denn sie zeigt eine Form der Hinwendung, die mir generös vorkommt und die ich mir häufig gewünscht hätte, dort, wo das Interview auch im Gegenteil so etwas sein könnte, wie Steine melken.

*Sie sind, gestatten Sie mir das Kompliment, ein Meister, ein Künstler der Empathie, das heißt eben des Eintritts in das Sein in das Wesen anderer Menschen. Verraten Sie uns wenigstens einen kleinen Teil Ihrer Methode?

Es ist so einfach, wenn man Zeit seines Lebens ein Leser gewesen ist. Und Sie haben mir eben – ohne es zu wissen – eine Freude gemacht, indem sie Conrad Ferdinand Meyers Gedicht über den Brunnen genannt haben, denn das war das erste Gedicht, das mein Vater mir beibrachte und das ich eine zeitlang sogar auswendig konnte. Also wenn man sehr lange Zeit ein Leser gewesen ist, dann entwickelt man Empathie für die Figuren in Büchern. Und diese Tätigkeit auf Bücher zu beschränken, scheint mir steril. Man kann sie übertragen auf Menschen, die einem in Afghanistan begegnen, auf die kleinen Mädchen, die morgens zwei Stunden lang zur Schule gehen, um alphabetisiert zu werden, und das wäre für mich eine merkwürdige Form der elfenbeinturmartigen Existenz, wenn ich hingehen wollte, und diese Form des Empathischen nur auf Helden eines Buches, aber nicht auf die außerhalb des Buches beziehen würde. Und insofern ist der Brückenschlag zwischen dem, was ich innerhalb der Kunst lerne und dem was ich versuche in der Wirklichkeit anzuwenden, für mich ein leichter.

*Herr Dr. Willemsen, Sie haben sich aus Ihrer erfolgreichen Fernseharbeit – habe ich gelesen – etwas zurückgezogen. Was waren die Gründe, die Sie zu diesem Schritt bewogen haben?

Wissen Sie, das Fernsehen ist ein Medium der Unterforderung. Es versucht immer Mehrheiten zu versammeln und es wird deshalb auch ein Medium des Beliebigen, auch des Belanglosen. Und irgendwann schien es mir so, als könne man nicht mehr erwachsen sein, wenn man beim Fernsehen zu lange bleibt. Und wenn sich das Fernsehen unter die Maßstäbe dessen bewegt, was man selber angucken würde, dann ist es höchste Zeit zu gehen. Und insofern schien mir das Schreiben, was ja mein eigentlicher Beruf gewesen ist, als der wichtigere. Und noch heute habe ich von einem guten Text eine höhere Meinung als von einer guten Fernsehsendung. Also bin ich lieber dort Gast.

*Ich habe Sie eingangs mit einer Fontäne, mit einem Sprungquell verglichen, der seine Kraft verschwenderisch preiszugeben weiß. Haben Sie das gelernt – oder ist es Ihnen, wenigstens zum Teil, in die Wiege gelegt worden?

Ich glaube, ich muss die Wiege verantwortlich machen, denn gerade der Enthusiasmus, der so ein kostbarer Rohstoff ist, ist etwas, was man nicht künstlich erschaffen und generieren kann, sondern das ist etwas, was einem mitgegeben ist. Manchmal ist es ein bisschen eine trunkene Lebensfreude, manchmal ist es Überschwang, auch Unreife, auch etwas Halbstarkes darin, also es gibt auch Elemente, die alles andere als seriös sind. Aber trotzdem: Sich an Musik, an Texten, an Gesichtern, an Kommunikationssituationen, an einer Hügellinie, an der Landschaft, an der Bewegung der Reife freuen zu können und das tatsächlich als etwas ganz Ursprüngliches zu empfinden, das ist mir Gott sei Dank gegeben. Das hab ich nicht errungen, allenfalls verfeinern können.

*Ursprünglich, haben Sie eben gesagt, Dr. Willemsen. Was verstehen Sie unter christlicher Ethik?

Die christliche Ethik ist etwas, das für Gesellschaften verbindlich sein kann, dort, wo sie sich auf Nächstenliebe, auf das Prinzip der Caritas, auf das Gefühl der Sorge, der Verantwortung für andere beziehen. Also lauter Werte, für die man eigentlich keine Disposition in einem bestimmten Glauben braucht, sondern die etwas grundsätzlich Humanes meinen. Und das Christentum wäre mir schon deshalb wichtig, weil es diese Werte hochhält, weil es Räume anbietet, in denen über diese Werte reflektiert wird. Weil es eine gesellschaftliche Diskussion betreibt, die immer wieder um Nicht-Materielles, nämlich um Ethisches geführt wird. Das ist tatsächlich innerhalb einer Gesellschaft etwas, das ganz stark zum Zusammenhalt gehört. Und in jeder Situation, auch wie in der jetzigen in Deutschland, in der es wieder um Rassismus, um Fremdenfeindlichkeit geht, ganz scharf gesehen und ganz aktiv verstanden werden muss.

*Dem evangelischen Monatsmagazin „Chrismon“ gegenüber sagten Sie einmal, Sie wünschten sich, Sie könnten an Gott glauben. Ist Ihnen dieser Wunsch inzwischen erfüllt worden?

Nein. Auch das ist wahrscheinlich eine Sache, die man sich nicht wünschen, oder die man sich vielleicht wünschen kann, aber auf deren Erfüllung man keinerlei Einfluss hat. Und insofern bin ich in so vieler Hinsicht wahrscheinlich ein Rationalist, wenn auch vielleicht ein schwärmerischer oder ein pathetischer oder ein sentimentaler Rationalist. Dass ich trotzdem vor diesem letzten Sprung, wie Sören Kierkegaard es genannt hätte, also mich dem Absurden in die Arme zu werfen, das darin besteht, etwas wie Wissen zu behandeln, das man nicht wissen kann, dass ich einfach vor dieser Bedingung immer noch stehe und auch ratlos und hilflos bin.

*Sie schreiben mit Leidenschaft über die unterschiedlichsten Themen, Herr Dr. Willemsen, auch über die Religion?

Ich bin, was die Religion angeht, sehr zurückhaltend geworden, mit allem, was ironisch wäre, was uneigentlich wäre. Dazu ist mein Respekt vor dem, was Transzendenz insgesamt bedeutet, zu groß. Es wäre zu leicht, Kunsterfahrung bereits als säkulare Religion zu nehmen, trotzdem gibt es auch in der Kunst, auch im Verstehen von Musik, von Bildwerken, von Renaissancefresken, gibt es etwas, das sehr stark an unsere Fähigkeit, uns selbst zu überschreiten, oder von uns wegzudenken konzentriert ist. Das ist mir eigen. Aber über Religionen könnte ich heute eher als historische Erscheinungen oder als in ihrer Qualität des Entwurfs oder eben wie gesagt dieser Transzendenzbewegungen schreiben, aber wahrscheinlich nicht mehr im Sinne des Ergründens, des Nachempfindens, weil ich dazu zu fremd vor der Religion stehe, fürchte ich.

*Geben Sie Radio Vatikan zum ersten Mal ein Interview?

Das tue ich. Und ich war auch zunächst überrascht, dass ich gefragt wurde, aber irgendwo passt es auch. Und in letzter Zeit bin ich immer wieder stärker in die Position dessen gebracht worden, der sich eigentlich für Kirchen stark machen und sei es als Schweigeräume, sei es als Räume, die eben diese Form der Selbstüberschreitung, die ich eben nannte, anbieten. Und ich möchte nicht an der Zerstörung solcher Räume teilnehmen, sondern im Gegenteil, zu ihrer Erhaltung beitragen.

*Und was fällt Ihnen beim Wort Vatikan ein? Etwas, dass ich auch senden darf, Herr Willemsen?

Ich habe das Vatikanische Museum so häufig durchschritten, ich bin so oft dort gewesen. Bis zu den Vitrinen, in denen die meist geschmacklosen Geschenke der Präsidenten ausgestellt wurden, wie ein Plastikschwan, den Richard Nixon ehemals dem Papst schenkte, aber von dort bis zu Michelangelo ist es ein weiter Weg, der ganz gut symbolisch das beschreibt, was Kirche alles bedeuten kann und insofern habe ich nichts Ketzerisches über den Vatikan zu sagen. Zumal dazu kommt, dass, glaube ich wie die Mitwelt zu einem großen Teil im neuen Papst eine Person gefunden hat, eine Persönlichkeit, mit der Identifikation sehr viel leichter fällt, und die sehr viel mehr warme Zustimmung für vieles symbolische Handeln bekommt, als mancher Vorgänger. Ich glaube, das darf man senden.

*Was empfehlen Sie sich und Ihren Mitmenschen als Mittel für ein Innehalten für einen Ausstieg aus dem Dauerstress unseres Alltags? Literatur, Musik, Meditation und was noch?

All das, aber es kann auch einfach das sehr einfache Mittel der Vergegenwärtigung sein. Vergegenwärtigung in dem Sinne, dass wir alle geneigt sind, als Doppel und Dreifach-Informationskonsumenten, gleichzeitig mailend und schreiben und Musik hörend und essend, all das nebeneinander tun, so dass das Gehirn permanent überfordert wird in Hochleistungen des Synchronisierens. Und ich versuche immer von Zeit zu Zeit komplett in dem Moment zu sein, der mich gerade umgibt. Das heißt, bewusst in allem, denn wenn ich das Leben nicht verlängern kann, dann kann ich es doch verdichten. Und das tue ich dadurch, dass ich Bewusstheit für den Augenblick steigere. In diesem Moment wird sich dann auch eine größere Stille einstellen können und irgendwie eine – glaube ich – präzisere Sicht auf das, was wirklich mich ernährt oder was mir profund und wesentlich erscheint. Und diese Form der Verlangsamung und der Vergegenwärtigung ist ein Mittel, das man überall einsetzen kann, selbst wenn man in der Straßenbahn sitzt.

*Wir sind leider schon an der letzten Frage angelangt, leider. Dr. Roger Willemsen ist nicht nur ein großer Autor und Publizist, er ist auch ein großer Reisender. Sie sind bis an den Rand der Welt gefahren und haben Menschen rund um den Globus besucht. Vor allem einem Land haben Sie Ihr besonderes Interesse gewidmet, nämlich Afghanistan. Als Sie im Herbst vor drei Jahren afghanische Kinder und Frauen besuchten, hatten Sie den Beschluss gefasst, hier, im Norden dieses Landes, konkrete Hilfe zu leisten. Was hat Sie bewogen, hier im Land der Taliban, Schirmherr dieser Menschen zu werden?

Wissen Sie, Herr Parmeggiani, ich habe noch nie ein Land gesehen, in dem die Kultur so bis zu ihren Graswurzeln zerbombt, zerstört worden ist. Und in der gleichzeitig Menschen so ein dringendes Bedürfnis nach dem haben, was Kultur sein kann, und das beginnt bei der Alphabetisierung. Und ich konnte diese Räume nicht besuchen und dann zuhause sitzen, meine eigenen Privilegien empfinden und denken, wie leicht fällt es mir doch, meine öffentliche Erscheinung in den Dienst von denen zu stellen, die selber keine Sprache und keine Aufmerksamkeit haben und denen man das Leben schon dadurch noch schlimmer macht, dass man sie immer in Zusammenhang mit militärischen Operationen denkt. Ich hab eine sehr genuine Zuwendung zu der Zivilbevölkerung und insofern war es mir ein vergleichsweise Leichtes, für den afghanischen Frauenverein einzutreten, für den ich fast jede Woche arbeite und für den ich immer irgendwas versuche zu leisten, was dazu beiträgt, dass dort Menschen in Schulen sitzen können, Frieden empfinden und Zugang zu, ja, Wissen, zu Verständnis, auch Möglichkeiten haben, sich selbst zu schulen, ihr Wissen weiterzugeben, und auf die Gestaltung ihres Lebens Einfluss zu nehmen. Daran teilzunehmen ist tatsächlich ein Glück.

Eine Sendung von Aldo Parmeggiani.

(rv 12.04.2015 ap)

also - ganz früher - das gebe ich ehrlich zu - kam ich mit dem "intellektuellen geschwafel" des roger willemsen überhaupt nicht klar. aber da lebte ich auch insgesamt oberflächlicher ... im laufe der zeit gewöhnte ich mir an, ndr kultur im autoradio zu hören - und da kam dann die sendung "roger willemsen legt auf – klassik trifft jazz" - und da hörte ich zum ersten mal das genie dieses mannes:, seine sprachbeherrschung, seine geistreiche nuancierte - ja melodiöse ausdrucksweise und wortsetzung - gerade auch für musik - und seinen mut, klassische sequenzen den jazzigen passagen gegenüberzustellen ... - das war immer sehr lehr- und aufschlussreich ... - und ich freue mich, dass seine sendungen so mir nichts dir nichts dort weiterhin abgespielt werden, als seine erkrankung längst offenkundig war und er seine auftritte allesamt absagte ...
als ich heute von seinem tod erfuhr, spürte ich, dass etwas inzwischen vertrautes nicht mehr da sein wird ... - gut - dass es bild- und tonträger und bücher gibt, in denen roger willemsen weiter bei uns sein wird ... - und ich denke - jetzt hat sich auch seine "hilflosigkeit" gott gegenüber endlich für ihn gelöst - ich wünsche ihm jedenfalls, dass er sich im tod "dem absurden in die arme werfen kann", und das er gott jetzt "von angesicht zu angesicht" auf seiner wissensseite begegnen lernt  ... S!

Erna Kronshage: Triptychon

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okay - angeregt hat mich der gerhard richter mit seinem vier-teiligen gemäldezyklus zum KZ "Birkenau", der jetzt im museum frieder burda in baden-baden gezeigt wird. noch bis zum 29. mai ist das durch übermalungen von fotografien aus dem vernichtungslager auschwitz-birkenau entstandene werk zu sehen.

überhaupt - gerhard richter hat mir mit seinem dauer-ausgangspunkt "fotografie" bei all seinen werken oft schon anregungen gegeben und wege aufgezeigt. natürlich kann ich mich mit dieser ikone der zeitgenössischen deutschen kunst nicht messen ...

aber es war mir seit der ersten präsentation seines gemälde-quartetts in dresden immer schon ein bedürfnis bei all meiner kritzelei und meinem bildnerischen und fotografischen basteleien, auch mal für erna kronshage so etwas zu bewerkstelligen - ich habe da einige gehversuche unternommen - und wieder verworfen - und neu verpixelt - usw.

mit dem opferschicksal eines menschen - mit seinem 484-tage-martyrium wie hier bei erna kronshage - findet man nicht schnurstracks und einfache ausdrucksformen ...

auch kam es mir darauf an - neben allen rationalen fakten in den beiden gedenkblog-varianten hier einmal die emotionale verarbeitungsebene dieses geschehens in den blick zu nehmen - und zu transportieren ...

aber was hält diesem ansinnen tatsächlich stand - ... ???

also - nach einigem hin & her - hier nun mein virtuelles website-triptychon zum 484-tage-martyrium erna kronshages - von herbst 1942 bis zu ihrer ermordung im frühjahr 1944 in der tötungsanstalt tiegenhof in gnesen - pl ...

lassen sie sich "inspirieren" ... bei solch einem ernsten thema ... meditieren sie die drei bilder - und setzen sie meine dreivielleicht dazu in beziehung: 

  • 1. leben - 
  • 2. unfrucht - 
  • 3. auszählen ... - und mehr will ich schon gar nicht verraten - der rest ist ihrer fantasie überlassen und ihr bezug zu diesem geschehen - damals und heute ... - S!
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fasten gegen die "übersättigungen" dieser zeit - "7 wochen ohne" - impuls für die woche, inspiration

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7 wochen ohne - das ist seit jahren das motto für die uralte christliche fastenzeit - der christliche ramadan sozusagen -fast/fasten- das wort sagt ja schon viel - wie überhaupt die sprache oft so "weise" ist - inner lich längst "weiß" - über das wort lässt sich der "sinn" der dinge erschließen:

fast - der Ausdruck geht zurück auf mhd. vaste, ahd. fasto und ist ursprünglich als Adverb zu "fest" (konsistenz) in Verwendung gewesen; zunächst als „sehr“ verstärkend gebraucht, ist es in neuhochdeutscher Zeit zu „beinahe“ abgeschwächt worden ...

hingegen fest - mhd. vest, ahd. festi; der Ausdruck ist auf germ. fastu– „fest“ zurückzuführen, das sich auch in altengl. fæst und altnord. fastr wiederfindet; ein indogermanischer Ursprung wird angenommen: pasto„fest“ ist auch in armenisch hast„fest“ und altind. pastyám= „Behausung, fester Wohnsitz“ nachzuweisen; erst in neuhochdeutscher Zeit ist fest ein Gegenausdruck zu „flüssig, locker“ geworden, bereits in mittelhochdeutscher Zeit bedeutete es „hart, beständig“

... "fast" ist eben nicht"ganz" oder "voll" oder "chanz feste" - wie man im westfälischen sacht - und damit flüchtig und oft oberflächlich - fast ist dadurch oft am schwarzen vorbei - ist nicht das große rasche glück - der one-night-stand ... - fast hält auch irgendwie inne, nimmt sich etwas zurück um genauer zu sein ... - und im englischen ist "fast" etwas schnelles, flüchtiges, aber auch dadurch auch etwas gewissenhaftes, genaues ...

für "fast" werden als übersetzungsvorschläge aus dem englischen genannt:
  • schnell - rasant - geschwind - sicher - echt - lichtstark - schneidig - locker - ebenso wie - hoch empfindlich und widerstandsfähig ...
fasten = ahd. fastēn (9. Jh.), mhd. vasten, altenglisch. fæstan, englisch to fast, mittelniederdeutsch, mittelniederländisch. niederländisch vasten, altnordisch fasta, schwedisch fasta, gotisch fastan sind abgeleitet von dem unter fest (s.o.) behandelten adjektiv. das lässt auf eine entwicklung schließen, die in der ostgotischen kirche beginnt. Die im gotischen noch bezeugte allgemeine Bedeutung ‘halten, festhalten, beobachten’ wird weitgehend auf das einhalten des fastengebots eingeschränkt. Im althochdeutschen ist die bedeutung ‘sich aus religiösen gründen der nahrungsaufnahme enthalten’ allein herrschend, während das altenglische und das mittelniederländische auch verwendungen aufweisen wie ‘festmachen, begründen, bekräftigen, bestätigen’, altenglisch. auch ‘anvertrauen’. bereits früh (9. jhdt.) ist die substantivierung  fastēn für ‘enthaltsamkeit, das fasten’ bezeugt. ein substantiv althochdeutsch fasta für mittelhochdeutsch vaste‘enthaltung von speise und trank, das fasten, fastenzeit’ lebt vor allem in den mundarten und landschaftlich in pluralischem Gebrauch die fasten weiter;

weiter werden - aufweichen - flexibilität --- ist das gegenteil von engstirnig - starrsinnig - fest eingefahren

tja - da ist also diese metapher der diesjährigen fastenaktion der kirche "7 wochen ohne" durchaus stimmig: die festigkeit hinter sich lassen - die sache noch einmal durchdenken - mal ganz anders an die sache herangehen - alternativen entwickeln - die immer wiederkehrenden festivitäten abhaken - das herz weiter werden lassen - die enge überwinden - auch die enge der eigenen und der nationalen (denk-)begrenzungen... - eine andere wahr-nehmung einnehmen - das "fest eingefahrene" einmal "aufzuweichen", weiter zu sehen - tiefer zu blicken - hinter die oberflächliche fassade zu schauen - durch- und dahinterblicken ... gerade in dieser zeit der umbrüche ist das so wichtig ...

wenn sie verstehen was ich meine - 
und chuat choan - 
wird schon wieder - 
nichts wird so kalt gefastet wie es verschmäht wird ... 
S!

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Aufruf zu Fleischverzicht

Tagesthema: Umweltschützer und Politiker prangern die Folgen für Mensch und Umwelt an

Berlin (dpa). Umweltschützer rufen die Verbraucher in Deutschland dazu auf, ihren übermäßigen Fleischkonsum um die Hälfte zu drosseln. Dies nütze der Gesundheit und auch dem Klimaschutz, sagte die WWF-Referentin Tanja Dräger de Teran. Auch die Bundesregierung müsse das Thema endlich anpacken. "Um die Produktion von Billigfleisch zu reduzieren, sollte die Regierung den sogenannten Gülle-Euro prüfen, eine Abgabe für Landwirte auf Stickstoffüberschüsse."

Zu viel Gülle auf den Feldern führt zur Übersättigung der Böden mit Nährstoffen und verschlechtert die Wasserqualität. Der hohe Fleischkonsum der Deutschen und der Sojaverbrauch für Tierfutter beschleunigen den Ausstoß von Treibhausgasen und den Flächenverbrauch. Die WWF-Expertin regt an, dass zumindest staatlichen Kantinen vorgeschrieben werden sollte, fleischarm zu kochen. 

In Deutschland übersteigt der Pro-Kopf-Verbrauch an Fleisch mit 88,3 Kilogramm jährlich den Welt-Durchschnitt um das Doppelte - und den Indiens sogar um das 20-fache. Die Viehhaltung ist global für mehr Treibhausgase verantwortlich als alle Autos, Lkw und Flugzeuge zusammen.

Auch SPD und Grüne im Bundestag prangern den Fleischkonsum in Deutschland an. Die Sprecherin der Grünen für Tierschutz und Verbraucherpolitik, Nicole Maisch, sagte: "Wenn alle Menschen so viel Fleisch äßen wie hierzulande, bräuchten wir einen zweiten Planeten." Die Exzesse der Massentierhaltung und Dumpingpreise müssten ein Ende haben. "Ein Kilo Hackfleisch für 3,40 Euro ist pervers." Nötig seien schärfere gesetzliche Vorgaben für die Tierhaltung, betonte Maisch. Die Preise für Fleischprodukte müssten die soziale und ökologische Wirklichkeit widerspiegeln. 

Die Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Christina Jantz, plädierte für einen "Mix aus gesetzlichen Maßnahmen": zum einen für bessere Haltungsbedingungen, zum anderen zur Unterstützung der Landwirtschaft im Wandlungsprozess. 

Umweltschützer fordern seit längerem, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für Fleischprodukte zu streichen. Alle Lebensmittel werden mit nur 7 statt 19 Prozent besteuert. Von einer solchen "Fleischsteuer" hält die SPD-Tierschutzbeauftragte Jantz wenig. Die daraus folgenden höheren Preise könnten zwar die Nachfrage abschwächen. Zu Verbesserungen in der Intensivtierhaltung werde es aber nicht zwangsläufig kommen. Nebeneffekt könnte außerdem mehr soziale Ungleichheit sein. 


© 2016 Neue Westfälische
03 - Bielefeld Süd, Mittwoch 10. Februar 2016



auf - auf zum letzten jagen

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auf - auf zum letzten jagen

Abbildung nach WB - Heinz Dieter Fuhr

Tja - geht doch:
Bauer will Jagd verbieten

78-Jähriger beantragt Befriedung seiner Äcker – 
»Tieren Todesangst ersparen«

Von Christian Althoff (WB)

78 Jahre lebte Albert Fögen damit, dass auf den Grundstücken seiner Familie gejagt wurde. Jetzt, im hohen Alter, will der Bauer aus Borgentreich Jägern das Betreten seiner Felder und Wiesen verbieten.


Albert Fögen - nach dem Foto in der WB - Heinz Dieter Fuhr
Albert Fögen gilt im Ort als Außenseiter. Er sagt über sich: »Die einen lieben mich, die anderen hassen mich. Die zweite Gruppe ist die größere.« Er habe seit seiner Bundeswehrzeit, als er auf Silhouetten von Menschen geschossen habe, eine kritische Einstellung zu Waffen und zum Schießen, erzählt der Landwirt aus dem Kreis Höxter. Vor einigen Jahren sei aus der kritischen Einstellung blanke Ablehnung geworden. Dazu habe auch das Buch »Die vergessene Generation« beigetragen, das Schicksale von Kriegskindern beschreibt. Albert Fögens Stimme bricht, Tränen schießen aus seinen Augen, und er kann nicht mehr sprechen. Seine Frau nimmt seine Hand und erzählt: »Das Buch hat Erinnerungen an schlimmste Kindheitserlebnisse hochgespült, die verschüttet waren. Wenn Albert nachts ein Geräusch hört, fährt er hoch und hat Angst.« Angst vor Schüssen, Angst vor dem Tod. Diese Angst will der Bauer, der seine Flächen inzwischen an ökologische Landbaubetriebe verpachtet hat, Tieren ersparen. »Bei Treibjagden werden Wildtiere in Todesangst versetzt, die der von Tieren auf dem Schlachthof gleicht«, sagt der 78-Jährige, als er sich wieder gefangen hat. »Ich habe als Bauer diese Tierängste, die bis zur Erstarrung gehen, kennengelernt.« Deshalb esse er auch seit Jahren kaum noch Fleisch. Fögen lächelt: »Nur noch manchmal. Damit ich nicht vergesse, wie es schmeckt.«

Seit 2013 ermöglicht das Bundesjagdgesetz Besitzern von Ländereien, diese zu befrieden, wie es im Paragraphen 6a heißt, also die Jagd dort zu verbieten. Voraussetzung ist, dass der Grundeigentümer seine ethischen Gründe zur Ablehnung der Jagd »glaubhaft darlegt«. Die Befriedung kann aber unter bestimmten Gründen versagt werden – etwa, wenn dadurch der Land- und Forstwirtschaft übermäßige Wildschäden drohen oder die Bekämpfung von Tierseuchen gefährdet ist.

Im Mai 2015 beantragte Albert Fögen beim Kreis Höxter die Befriedung seiner 20 Hektar Land. Allerdings soll sein Brief in einem patzigen Ton verfasst gewesen sein, und eine Darlegung der ethischen Gründe enthielt er auch nicht. »Weil Sie das sowieso nicht verstehen würden«, schrieb Fögen sinngemäß an die Kreisverwaltung.

Ohne die ethischen Gründe des Antragsstellers zu kennen, die eine Voraussetzung für die Befriedung sind, konnte der Kreis den Antrag nicht bearbeiten und ließ den Vorgang ruhen. Darauf verklagte der Landwirt die Behörde und beantragte beim Gericht, seine Äcker als befriedete Gebiete auszuweisen.

Gestern fand der Prozess vor dem Verwaltungsgericht Minden statt. Allerdings hatten sich kurz zuvor die Voraussetzungen geändert. Denn am 15. Januar hatte Albert Fögen seine ethischen Beweggründe doch noch auf zwei eng beschriebenen Seiten dargelegt und sie dem Kreis geschickt. Er wolle eine friedliche Koexistenz von Mensch und Tier, heißt es da zum Beispiel. Und: »Verschiedene Quellen sprechen davon, dass zwei Drittel der Tiere nicht sofort sterben, sondern sich schwer verletzt in ihren Unterschlupf retten.«

Die ethischen Gründe des 78-Jährigen zur Ablehnung der Jagd erkannte der Kreis Höxter an. Allerdings konnte das Gericht die Befriedung der Grundstücke nicht anordnen, denn das Gesetz sieht vor, dass Betroffene wie Nachbarn, Jagdpächter und Jagdgenossenschaft vorher angehört werden. Das hätte der Kreis schon längst getan, wäre der Antrag im Mai 2015 vollständig gewesen. Die Richterin will ihr Urteil in einigen Tagen sprechen. Sie ließ erkennen, dass es wohl darauf hinauslaufen wird, dass die ethischen Gründe anerkannt sind. Alles weitere muss das Verfahren beim Kreis Höxter ergeben.

Heinrich Gabriel, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Borgen­treich: »Wir akzeptieren es natürlich, wenn der Kreis die Flächen befrieden sollte. Dadurch wird die Jagd zwar nicht einfacher, aber andererseits sind es nur 20 Hektar von 2500. Damit kommen wir klar, und weitere Antragssteller sehe ich nicht.«

In NRW haben bislang 151 Bürger einen Antrag auf Befriedung gestellt. 34 wurden bisher genehmigt. Die genehmigten und noch im Verfahren befindlichen Flächen entsprechen 0,02 Prozent der Jagdfläche Nordrhein-Westfalens.

WESTFALEN-BLATT, Nr. 34, Mittwoch, 10.Februar 2016

Wahrheit - nichts als die Wahrheit: Alle Menschen lügen ... (Psalm 116,11) - Die Schreispirale als Paradoxon - ich nehme diese Wahrheit über die Lüge sofort mit dem Ausdruck des tiefen Bedauerns wieder zurück!!!

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aufgedeckt
das ist die typische "schreispiralen"-spezies: li.: trump - re.:seehofer

Da hilft kein Schnuller: 
Nach der Schweigespirale nun die Schreispirale

Die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann-Maier-Leibnitz hat in den Siebziger Jahren ihre Theorie der "Schweigespirale" vorgestellt. Danach richtete ein größerer Teil der Bevölkerung ihre öffentlich kundgetane Meinung nach einem empfundenen Meinungsklima aus. Sie sagten also nicht, was sie glaubten, sondern was sie für irgendwie gesellschaftlich opportun hielten. Damals wurde die Theorie auch als konservative Hoffnung betrachtet, es gäbe eine schweigende Mehrheit in ihrem Sinne. Im Jahr 2014 erkannte das Pew Research Center, eines der wichtigsten amerikanischen Meinungsforschungsinstitute, dass auch in den sozialen Medien eine Art Schweigespirale existieren könnte.

Und damit bekommen die aggressiven Äußerungen von Trump eine andere Färbung, ebenso wie die "Entgleisungen" von AfD und Pegida: Es handelt sich um Kommunikation, die sich der Mechanismen der sozialen und redaktionellen Medienmelange bedient, um an die diffusen Abneigungen in den Hirnen der Bevölkerung zu appellieren.

Wenn Björn Höcke rassistische Vermehrungstheorien aufstellt und von Tausendjährigkeiten redet. Wenn Frauke Petry andeutet, es müsse an der Grenze auf Flüchtlinge geschossen werden können. Wenn Beatrix von Storch ergänzt, das müsse irgendwie auch für Frauen und Kinder gelten. ... Und nun - wenn dieser unsägliche Horst Seehofer in einer Passauer Zeitung der Kanzlerin eine "Herrschaft des Unrechts" attestiert. Eine "Herrschaft", in der er selbst als der Vorsitzende einer der Regierungskoalitionsparteien und der "Schwesterpartei" der CDU mitfungiert.  Die Funktion dieser Aussagen ist, durch ihr bloßes, selbst kurzzeitiges Vorhandensein eine Grenze zu verschieben: die Grenze von dem, was öffentlich noch gesagt werden kann. Was auch Trumps Trick ist, denn so wird das ganze Potenzial des bisher unartikulierbaren Ressentiments freigesetzt.

Vorurteile und Verachtungen, von denen man bisher glaubte, sich für sie schämen zu müssen, die man sich nicht traute zu äußern, aus Furcht vor öffentlichen Sanktionen, werden zu vermeintlich politischen Argumenten. Trump bringt so Leute zum Wählen, die sich bisher nicht trauten, ihren dumpfen Empfindungen politisch zu folgen. Und was in Deutschland als Zitat einer parteivorsitzenden Talkshow-Dauerbesetzung herumgereicht wird, ist dadurch in der Öffentlichkeit plötzlich automatisch sanktionslos sagbar.

Je schriller, desto like

Deshalb spielt es auch keine Rolle bei diesen Grenzverschiebungssätzen, ob sie später erklärt oder gar zurückgenommen werden, ob jemand zurückrudert - wie jetzt jene Frau von Storch, der ihre Äußerung zum Schießbefehl auf Kinder nun "leidtut" ... Und der Horst Seehofer, der natürlich sagt, man habe ihn bei dieser "Herrschaft des Unrechts""falsch" wiedergegeben ...: Wenn solche Sätze einmal in der Welt sind, entfalten sie ihre Wirkung. Das hat vor allem damit zu tun, dass die sozialen Medien (Facebook und Twitter & Co.) einzelne Memes, also kommunikative Wirkbausteine wie Kurzzitate oder Wort-Bild-Kombinationen, maximal verbreiten können. Aber diese Verbreitungsnetzwerke sind so situativ, dass eine spätere, eventuelle Richtigstellung oder Entgegnung kaum ähnliche Wucht entfalten kann. Nachgelieferte Klarstellungen sind etwas für die alte Medienlandschaft, Kommunikation in sozialen Netzwerken steht nackt für sich allein, ohne zwingenden Kontext, nur für den Augenblick - nur für das Ablassen im "Hier & Jetzt" ...

Der Social-Media-Nachfolger der Schweigespirale ist die Schreispirale. Die politische Öffentlichkeit wird genau durch diese Grenzverschiebungen zum immer schriller kreischenden Stammtisch, begünstigt durch die sozialen Medien, befeuert aber auch von redaktionellen Medien, die sich selbst in einen Sharing-Teufelskreis hineinsteigern: je schriller, desto like. Trump hat diesen digitalen Weg vorgestampft, auf dem die AfD politisch immer erfolgreicher werden kann, weil im Netz, in den sozialen Medien inzwischen immer breitere Bevölkerungsschichten unterwegs sind. Und leider nicht nur die AfD.

Horst Seehofer, das fleischgewordene Crescendo politischer Schrillheit, und seine CSU, deren Selbstverständnis schon immer ein populistisches war, taumeln auf diesem Trumpelpfad hinterher - was wohl der letztlich ausschlaggebende Grund für Seehofers absurden Putin-Besuch war, der null sinnvollen Verhandlungswert, aber größten Symbolwert hat. Ebenso seinerzeit der Auftritt des Herrn Orbàn auf einem CSU-Parteitag in fast Habsburger Reichs-Nostalgie - ähnlich wie in der alten Donaumonarchie Österreich-Ungarn unter Einschluss des "Freistaats" Bayern ...

Deshalb musste - Seehofer hat schnell und plump von Trump gelernt - gar kein Inhalt über diese Treffen bekannt werden. Die Treffen allein reichten völlig aus.

Die Welt wandelt sich mit dem Web, und wir erfahren gerade erst, welche Energien die digitale Öffentlichkeit im Alltag der Demokratie entwickeln kann. Und ob außer Trump, AfD und dem seinem Politgespür hinterherirrlichternden Seehofer diese neuen, politischen Kommunikationsformen auch durch Kräfte aktiviert werden können, die andere Maßstäbe haben als nur den 2016 digital gewordenen Stammtisch.

Dies ist ein in Nuancen veränderter Ausschnitt aus der SPIEGEL.de-Kolumne von Sascha Loboüber "Trump - AfD - Seehofer" 

seehofer ist trump(f) - ein bäumchen-wechsel-dich-beweis

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... und noch ein produkt aus meiner schimärenküche: seehofer ist plumper trump(f) - S! - decke jeweils eine hälfte des gesichtes ab ...;-))

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