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geile zeiten - geile sitten: alles so schön geil hier ...

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da brat mir doch einer nen storch: geile zeiten ...
andere zeiten - andere sitten: 
alles so schön geil hier ...

Im Etymologie-Duden von 1963 heißt es unter dem Stichwort„geil“
„[...] Im heutigen Sprachgebrauch wird 'geil' ausschließlich im Sinne von geschlechtlich erregt, brünstig verwendet.“

In den 1970er und 1980er Jahren fand das Wort „geil“ zunehmend populäre Verwendung in der Jugendsprache und erlebte einen weiteren Bedeutungswandel. Etwa Mitte der 1970er Jahre erweiterte sich die Bedeutung „sexuell erregt“ im umgangssprachlichen Gebrauch zunächst in Richtung „sexuell attraktiv“. In den 1980er Jahren wurde der Ausdruck bezugnehmend darauf zunehmend auf andere Bereiche ausgeweitet und drückt seitdem – als eine umgangssprachliche Steigerung von „gut“ – freudige Anteilnahme oder eine positive, begeisterte Bewertung aus, Beispiele: „Das geile Motorrad“, „Das geile Konzert“. Das Duo Bruce & Bongo setzte 1986 mit „Geil“ – dem Hit über „Germanys most successful word“ (Deutschlands erfolgreichstes Wort) – eine Marke, an der zu sehen war, dass der Bedeutungswandel in der Jugend bereits angekommen war, in den älteren Generationen jedoch noch nicht.

Dieser Bedeutungswandel ist eine Annäherung an die ursprüngliche Wortverwendung, wenngleich dem Wort „geil“ seit seiner Verwendung im sexuellen Kontext zusätzlich ein allerdings inzwischen nur noch sehr leicht anrüchiges sowie provokantes Image anhaftet, da es meist eine eher sinnliche Begeisterung und materielle Freude ausdrückt und in nicht sinnlichen Zusammenhängen (vergleiche den Werbespruch Geiz ist geil) eher etwas merkwürdig und deplatziert wirken würde. Heutzutage hat das Wort seine anrüchige Konnotation fast vollständig verloren, wie z. B. das Lied Geile Zeit von Juli verdeutlicht.


(hier nochmal - auch für a. - [falls du das hier jemals zu gesicht bekommst...] - zur erinnerung: also ich weiß die bedeutung des wortes "geil" um 1995-2005 gar nicht mehr richtig ... ;-))


Durch diesen Bedeutungswandel wird das Wort heute in der Zusammensetzung mit „sein“ nur noch dann gelegentlich im Sinne von „sexuell erregt“ verwendet, wenn es sich auf die eigene Person bezieht („Ich war heute den ganzen Tag lang geil“). „Du bist so geil“ bedeutet heutzutage hingegen nicht mehr, dass man jemanden sexuell attraktiv findet, sondern dass man jemanden für besonders außergewöhnlich hält und von seiner Persönlichkeit (in einer bestimmten Situation) begeistert ist. In einem rein sexuellen Zusammenhang wird „geil“ heute fast nie mehr mit dem Hilfsverb „sein“ verwendet, sondern fast nur noch in der Zusammensetzung „geil werden“ oder „jmd. geil machen“. Nur mit dem Hilfsverb „machen“ ist die sexuelle Bedeutung von „geil“ noch völlig eindeutig und hat so auch seine anrüchige Konnotation nicht verloren.

Da das Wort für sich genommen durch die häufige Verwendung seine starke Ausdruckskraft inzwischen etwas eingebüßt hat, ist (neben der Verwendung von umgangssprachlichen Präfixen wie sau- oder end-) eine in der Jugendsprache sehr häufig benutzte Wendung, um seiner sehr starken Begeisterung noch mehr Ausdruck zu verleihen, die rhetorische Frage „Wie geil ist das denn (bitte)?“.

Die positive sowie provokante Besetzung des Adjektivs „geil“ und seine Popularität wurde ab 2002 in einer umstrittenen Werbekampagne genutzt, siehe Geiz ist geil.

Das Duden-Bedeutungswörterbuch erklärt neben der meist abwertenden Bedeutung im Sinne von sexueller Begierde als Synonym für lüstern und der umgangs- und jugendsprachlichen Bedeutung als begeisterte Steigerung von gut und der botanischen Bedeutung (lang, aber wenig kräftig in die Höhe wachsender Trieb) „geil“ in der Wendung „auf etwas geil sein“, was soviel bedeutet wie auf etwas versessen sein, etwas um jeden Preis haben wollen. In diesem Sinne wird „-geil“ auch oft als adjektivisches Pejorativsuffix verwendet (z. B. machtgeil, geldgeil, karrieregeil). Eine heute oft verwendete, sehr abwertende Steigerung von geil in seiner sexuellen Bedeutung ist „notgeil“, was darauf abzielt, dass eine sexuelle Begierde momentan so groß ist, dass mehr Sexualpartner als sonst üblich in Erwägung gezogen werden (vgl. „etwas dringend/bitter nötig haben“). WIKIPEDIA



jaja - so alt bin ich schon - dass ich die wandlung in der bedeutung des wortes "geil" durchaus in den letzten 60 Jahren nachvollziehen kann ... 1962 bin ich aus der schule gekommen - und ging in die lehre der "schwarzen kunst" bei einem zeitungsverlag - und lesen sie ruhig noch einmal oben nach, was der "etymologie-duden von 1963" damals unter dem stichwort „geil“ als bedeutung notierte ...

als ich noch klein und schön war war "geil" ein wort wie das porno-sex-heftchen unter der kiosktheke ... man raunte seinem klassenkameraden zu, wer von den mädchen in der klasse wohl "auch geil" sei, so wie man das ja in einem gewissen alter - den hormonen sei dank - wohl durchgehend war - als junge wenigstens ... bei der betrachtung der gleichaltrigen mädchen konnte ich wenigstens diese selbstempfundene "geilheit" nicht feststellen oder gespiegelt bekommen, wenigstens nicht an den zu betrachtenden körperpartien und/oder der mimik ...

ich weiß noch, wie mal mein vater in der straßenbahn meiner mutter zuraunte, eine der mitfahrenden frauen habe eine "furchtbar obszöne billige" stimme - wohlgemerkt: "stimme" - nicht "sprache" ... - und ich denke, er meinte vielleicht in wirklichkeit "geile" stimme, doch war das wort wohl so obszön für ihn, dass er stattdessen lieber "obszön" selbst verwendete ... ich habe mich seinerzeit gefragt, wie wohl eine "obszöne billige stimme" - oder auch eine "geile stimme" definiert wird, was ihr tremolo - ihre vibration sein müsste, um so benannt zu werden ...
rauchig vielleicht, tief vielleicht, eine rauchige tiefe frauenstimme - adaptiert vielleicht - wenigstens in meiner fantasie - von den zigarrerauchenden und whiskeytrinkenden prostituierten "auf der reeperbahn - nachts um halb eins" - (übrigens: das wort "nutte" lag ebenfalls unter dem kiosk-ladentisch - gleich neben der "geilheit" ...) ... - ich kann es bis heute nicht belegen - weiß aber trotzdem haargenau, was mein vater meinte - damals ...




heutzutage jedenfalls brüllen die handballsspieler, die gerade europameister geworden sind, ganz aus der puste nur noch "geil" ins hingehaltene mikrofon - "einfach geil ...""wahnsinn - echt nur geil ..." usw. - und wie es dazu gekommen ist, so "objektiv" wie es bei diesem wort eben nur geht, haben sie oben im WIKIPEDIA-abschnitt gelesen ...


zitronenfalter: nach dem foto von barbara leeb - fotocommunity


für mich flattert das wort "geil" weiterhin wie ein gelber zitronenfalter (war das jetzt eine "tautologie" - so wie "schwarzer rappen"... ???) - mal freier - mal stringenter - aber immer mit ein paar "hintergedanken" durch die birne ... ist das nicht echt geil ??? ... - also ich empfinde das so ... - echt geil ...

wenn sie verstehen was ich meine -
und chuat choan -
wird schon wieder - 
nichts wird so geil gegessen wie'
s gekocht wird ... ;-))
S!

abfallveredelung: S!NED!art

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S!NED!art: abfallveredelung 11-02-2016

gravitationswellen - ein toller pr-gag rund um die welt - brot & spiele - diesmal von der wissenschaft im kampf umd budgets

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also - wissen se nee - also wissen se .... da gelingt nach 100 jahren insgesamt 1.000 hochbezahlten wissenschaftlern - astrophysikern - der nachweis zu gravitationswellen, die unser guter albert einstein  bereits vor 100 jahren voraussagte und konstatierte und wohl auch schon berechnete (E=mc² - und nun noch ein paar wellenlängen ~~~ an die formel dranhängen wegen der gravitationswellen ... ;-)) ) ...

und mit großem bamborium wird heute "verkündet", endlich - nach 100 jahren also - sei der nachweis gelungen, dass es diese gravitationswellen tatsächlich gibt - und man habe das ganze schon im september letzten jahres festgestellt - aber bis heute hat es gedauert, die feststellung auch zu verifizieren ...

S! - gravitation
und trotzdem sagen alle nachrichten vielsagend:"nach eigenen angaben" habe man diese gravitationswellen nun nachgewiesen ... - ich meine - wer will diesen "nachweis" denn eigentlich noch "kontrollieren" und "abnehmen" und eventuell das gegenteil beweisen ... - vielleicht der tüv ...-

die masse machts doch - und wer will gegen die beteiligten 1.000 wissenschaftler auf allen kontinenten der erde schon anstinken und einen gegenbeweis führen ??? ...

ich weiß nicht - warum mir jetzt der fluglotsenstreik einfällt - wo auch diesmal eine verhältnismäßig kleine gruppe ein alleinstellungsmerkmal und eine deutungshoheit hat und damit macht ausübt - und damit wahrheit und lohn und preise bestimmen kann ...

und so ähnlich ist das ja mit den 1.000 astrophysikern und ihren gravitationswellen auch ...


dieses video ist bereits 2012 erstellt - ich meine - was ist daran heute dann so schrecklich neu ... ????

heute saß man in vielen forschungszentren rund um den erdball zusammen und jubelte und klatschte beifall - und man spricht von einer neuen dimension in der weltraumerforschung ...: winzigste ausschläge in einem laserstrahlsystem ("mit deutscher beteiligung"!!!) von jeweils 4000 meter länge - aha: eine neue dimension ... - die einstein bereits vor 100 jahren mitteilte und theoretisch errechnete und annahm - bei allen erklärungen des weltalls hat man also diese theorie auch selbstverständlich seitdem bereits mitgedacht ... - also: es gibt gar nichts neues unter der sonne - viel klamauk um nichts ... - und dass es kleine kräuselwellen gibt, wenn man einen apfel ins wasser wirft ... - ich meine - das war doch eh klar ... - oder ???: denn das sind ja im systemischen denken seit langem binsenwahrheiten:

  • "wer einen stein ins Wasser wirft, verändert das meer" - 
  • "ein stein ins wasser geworfen zieht seine kreise" und 
  • „kann der flügelschlag eines schmetterlings in brasilien einen tornado in texas auslösen?“

 ... ich wiederhole: das sind im systemisch-pädagogisch-dynamisch-sozialen denken längst binsenwahrheiten, die nicht bewiesen werden müssen - aber die jeder weiß, weil der "gesunde menschenverstand" so etwas immer wieder neu bestätigt  ...

ich weiß wiederum auch nicht - warum ich jetzt an "brot & spiele" denken muss - an "panem et circenses" - wovon ich neulich hier schon schrieb - und wozu WIKIPEDIA schreibt: der ausdruck bezeichnet auch heute noch die strategie politischer (oder industrieller - und ich füge hinzu: oder wissenschaftlicher) machthaber, das volk mit wahlgeschenken und eindrucksvoll inszenierten großereignissen - und ich füge hinzu: wissenschaftlichen nonsensgedöns - von wirtschaftlichen oder politischen Problemen abzulenken...

und auch das kleine mädchen fällt mir ein, aus dem märchen des kaisers neue kleider: das da plötzlich ausruft: er hat ja gar nichts an - der ist ja nackt ...

pardon - liebe astrophysiker - aber eure gravitationswellen verändern diese welt nicht - und mein und euer leben nicht - und euer fantastischer weltweiter pr-gag zur budget-aufbesserung für die astrophysik geht mir so was von am ar... vorbei ...

ich bin erstaunt, wie auf kommando alle großen medien unisono diese "meldung" auf platz 1 der news setzen ... - als gäbe es nichts anderes ... -

und mit all diesen dingen (flüchtlingsströme, grenzsicherungen, kölner silvesternacht, das herumgehampel von trump und seehofer und afd und pegida) will man uns alle nur ablenken von den eigentlichen problemen in dieser welt, den der turbo-neokapitalismus und die wiederaufrüstung und der ölpreis-handelskrieg und der aggressiv imperialistische us-kreuzzug gegen die muslimische "achse des bösen" so mit sich bringen ... - und die "durchblicker" wie yanis varoufakis oder slavoj zizek werden ohne rücksicht auf verluste einfach ignoriert oder kaputtgeschrieben oder in irgendwelche "kulturnischen" ohne einschaltquote abgeschoben  ...

ach - übrigens: in der nähe meines computers hängt ein kartenaufhängungsdraht an den mit hilfe kleiner magnetknöpfe postkarten gepeppt werden ... - und obwohl alle fenster geschlossen sind, wiegen und schwanken diese karten immer mal wieder unregelmäßig hin und her: ist das meine atemluft, der luftstrom aus der computerkühlung, ein leichtes gravitationsschwanken dieses 30 meter hohen hauses hier auf ♁51° 57′ 0″ N, 8° 35′ 0″ O ... ??? - oder sind es etwa auch die gravitationswellen aus dem all von irgendeiner schwarzen-loch-explosion vor zigtausend jahren vielleicht in irgendeinem sternensystem weit weit draußen: deswegen wiegen sich - da bin ich mir ganz sicher - meine karten - ganz ohne budget ...

- wenn sie verstehen was ich meine 
- und chuat choan 
- wird schon wieder 
- und nichts wird so schwarz gelocht wie es gravitationsgewellt wird ... 
- meint einstein ...
S!

S!NNTAGSMALER: berghang an harfenton

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der  berghang - an dem hanna r. zerschellte ... - S!NED!art

der leise harfenton - S!NED!art


was soll man 
auch sonst 
den ganzen tag machen - 
aber das 
muss man 
ja auch sehen ...

sie befinden sich
in einem demokratischen raum

Schirrmacher: Sein Spiel des Lebens

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Gut - an so einem Grauen Sonntag (den "Valentinstag" ignoriere und boykottiere ich, seitdem die Blumenindustrie ihn vor Jahren "erfunden" hat ...)verstärkt sich mein Hang zu "Verschwörungstheorien", von denen ich meine, dass sie manchmal anfangs hanebüchen sind und müde belächelt werden - dann ebenso manchmal entweder vergessen und verworfen werden - oder plötzlich Popularität gewinnen: Hätte man 2008 von Edward Snowden berichtet - hätten sich alle auf die Schenkel geklopft - hätte man um 2010 gesagt, dass das Handy der Kanzlerin von einem US-Geheimdienst abgehört wird - hätte man müde abgewunken - und hätte die "Scheibenwischer"-Geste bemüht ... - alles ist zur Zeit "relativ" - nicht ist unmöglich - möglich ist alles ...

Ego: Das Spiel des Lebens


Schirrmachers 2013 veröffentlichtes Buch Ego: Das Spiel des Lebens sorgte schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin für zahlreiche kontrovers geführte gesellschaftspolitische Stellungnahmen in den Medien. Für mich ist es eines der wichtigsten Bücher meines Leselebens ... In dem Buch geht es um den Begriff des freien Willens der Menschen und um den Demokratiebegriff in der heutigen Zeit, in der eine Ökonomie des radikalen Egoismus ohne Moral zunehmend die Oberhand gewinnt.

"Das Spiel des Lebens" war aber auch ein vielsagender bedeutungsträchtiger Titel für Frank Schirrmachers plötzliches Ableben: Wie das leben so spielt ... ...

Jakob Augstein schrieb fast genau vor vor drei Jahren zur Veröffentlichung des Buches EGO von Frank Schirrmacher: "Ego" ist also ein Buch über den menschenverachtenden Irrsinn des totalitären Kapitalismus. Vor allem aber ist die Tatsache, dass dieses Buch aus der Feder des konservativen Journalisten Schirrmacher stammt, ein weithin sichtbares politisches Signal: Die Kapitalismuskritik ist inzwischen im Herzen des Kapitalismus angekommen.

Über die Inhalte schreibt Augstein: Im Spiel will jeder gewinnen. Das ist die Bedingung der Spieltheorie. Damit lassen sich komplizierte Handlungsmuster beschreiben. Im Kalten Krieg haben amerikanische Militärs und Physiker die Sowjets mit den Instrumenten der Spieltheorie in die Knie gezwungen. Als es keine Sowjets mehr gab, sind die Physiker an die Wall Street gegangen und zwingen seitdem mit ihrer Theorie die Welt in die Knie. Wir alle sind Opfer einer Ideologie des Egoismus. Sie wurde für eine Welt des Krieges entwickelt und verheert heute den Frieden. Eine Ideologie der Kälte und des Autismus. Eine Ideologie von Psychopathen für Psychopathen.

Es geht um den Informationskapitalismus, um die Algorithmen, die unsere digitale Wirklichkeit bestimmen und damit zunehmend auch die reale, und es geht um das abstruse Menschenbild der Wall-Street-Täter, für die das Leben ein Kampf und Kooperation eine Krankheit ist. Es geht um die Physiker, die zu Beginn des Atomzeitalters in die militärischen Labors strömten, und die dann nach dem Zusammenbruch des Ostblocks in die Banken und Investmentgesellschaften wechselten, weil dort Arbeit und Anerkennung winkten. Es geht um die sonderbare Verquickung von staatlichen und halbstaatlichen Institutionen und Stiftungen mit militärischen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen, vor allem um jene Rand Corporation, die bei der Geburt eines neuen, nur noch auf Selbstoptimierung ausgerichteten Menschentypus wegweisend war. Auch wenn dieser Menschentypus dem gesunden Menschenverstand widersprach.

Augstein schreibt aber auch: Schirrmacher ist nicht irgendein Sachbuchautor. Die Gendebatte, die Altersdebatte, die Internetdebatte, die Finanzmarktdebatte - das sind alles Schirrmachers Debatten. Er hat sie nicht erfunden. Aber er hat sie geprägt. Alarmismus, Lust an der Kampagne, Sucht nach Öffentlichkeit, Erfolgsverliebtheit - all das hat man ihm vorgeworfen. Und alles zu Recht: Denn Schirrmacher ist der spannendste Journalist des Landes.

Und Augstein zitiert Schirrmacher: "Es war die Verschmelzung von Ökonomie, Physik und Gesellschaftstheorie zu einer neuen Praxis der sozialen Physik"- und schreibt dann: Wenn Schirrmacher das sagt, zuckt das System zusammen. Entsprechend unwirsch wird Schirrmachers Linkswendung im konservativen Lager aufgenommen. Wie ein Verrat. Sie zürnen, weil Schirrmacher sich in den Kampf gegen die "marktkonforme Demokratie" einreiht, mit der sie längst ihren Kapitulationsfrieden gemacht haben.

Und Schirrmacher selbst sagte dazu im SPIEGEL: "Ich bin wie wir alle nur Zeuge eines Denkens, das zwangsläufig in die Privatisierung von Gewinnen und die Vergesellschaftung von Schulden führte. Ich war es auch nicht, der die Verstaatlichung von Banken forderte. Das waren Banker."

In dieser spannenden und äußerst brisanten - in Wirklichkeit aber auch gefährlichen - Gemengelage agierte Schirrmacher zuletzt, bevor er  am 12. Juni 2014 in Frankfurt am Main scheinbar einem Herzinfarkt erlag.

Frank Schirrmacher: S!art


Wissen Sie - im Zeitalter von Drohnen und NSA und raffiniertesten Mordarten der Geheimdienste aller Couleur muss ich mich bei einer solchen Recherche, in die sich Schirrmacher hineingebracht hatte - und die ihn immer tiefer in den Sumpf neo-liberaler Friss-oder-Stirb[!]-Hardcore-Kapitalismus-Kartelle führte, so vorsichtig seine Todesursache nennen ... Zumal ihm den Tod schon einmal angeblich ein Kollege gewünscht hatte, der einen Krimi schrieb über die brutale Ermordung eines Top-Journalisten - und die gesamte Kultur-Journaille erkannte in dem Opfer eben Frank Schirrmacher - während der Autor selbst immer wieder betonte, jede Ähnlichkeit sei zufällig und nicht beabsichtigt gewesen ...

Der plötzliche Tod

Ein Mann wie Schirrmacher, der in seinem journalistischen Leben eine Fülle von brisanten aber auch lebensgefährlichen Informationen eingesammelt hat, wie andere Menschen früher Briefmarken oder Sanella-Bilder, da klingelt es doch bei einem plötzlichen Tod schrill - wenn auch - wie bei mir  - mit 18-monatiger Verzögerung... - und wenn man dann eine Wand des Schweigens wahrnimmt - dann macht man sich so seine Gedanken ...
Im Nachruf zu Schirrmachers Tod steht etwas Bemerkenswertes – siehe FAZ:
Alles, was wir, und zwar erst ein Jahr später, durch Edward Snowden erfuhren, und die Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden sollten, stand schon im Wesentlichen in seinem Buch.
 Reiner August Dammann - Am 13. Jun. 2014(neopresse)
Neben dem Nachruf in der Neopresse von Reiner August Dammann stößt man beim googeln zu den Umständen beim Herzinfarkt-Tod von Schirrmacher konkret noch auf den etwas windigen Autoren Gerhard Wisnewski, über den es bei WIKIPEDIA heißt, er sei "ein deutscher Buch- und Filmautor verschwörungstheoretischer Werke" .... Spiegel-Online schreibt über ihn, Wisnewski habe mit seinen Verschwörungstheorien „für so ziemlich jedes Ereignis der Zeitgeschichte eine ganz besondere Erklärung“ – und trage damit zur „Mischung aus Rechtspopulismus, Kapitalismuskritik und Tabubrecher-Attitüde“ des ominösen KOPP-Verlages bei, in dem Wisnewski nun vornehmlich veröffentlicht ... Spätestens jetzt könnte man sich ja einfach wieder umdrehen und irgendwie empört mit dem Kopf schütteln über so viel unlautere Leichenfledderei ... - aber wenn niemand anders sich ernsthaft mit all den Fragezeichen dieses plötzlichen "Herzinfarkt-Ablebens" von Frank Schirrmacher seriös beschäftigt - und dem doch noch einmal "rezensierend" nachgeht - so ist das auch ein Grund, weise und nachdenklich mit dem Kopf zu schütteln ... - denn das hätte Frank Schirrmacher bestimmt getan: ich meine - nicht nur mit dem Kopf bedenklich gewackelt - sondern vor allen Dingen umfassend "rezensierend" recherchiert ...

Auch der Umstand, dass der Herausgeber-Name Frank Schirrmachers nach vier Tagen gänzlich aus dem Impressum der F.A.Z. getilgt wurde, lässt ja stutzen - denn eigentlich versehen die Zeitungen in ähnlichen Fällen den Verstorbenen eine ganze Zeitlang mit einem Kreuz (+) hinterm Namen ... - oder nennen die Dauer des Herausgeber-Daseins - nun gut: jeder begräbt seine Leichen so gut er kann ...

Aber jener unsägliche Gerhard Wisnewski stellt ebenso wie Jakob Augstein fest: Kein Zweifel: Schirrmacher war dabei, aus der Kriegsphalanx des NATO-Mainstreams auszuscheren. Als Buchautor legte Schirrmacher - nach Wisnewski - auch immer wieder den Finger in die Wunden dieser todgeweihten Gesellschaft – und wurde so zunehmend unbequem. Er habe bedrohliche Themen wie die sinkenden Geburtenraten und die Überalterung der Bevölkerung (Buchtitel: »Das Methusalem-Komplott«) oder die Auflösung der Familie (Minimum) angepackt. Die digitalisierte Gesellschaft nahm er ebenfalls aufs Korn (Payback).

In Wirklichkeit wurde Schirrmachers Systemkritik immer radikaler. Der FAZ-Herausgeber schien sich zunehmend aus seinem goldenen Mainstream-Käfig zu verabschieden. Weiter Wisnewski: Wollte da wieder einmal ein Zögling des Establishments seine eigene Politik machen? Wie zum Beispiel Alfred Herrhausen, Jürgen Möllemann oder Uwe Barschel?

Und weiter: Denn dass Schirrmacher nun, am 12. Juni 2014, so plötzlich und unerwartet an einem Herzinfarkt verstarb, ist zumindest pikant. »Es war ein dramatischer Kampf um das Leben von Frank Schirrmacher (54)«, so die Bild-Zeitung: »Ein Kampf, der verloren ging.« Am Morgen des 12. Juni 2014 habe Schirrmacher plötzlich eine SMS an die Redaktion der FAZ geschickt. Inhalt:»Mir geht es nicht gut.« Sofort habe man Feuerwehr und Krankenwagen gerufen:»Die Ärzte finden ihn in seiner Wohnung im 3. Stock im Frankfurter Westend mit starken Brustschmerzen vor.« Die Sanitäter hätten sich zur Rettung mit der Drehleiter entschlossen, doch plötzlich sei »Schirrmachers Kreislauf kollabiert«. Wiederbelebungsmaßnahmen seien »leider vergeblich« gewesen.»Die Diagnose: Kammerflimmern nach Lungenödem.« Eine Stunde später sei Schirrmacher gestorben ...

Möglich ist alles. 

Möglich ist alles. Es muss ja nicht gleich »Herzinfarkt-Pulver auf's Lenkrad« sein, wie Misstrauische spekulierten. Natürlich kann auch der Herausgeber einer großen Zeitung einen Herzinfarkt bekommen – beziehungsweise gerade der Herausgeber einer großen Zeitung. Schließlich dürfte der Mann in der heißen Küche des Mainstreams unter enormem Druck gestanden haben – insbesondere, da er zunehmend sein eigenes Süppchen kochte. »Glaubt man den Hinweisen seiner Kollegen, die im Gewand von Nachrufen in der FAZ ausgebreitet wurden, dürften mehrere Faktoren zu seinem Tod geführt haben: Rauchen, ungesunde Ernährung, wenig Schlaf, Stress, Übergewicht«, schrieb RP Online, wo also auch gleich eine "Infarktursache" mitspekuliert wurde ... Obwohl - so sinniert Wisnewski weiter: Spektakuläre Anzeichen für eine bedrohliche Herzkrankheit gab es demnach also nicht. Und so beeindrucken der unaufhaltsam tödliche Verlauf des Herzinfarkts und das schnelle Ableben Schirrmachers. Von einer Obduktion, die zur weiteren Aufklärung beitragen könnte, wurde nichts bekannt.

Laut Wisnewski schrieb dann Ingolf Gillmann auf der BILD-Webseite noch einmal über die "RatzFAZ-Beerdigung" dieses großen deutschen Nachkriegs-Journalisten: »Jeder Mensch trauert anders«, schrieb Gillmann, »aber ich konnte mir bisher keinen Trauernden vorstellen, der gleich nach dem Tod eines geliebten (oder auch nur geschätzten) Menschen erst mal dessen Namensschild an der Tür abschraubt«. Genau das sei dem FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher widerfahren: »Schirrmacher starb mit 54 Jahren am vorvergangenen Donnerstag. Und am folgenden Samstag stand sein Name nicht mehr in der Herausgeberzeile. Ich hoffe, das war eine Schockhandlung seiner vier Kollegen.«

Wisnewski schließt seine "Verschwörungs-Theorie" um Frank Schirrmacher:So oder so bleibt festzustellen, dass sich in Schirrmachers Tod in jedem Fall gewisse Konflikte zugespitzt haben dürften – Konflikte um die Darstellung einer Realität, die dem Publikum wohl lieber nicht vor Augen geführt werden sollte... 

Für mich stellt sich die Frage - gehört Schirrmachers Tod zu den klaren eindeutigen Dingen im Leben - so eben auch im Sterben - oder gab oder gibt es - bis jetzt - "unlösbare" Fakten in diesem Tod - ja - vielleicht dem Ableben des Herrn Barschels ähnlich ...

Aber wenn man dem einfach nicht nachgeht - muss man das - wenn das der Wunsch der Angehörigen - oder dem Letzten Wunsch des Herrn Schirrmacher entspricht - so akzeptieren ... - ansonsten löst "Verschweigen"immer eine Menge "Spekulationen" aus - und Frank Schirrmacher spielte in einer Liga, wo Zweifel angebracht sind ...
PS: es ist natürlich nicht beweisbar, dass in Deutschland der Geheimdienst kritische Menschen via Herzinfarkt zu Tode bringt. Lediglich aus den undemokratischen, brutalen Methoden der Vergangenheit kann man einen Anfangsverdacht ableiten. Und obwohl es nicht beweisbar ist, ist es – dank Snowden –  im 21. Jahrhundert denkbar. Leider. Ebensowenig ist beweisbar, dass es außer den aufgedeckten Anschlägen auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung noch weitere gab, die einfach nicht aufgedeckt wurden. Das mag an der Natur der Geheimdienste liegen, die davon leben, dass nichts an die Öffentlichkeit dringt. Und da Verschwörungstheorien inzwischen als besondere Form von Geisteskrankheit angesehen werden, wird das auch so bleiben. Praktisch, oder? Schon beeindruckend, wie leicht die Steuerung von Millionen von Menschen ist, die inzwischen völlig akzeptiert haben, dass Fussball wichtiger ist als jede Bundestagsdebatte.  
Reiner August Dammann - Am 13. Jun. 2014(neopresse)
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P.S.: Zu Infos über "CIA-Herzinfarkt-Projektile"click here ... - und hier -  Über die Seriosität der Quellen kann ich keine Aussage machen ...
S!art: Von guten Mächten wunderbar geborgen ... ???
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Schießbude ...

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früher - da gab mir mein vater kirmesgeld - und voller stolz durfte ich in der schießbude drei schüsse mit kleinen kupferfarbenen metallkügelchen auf die röhrchen unter den bunten silverglitterkrepppapierblümchen abgeben - in der schießbude auf dem rummelplatz ...


deutschland-radio | krautreporter

heutzutage ist syrien zum rummelplatz dieser welt verkommen - mit einer einzigen riesengroßen schießbude: assad kämpft ums überleben - die russen kommen ihm dabei zur hilfe - die syrischen rebellen gegen assad sind in den augen russland und assads terroristen wie der is, die alle gleichermaßen bekämpft werden müssen - die kurden kämpfen gegen den is und suchen landgewinne, um einen eigenen autonomen staat zu kreieren, der ihnen von den machthaben seinerzeit dort verwehrt wurde - die türken kämpfen gegen die kurden und wollen einen solchen autonomen kurden-staat verhindern - und nebenbei bekämpfen sie den immer bedrohlicher werdenden is, und kämpfen um milliarden von der eu, um die flüchtlinge aus den umkämpften gebieten abzuschotten und durchzufüttern - die usa wollen assad weghaben und unterstützen militärisch die syrischen rebellen, um eine syrische "republik" auf "demokratischer" grundlage zu erbomben, die den usa zu willen ist: das gleiche hat man schon im irak probiert und ist an den familienclans und der glaubensgemengelage sunniten gegen schiiten gescheitert, man versteht nicht, dass die arabische bevölkerung mit demokratie sooooviel nichts am hut hat ... - die nato unterstützt die usa und den nato-partner türkei sporadisch - und damit ist auch deutschland in dem syrienkrieg verwickelt ...: syrien - also ein völlig undurchsichtiges tohuwabohu - die schießbude der welt - alle gegen alle ...

und da ballert man wie ich als kind und zielt auf all die röhrchen unter den vermeintlichen silverglitterkrepppapierblümchen: und stellt plötzlich fest: da - in dieser schießbude - auf dem rummelplatz syrien - leben ja tatsächlich auch menschen ... - echte menschen - nicht wie beim ballerspiel auf der spielkonsole - wo man die ja ausgeblendet hatte - und am knopf zum auslösen der drohne sieht man ja auch keine menschen ... -



da leben menschen, die hunger haben und angst haben und abhauen wollen - in massen - und die machen sich auf den weg zu hunderttausenden - und unterwegs schließen sich viele tausend herumstreunende menschen mit hunger und ohne arbeit aus anderen staaten an - und nutzen das tohuwabohu, um vielleicht selbst nen müdenuro zu machen "in der fremde", weil man zu hause nichts hat - und weil die darbende familie den ältesten sohn abkommandiert hat, knete zu beschaffen ... -

angerichtet letztlich ist das alles vom finanzkapital dieser welt im westen selbst mit seiner einmischung in diesen sensiblen geografischen raum: 8 (in worten: acht) muslimische staaten wurden in den letzten 20 jahren von den usa kurz und klein bombardiert - und sich um die hinterlassenschaften dieser bombardements nie gekümmert - sie haben blind in all die schießbuden geschossen - zumeist ohne jede ernsthafte gegenwehr - und haben die tatsache - dass dort auch menschen wohnen einfach ausgeblendet: auftrag erledigt - was juckt uns das volk da unten - fast alles nichtchristen - also ... - und schiiten und sunniten und aleviten und dieses gedöns, wen juckt's - uns doch nicht - wir wollen öl und bodenschätze - und kriegen den hals nicht voll - je mehr er hat - je mehr er will - nie schweigen seine klagen still ... -

und die erdöl-superreichen saudis (keine demokratie sondern eine familienclan-dynastie) sind die jahrmarkt-händler da unten, die schausteller - die lassen allah einen guten mann sein: sie eröffnen eine schießbude nach der anderen - und kassieren die schießwilligen ab - und lassen das öl sprudeln, um die amis und die russen gleichzeitig zu brüskieren und deren konkurrenz-öl abzuwehren - und haben eine bude mit is-akteuren eröffnet - eine art geisterbahn mit echten hinrichtungen hinter jeder ecke - und unterhalten in katar ihren salon, wo demnächst die jugend der welt die fußball-weltmeisterschaften austragen, die vereinigten arabischen emirate, kuwait, katar und bahrain, das sind die salons und die wohnzimmer der saudis, wo das gehobene "programm" gespielt wird - alles gegen cash versteht sich ... man holt sich lieber arme asiatische fellachen ins haus, die man ausbeuten kann wie sklaven, als andersgläubige benachbarte muslime in not ..., die nur unruhe machen nach gewisser zeit - kölner silvester ??? - in saudi-arabien nie - da sei allah vor ...: ungefähr so wie die doktrin der kirchlichen arbeitgeber in deutschland damals - nur gläubige menschen einzustellen, die der arbeitsgemeinschaft christlicher kirchen angehören (ack) ... - nur beim syrischen facharzt machte man da in einem evangelischen krankenhaus schon mal eine ausnahme ...

mich erinnert das an hermann hesse und seinem "steppenwolf": der protagonist harry haller scheint dort zwischen den zeiten, den kulturen und den religionen und konfessionen eingeklemmt - wie die muslimische welt und die muslimische jugend - von denen die westliche welt, das "christliche abendland" mit seiner langeweile, korruption und kriegshetze, die muslimische aber zerrissene kultur durch einsamkeit, verzweiflung und bombenhagel das leben nicht minder erstickt... und doch ersehnt sich harry haller im "steppenwolf" eine "bürgerliche ordnung" trotz der antibürgerlichen einstellung: der geruch von stille und sauberkeit, die sorgfältige gestaltung eines treppenabsatzes durch eine araukarie sind ruhepunkte in seiner verwirrung und labsal in den tagen seines seelensterbens.

in dieser zerrissenheit leben die "jungen männer mit nordafrikanischem aussehen" vom kölner bahnhofsvorplatz ebenso wie die familien mit ihren schwarzäugigen kindern und dem kuscheltier von der caritas im arm ... - und der angst vor abschiebung auf der seele, weil sie vielleicht zufällig aus dem kosovo kommen - und nicht aus aleppo ...

und in all den schießbuden und zerbombten kellern hausen menschen - menschen - ganz einfach: menschen wie du und ich ...

wenn sie verstehen was ich meine
und trotzdem chuat choan - 
ich weiß onnich obs wieder wird ...
S!

cinema-serie 2-2016 | S!NED!art

Bon Iver: Holocene - MC Sesman: Eres Tu

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am sonntagabend - der ard-tatort: "du gehörst mir" - der spiegel fasst zusammen: ermittler kopper pinkelt am tatort, ein gangster-rapper zeigt gefühl, und alle starren die ganze zeit aufs smartphone: der ludwigshafener "tatort"über hip-hop und handy-wahn ....

aber was bleibt - ist vor allem die musik:




und meinem alter entsprechend blieb mir bon iver mit seinem "holocene" am meisten hängen:

click here

Holocene

Irgendwie, Baby, ist es ein Teil von mir, ohne ein Teil von mir zu sein
Du willst ein für alle mal mit Halloween abschließen 1
Du hast es vermasselt, Freund, es steht Kopf, es hat die Straße erfasst,
Du bist in Milwaukee, sturzbetrunken 2

Und auf einmal wusste ich, ich war nicht großartig
wanderte hoch über den Highway-Mittelstreifen hinweg
(gezacktes Abschirmblech, ganz vereist) 3
Ich konnte meilenweit sehen, meilenweit, meilenweit

Kreuzung Dritte und Lake ist abgebrannt, der Flur
war, wo wir gelernt haben zu feiern
Unwillkürlich die Jahre erkauft haben, die du für mich gesprochen hast
Jene Nacht, als du mir "Lip Parade" vorgespielt hast 4
Nicht Nadel, nicht Faden, verlorener Beschluss
Nichts zu sagen ist genug fuer mich

Und auf einmal wusste ich, ich war nicht großartig
wanderte hoch über den Highway-Mittelstreifen hinweg
(gezacktes Abschirmblech, ganz vereist)
Ich konnte meilenweit sehen, meilenweit, meilenweit

Weihnachtsnacht, sie hielt das Licht umklammert, den heiligen Glanz
über meinen Bruder, mich und verknäulte 5 Wirbelsäulen 6
Wir haben die Luft neblig geraucht, um sie 7 zu dem zu machen, was sie werden sollte, nicht, wie sie in meiner Erinnerung ist.

Und auf einmal wusste ich, ich war nicht grossartig
wanderte hoch über den Highway-Mittelstreifen hinweg
(gezacktes Abschirmblech, ganz vereist)
Ich konnte meilenweit sehen, meilenweit, meilenweit

1. eigentlich 'demolieren', kann aber laut urban dictionary auch synonym fuer 'put to rest', also beiseite legen, etwas gut sein lassen stehen. Da dieses Lied m.E. nach fuer das Erwachsenwerden und die damit verbundenen (desillusionierenden) Erkenntnisse und Abschiede von Kindheitsritualen steht, erlaube ich mir die freiere Uebersetzung
2. koennte aber auch kurz fuer 'swept off your feet': 'voll von den Socken sein' stehen
3. 'vance' oder wie manchmal zitiert 'vacance' ergeben keinen Sinn, aber vielleicht ist das Kryptische des Textes so gewollt. Koennte als 'valance' und damit sinnvoll im Kontext gedeutet werden
4. bezieht sich wohl auf eine Band dieses Namens
5. tangled = verwirrt, verknotet, verknaeult
6. wirklich?

7. bezieht sich auf die Weihnachtsnacht


virtuell geschaut

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virtuell geschaut - S!art
... und ich sach noch: diese metropol-skyline gibt es nicht in echt ... ich meine: so richtig in echt ...
das ist alle virtuell - das ist durch die filter gejagt
nochmal und nochmal und abgeschwächt hier und bemalt da
und dann die kistenbretter
... und ich sach noch: lass die liegen, sach ich noch ...
lass die um himmels willen liegen ...
nein - antwortet der alte padre: nein ...
hinter jdem licht - hinter jedem fenster
lebt eine seele - verstehst du - eine seele ...
aber - sach ich - aber padre - 
die lichter, das ist doch alles nur virtuell
sach ich noch so ...
nee - sacht da der aule padre;
nee - nee - virtuell hin, sacht der - virtuell her ...
weißt du denn wie du eines tages wieder kommst
weißt du - wenn du zu einem haufen pixel zerbröselt bist
und sich diese deine pixel zu lichterfenster neu zusammenordnen
weißt du - ob dann nicht da auch ein pixelhaufen voller seele
mit drin ist: hinter jedem erleuchteten fenster - 
mindestens ein funken seele
der virchow - der alte doktor - hat bei seiner obduktion
keine seele gefunden - ich weiß ...
aber hier - auf so einem schitt bretterbild
einer abendstimmung in einer virtuellen stadt
da lebt seele - da ist leben drin ... hinter jedem lichtpunkt ...
wenn du verstehst was ich meine - 
und chuat choan - 
wird schon wieder ... 
jedem sein seelenheil

neulich - aber das ist jetzt wieder eine andere story

sinedi

Bildunterschrift hinzufügen: aber es ist alles gesagt ...


menschlichkeit und wert

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angepappt 


wir leben in einer verrückten welt: da wirbt "die linke" (ja - jetzt in echt...) mit dem riesengroßen ollen strahlemann helmut kohl, der uns einst "blühemde lämder"[sic!] versprach - und heraus kommt hier und da vielleicht eine kleine krokus-blüte - die sich nach der blüte dann bis zum nächsten frühjahr als zwiebel wieder zurückzieht -  und damit will die linke ne landtagswahl gewinnen ... ...

nach einem Foto von: DPA | WB


die linken werben nun also auch - ganz klein rechts auf dem riesenplakat - mit einem satz kohls von 1998, der nach wie vor seine gültigkeit hat: »die menschlichkeit einer gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten mitgliedern umgeht.« 

tja - sieh an - der olle kohl - ab und zu hatte er auch mal nen lichtblick - bzw. nen guten redenschreiber ... für helmut kohl traten damals michael mertes (autor und staatsbeamter) und rolf braun (mainzer fassenachtskönig: wolle mer'n eroilosse) an ... - ja - und jedes blinde huhn findet auch mal nen korn - nämlich das körnchen "ewige wahrheiten" - wenn kohl einen pfarrer als redenschreiber angestellt hätte, wäre das dann wohl das "original" geworden:  matthäus 25, 40: »was ihr für einen meiner geringsten brüder getan habt, das habt ihr mir getan« ...

aber - von dem durchaus bibelfesten altbundespräsident gustav heinemann wird das zitat: »man erkennt den wert einer gesellschaft daran, wie sie mit den schwächsten ihrer glieder verfährt« kolportiert - so dass ich jetzt den germanisten und zitatesammlern das feld überlassen muss für die frage - wer oder was war zuerst - huhn oder ei ...: hat kohl also nur heinemann zitiert oder sein redenschreiber war angetan von dieser formulierung des weisen heinemann - oder hat die historie einfach ein original-zitat von kohl dem heinemann ins nest gelegt ... -

die linken werden sich diese frage nicht lange gestellt haben - denn mit einem jesus auf dem plakat oder dem ollen heinemann - da hätte man zwar auch aufsehen erregt - aber mehr in richtung "blasphemie", die ja auch jetzt nicht ganz ausbleibt ...

und doch: diese satire hat es in sich - und hat sich ja vielleicht auch den "linken" nicht ganz erschlossen in ihrer tragweite: die menschlichkeit einer gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran auch, wie sie mit der alt und hinfällig gewordenen "birne" kohl nun umgeht - ich meine jetzt - so als mensch, wie er da schwer gezeichnet in seinem rollstuhl sitzt ...

bei diesem virtuell erdachten realistischen plakat nämlich mit einem tatsächlichen zeitgemäßen helmut kohl würden dann die berühmten drei finger der zeigefingerhand nach dem original-heinemann-zitat: auf "die linke" oder sonstwem zurückweisen - und das lachen und die "satire" blieben irgendwo vielleicht im halse stecken
 | Montage nach einem foto von "politikforen.net": S!art|noncaricature 






wie gesagt - der plakatierte satz ist voll in ordnung - kommt aber leider etwas zu klein daher - und kohl wirkt dazu etwas überdimensional aufgeblasen - fast so wie eh und je: »die menschlichkeit einer gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten mitgliedern umgeht.« ein grundsatz, der auch in der den zeitgeist augenblicklich beherrschenden asylpolitik bisher nur bedingt anwendung findet - und der hoffentlich auch beim u-gipfel als flugblatt verteilt wird - da aber vielleicht doch besser in der heinemann-version - die gilt dort vielleicht als seriöser ... - und "die linke" sollte man auf dem flugblatt eh weglassen ... - höchstens für die griechische delegation belassen ... S!

photography: blick-nuancen 02-2016 - ein gang durch die wohnung ...anclicken -

haben sie gesagt unterwegs ....

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s!art: haben sie gesagt unterwegs ...

die dichter tippen
starken tobak heutzutage
in die maschinen

da geht's nicht mehr
um heidideldummdei - da geht es um hautfetzen
um nagelbettentzündungen

der zeittunnel stülpt sich um
wo es eben rein ging
da geht's jetzt raus

und das gelbe licht
ist verschwunden - das gelbe licht
wir müssen strom sparen

um spritzenden eiter geht es
dreitausendviehundertsechzehn kilometer
in badelatschen

durch dick geh ich und dünn
unterwegs hab ich mücken zerschlagen
wespen auch

und ratten - weggetreten
auf den wegen - viel huschende ratten
am hellichten tag

ich habe drei ziegen gemolken
und auf lederriemen gekaut
die ganze zeit

kaugummi ist zu teuer
unterm aufgespannten schirm
siehst du die sonne nicht mehr

und die asche, die regnen wird
all das knochenmehl
sie müssen ja irgendwohin mit der asche

sie schmeißen sie ab
wenn ein container voll ist
es regnet asche

knochenmehl auch
wenn die maschinen über unsere köpfe fliegen
all die asche ...

haben sie gesagt unterwegs ...
aber die ratten haben kein aschensand gefressen
aber mit ranzigem fett getränktes papier

sinedi

World Press Photo 2015 - Artikel und Fotostrecke aus SPIEGEL.de

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auslöser gedrückt


Motiv vom Grenzzaun in Ungarn
Das ist das Pressefoto des Jahres



Ein Mann reicht sein Baby durch den Stacheldraht des ungarischen Grenzzauns: Dieses Motiv der Flüchtlingskrise des australischen Fotografen Warren Richardson ist das World Press Photo 2015.

Dieses Bild verdeutlicht eindrücklich die Not aller Flüchtlinge: Ein Mann reicht sein Baby durch Stacheldraht. Das berührende Bild von einem Flüchtling mit seinem Baby am Grenzzaun von Ungarn ist das Welt-Presse-Foto des Jahres 2015.

Die Jury des Wettbewerbs World Press Photo zeichnete in Amsterdam den australischen Fotografen Warren Richardson mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis aus. Er machte die Aufnahme in der Nacht vom 28. August 2015 an der Grenze von Serbien zu Ungarn. Fünf Tage hatte er mit 200 Geflüchteten an der Grenze campiert. Er musste nach eigenen Angaben das Foto bei Mondschein aufnehmen. "Blitzlicht konnte ich nicht benutzen, während die Polizei diese Leute suchte, sonst hätte ich sie verraten."

Der scharf blitzende Stacheldraht, die Hände, die sich aus der Dunkelheit dem Baby entgegenstrecken: Die Jury des World Press Photo würdigte die starke Aussagekraft der Aufnahme. "In seiner Einfachheit, vor allem durch das Symbol des Stacheldrahtes, entfaltet es eine solche Kraft", sagte der Vorsitzende Francis Kohn, Foto-Chef der Nachrichtenagentur AFP.

Die Jury wählte aus etwa 83.000 Fotos die Sieger aus. Preise wurden in acht Kategorien an 41 Fotografen vergeben. Insgesamt hatten sich rund 5800 Fotografen beworben.

Flucht und Vertreibung waren die bestimmenden Themen im Medienjahr 2015, dem trägt der World Photo Awards Rechnung. Weitere Gewinner-Fotos beschäftigen sich mit den Anschlägen von Paris und sexueller Gewalt.

cpa/dpa/SPIEGEL-online

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S!NNTAGS|photography: live | structures | symbols

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click here

https://www.yumpu.com/en/embed/view/wpHYgmBonXAlWFCD


die einzelnen arbeiten haben keine titel: 
vergib jedem bild deinen namen, den du auf befragen erklären kannst ... ;-))

schluss mit gaffen ...

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ich bin hin- und hergerissen: gerade habe ich den brief  (click here) in spiegel-online von stefan kuzmany gelesen: "flüchtlingsfeinde ...: das volk? ihr nicht." 


stinknormale straßenszene in westdeutscher großstadt


und im ersten moment dachte ich: toll - den offenen brief musst du hier abdrucken im blog - endlich wird mal zurückgetobt gegen diese ewig gestrigen, die schon der olle franz-josef degenhardt vor über 30 jahren besungen hat: wie oft hat man sie schon totgesagt - doch -- hier im innern des landes da leben sie noch ... - und dann schoss es mir durch den kopf, dieser brief müsste eigentlich schullektüre werden die nächsten jahre ... - und gerade - als ich so anfing in gedanken loszuschwadronieren, was man mit so einem genialen lektürebrief noch alles machen könnte, bekam ich plötzlich von irgendwoher eine pelzige zunge ...:

nee - funkte es in meinem gehirn dazwischen - nee - wir dürfen solche dumpfbacken auch nicht noch unnötig aufblasen, ihnen auch noch ein forum bieten der auseinandersetzung, der wahrnehmung, das ist energieverschwendung ... - das soll der staatsschutz machen und irgendwelche richter - aber wir sollten einfach ignorieren - einfach nicht hinschauen - zur kenntnis nehmen - okay - und die eigene wut zulassen - und dann - gutt is ... es kostet einfach zu viel kraft ... - und wenn keiner mehr außer den ordnungskräften über sie schreibt - und den namen des dorfes oder ortes - na jedenfalls diesen unsäglichen kaffs - nicht noch unnötig aufmöbelt - dann läuft das ins leere:

blühende länder - deutschland - ein paradies auf erden


die schaulustigen bei unfällen werden nun endlich auch unter strafe gestellt - die nennt man "gaffer" und bei all diesen täglichen meldungen zur flüchtlingsproblematik gibt es zu viele "gaffer" -
und die, die wollen oder müssen, sollten sich um die angekommenen personen im bus kümmern, sie schützen und "willkommen heißen" - und ihnen etwas geben, was sich der mensch gemeinhin unter sicherheit und geborgenheit vorstellt - egal welcher hautfarbe, religion, alter, geschlecht oder sexueller orientierung ... - und diese umstände und dieses welcome-gebrülle dort sollten einfach ins leere gehen - diese typen bekommen zu viel an aufmerksamkeit in den medien - aber in wirklichkeit ist es auch nur wieder eine der säue die durchs dorf getrieben werden - in 3 tagen ist ruhe im karton ... - wir müssen ihnen einfach zeigen, wer "das volk" tatsächlich ist - und das es "das" volk gar nicht gibt, sondern 80 - jetzt 81 - millionen individuen in dem was deutschland heißt, sich aber so sehr nicht unterscheidet von dem, wo der rest - die übrigen 7,92 milliarden der menschheit,  wohnt, wenn man denn jeweils dort wohnen lässt .., die alle leben wollen ... - und ein paar spinner sind bei den ankommenden und ein paar unverbesserliche verirrte sind seit jahr und tag in diesem unserem lande: es kann der frömmste nicht in frieden leben - wenn's dem verirrten nachbarn nicht gefällt ... - denn "böse" sind diese nachbarn nicht - die haben nur ne macke, ne schacke, nen knoten in der birne ... - und sie sind geistig uralt und haben von generation zu generation nichts dazugelernt ... - sie halten nur unnötig auf - is gutt jetzt ...

wenn ihr versteht was ich meine - 
chuat choan - ich war eben beim (ausländischen und südländisch aussehenden) italiener - was essen - war prima ... - 
und nichts wurde dort so heiß gegessen wies gekocht wurde ...

S! 


saignements de nez | deux - nasenbluten | zwo

clausnitz - bautzen - nichtsnutz - nutznieß ...

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schlagzeilen zeit-online ...

meine alte frau mutter sagte immer: es gibt so'ne und so'ne - es gibt solche und sowelche ...


clausnitz, bautzen - sprechen sie mal diese orte in urtümlichem sächsisch aus, falls sie das auch nur ansatzweise beherrschen - mit diesem breiten bräsig-flächigen "au"-laut in der mitte ... - da kommt ganz automatisch einem das "aua - tut das weh" in den sinn: was ist da los bei unseren sächsischen landsleuten - ja nicht erst seit heute ... - und jetzt auch noch afd und damals die nsu???

mir als bekennendem westdeutschen geburtsbürger, der schon 69 jahre ununterbrochen im westen lebt - und aufwuchs und alt wurde und sich hier sozialisierte - will es natürlicherweise nicht gelingen - ohne schlummernde vorurteile und dem erfahrungsschatz früherer ddr-besuche und grenz-kontroll-schikanen - eine einigermaßen objektive lagebeurteilung hinzubekommen:

ich nehme immer wieder gern meine erklärungsversuche für dieses anderssein vieler ostdeutscher "schwestern & brüder" zur hilfe - und ich meine, leider fehlt den landsleute dort "drüben" eine deutsche demokratische republik-pubertätszeit - ein inneres und äußeres auflehnen und abrechnen mit der elterngeneration und den nazi-gräueltaten zur rechten zeit, wie wir das hier im westen in form der sogenannten "68er" miterleben durften und darin irgendwie biographiebestimmend verstrickt wurden - und das ganze fand nicht nur in der brd statt - sondern cohn-bendit in paris - und andere in wien - der beat in london - die beatniks in den usa (gegen den vietnam-krieg u.a.) usw. waren mit uns - und damit wurden wir teil einer weltweiten, grenzenüberspringenden und prägenden indentitätsidee und einem internationalen zusammengehörigkeitsgefühl - nicht richtung osten - sondern ausschließlich richtung westen - süden - vielleicht noch norden-skandinavisch - global: deutschland, das war und das ist mein zufälliger geburtsbedingter aufenthaltsort ... - mangels geeigneter sprachkenntnisse fällt es mir schwer, mich irgendwoandershin zu bewegen und sozial zu verwurzeln - zu "wohnen" ...

wer wie ostdeutschland von einer ns-diktatur in die nächste sed-diktatur mündet - hat danach das nach-luft-schnappen vergessen: man sehnt sich wieder erneut nach einer diktatur, weil man nicht weiß, was eigentlich eigenständiges verantwortlichsein für sich selbst ist - man wartet auf irgendeinen prinzen, der durch die dornenhecke kommt und die prinzessin wachknutscht - aber der kommt nicht - und man muss sich selbst auf den patt machen - und genau davor hat man schiss - vor der eigenständigkeit - und typen, die 3416 kilometer in badelatschen rennen mit sack und pack, um endlich in frieden zu leben, die machen angst - denn die nehmen ihr schicksal selbst in die hand - und danken allah - den die ostdeutschen auch unter dem namen "gott" nie kennengelernt haben - also kirchensteuer - die sparen wir - wir sind nämlich echt clever ... ...

auch wenn die "68er" durch viele historiker (die ihnen oft selbst zugehörig waren) inzwischen - "erwachsen geworden" oftmals verleumdet werden und in den dreck gezogen: für mich war diese zeit die zeit des echten "erwachens" und erwachsens: aus kinder werden leute - was hänschen tut macht hans nimmermehr - aus der trizone heraus nun globale verantwortung mit übernehmen - und - last but not least"mein herz schlägt links" ...

lichtgrenze: kennzeichnung des mauerverlaufs in berlin ...: gefühlte, gemeinte, gekennzeichnete und bewachte grenzen - in mir und vor mir und um mich herum ...

unsere jugendsehnsüchte waren asien (bhagwan und zen), die usa, wir bereisten frankreich, italien, spanien, die niederlande, luxemburg, dänemark, das ehemalige jugoslawien noch ... - ich fühle und denke uropäisch bzw. international - und ich weiß. das die nationalstaatsgrenzen, die nationalen identitäten usw. erst ein paar jahrzehnte alt sind in dieser form - und keinesfalls gottgegeben und "natürlich" gewachsen sind - und wieder vergehen werden - ein kommen und gehen - wie alles leben ... "nichts ist so beständig wie der wandel" ... . ich hatte bis vor kurzem jahrelang ein patenkind in pakistan und nun einen paten in rwanda/africa ...

als enkel eines waschechten wirtschaftsmigranten (mein opa zog es vor 100 jahren aus ungarn über die usa zurück nach deutschland, wo seine ahnen herkamen ... - vor 400 jahren ...) habe ich nichts gegen flüchtlinge und einwanderer aller art, hautfarbe, konfession, geschlecht, sexueller orientierung - und mal ganz ehrlich: fremdheit spüre ich in den ostdeutschen ländern auch in wahrnehmung dieser aktuellen entwicklung dort immer noch eher als im tatsächlichen "ausland" - ich fahre 3-4 x jährlich in die niederlande - und das spüre ich kaum noch als "fremdheit" - außer die sprache vielleicht - aber sächsisch und bayrisch verstehe ich auch nicht viel besser ... - und ich begegne viele niederländer im sauerland, die sich dort auch recht "heimisch" eingerichtethaben ... - wenn ich in den harz oder nach berlin fahre, spüre ich dagegen das überfahren der alten "demarkationslinie" immer noch sehr deutlich ...

also - da muss ein teil dieser republik "in der jugend" einen echten schaden erlitten haben - das "aufwachsen" war eben entscheidend zu den sensiblen entwicklungsphasen nicht problemfrei und irgendwie massiv belastet - und gleicht damit frappant einer "kollektiven" aber durchaus "gängigen" psychotherapie-anamnese: teile sachsens - wie teile bautzens und teile clausnitzens müssten dringend auf die couch eines seelenklempners - um einige weiße flecken in der persönlichkeit zumindest notdürftig zu kitten ...: es sind nicht die flüchtlinge hier, die nicht auszuhalten sind ... - es sind dunkeldeutsche, die ne schacke haben ...

nur leider - es ist so schwer mit einer "therapie" - denn dazu gehört immer ein "wollen" - ein "gesundwerdenwollen" - eine sehnsucht nach "normalität" - und die sieht im osten eben mehrheitlich - aus den genannten gründen - anders aus als im westen ...
die osteuropäischen länder polen, ungarn - also der gesamte frühere "warschauer pakt" - all diese staaten und menschen haben da mehrheitlich diese fremdenfeindliche schacke, die durchaus nicht "leicht" und "vorübergehend" ist ... - schade ... - aber ich werde und will mich in dieser hinsicht deswegen nicht verändern ... -

und wenn die da brüllen: "wir sind das volk" ... - und diesen 89er schlachtruf derartig beugen und missbrauchen - möchte ich mir tatsächlich ein neues - ein anderes volk wählen - und bin gar nicht stolz, ein deutscher zu sein ... (war ich übrigens noch nie - habe eher mehr minderwertigkeitskomplexe - und ich würde mir bei weltmeisterschaften nie nie nie einen schwarz-rot-goldenen lappen ans auto pappen ... - der dann womöglich vom fahrtwind in die hundescheiße abgeknickt wird: welch ein hehres symbol ...)

- wenn du verstehst was ich meine 
- und chuat choan 
- vielleicht wird's ja doch wieder 
- nichts wird so heiß gegessen wie's gekocht wird 
- S!

pegida-demo dresden: es sind die farbigen frauen, die den volksdeutschen männern angst machen ...

art|impuls: natürliches florales verregnetes & picassos täubchen ...

Seltsamkeiten ... in Clausnitz - in Bautzen - in Berlin - und anderswo ...

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DIE NEUE SELTSAMKEIT - TOCOTRONIC
SONGTEXT 1999

Man sagte mir, es sei soweit
Es komme eine Seltsamkeit
Und alles, was bis jetzt noch war
Sei dann auf einmal nicht mehr da

Und noch bevor der Morgen graut
Werden vereinzelt Stimmen laut
Dass man sich zwar nicht sicher sei
Doch man sei auf jeden Fall dabei

Man wisse zwar nicht, wann und wie es passiert
Und ob man gewinnt, oder ob man verliert
Man habe vorsorglich schon mal Geld gespart
Und für Donnerstag dem Verein abgesagt

Man sei durchaus bereit, ein and'res Leben zu führen
Im Augenblick stünde man zwar noch zwischen den Türen
Es sei ja auch schwierig, so von heute auf morgen
Man habe ja auch noch den Hund zu versorgen

In manchen Gegenden habe es früh angefangen
Man sei dort vor Jahren spazieren gegangen
Seinerzeit wusste man nicht, was es ist
Doch man ahnte bereits, hier und dort rührt es sich

Aber nicht nur an Plätzen fiele es auf
Auch zu bestimmten Zeiten im Tagesablauf
In der Stunde nach Sonnenuntergang
Kündigte sich eine Veränderung an

Doch man habe natürlich, wenn man ehrlich sei
Damals all das verdrängt, was man heute begreift
Und man habe höchstens unbewusst registriert
Dass etwas um sich greift, dass etwas passiert

Und erst jetzt komme man wohl nicht umhin
Sich einzugestehen, dass hier etwas spinnt
Die Zeichen werden deutlich, es sei soweit
Es komme nun eine Seltsamkeit

Und ich liege im Bett, und ich muss gestehen
Ich habe große Lust, mich nochmal umzudrehen
Draußen, wo sich die Nacht mit dem Tageslicht mischt
Scheint etwas vor sich zu gehen, das auch mich betrifft


***
Fremdenhass in Deutschland ... ???
Nie wieder !!!

Ein SPIEGEL-ONLINE-Kommentar von Markus Feldenkirchen


Diese deutsche Lethargie hat die deutsche Band Tocotronic in ihrem Lied "Die neue Seltsamkeit" wunderbar treffend besungen:

"Und ich liege im Bett, und ich muss gestehen
Ich habe große Lust, mich nochmal umzudrehen
Draußen, wo sich die Nacht mit dem Tageslicht mischt
Scheint etwas vor sich zu gehen, das auch mich betrifft."

Vermutlich waren die meisten Deutschen nicht darauf gefasst, zu Lebzeiten noch einmal mit so viel Ernsthaftigkeit konfrontiert zu werden, die auch sie betrifft.

Die Geschichte hat gezeigt, dass man im Vorhinein nie genau weiß, ab wann die Warnungen zu spät sind. Es soll jedenfalls niemand mehr sagen, man habe die Gefahr nicht rechtzeitig erkannt, vor allem wir Deutsche nicht. Wir, die weit nach Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurden, haben Gutes und Grausames geerbt. Für das Gute dürfen wir dankbar sein. Dafür, dass sich das Grausame nicht wiederholt, sind wir verantwortlich. Es gibt kein Ende der Geschichte.

Wir sind glücklicherweise noch weit entfernt von einer Situation, wie es sie zu Beginn der 1930er Jahre gab. Aber es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die Nazis nicht deshalb an die Macht kamen, weil eine überwältigende Mehrheit der Deutschen ihnen zujubelte. Sondern weil eine unpolitische oder resignierte Mehrheit es zuließ, dass die Lauten und Aggressiven den Diskurs bestimmten. Diese nämlich hatten eine klare Haltung, das war ihr Vorteil.

Für den ganzen sehr lesenswerten Kommentar unbedingt here clicken ... - und ...


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Die Bildikone "Afghanisches Mädchen" - Foto: Steve McCurry - 1984


Die gleiche Frau (namens Sharbat Gula) - 17 Jahre später - Foto: Steve McCurry

Die meisten meiner Fotos sind in Menschen geerdet, denn ich sehe für einen unbedachten Augenblick das Wesentliche der Seele herausspähen: die Erfahrungen einer Person sind in ihr Gesicht geätzt. - Steve McCurry. 

ja - das exotische auf der titelseite des national geographic zog damals - 1985 - uns alle seltsam an: steve mc|curry hat das foto damals in einem flüchtlingslager in pakistan aufgenommen, wo er sharbat gula antraf, auf ihrer flucht vor russischen fliegerbomben auf afghanistan - die kämpferisch-feurigen augen des "afghanischen mädchens" erlangten weltruhm - das foto wurde eines der meist abgedruckten bildikonen in der westlichen welt - allerdings mit dem grundtenor: seht nur, was russische fliegerbomben in afghanistan anrichten können - und wen sie treffen ...

steve mc|curry hat dann nach 17 jahren in afghanistan in der nähe von kabul diese inzwischen verheiratete mutter sharbat gula nach intensiver forschung wiedergetroffen ... - und porträtierte - nachdem sie mit erlaubnis ihres mannes ihre burka lüftete - ein gesicht, das das "wesentliche der seele"(steve mc|curry) wahrhaft wiederspiegelt - und ein knallhartes leben - aber auch ein leben mit flucht und zurück und hin und her auf dieser unserer einen welt ... sharbat gula hatte bis zum erneuten zusammentreffen mit steve mc|curry keine ahnung von der hype um ihr foto von 1985 in der westlichen welt - und wird es in ihrem alltäglichen dasein bis heute kaum nachvollziehen können - aber wir haben daraus lernen können - dass alle gesichter dieser welt - ein jedes für sich - ein spiegelbild der seele ist ... - ein spiegelbild der immerwährenden schöpfung  - hin und her auf dieser unserer einen welt ...

sharbat gula war ein flüchtlingskind aus afghanistan, das dann nach beendigung des sowjetischen bombenhagels aus pakistan nach kabul zurückkehrte, wo sie nun die drohnen- und bombenangriffe der usa - unterstützt mit deutscher logistik - aushalten muss ... - ob sie sich jetzt auch wieder mit unter den vielen flüchtlingen richtung westen befindet, weiß man wahrscheinlich nicht ... - vielleicht aber lebt sie tatsächlich inzwischen in clausnitz oder wartete auf schutz in bautzen - und wenn nicht diese sharbat - dann vielleicht eine nachbarin von ihr - eine klassenkameradin - vielleicht ... - aber sharbat gula wird - wenn sie sich richtung deutschland auf den weg gemacht hat mit ihrer familie wieder keine ruhe finden - denn da sei unser aller bundesinnenminister de maiziere vor: der erklärte ja bei einer stippvisite, afghanistan sei ein sicheres und ein schönes und lebenswertes land, und in deutschland gebe es kein begrüßungsgeld - und nicht für jeden arbeit und eine wohnung ... - sharbat müsste also wieder zurück nach kabul - denn afghanistan sei quasi ein "sicheres herkunftsland" - und asylbewerber werden abgeschoben ... - und wie das gesicht der sharbat gula wohl dann unter der burka - als "spiegel ihrer seele" - aussieht ...

aber nun brüllen irgendwelche besoffene tumbe aufgehetzte "bürger" gegen ein solches gesicht - gegen einen solchen menschen und zünden häuser an - und sie sind gegen ihre "archaischen sitten und bräuche" (afd-wahlplattform in baden-württemberg) - nun endlich fast in einklang mit der offiziellen propagierten deutschen asylpraxis - wenigstens in bezug auf afghanistan...

das macht mich sprachlos und wütend ... - S!


***

bibi aisha wurde 2009 in afghanistan von ihrem damaligen schwiegervater im beisein ihres taliban-mannes und dessen brüder so verstümmelt, weil sie die familie verlassen hatte, von der sie gequält wurde ... - ihr porträt - von jodi bieber fotografiert - schaffte es 2010 auf das "time magazine" ...
(bibi) aisha mohammadzai (offizieller Name) unterzog sich insgesamt 12 abgeschlossen operationen und erhielt ein temporäres nasen-implantat - finanziert von einer amerikanischen hilfsorganisation. sie wurde von einem afghanisch-amerikanischen ehepaar adoptiert und lebt in maryland. sie studiert englisch und mathematik und strebt eine ausbildung zur polizistin an ... - was wäre mit ihr in deutschland passiert ... - jetzt, wo afghanistan anscheinend ein "sicheres herkunftsland" geworden ist ... (Foto von 2014: WireImage|sz)


„Ich will allen Frauen, die misshandelt werden, sagen, dass sie stark sein sollen. Sie sollen niemals aufgeben und niemals die Hoffnung verlieren.“ Aisha Mohammadzai




meine photoshow von 2013: click here


http://www.kizoa.de/Movie-Maker/d5276776kP137586657o2l1/aisha


































Cheb Khaled
Aïcha Songtext 
Übersetzung:

Als ob ich nicht existiert hätte,
ist sie von mir gegangen,
ohne ein Blick, die Königin von Sabbah,
Ich sagte, Aisha nimm, alles ist für dich

Sieh hier die Perlen,die Juwelen,
auch das Gold um deinen Hals,
Die reifen Früchte mit dem Honig Geschmack
Mein Leben, Aisha, wenn du mich liebst.
Ich werde dort hingehen wo dein Hauch uns hinführt,
in das Land von Elfenbein und Ebenholz,
ich werde dir deine Tränen und deine Sorgen wegwischen,
Nichts ist zu schön für eine so Schöne wie dich.

Refrain:
Oh Aisha, Aisha, hör mir zu,
Aisha, Aisha, geh nicht weg,
Aisha, Aisha, schau mich an,
Aisha, Aisha, antworte mir.

Ich werde die Worte sagen, die Gedichte,
Ich werde die Musik des Himmels spielen,
Ich werde die Sonnenstrahlen einfangen,
um deine traumhaften Augen zu erleuchten.

Refrain

Sie sagte behalte deine Schätze,
Ich, ich bin mehr wert als das,
ein Käfig bleibt ein Käfig, auch wenn er aus Gold ist,
ich will die gleichen Rechte wie du,
ich, ich will nur die Liebe.

Als ob ich nicht existiert hätte,
ist sie von meiner Seite gewichen,
Ohne ein Blick, Königin von Sabbah,
Ich sagte, Aisha nimm, alles ist für dich.


Refrain


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